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Staatengemeinschaft nimmt UN-Migrationspakt an

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Kanzlerin Angela Merkel bei ihrer Ankunft im Marrakesch. 

► Nach teils heftigen Diskussionen in den vergangenen Wochen auch in Deutschland ist der UN-Migrationspakt bei einer internationalen Konferenz in Marokko angenommen worden.

► Nasser Bourita, Präsident der Konferenz, verkündete die Verabschiedung des bereits ausgehandelten Dokuments zur besseren Bewältigung der weltweiten Migration am Montag in Marrakesch. 

UN-Generalsekretär Antonio Guterres nannte das Vertragswerk in einer Rede vor Vertretern aus rund 150 Ländern am Montag eine “Roadmap zur Vermeidung von Leid und Chaos”.

Warum es beim Migrationspakt geht:

Mit dem UN-Migrationspakt wurden erstmals globale Leitlinien für die internationale Migrationspolitik verabredet. Er enthält 23 Ziele zu einer ganzen Reihe von Themen, die auch in Deutschland diskutiert werden. 

Auf ihrer Basis soll die Zusammenarbeit der Länder verbessert werden, um gegen illegale und ungeordnete Migration vorzugehen und Migration sicherer zu machen.

Das Papier ist rechtlich nicht bindend und soll seine Kraft – wie bei anderen Abkommen – über die politische Absichtserklärung seiner Mitglieder entfalten. Nach der Annahme in Marrakesch muss es noch von der UN-Generalversammlung im Januar förmlich gebilligt werden.

Welche Länder den Migrationspakt nicht mittragen:

Die große Mehrheit der 192 an den Verhandlungen beteiligten Staaten befürwortet das Papier. Doch obwohl es ausdrücklich die geltende Souveränität der Mitgliedsstaaten betont, fürchten einige Länder um ihre nationale Hoheit.

Mehrere Regierungen hatten das Papier in den vergangenen Wochen abgelehnt: darunter Ungarn, Österreich, Polen, Tschechien, Bulgarien, Australien, die Slowakei und Israel. Die USA hatten an den konkreten Verhandlungen gar nicht erst teilgenommen.

UN-Generalsekretär Guterres appellierte an jene Staaten, die sich nicht an dem Pakt beteiligen, ihre Entscheidung zu überdenken. “Ich kann nur hoffen, dass sie den Wert des Paktes für ihre eigenen Gesellschaften sehen werden und sich unserem gemeinsamen Unternehmen anschließen”, sagte er in Marrakesch.


"Schlag den Star": Sarah Lombardi rechtfertigt Eklat-Auftritt – Zuschauer wüten

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  • Sängerin Sarah Lombardi und Rapper Eko Fresh sind am Samstag bei “Schlag den Star” gegeneinander angetreten. 
  • Nach der Pleite von Lombardi sind die Zuschauer auf die Sängerin losgegangen. Der Vorwurf: Sarah Lombardi sei eine schlechte Verliererin.
  • Im Video oben seht ihr, wie schlimm die “Schlag den Star”-Pleite für Sarah Lombardi war.

Am Samstagabend sind Sarah Lombardi und Eko Fresh in einer neuen Folge “Schlag den Star” gegeneinander angetreten. 

Erstmals kämpfte bei dem ProSieben-Kultformat auch eine Frau gegen einen Mann. Zu Beginn der Show hatte sich Sarah noch gewünscht, nicht “Hochhaus” zu verlieren. Daraus wurde allerdings nichts. 

Denn obwohl der Rapper bei Spielen, die Sportlichkeit und Ausdauer verlangten, nicht besonders glänzte, war er Sarah in Sachen Allgemeinwissen und Geschick oft weit voraus. 

Eko Fresh freute sich über den Sieg, Sarah Lombardi gab sich beleidigt

In zehn Spielen zog Sarah den Kürzeren und konnte nur zwei Runden für sich entscheiden. Eine herbe Niederlage für die ehemalige Frau Pietro Lombardis Seite: Das zeigte sich auch in ihrem Verhalten nach dem Finale.

Während sich Eko Fresh über den Sieg freute und die 26-Jährige für ihren Einsatz sogar noch lobte, würdigte Sarah Lombardi den Rapper keines Blickes.

Erst nach der Sendung äußerte sie sich zu Eko Fresh und begründete ihr Verhalten in einem Post auf Instagram. Dort schrieb sie:

“Meine Nerven liegen immer noch blank. Eko hat den Sieg wirklich verdient und ich gratuliere. Ich glaube, man kann sich kaum vorstellen, wie aufgeregt man ist und unter welchem Druck man steht. Ich war im ersten Moment schon sehr enttäuscht, weil ich mich über mich selber geärgert habe. Aber trotzdem war es ein toller Abend.”

Die Erklärung wollten ihr einige Zuschauer allerdings nicht abkaufen. Eine fand das Wort “Druck” nicht passend. Schließlich habe sich Sarah Lombardi freiwillig für das TV-Format entschieden.

Zuschauer ätzen gegen Sarah Lombardi: “Ich bin entsetzt von deinem Verhalten. Wie kann man nur so schlecht verlieren?”

Andere fanden ihr Verhalten einfach nur daneben. Eine Nutzerin schrieb: “Sowas Unverschämtes und Eingebildetes ist mir schon lange nicht mehr aufgefallen. Scheiß egal, wie viel Geld dahinter steckt, gönn das Geld deinem Kollegen. Da hat man ihr wahres Gesicht erkannt.”

Und auch ein anderer fand das Verhalten der 26-Jährigen einfach nur kindisch:

 “Da hat sie mal wieder ihr wahres Gesicht gezeigt, so unhöflich und respektlos was sie abgezogen hat. Eko hat sie getröstet, war immer nett und sie benimmt sich wie ein Kind, dass keine Erziehung genossen hat.

Ein Zuschauer wurde ausfällig und beschimpfte Lombardi als “Heuchlerin”. Zudem schrieb dieser: “Ich bin entsetzt von deinem Verhalten. Wie kann man nur so schlecht verlieren?”

Immerhin merkte einer an, dass es bereits oft Fälle gegeben hätte, bei denen mal einer beleidigt gewesen wäre. Daher könne er die Reaktion von Sarah Lombardi nachvollziehen: 

“Selbst Showgrößen wie Stefan Raab haben schon oft gezeigt, dass sie ungern verlieren können. Erwartet man echt, dass man nach einer Niederlage grinsend vor der Kamera steht und einem die Sonne aus dem A**** scheint?”

(kiru)

Brexit-Schelte für May: Großbritannien dürfte einseitig EU-Ausstieg zurücknehmen

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Eine Anti-Brexit-Demonstrantin vor dem britischen Parlament in London am 6. Dezember.

► Mitten im bitteren Brexit-Streit in Großbritannien kommt ein klares Signal aus Luxemburg: London könnte den für 2019 angekündigten Brexit noch einseitig und ohne Zustimmung der übrigen EU-Länder stoppen. Dies entschied der Europäische Gerichtshof am Montag in Luxemburg.

► Die Schwelle für einen Rückzieher von dem in Großbritannien sehr umstrittenen EU-Austritt ist somit niedriger als gedacht. 

► Das oberste schottische Zivilgericht hatte den EuGH um eine Bewertung gebeten, ob ein einseitiger Rückzieher noch möglich sei.

Warum das EU-Urteil zum Brexit wichtig ist:

Das Urteil kommt für die britische Premierministerin Theresa May zur Unzeit. Denn am Dienstag wird das britische Parlament über das von ihr mit der Europäischen Union ausgehandelte Austrittsabkommen abstimmen. Dafür zeichnet sich keine Mehrheit ab.

Scheitert Mays Brexit-Deal im Parlament, muss sie entweder noch einmal abstimmen lassen – oder es braucht einen Plan B. Aus der britischen Regierung und der Opposition mehren sich Signale, dass dann eine engere Anbindung an die EU erwogen werden könnte, zum Beispiel der Verbleib in Binnenmarkt und Zollunion. Nicht mehr undenkbar ist auch ein zweites Referendum – oder eben sogar ein Rückzieher vom Brexit.

Schon am Wochenende mehrten sich die Zeichen, dass es für May nach einer Niederlage ungemütlich werden könnte: Gleich zwei prominente Parteikollegen deuteten am Wochenende ihre Bereitschaft an, der Premierministerin das Amt abzujagen.

Fakt ist: Das Urteil wird den Brexit-Gegnern in Großbritannien Auftrieb geben.

Worum es in dem Brexit-Urteil konkret geht:

Die britische Regierung hatte am 29. März 2017 die übrigen EU-Staaten offiziell darüber informiert, dass das Land die EU verlassen will. Damit begann ein zweijähriges Austrittsverfahren nach Artikel 50 der EU-Verträge, das planmäßig mit dem Brexit am 29. März 2019 endet.

Die EU-Kommission und der Rat der Mitgliedsländer hatten vor dem EuGH argumentiert, das Verfahren lasse sich nur mit einem einstimmigen Beschluss des Rats stoppen.

Der EuGH sieht das eindeutig anders. Ein Rückzieher der Austrittsankündigung sei “in Übereinstimmung mit den verfassungsrechtlichen Notwendigkeiten” in Großbritannien möglich. Dann bliebe das Vereinigte Königreich unter unveränderten Bedingungen Mitglied der EU, entschieden die Luxemburger Richter.

(vw)

Mutter lässt Kind kurz mit Hund allein – dann ist Tier nicht wiederzuerkennen

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  • Johnna Pennington hat ihre Tochter und ihren Hund nur ganz kurz aus den Augen gelassen.
  • In der Zwischenzeit ist das Kind auf eine kreative Idee gekommen, um das Tier zu verschönern.
  • Im Video oben seht ihr einen ähnlichen Vorfall: Frau lässt ihren Hund alleine – danach erkennt sie ihre Wohnung kaum wieder.

Viele Eltern dürften das Gefühl kennen: Selbst wenn man die Kinder auch nur für einige Sekunden alleine lässt, könnten die bereits auf dumme Ideen kommen.

So ist es auch der 27-jährigen Johnna Pennington aus Edmonton im US-Bundesstaat Kentucky passiert.

Sie habe ihre Tochter nur kurz mit dem Hund alleine gelassen, wie sie der britischen Zeitung “Daily Mail” erzählte.

Dreijährige benutzt das Fell des Hundes als Leinwand für ihr Kunstwerk

“Ich ging schnell ins Bad und ließ meine Tochter mit ihrem Mal-Set spielen. Als ich zurückkam, sah ich das Chaos, das meine Tochter hinterlassen hatte.”

Die dreijährige Alivia kam in der Zwischenzeit nämlich auf die Idee, den Boxer namens Cupcake als Leinwand für ihr neuestes Kunstwerk zu verwenden – und bemalte das weiße Fell des Hundes mit mehreren Farben.

Mutter Johnna Pennington erinnerte sich: “Sie hatte unseren Boxer in Regenbogenfarben eingefärbt. Das Tier war rosa, lila, blau, grün und schwarz.”

Die 27-jährige Mutter fügte hinzu:

Zuerst war ich wirklich geschockt, aber dann musste ich lachen. Mir war klar, dass ich den Hund waschen muss. Also nahm ich Cupcake mit ins Bad und schrubbte das Tier so lange, bis die ganze Farbe weg war.”

(kiru)

Nach Lobeshymne auf UN-Migrationspakt: Merkel macht Seitenhieb gegen die AfD

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Kanzlerin Angela Merkel während ihrer Rede auf der UN-Konferenz am Montag.

► Kanzlerin Angela Merkel hat den UN-Migrationspakt als Meilenstein in der internationalen Politik für den Umgang mit Migration gewürdigt.

► Sie betonte nach der Annahme der Übereinkunft auf der Konferenz zum UN-Migrationspakt in Marrakesch“Der Pakt sagt der illegalen Migration den Kampf an” und bekämpfe etwa Schleuserkriminalität.

Migration sei ein “natürlicher” Vorgang “und wenn es legal ist, auch gut”, sagte Merkel mit Blick auf den Fachkräftemangel in Deutschland vor UN-Delegierten aus mehr als 150 Ländern

Was Merkel in Richtung AfD und anderen Gegnern des Migrationspaktes sagte:

Mit “nationalen Alleingängen” sei das Problem der Migration nicht zu lösen, sondern nur mit internationaler Kooperation, betonte CDU-Politikerin wohl auch mit Blick auf die AfD und andere rechte Gegner des Paktes.

Merkel warf ihnen vor, Falschmeldungen über das Vorhaben in Umlauf zu bringen und Ängste zu schüren. Globalisierung könne nur menschlich gestaltet werden, wenn alle Länder auf der Welt faire Entwicklungsmöglichkeiten hätten.

Die Kanzlerin bekräftigte, sie sei nach Marokko geflogen, um ein “klares Bekenntnis zu Multilateralismus” zu tätigen. “Nur so werden wir unseren Planeten besser machen”, erklärte Merkel. 

Mit Material von dpa.

"Anne Will": Kubicki wirft AKK Kuschelkurs vor – die zeigt, wie falsch er liegt

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  • Zwei Tage nach ihrer Wahl zur neuen CDU-Chefin ist Annegret Kramp-Karrenbauer zu Gast bei Anne Will gewesen.
  • Dabei zeigte die sonst eher ruhige Politikerin klare Kante gegen die Herren der Runde.
  • Im Video oben seht ihr, wie AKK die Kritik von FDP-Vize Kubicki und Publizist Steingart kontert.

Nur eine Woche ist es her, da ist Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) im Rahmen ihres Wahlkampfs um den CDU-Chefposten bei “Anne Will” zu Gast gewesen. Am Sonntagabend durfte sie nun erneut im ARD-Studio Platz nehmen – als frisch gekürte CDU-Parteivorsitzende.

Doch Zeit zum Durchatmen blieb Kramp-Karrenbauer auch diesmal nicht. Gleich zu Beginn konfrontierte Moderatorin Anne Will die neue CDU-Chefin mit dem knappen Ergebnis: “Sie haben nur 35 Stimmen Vorsprung gehabt auf Friedrich Merz. Sind die nicht vor allen Dingen eine echt schwere Bürde, die auf Ihnen lastet?”

Will wies darauf hin, dass eine große Diskrepanz zwischen den Anhängern des Merkel-Kurses und denjenigen die sich statt eines “Weiter so” einen “klaren Strategiewechsel vorgestellt hätten”.

Dies würde doch dokumentieren, “wie gespalten die Partei entgegen aller Einigkeitsbeschwörungen” sehr wohl sei.

Kramp Karrenbauer entgegnete selbstbewusst: “Das pure ‘Weiter so’, das bin ich nicht.” Darüberhinaus seien die beiden Alternativen “de facto nicht da”. Es handle sich dabei lediglich um eine Zuspitzung. Es wird sich zeigen, “die Unterschiede sind geringer als man denkt”, stellte die neue Parteichefin klar.

Die Gäste bei “Anne Will”:

  • Annegret Kram-Karrenbauer: CDU-Parteivorsitzende
  • Martin Schulz: Ex-SPD-Parteivorsitzender
  • Wolfgang Kubicki: FDP-Vize und Bundestagsvizepräsident
  • Christiane Hoffmann: Vize-Leiterin des “Spiegel”-Hauptstadtbüros
  • Gabor Steingart: Ex-Chefredakteur des “Handelsblatts” 

“Merkel für Arme”?

Nachdem die erste Konfrontation abgewendet war, wandte sich die Moderatorin Wolfgang Kubicki zu, dem stellvertretenden FDP-Bundesvorsitzenden. “Mit seinem speziellen Charme” habe Kubicki die neue Parteichefin einst als “Merkel für Arme” bezeichnet.

So wollte Will von dem Bundestagsvizepräsidenten wissen: “Ist sie das vielleicht doch nicht und die Partei hat mit Annegret Kramp-Karrenbauer einen echten Strategiewechsel bekommen?”

Kubicki stellte daraufhin klar, dass er nicht für Merz gewesen sei: 

“Ich habe gesagt: Wenn die Union Wahlen gewinnen will, muss sie Merz wählen. Wenn sie es kuschelig haben will, muss sie Kramp-Karrenbauer wählen. Und sie wollte es kuschelig haben.

Kubicki machte weiter deutlich, dass eine echte Erneuerung der Union nicht stattfinden könne, so lange Angela Merkel noch Bundeskanzlerin ist. Die ist laut Kubicki jetzt mehr damit beschäftigt “ihre weltpolitische Bedeutung” zu unterstreichen”, um “in die Geschichtsbücher einzugehen”.

Kramp-Karrenbauer entgegnete darauf sichtlich genervt:

Wer Angela Merkel kennt, der weiß, dass sie alles tut, aber sicherlich nichts, damit sie irgendwie in die Geschichtsbücher hineinkommt. Wenn ich jemanden kenne, der frei ist von jedweden Eitelkeiten, dann ist das Angela Merkel.”

AKK: “Wir sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung!”

Will fragte Kramp-Karrenbauer später, ob “die Zeit der alten weißen Männer, (...) die glaubten sie könnten die Macht unter sich verteilen”, vorbei sei. “Ist das Prinzip Hinterzimmerabsprache echt erledigt oder haben Sie diese Männer jetzt noch im Nacken?”

Kram-Karrenbauer schmunzelte. Und sagte:

“Bevor irgend eine Legende entsteht: Als ich im Februar Generalsekretärin geworden bin, hat mich niemand vorgeschlagen. Ich hab das selbst Angela Merkel vorgeschlagen. Vielleicht merkt man daran, was sich in der CDU auch geändert hat.”

Die alten Zeiten, in denen den Delegierten im Vorfeld aufgetragen wurde, wer gewählt werden soll, seien vorbei.

Auch Kubicki äußerte sich später dazu, ob AKK nur gewählt worden wäre, weil sie eine Frau sei und so dem alten Image entgegenzuwirken. Er habe die Rede von Kramp-Karrenbauer gehört und diese sei “rhetorisch beachtlich und auch emotional sehr gut vorgetragen” gewesen. “Hätte ich Ihnen so nicht zugetraut.”

Die neue Parteichefin machte allerdings deutlich, dass es mit ihr in Zukunft keinen “Kuschelkurs” geben dürfte. Bei “Anne Will” sagte sie:

“Ich will nur eins hier sagen, ich hab hier eben ein bisschen geschmunzelt. Weil die Art und Weise wie hier eben gesprochen worden ist, das begleitet mich schon mein ganzes Leben lang.”

Schon früher sei sie, weil sie drei kleine Kinder hatte, gefragt worden, was mit diesen passieren soll, wenn sie in die Politik gehen würde. Männern mit Kindern mussten sich dies Frage “nie gefallen lassen”, kritisierte Kramp-Karrenbauer.

Es werde gesprochen, “als ob man als Frau irgendwie eine zu bemitleidende Minderheit in diesem Land wäre” AKK betonte: “Wir sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Das will ich an dieser Stelle einmal ganz deutlich sagen!”

AKK: “Im höchsten Maße despektierlich!”

Nachdem Kubicki seine Schelte von der neuen CDU-Chefin abbekommen hatte, schoss sich Kramp-Karrenbauer auf den ehemaligen Chefredakteur des “Handelsblatt” ein. Gabor Steingart bezeichnte das Bruttosozialprodukt Saarlands als “armselig” – das brachte AKK regelrecht in Rage.

AKK: “Also jetzt, Entschuldigung, Herr Steingart. Ich empfinde das als im höchsten Maße despektierlich, den Saarländerinnen und Saarländern gegenüber!”

Steingart: “Ach, Nicht den Saarländern...”

AKK: “Doch den Saarländerinnen und Saarländern gegenüber! Die aus einer Region kommen, die über Jahrzehnte zum Wohlstand Deutschland beigetragen haben. Die in einen harten Strukturwandel gefallen ist, der im übrigen über 15 Jahre (...) nicht so gemanagt worden ist...”

Steingart: “Exakt.”

AKK: ”...und im übrigen nicht von den Vertretern meiner Partei...”

Steingart: “Kann ja sein.”

Als AKK zur genaueren Schilderung ausholte, wollte Steingart sie unterbrechen, doch die Saarländerin ließ sich nicht ins Wort fallen. Sie setzte ihr flammendes Plädoyer für das Saarland fort, zählte all die Anstrengungen bis hin zur “beinharten Sparpolitik” auf, die das Bundesland in der Vergangenheit unternommen hätte.

“Darauf bin ich sehr sehr stolz! Und das lasse ich mir von Ihnen hier, auch im Namen der Saarländerinnen und Saarländer, nichtkaputt reden, egal ob sie Wirtschaftsjournalist sind oder nicht.” 

(mf)

Nach Stichelei von Boris: Lilly Becker postet Oben-Ohne-Bild – Fans sind uneins

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  • Lilly Becker will mit ihrem neuesten Instagram-Bild zeigen, was Noch-Ehemann Boris Becker nun offenbar verpasst.
  • Reiner Zufall? Nur einen Tag zuvor versuchte der Tennisprofi, mit einer Aussage zur Trennung zu sticheln.
  • Im Video oben seht ihr in einem TV-Beitrag, was Lilly Becker zur Trennung von ihrem Mann Boris sagte. 

Im Mai dieses Jahres haben Boris und Lilly Beckernach neun Jahren Ehe ihre Trennung bekannt gegeben.

Seitdem herrscht ein Rosenkrieg zwischen dem Model und dem Sportler.

Erst kürzlich äußerte sich die 42-Jährige beim RTL-Rückblick “2018: Menschen, Bilder, Emotionen” zu der kommenden Scheidung. Schnell wurde klar: Auch ein halbes Jahr später ist sie auf den Ex-Tennisspieler nicht gut zu sprechen.

Im Gespräch mit Günther Jauch gestand Lilly Becker:

“2018 war wirklich die schlimmste Zeit in den 42 Jahren meines Lebens. (...) Ich schäme mich dafür, dass wir beide es nicht geschafft haben, das persönlich und privat zu klären. Ich glaube, wir haben beide Fehler gemacht.“

Diesen Fehler wiederholte Boris Becker dann, indem er nach dem Interview von Lilly Becker ein Bild auf Instagram veröffentlichte.

Auf Englisch war dort zu lesen: “Everyone wants truth, but no one wants to behonest“, also: “Jeder will die Wahrheit, aber keiner möchte ehrlich sein.” 

Es scheint offenbar so, als wollte Boris damit andeuten, dass seine Noch-Ehefrau im Interview nicht die ganze Wahrheit gesagt hätte.

Lilly Becker zeigt sich oben ohne am Strand – Fans sind zwiegespalten

Nun scheint der Rosenkrieg weiterzugehen: Lilly Becker zeigte sich nämlich in ihrem neuesten Instagram-Bild von ihrer freizügigen Seite.

Auf der Aufnahme läuft die 42-Jährige Richtung Meer, in ihren Händen hält sie eine Schnorchel-Ausrüstung. Dabei trägt sie ein knappes Bikinihöschen. 

Einige dürften nun davon ausgehen, dass Lilly Becker mit dem Bild nur eine Intension hatte: Boris Becker zu zeigen, was er nun ohne die 42-Jährige verpasst.

Ihre Bildunterschrift könnte darauf hindeuten. Schließlich schreibt sie unter dem Bild “Kiss my ...” und schickt noch ein Kuss-Emoji hinterher.

Ob das als Antwort für den Tennisprofi bestimmt sein könnte?

Schließlich betonte Boris Becker erst vergangenen Samstag beim RTL-Event “Ein Herz für Kinder”, dass er “ja wieder auf dem Markt” sei.

Zudem verriet er indirekt, dass er nun mehr Zeit für sich selber hat: “Insgesamt bin ich wieder mobiler und kann wieder mehr Sport machen.”

“Der hässliche Boris Becker war mal mit dieser Frau zusammen?”

Ob das Lilly Becker missfallen hat und sie dann mit dem Schnorchel-Bild konterte? Viele Fans sind sich uneins darüber, wie sie Lillys Oben-Ohne-Bild deuten sollen.

Manche finden es toll, dass sie sich trotz der Trennung nicht unterkriegen lässt und solche Bilder postet. Einige halten zu der 42-Jährigen und zeigen, was sie vom Tennisstar halten. So schreibt einer: “Der hässliche Boris Becker war mal mit dieser Frau zusammen?”

Andere wiederum finden es “billig” und “unverantwortlich”, dass sich Lilly Becker als Mutter fast nackt in der Öffentlichkeit fotografieren lässt: “Dresscode auf den Malediven: Bestimmt nicht so freizügig.”

(kiru)

Thüringen: Mann stirbt nach Schusswechsel mit Polizei

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Thüringen, Rosa: Einsatzkräfte der Polizei sind nach einer Schießerei im Einsatz.

► Nach einem Schusswechsel mit der Polizei ist in Thüringen ein Mann gestorben. Das bestätigte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale am Montagmorgen.

► Wie der MDR berichtete, seien die Schüsse am Sonntag während eines Einsatzes in der Gemeinde Rosa im Landkreis Schmalkalden-Meiningen gefallen. 

► Polizisten hätten das Feuer erwidert und den 28-Jährigen mit einem Schuss aus einer Maschinenpistole getroffen. Laut dem Bericht wurde der Mann so schwer verletzt, dass er noch am Abend in einem Klinikum seinen Verletzungen erlag.

Das sind laut Bericht die Hintergründe der Schießerei:

Laut dem MDR erklärte die Polizei, dass der Mann zuvor von seiner Lebensgefährtin verlassen worden sei. Er habe dies aber nicht wahrhaben wollen und sie telefonisch belästigt.

Den Wunsch nach einem Treffen habe die 27-Jährige allerdings abgelehnt, woraufhin sich der Mann mit zwei Schusswaffen aus der Wohnung seines Vaters auf den Weg zum Tatort im Ortsteil Georgenzell gemacht haben.

Wie der MDR weiter berichtete, soll sich die Ex-Freundin dort mit einer Freundin getroffen haben. Diese hätten sofort die Polizei alarmiert, als der 28-Jährige sich dem Haus genähert habe.

Als die Polizei den Mann schließlich angesprochen habe, soll dieser sofort das Feuer auf die Beamten eröffnet haben, hieß es weiter. Die Polizisten hätten das Feuer daraufhin mit einer Maschinenpistole erwidert und den Mann tödlich verletzt.

(mf)


Wetter: Kalte Luft trifft Deutschland – hier wird es jetzt eisig

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  • Anfang der Woche wird es wieder richtig kalt. 
  • In einigen Teilen Deutschland droht Frost. 
  • Welche Regionen betroffen sind, seht ihr im Video oben. 

Ab Montag wird es wieder sehr kalt. Vereinzelt kommt es in Deutschland zu Frost, montags vor allem in den Bergen. Dort bleibt der Schnee in den Alpen auch liegen. 

Kältefront sorgt für Frost

Dauerfrost herrscht am Montag dann vor allem in den Alpen und in den östlichen Mittelgebirgen. Es bleibt aber in ganz Deutschland sehr kalt. Meist werden nur ein bis sieben Grad gemessen. Am wärmsten ist es noch am Rhein.

Dazu gibt es unbeständiges Wetter. Oberhalb von 400 Metern fällt Schnee, darunter sonst überwiegend Regen. Im Nordosten fegt ein starker Wind. An der See sind sogar Sturmböen mit mehr als 75 Stundenkilometern möglich.

Dienstag: Erst Frost, dann Auflockerung

In der Nacht zum Dienstag bekommt Deutschland einen weiteren Schwall Kaltluft ab. In der Mitte und im Süden muss verbreitet mit leichtem Frost und Temperaturen von bis zu minus fünf Grad gerechnet werden. Außerdem sollten Autofahrer sehr aufmerksam sein, denn auf den Straßen kann es glatt werden. 

Tagsüber lockert es am Dienstag im Westen etwas auf. Im Nordwesten ist sogar viel Sonne möglich. Im Osten bleibt das Wetter wechselhaft. Die Temperaturen pendeln sich zwischen minus zwei und sieben Grad ein.

In den Folgetagen wird es freundlicher. Es bleibt aber kühl, bis am Freitag mildere Luft zu uns kommt. 

Die Wettervorhersage für euren Ort gibt es auch auf Weather.com.

(ame)

Theresa May sagt laut Kabinettsmitgliedern Brexit-Votum am Dienstag ab

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► Die britische Premierministerin Theresa May hat die für Dienstag geplante Brexit-Abstimmung im britischen Parlament abgesagt.

► Die Abstimmung soll sich laut der BBC-Journalistin Laura Kuenssberg verzögern, wie ihr zwei Kabinettsmitglieder mitgeteilt haben sollen. 

► Bereits zuvor hatte der britische Sender Sky News in einem Liveticker über die Gerüchte berichtet.

► Eine offizielle Bestätigung steht allerdings noch aus.

 

Mehr in Kürze.

"Fühle mich missbraucht": Frau denkt, sie hat Sex mit Freund – doch es ist anderer Mann

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Die junge Frau fühlte sich missbraucht (Symbolbild).
  • Eine US-amerikanische Studentin dachte, sie hätte Sex mit ihrem Freund – doch es war ein anderer Mann.
  • Sie zeigte ihn an – doch er wurde freigesprochen.

Die Studentin Abigail Finney hatte nach einer Party im Studentenwohnheim der Purdue Universität in West Lafayette im US-Bundesstaat Indiana Sex – wie sie glaubte, mit ihrem Freund. Doch dann stellte sie fest, dass sie Sex mit einem anderen Mann hatte, wie sie dem US-Nachrichtenportal “Buzzfeed” erzählte. 

“Ich dachte mir: ’Ich fühle mich missbraucht. Das fühlt sich falsch an’.”

Sie habe zunächst nicht gewusst, wie sie reagieren sollte, und ob sie den Bekannten anzeigen könnte. 

Die Studentin hatte Sex – aber nicht mit ihrem Freund

Der Vorfall ereignete sich bereits im Februar 2017. Finney erzählt, sie sei neben ihrem Freund in seinem Bett eingeschlafen. Ihre Kommilitonen hätten im gleichen Raum auf Matratzen geschlafen.

Am nächsten Morgen sei sie aufgewacht, als sie eine Hand an ihrer Brust spürte, dann in ihrem Schritt spürte. In der Annahme, die Hände gehörten ihrem Freund, habe sie sich darauf eingelassen.

Die beiden hätten dann etwa eine Minute lang Sex in der Löffelchen-Stellung gehabt. Dann, erzählt Finney, sei sie aufgestanden, um ins Bad zu gehen. 

Mehr zum Thema: Frau wird nicht schwanger, weil sie versehentlich jahrelang Analsex hatte

Als sie zurückkam, habe sie aber nicht ihren Freund im Bett liegen sehen – sondern einen gemeinsamen Freund des Pärchens. Die Studentin sagte:

“Ich war total verzweifelt und wusste nicht, was los war.”

Das Paar zeigte den Freund wegen Vergewaltigung an

Zunächst habe Finney alles für einen schlechten Scherz gehalten und sei zu ihrem Freund in ein anderes Zimmer gelaufen. Doch der wusste von nichts. Er habe zu ihr gesagt, dass er bereits drei Stunden zuvor das gemeinsame Bett verlassen hatte, um alleine zu schlafen.

Das Paar zeigte den gemeinsamen Freund wegen Vergewaltigung an. Nach fast einem Jahr Rechtsstreit fiel im vergangenen Oktober das Urteil. Der junge Mann wurde freigesprochen.

Juristisch gesehen hatte Finney nämlich dem Sex zugestimmt. Im US-Bundesstaat Indiana gibt es kein Gesetz, das verbietet, durch Betrug, Täuschung oder Identitätswechsel zum Sex zu verleiten, wie “Buzzfeed” berichtet.

Für Finney nimmt der Albtraum somit kein Ende. Die junge Frau sagte über den Gerichtsprozess:

“Ich war total sauer. Ich hatte das Gefühl, ein Jahr meines Lebens verschwendet zu haben, um alles zu verarbeiten. Alle alten Wunden wurden immer und immer wieder aufgerissen. Ich hatte das Gefühl, dass alles, was ich gemacht hatte, umsonst war.”

(ujo)

15-Jähriger in Keksofen verbrannt

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Horror-Unfall im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh: Ein 15-Jähriger ist bei lebendigem Leib in einem Keksofen verbrannt worden. Das berichtet die indische Tageszeitung “Deccan Herald”.

Laut der Polizei habe der Schüler sich nur kurz in dem Ofen der Fabrik wärmen wollen, die seine Familie betreibt. Die Fabrik sei bereits abgesperrt gewesen, die Arbeiter hatten ihre Schicht beendet.

Dann sei der Griff an der Innenseite des Ofens abgebrochen. 

Quellen sagten der Zeitung demnach, dass der Junge im Inneren des heißen Ofens gefangen war. Ohne Griff konnte er die Tür nicht mehr öffnen.

Mehrere Stunden später sei er mit schweren Verbrennungen gefunden worden – und im Krankenhaus verstorben. Nun erfolgt eine Obduktion. 

Umfragen nach AKK-Wahl zeigen, wie sich das Parteiensystem verändert

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Im Video oben seht ihr die kompletten Umfrageergebnisse.

► Die Wahl von Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) zur neuen Parteichefin verschafft der CDU Rückenwind. Im nach dem Parteitag in Hamburg ermittelten RTL/n-tv-Trendbarometer legte die Union um 3 Prozentpunkte auf 32 Prozent zu und kann damit wieder die 30-Prozent-Marke überwinden.

► Unmittelbar vor dem Parteitag landete die Union noch bei 29 Prozent.

► Bemerkenswert: Die Grünen verlieren drei Prozentpunkte. Bei allen anderen Parteien ändert sich nichts. Es scheint also, als würde AKK vor allem Grünen-Wähler ansprechen.

► Fast die Hälfte der Wahlberechtigten (46 Prozent) hält die Wahl von AKK zur CDU-Chefin für “eine gute Lösung”. Nur 28 Prozent der Befragten zeigen sich enttäuscht – 24 Prozent wäre Friedrich Merz, 4 Prozent Jens Spahn lieber gewesen.

Eine repräsentative Umfrage des Online-Meinungsforschungsinstituts Civey für “Spiegel Online” belegt, dass vor allem Anhänger der Grünen und der Union aber auch der SPD und der Linken den Wahlausgang mehrheitlich positiv bewerten.

Ganz anders die FDP- und AfD-Wähler: 80,3 beziehungsweise 88,8 Prozent bewerten ihn negativ. 

Wie die Wahl Kramp-Karrenbauers die anderen Parteien beeinflußt:

Viele Beobachter sehen in der Wahl Kramp-Karrenbauer eine Beibehaltung des jetzigen CDU-Kurses von Kanzlerin Angela Merkel. Die fischte regelmäßig im sozialdemokratischen Milieu (Mindestlohn) und schliff einige konservative Werte (Homo-Ehe). 

Vor allem die FDP, aber auch die AfD dürften deshalb aufatmen. Anders als im Falle einer Wahl des wirtschaftsliberalen Kandidaten Friedrich Merz, bleibt gerade für die Liberalen nun mehr Bewegungsfreiheit. 

“Die FDP steht vor der Schwierigkeit, sich einerseits als rechtsstaatliche Alternative zur Union darzustellen, sich aber andererseits stark genug von der AfD abzugrenzen”, sagte Demoskop Peter Mannott der HuffPost. Das könnte nun gelingen. 

Auf der anderen Seite dürfte es der SPD auch weiterhin schwierig fallen, sich innerhalb der GroKo gegenüber der Union abzusetzen und eigene Akzente zu setzen. Bei Merz oder auch Spahn als neuen CDU-Chef hätten die Sozialdemokraten deutlicher an Profil gewonnen.

Andererseits könnten die Wählersympathien für AKK auch andeuten: Viele Grünen-Anhänger stehen einer künftigen Koalition mit der Union unter einer Kanzlerin Kramp-Karrenbauer offen gegenüber – bei Merz oder Spahn wäre die Ablehnung wohl deutlich höher.

(mf / lp)

Köln: Totes Baby in Flüchtlingsunterkunft entdeckt

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In einer Flüchtlingsunterkunft in Köln ist am Montagmittag ein toter Säugling gefunden worden. Laut der “Rheinischen Post” soll eine Gewalttat vorliegen.

Mehr in Kürze.

Hartz-IV-Sanktionen: Bundesverfassungsgericht prüft Rechtmäßigkeit

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Hartz-IV-Empfängern, die ihren Pflichten nicht nachkommen, drohen Leistungskürzungen. Nun soll das Bundesverfassungsgericht klären, ob diese Sanktionen Grundrechte verletzen.

► Der Erste Senat hat für den 15. Januar zu der Frage eine Verhandlung angesetzt, wie das Gericht am Montag in Karlsruhe mitteilte. Das Urteil wird erfahrungsgemäß einige Monate später verkündet.

Anlass ist der Fall eines Hartz-IV-Empfängers, dem das Jobcenter Erfurt in zwei Stufen die Leistungen gekürzt hatte: erst um 30 Prozent des Regelbedarfs, als er ein Jobangebot ablehnte; dann um 60 Prozent, weil er einen Gutschein zur Erprobung bei einem Arbeitgeber nicht eingelöst hatte.

Darum prüft das Bundesverfassungsgericht Hartz-Sanktionen:

Die Klage des Mannes ist beim Sozialgericht Gotha anhängig. Die Richter dort halten die Sanktionen in Höhe von zunächst 117,30 Euro und dann 234,60 Euro für verfassungswidrig.

Sie sehen unter anderem das Recht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum verletzt und haben deshalb Karlsruhe um eine Prüfung gebeten. 

Eine erste Vorlage aus Gotha hatten die Verfassungsrichter 2016 aus formalen Gründen zurückgewiesen. Schon damals hieß es aber in ihrem Beschluss, dass “durchaus gewichtige verfassungsrechtliche Fragen” aufgeworfen würden. Das Sozialgericht versuchte es daraufhin ein zweites Mal mit einer nachgebesserten Vorlage.

Was ihr noch über Hartz IV und die Sanktions-Debatte wissen müsst: 

Bereits seit Jahren wird das Hartz-IV-System kritisch diskutiert. Seit einigen Monaten fordern zahlreiche Parteien eine Reform des Systems – darunter auch die SPD und die Grünen.

Hartz IV war im Zuge der Agenda 2010 unter Bundeskanzler Gerhard Schröder von beiden Parteien eingeführt worden. Nun hat SPD-Chefin Andrea Nahles vor Kurzem eine “Sozialstaatsreform 2025” angekündigt. Dazu erklärte sie: “Wir werden Hartz IV hinter uns lassen.”

Aus Sicht von Nahles müsse die neue Grundsicherung ein Bürgergeld sein. Die Leistungen müssten klar und auskömmlich sein, Sanktionen sollen weitgehend entfallen.

(mf)


Hartz IV: Experten nennen 5 Gründe, warum wir das System abschaffen sollten

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Es ist der Fluch der SPD seit Jahren. Was die SPD macht, sie macht es falsch. Kaum hatte Andrea Nahles mal etwas gefordert, was viele Menschen in Deutschland richtig finden, nämlich Hartz IV grundlegend zu reformieren.

Kaum stand der Satz “Wir müssen Hartz IV hinter uns lassen“ in den Schlagzeilen, schon höhnten Kritiker von allen Seiten des politischen Spektrums.

Wir von “The Buzzard” haben uns die kritischen Kommentare in der deutschen Medienlandschaft genauer angeschaut. Hier ein paar Beispiele, die uns besonders aufgefallen sind:

Die SPD “wildert im Wahlprogramm der Linken“ auf ihrer “verzweifelten Suche nach Themen“, schreibt Manuel Kugler von der “Nürnberger Nachrichten”. Die CDU stimmte freudig in den Chorus mit ein: “Solche Vorschläge sind hoch gefährlich und schaden der Zukunft unseres Landes“, meinte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Gespräch mit der Zeitung “Welt”.

Das Argument dieser Kritiker: Die SPD fordere nur, Hartz IV abzuschaffen, um Wählerstimmen links der Mitte zu gewinnen. Man könne Mängel im System besser mit klugen Reformen beheben.

Überhaupt sei unklar, was Alternativmodelle zu Hartz IV tatsächlich bewirken würden. In anderen Worten: Hartz IV abschaffen ist Populismus.

Was kann man diesen Kritikern entgegnen? Wir von “The Buzzard” haben für euch die deutsche Medienlandschaft durchforstet und kommen zum Schluss: Es gibt fünf gute Gründe, warum es richtig ist, jetzt über eine grundlegende Abschaffung von Hartz IV zu diskutieren – und eben nicht nur über eine Reform: 

1. Weil Deutschland diese Debatte braucht

5,7 Millionen Menschen leben in Deutschland von Hartz IV. Das ist eine ganze Menge. Über zwei Millionen Kinder und Jugendliche wachsen mittlerweile mit Eltern auf, die auf Hartz IV angewiesen sind. In machen Bundesländern wie Bremen ist es jedes dritte Kind.

Und der Großteil der Deutschen ist der Meinung, dass das System, so wie es derzeit aufgestellt ist, nicht funktioniert. Laut aktuellem ARD-Deutschlandtrend finden 75 Prozent der Deutschen dass man Hartz IV grundlegend reformieren sollte und – noch bemerkenswerter – dass es gut ist, dass ausgerechnet die SPD das fordert.

 

Ist es deshalb populistisch, wenn die SPD nun für die Abschaffung plädiert? Nein, denn es handelt sich hier um eine Debatte, die viele Menschen in diesem Land zumindest indirekt betrifft. Und die deren Gemüter bewegt. Durch die Forderung der SPD wird nun seit Wochen in Deutschland grundlegend über Alternativen zu Hartz IV diskutiert:

In den großen Medien, im Fernsehen, im Bundestag. Das ist gut, weil es bedeutet, dass das Ungerechtigkeitsgefühl von Millionen Menschen in Deutschland nun nicht mehr einfach ignoriert werden kann.

Auch interessant:Wie Hartz-IV-Alternativen im Ausland funktionieren

2. Weil Hartz IV ein Bürokratiemonster ist

Der Journalist Thomas Öchsner von der “Süddeutschen Zeitung” schreibt: “Hartz IV hat sich zu einem Bürokratiemonster entwickelt, das es in dieser Form nur in Deutschland gibt.“

Damit meint er: Hartz IV ist zu kompliziert. Es gibt tausend Faktoren, die für den Grundbedarf berechnet werden.

Das führt dazu, dass 60-000 Jobcenter Mitarbeiter damit beschäftigt seien, statt ihre Arbeitszeit in die wichtige individuelle Betreuung der Arbeitslosen zu stecken, die dicken Akten der Hartz-IV-Haushalte zu befüllen und in ausladenden Tabellen Cent-Beträge hin- und herzuschieben.

Öchsner schreibt: “Die durchschnittliche Akte eines Hartz-IV-Haushalts ist etwa 650 Seiten dick. Selbst für die Frage, welchen Zuschuss es extra gibt, wenn sich ein Haushalt über einen Boiler elektrisch und getrennt von der Heizung mit Warmwasser versorgt, existieren Regelkataloge, fein gestaffelt nach Altersstufen. Ältere Kinder erhalten ein paar Cent mehr - weil die sich ja häufiger duschen.“

Das Argument hinter diesem Beispiel: Hartz IV ist zu einem absurden System herangewachsen. Da reichen Reformen nicht, es braucht einen Neuanfang. 

Mehr zum Thema: Die absurde Bürokratie hinter Hartz IV

3. Weil Hartz IV Menschenrechte missachtet

ARD-“Monitor” hat herausgefunden: Die Regierung rechnet den Hartz-IV-Regelsatz nach unten. Und zwar seit Jahren. Eigentlich war geplant, dass sich der Regelsatz an den unteren 20 Prozent der Gesellschaft orientieren soll. So viel, wurde entschieden, sollte gewährleistet sein, um Menschen in Deutschland ein Anrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum zuzusichern.

Diese Berechnung verteidigte die Bundeskanzlerin noch dieses Jahr öffentlich. Was sie verschweigt: Seit 2011 wurde die Berechnungsgrundlage geändert. Es gelten nicht mehr die unteren 20 Prozent, sondern lediglich die unteren 15 Prozent der Bevölkerung als Berechnungsgrundlage.

Statt 571 Euro, bekommen Hartz-IV-Empfänger deshalb nun nur noch 416 Euro im Monat. Das ist niedriger als das eigentlich beschlossene Existenzminimum. Viele Journalisten und Blogger in Deutschland halten das für eine Frechheit. Die Debatte um Hartz IV könnte Anlass geben, die Sätze wieder fairer zu berechnen.

Auch interessant:Warum Hartz IV vielen Jugendlichen in Deutschland die Möglichkeit verbaut, ein Studium aufzunehmen  

4. Weil Hartz IV nicht den Menschen hilft, sondern der Statistik

Die “Süddeutsche Zeitung” schreibt: Über Jahre hinweg hat die Bundesagentur für Arbeit schnelle Ergebnisse gefordert. Das führte dazu, dass in den vergangenen Jahren viel Geld darin geflossen ist, Menschen in kurzfristige Schulungen zu stecken, damit sie in der Zeit der Schulung nicht arbeitslos gemeldet sind und “die Statistik schöner aussieht“, so die Süddeutsche.

Das Ergebnis: Wenig Geld wird investiert, um Langzeitarbeitslose in denen Bereichen zu schulen, die tatsächlich zu ihren individuellen Fähigkeiten passen. Dementsprechend erfolglos ist das Hartz-System auch darin, Langzeitarbeitslose zu vermitteln: Jeder fünfte Hartz-IV-Empfänger ist seit 10 oder mehr Jahren arbeitslos.

Mehr zum Thema:Die wichtigsten Fakten zu Hartz IV im Überblick

5. Weil Hartz IV stigmatisiert

Wohl kein anderer Begriff aus der Bürokratie hat so stark Einzug in die Umgangssprache der Deutschen gefunden. Hartz IV verstehen viele als Synonym für Armut, für Unterschicht und für soziale Isolation. Das Verb “hartzen“ und die Bezeichnung “Hartzer“ versteht jeder Teenie.

Gemeint ist faulenzen und rumhängen.

Hartz IV stigmatisiert. Und dieses Stigma führt bei vielen Betroffenen zu Passivität. Das hat eine Studie der Universität Jena jüngst herausgefunden: Hartz IV sei “vergleichbar mit dem schwarzer Hautfarbe im Süden der USA“, sagt der Jenaer Arbeitssoziologe Klaus Dörre.

Viele fühlen sich gelähmt, wenn sie erstmal in der Kategorie Hartz IV gelandet sind, sie verlieren das Selbstvertrauen und das soziale Ansehen. Die Abschaffung von Hartz IV würde auch bedeuten, dieses längst überfällige Stigma loszuwerden und Klischees zu überwinden. Zeit, dass darüber gesprochen wird.

Auch interessant: Warum es ungerecht wäre, wenn wir Hartz IV abschaffen würden

Zu jeder Debatte gehören zwei Seiten. Auf TheBuzzard.org zeigen wir aktuell die wichtigsten Positionen von Experten, Politikern, Bloggern und Journalisten zur Hartz-IV-Debatte im Überblick. Nicht alle sehen Hartz IV kritisch. Ihr wollt wissen warum?

Schaut auf TheBuzzard.org.

An alle, die mir nicht halfen, als mich vier Männer in der U-Bahn verprügelten

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Ein 21-Jähriger wurde erst kürzlich von mehreren Männern beleidigt und verprügelt. (Symbolbild)

Der 21-jährige Noah S. war vergangenen Samstag um 14.20 Uhr mit der Münchner U-Bahn unterwegs, als er von mehreren Männern beleidigt und verprügelt wurde. Doch geholfen habe niemand, so der Vorwurf des Mannes. Hier erzählt er seine Geschichte.

Am Samstagnachmittag wollte ich meine Familie in München besuchen und musste als Nicht-Fußball-Interessierter feststellen, dass ein Fußballspiel anstand. Bedeutet: Die U-Bahn war voll mit besoffenen, grölenden und Bier verschüttenden Fans.

Zwei Fußball-Fans zu mir: “Verpiss dich und steig aus, wenn es dich stört”

Ich stieg in eine Bahn ein. Dann fingen zwei FC-Nürnberg-Fans an, irgendeinen Fußballsong zu grölen. Die beiden vermutlich Mitte 20-Jährigen brüllten mir dabei direkt ins Ohr.

Also drehte ich mich um und bat sie, damit aufzuhören. Doch die beiden Männer meinten nur: “Verpiss dich und steig aus, wenn es dich stört.”

Ich habe die Schnauze voll von betrunkenen Fußballfans, die öffentliche Verkehrsmittel regelmäßig zu No-Go-Areas machen und die niemand in ihre Schranken weist. Also habe ich geantwortet, dass sie sich benehmen müssten, wenn sie in der U-Bahn mitfahren wollen.

Einer der Nürnberg-Fans fing dann an, mich LGBT-feindlich zu beleidigen. Er machte Sprüche zu meinem Aussehen und bezeichnete mich als “Transe”.

Danach entwickelte sich ein Wortgefecht zwischen mir und insgesamt vier Nürnberg-Fans. Ich wollte es nicht einfach hinnehmen, dass ich in München, noch dazu im Jahr 2018, in einer vollen U-Bahn beleidigt werde und niemand etwas dagegen tut.

Vier Männer prügelten auf mich ein – und keiner half mir

Ich gab einem Fan, der mich beleidigte, Kontra – doch plötzlich schlug er mir ins Gesicht. Ich versuchte, ihn von mir wegzustoßen. Doch dann gingen alle vier Nürnberg-Fans gleichzeitig auf mich los. Sie schlugen mit ihren Fäusten gegen meinen Kopf und traten mich.

Ich wusste nicht mehr, wo oben und unten ist, versuchte mich aber dennoch zu wehren. Als ich spürte, wie eine Bierflasche auf meinem Kopf zersprang, wurde mir schwarz vor Augen – und ich ging zu Boden.

Doch das interessierte die Angreifer nicht: Ich spürte, wie sie weiter auf mich einprügeltenDie U-Bahn war voll mit kräftigen, erwachsenen Männern. Denen habe ich etwas zu sagen: Ihr habt nur dabei zugesehen – schämt euch!

Als die vier Männer dann irgendwann von mir abließen und die U-Bahn-Türen aufgingen, zogen mich zwei zirka 17-, 18-jährige Unbekannte aus der Bahn hinaus.

Mir gelang es zwar noch, schnell ein Video der Angreifer zu machen, bevor die U-Bahn abfuhr, doch ich weiß nicht, ob die Polizei die Männer findet.

Denn auf die Münchner Verkehrsgesellschaft ist kein Verlass. In der U-Bahn befanden sich nämlich keine Kameras. Danke, MVG. Danke, dass ihr es nicht schafft, in allen U-Bahnen Kameras zu installieren und damit die Chance, diese Typen zu finden, dadurch um ein Vielfaches geringer ist.

Alle Menschen, die nur zusahen und nicht halfen, tragen Mitschuld

Im Krankenhaus sagte mir der Arzt, dass ich großes Glück hatte: Ich war mit einem abgebrochenen Schneidezahn, ein paar Prellungen und einer leichten Gehirnerschütterung davongekommen.

Wenn mich die Bierflasche an der falschen Stelle getroffen hätte, dann wäre vermutlich Schlimmeres passiert.

Und alle Menschen, die in der U-Bahn waren, hätten sich mitschuldig gemacht. Weil sie nicht fähig waren, mir zu helfen. Und nur dabei zusahen, was mit mir geschah.

Ich habe schon einige Situationen erlebt, in denen alle weggeschaut haben.

Eine Frau wurde in einer vollen Tram belästigt und angebrüllt – doch niemand hat etwas dagegen getan. Ich habe einen Menschen am Hauptbahnhof reglos auf dem Boden liegen gesehen – und alle anderen sind an ihm vorbeigegangen.

Wenn meiner Familie oder meinen Freunden irgendetwas in der Öffentlichkeit passiert, dann kann ich mich einfach nicht darauf verlassen, dass ihnen geholfen wird. Egal wie viele Menschen um sie herumstehen. Denn mir hat es auch nicht geholfen.

Deutschland ist für mich ein Land ohne Zivilcourage

Ich kann hier nur von meinen persönlichen Erfahrungen sprechen, aber für mich ist Deutschland ein Land ohne Zivilcourage. Wenn ein junger Mann in einer vollen U-Bahn von vier Typen zusammengeschlagen werden kann, dann läuft in diesem Land einiges falsch. Aber Fotos machen und Einsatzkräfte blockieren – das können die Menschen.

Wir müssen verstehen, dass wir in unserer Gesellschaft nicht nur eine Verantwortung für unsere Familien oder Freunde tragen, sondern für all unsere Mitmenschen! Wir müssen uns darauf verlassen können, dass wir uns in der Not gegenseitig helfen und nicht tatenlos zu sehen! Ich kann kein Gerede über “Leitkultur” und unsere tollen Werte ernst nehmen, solange das, was mir passiert ist, in Deutschland passieren kann.

(kiru)

Führung, es ist Zeit dich neu zu (er)finden!

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Vieles verändert sich derzeit zu schnell, zu stark, zu umfassend. Jeder ist betroffen und jeder ist beteiligt. Meine 11 Thesen für die digital-agile Arbeitswelt von morgen zeigen nur einen Ausschnitt von all dem, was neu gestaltet werden muss und wird.

Alle, die noch mehr als 5 Jahre in (klassischen) Arbeitsverhältnissen stehen, werden diese Entwicklungen erleben. Einige allerdings deutlich intensiver als andere, schon allein, wegen ihrer besonderen Rolle und deren Bedeutung für diese Entwicklung. Ich meine die Führungskräfte (aller Ebenen), die in ihrem (nicht)tun und (nicht)handeln schon jetzt signifikant Einfluss darauf nehmen, wie Organisationen ihren Weg in diese Zukunft finden. Und dabei ist es vollkommen unerheblich, ob das Top-Changethema im Unternehmen Digitalisierung, Agilität, neue Geschäftsmodelle oder (schon) Arbeiten 4.0 / new work lautet oder mit einem andern der tausend aktuellen Buzzwords beschrieben wird.  

Es ist vor allem der sich, mit und nach den Transformationen vollziehende signifikante Wandel der Unternehmenskultur(en), notwendigerweise oftmals hin zu einem TATSÄCHLICH besseren miteinander und erfolgreicherer Zusammenarbeit, der weiterhin ganz direkt davon abhängig ist, wie Führung verstanden und (vor)gelebt wird. Hier entscheidet sich, ob eine Transformation gelingt – und nicht im PMO oder im Steering Board.

„Gute Zusammenarbeit“, so ausgelutscht und abgedroschen dieses Thema nach all den Jahren einer von oben nach unten gedachten Interpretation von „zusammen“ sein mag, gewinnt rasant an Bedeutung. Doch „gute Zusammenarbeit“ entsteht nicht von selbst. Sie „passiert“ nicht einfach so. Wer gut miteinander arbeiten will, braucht mehr als Lust an der Sache und ein gemeinsames Ziel. 

Den Boden für ein solches miteinander zu bereiten, ist eine immense Herausforderung! ABER, sie ist auch ein noch größere Chance, denn wo mit mehr Klarheit, mit mehr Vertrauen, mit mehr Zuversicht, mit mehr Engagement gearbeitet wird, da stimmen sowohl die Zahlen, als auch die Qualität und es entsteht der Wunsch gemeinsam erfolgreich Zukunft zu gestalten.

Führung (neu) verstehen 

Das Rollenbild von Führung hat sich bereits in den letzten Jahren stark gewandelt. Gute, zeitgemäße Führung findet immer mehr auf individueller Ebene statt, geht auf die Stärken der Mitarbeiter ein und versucht Potenziale zu heben. Dennoch sind alte Führungsmuster noch weit verbreitete und neue Erkenntnisse und Impulse kommen bislang kaum an.

Dennoch: Das Verständnis von „Führung“ wird sich in den nächsten Jahren in ähnlich großem Umfang verändern (müssen), wie eine andere Basistechnologie in Unternehmen: das Management. In beiden Bereichen gilt es, die Entwicklungen einer immer komplexeren und dynamischeren Welt (endlich) umfassend wahrzunehmen, zu interpretieren und darauf zu reagieren. Der wohl fundamentalste Wandel ist der Schritt in der Selbstwahrnehmung von „Management“, weg von einem Rollenverständnis als „Mission Control“ und zentraler Steuerung, hin zum Ausgestalter der notwendigen Rahmenbedingungen und damit der Zukunft. 

Teil und Folge dieser Rahmenbedingungen und einer stärkeren Ausrichtung auf die Anforderungen und Arbeitsbedingungen der Zukunft wird es sein, dass sich die Rolle von Führung verändert. Durch mehr Markt- und Kundennähe, durch neue Entscheidungsprozesse und weniger Overhead, fallen viele heutige Aufgaben zukünftig weg und werden durch andere, in ihrer Bedeutung für den Erfolg des Unternehmens deutlich wichtigere, ersetzt. 

Abstrakter Kern und konkretes Tun

Die im ersten Moment abstrakt anmutenden Kernaufgaben von Führung werden es sein, 

  • den Rahmen der Organisation zu etwas (er)lebbarem auszugestalten,
  • eine gemeinsame Klarheit und ein gemeinsames Bewusstsein für die kulturellen Werte zu schaffen,
  • die sich daraus ableitenden sozialen Normen zu erkennen und mitzugestalten
  • und vor allem Hüter und manchmal auch Verteidiger der damit entstehenden gemeinsamen Reputation, der Innen- und Außenwahrnehmung zu sein.   

Die Aufgaben, die dahinter stecken, sind klingen weit weniger abstrakt und können, sofern der die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit tatsächlich in zielführender Form gegeben sind, schnell umsetzen werden.

Grundlegend ist der Umgang mit denjenigen sozialen Normen, die die Interaktionen mit Kollegen und Kunden, mit dem gesamten Umfeld prägen. Diese sind, wie viele der in Unternehmen bestehenden Normen und mentalen Modelle dieser Art, oft unklar und wenig explizit. Deren Kern herauszuarbeiten, die wenigen, wirklich wichtigen zu erkennen, einfach zu formulieren und leicht verständlich zu machen, ist wohl der – auf Basis heute gelebter Führung – herausforderndste Teil. Dabei geht es (oft) um ganz einfache Prinzipien: „Wir sind gehen ehrlich miteinander um“ kann eine solche Norm sein oder „wir begegnen einander immer mit Respekt“ oder „wir sprechen Unstimmigkeiten direkt und zielgerichtet an“.

Doch jede (soziale) Norm ist die in sie investierte Zeit nicht wert, wenn sie leicht(fertig) gegen sie verstoßen werden kann. Auch wenn der Prozentsatz derjenigen, die sich über solche gemeinsam festgelegten, grundlegenden Normen hinwegsetzen gering ist, so ist es wichtig gleich zu Beginn geeignete Sanktionen zu definieren und – vor allem! – diese auch konsequent umzusetzen. Geschieht dies nicht, warum und bei wem auch immer, kann und sollte die Regel für alle wieder abgeschafft werden, denn wirksam ist sie ab diesem Moment (wahrscheinlich) nicht mehr.

Gerade im Zusammenhang mit diesen Normen besitzen Führungskräfte, heute, wie morgen eine Vorbildfunktion. Was und wie sie damit, etwa mit grundlegenden Werten wie Toleranz, Fairness und Respekt umgehen, bestimmt in großem Maße, wie diese im (restlichen) Unternehmen gelebt werden. Die Führungskräfte sind es, die den Interpretationsrahmen aufspannen, die sie verständlich machen und die Handhabung aufzeigen sollen und müssen.  

Aufgabe mit täglich wachsender Bedeutung

Neben dieser wichtigsten Aufgabe gibt es eine lange Liste weiterer (Teil)Aufgaben und Veränderungen. Führung wird immer individueller und damit auf der persönlichen Ebene wichtiger. Führung wird immer mehr daraus bestehen Vernetzung zu fördern, das Gesamtbild des Unternehmens in das Selbstwirksamkeitsbild der Mitarbeiter zu übersetzen, ihnen ihren Wertbeitrag aufzuzeigen, Wertschätzung sichtbar zu machen und ihre Stärken zu erkennen und nutzbar zu machen. Mehr dazu habe ich z.B. schon im Kontext „digitalem Leadership“ beschrieben. 

(Nur) Unternehmen, denen es gelingt, ein gesundes Miteinander zu etablieren, werden in der Lage sein, Lösungen für die weiter wachsenden Problemstellungen zu finden. Nur die Nutzung allen sozialen und kognitiven Potenziale im Unternehmen, die ALLER Mitarbeiter und (idealerweise) Stakeholder, wird dazu befähigen, Angst zu nehmen und Zuversicht und Perspektive aufzubauen. Den Rahmen dazu muss Management gestalten, ihn mit Leben zu füllen ist und bleibt Führungsaufgabe. Eine Aufgabe, deren Bedeutung und Anerkennung täglich wächst! 

Mays Brexit-Crash: Wie es nun mit dem Chaos-Austritt der Briten weitergeht

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Ein weiterer rabenschwarzer Brexit-Tag für Theresa May: Die britische Premierministerin musste am Montag gleich zwei Tiefschläge einstecken:

Zum einen vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGh) in Luxemburg, wo es zu einem folgenschweren Urteilsspruch kamLondon könnte den für 2019 angekündigten Brexit noch einseitig und ohne Zustimmung der übrigen EU-Länder stoppen.

Der Exit vom Brexit, auf den ein Teil von Mays Kontrahenten und die Mehrheit der britischen Bevölkerung hofft, ist damit wieder auf dem Tisch. Und könnte die politischen Aussichten der Tory-Politikerin an der Regierungsspitze weiter verdüstern. 

Zum anderen musste May die eigentlich für Dienstag anberaumte Abstimmung über ihren Brexit-Deal verschiebenDenn eine Mehrheit hat sie derzeit offenbar nicht.

Wie geht es weiter – und was passiert, wenn May den Kampf um ihren Deal wirklich verliert?

Wie sind die Aussichten, dass May bald eine Mehrheit zusammenbekommt?

Schlecht.

Etwa 20 konservative Abgeordnete haben bereits öffentlich erklärt, dass sie gegen die Vereinbarung über die Konditionen des Brexits stimmen werden, 45 haben gesagt, dass sie zumindest nicht dafür stimmen werden, und mehr als 20 haben betont, dass sie damit unzufrieden sind.

Sie beschweren sich, dass das Vereinigte Königreich durch die Abmachung zu eng mit der EU verbunden bliebe. Und sie behaupten, dass May den Brexit nur auf dem Papier vollziehen will. 

Da May keine eigene Mehrheit im Parlament hat, wird sie sich auf die Unterstützung der Oppositionsparteien verlassen müssen.

Der Verbündete der Minderheitsregierung der Premierministerin, die nordirische Kleinpartei DUP, hat bereits starke Bedenken geäußert. Aus ihrer Sicht birgt die Vereinbarung die Gefahr, dass die komplette Insel Irland (samt Nordirland) vom Handelsgebiet des Festlandes getrennt wird.

Die Labour Party, die stärkste Oppositionskraft, hat es ebenfalls abgelehnt, die Brexit-Vereinbarung von May zu billigen. Die Partei äußert Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Arbeitsplätze und in der Causa Nordirland.

► Fazit: Dass May 320 der 639 stimmberechtigten Abgeordneten auf ihre Seite bringt, ist momentan höchst unwahrscheinlich.

Welche Änderungen werden gefordert?

Bei der Abstimmung – oder den Abstimmungen – wird es um mehr gehen als um die Details des britischen EU-Austritts.

► Labour hat einen Änderungsantrag vorgelegt, in dem dargelegt wird, wie die Abgeordneten “jede Option” verfolgen werden, die verhindert, dass das Vereinigte Königreich die EU zu Mays Bedingungen oder sogar ohne jeglichen Deal verlässt.

Es scheint sich sogar eine parteiübergreifende Front gegen die Möglichkeit zu bilden, dass London die EU ohne Abkommen verlässt – was im Volksmund als “Crashing Out” bezeichnet wird.

Tatsächlich haben die Abgeordneten am ersten Tag der Debatten bereits für einen Antrag gestimmt, der den Abgeordneten erlaubt, die Minister für das weitere Vorgehen anzuweisen, wenn Mays Deal abgelehnt wird.

Was passiert, wenn May die Abstimmung gewinnt?

Schafft es May tatsächlich durch das Verschieben der Abstimmung weitere Abgeordnete auf ihre Seite zu bringen, was unwahrscheinlich scheint, könnte das Brexit-Gesetz schon zu Weihnachten ins Parlament eingebracht werden. 

Auch wenn dann noch immer nicht sicher ist, ob das Gesetz angenommen wird, würde ein geordneter EU-Austritt näher rücken.

Was passiert, wenn May die Abstimmung verliert?

Schmettert das Parlament Mays Brexit-Deal ab, könnte ihre Zeit als Premierministerin vorbei sein. Oder doch nicht?

Das ist zwar eine wahrscheinliche Option, aber es ist nicht die einzige. Insgesamt gibt es acht denkbare Szenarien:

► 1. Sie könnte es noch einmal versuchen

Das allerdings hängt von der Höhe ihrer Niederlage ab.

Die Europäische Union hat darauf bestanden, dass es sich um ein Abkommen handelt, das nicht neu verhandelt werden kann.

Aber wenn sie mit der Drohung eines katastrophalen Brexits ohne Deal und nach einer knappen Niederlage konfrontiert wird, könnte May versuchen, einige kosmetische Änderungen in Brüssel vorzunehmen, um damit eine zweite Abstimmung zu gewinnen.

► 2. Theresa May tritt ab

Eigentlich hat sie selbst darauf bestanden, dass sie unabhängig vom Ergebnis als Premierministerin weitermachen wird. Aber bei einer Niederlage in einer Größenordnung von 200 Stimmen – also einer Rebellion zahlreicher eigenen Abgeordneten – könnte ein Rückzug der eleganteste Ausweg sein.

► 3. Ein konservativer Aufstand

Die konservativen Abgeordneten, die sich dem Deal von May am entschiedensten widersetzen, haben es bislang versäumt, May zu verdrängen. Sie kämpfen noch darum, genügend Unterstützung zu finden, um eine Schlacht um die Führung loszutreten.

Sie können auf zusätzliche Fürsprecher hoffen, sollte eine erste Abstimmung scheitern.

► 4.  Zweites Referendum

Ja, eine Option, wäre es, die Öffentlichkeit zu befragen.

May schließt das bislang aus, Labour unterstützt die Idee – aber nur, wenn es keine vorgezogenen Parlamentswahlen gibt.

Das Vorhaben würde möglicherweise eine Verlängerung des Zweijahreszeitraums erfordern, der den Rahmen für einen Brexit-Deal absteckt, aber selbst ein hochrangiger Konservativer glaubt, dass bis Ende Mai ein weiteres Referendum durchgeführt werden könnte.

► 5. May ruft Neuwahlen aus

Der Plan “Ave Maria”:  Die Premierministerin könnte hoffen, dass die Wähler an der Wahlurne ihren Plan unterstützen. Ihre Tory-Kollegen sind aber bestrebt, diesen Weg zu vermeiden, nachdem die Wahlen 2017 zu einem Parlament ohne klare Mehrheitsverhältnisse und einer wiederauflebenden Labour Party unter Jeremy Corbyn geführt haben.

► 6. Labour versucht, eine Wahl zu erzwingen

Als Opposition müsste die Arbeitspartei ein Misstrauensvotum gegen die Premierministerin im Parlament gewinnen.

Dazu müsste sich aber die DUP und eine Gruppe von Tory-Rebellen auf die Seite von Corbyn stellen, was zumindest aktuell unwahrscheinlich erscheint.

► 7. No-Deal Brexit

Eine Reihe von schrecklichen Warnungen, besonders hart formuliert von der Bank of England, deuten darauf hin, dass die Auswirkungen eines Austritts aus der EU ohne ein Abkommen am 29. März einer Katastrophe gleichkommen könnten.

Einige Euroskeptiker der Tory-Partei sagen, dass vieles davon Übertreibung sei. Wenn alles andere scheitert, werden wir erfahren ob sie wirklich recht haben.

► 8. Überhaupt kein Brexit

Die unwahrscheinlichste Aussicht, aber eine, die seit Dienstag plötzlich wieder auf dem Tisch liegt. Der Europäische Gerichtshof erklärte, dass das Vereinigte Königreich einfach seine Meinung ändern und Brexit aufgeben könnte – ohne die Zustimmung der 27 anderen EU-Staaten zu benötigen. London muss also nur wollen.

Der Artikel erschien zuerst in der HuffPost UK und von Lennart Pfahler aus dem Englischen übersetz und bearbeitet.

(mf)

Wie organisiert man ein Vertriebsmeeting?

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Ein Vertriebsmeeting ist wichtig um die aktuellen Informationen zwischen allen Beteiligten auszutauschen. Das kann flott ablaufen, aber auch viel Zeit in Anspruch nehmen, wenn man nicht weiß, wie man ein effektives und effizientes Meeting abhält. Umso wichtiger ist es deshalb, es möglichst effizient zu gestalten. Meine Tipps und Tricks rund um die Organisation eines erfolgreichen Vertriebsmeetings finden Sie hier.

Der erste Schritt: Zeitfresser identifizieren und eliminieren

Haben Sie bei Ihren Vertriebsmeetings regelmäßig das Gefühl, dass Sie die angesetzte Zeit nicht effizient nutzen? Damit sind Sie nicht alleine. Viele Verantwortliche sind oftmals in alten Mustern festgefahren, die früher vielleicht mal sinnvoll waren, aber seit langer Zeit nicht mehr hinterfragt wurden. Nehmen Sie deshalb zu allererst den Ist-Zustand Ihrer Vertriebsmeetings unter die Lupe. Fragen Sie sich, welche Tagesordnungspunkte wirklich nötig sind – und ziehen Sie ehrliche Konsequenzen aus der Analyse.

So ist beispielsweise die beliebte Besprechung des Forecasts in den meisten Fällen völlige Zeitverschwendung. Die Informationen zum Forecast sollten allen Teilnehmer rechtzeitig vor dem Meeting vorliegen und gelesen werden. Warum die wertvolle synchrone Zeit dafür nutzen, Daten und Zahlen durchzugehen, die bereits jeder kennt? Sinnvoll wäre es an dieser Stelle lediglich auf offene Fragen einzugehen, die sich beim Studieren der Unterlagen ergeben haben. So kann viel Zeit eingespart werden, die an anderer Stelle gebraucht wird.

Geben Sie dem Vertriebsmeeting eine gute Struktur

Wie so oft gilt auch bei der Organisation eines Vertriebsmeetings: Mit einer guten Vorbereitung lässt sich vieles vereinfachen. Legen Sie als Verantwortlicher also eine sinnvolle Struktur fest und schaffen Sie die Bedingungen, die zur effizienten Abwicklung des Meetings von Nöten sind. Neben der Aufgabe, alle Meeting-Teilnehmer im Vorfeld mit den relevanten Informationen zu versorgen, spielt auch die Reihenfolge der zu bearbeitenden Tagesordnungspunkte eine entscheidende Rolle. So sollten zum Beispiel die oben erwähnten klärenden Fragen zum Thema Forecast ans Ende des Meetings gestellt werden. So können Sie davon ausgehen, dass alle Mitarbeiter sich kurz halten und sich auf das Wichtigste beschränken – schließlich möchte niemand das Ende eines Meetings unnötig herauszögern. Durch solche Tricks bleibt mehr Zeit für die wichtigen Aufgaben. Dabei können Sie auch ruhig mal neue Wege gehen.

Die Routine durchbrechen und das Vertriebsmeeting aufwerten

Bereits kleine Veränderungen bei der Gestaltung des Vertriebsmeetings können erstaunliche Ergebnisse erzielen. Wählen Sie zum Beispiel öfter mal einen anderen Raum für das Meeting. Der Ortswechsel sorgt dafür, dass alte Muster durchbrochen werden – neue Orte bringen neue Impulse und so entstehen oftmals ganz neue Denkansätze. Neben dem Umgestalten der Umgebung können auch neuartige Programmpunkte dabei helfen, Ihr Team zu inspirieren. Manche Vorschläge mögen vielleicht zunächst ungewohnt oder sogar albern wirken. Doch Ihr Mut zur Innovation kann einen enormen Effekt haben. Vier Methoden möchte ich Ihnen an dieser Stelle besonders ans Herz legen.

1. Heldentaten

In 120 Sekunden soll jeder Teilnehmer seinen größten oder beeindruckendsten Erfolg schildern. Wichtig hierbei ist: Die Präsentation soll so gehalten werden, dass man damit auch vor einem wichtigen Kunden auftreten könnte. Diese Übung verleiht Ihrem Team mehr Sicherheit für die nächste „echte“ Präsentation. Zudem können die Kollegen von den Erfolgsgeschichten der anderen lernen und ihre eigene Arbeitsweise verbessern. Davon profitiert am Ende das gesamte Unternehmen.

2. Erkenntnisgeschenke

Von dieser Technik profitieren sowohl die Kollegen als auch Sie als Leiter des Vertriebsmeetings. Jeder Teilnehmer hat fünf Minuten Zeit, um zu berichten, was er seit dem letzten Meeting mitgenommen hat und anschließend erfolgreich in seinem Arbeitsalltag anwenden konnte. Die Auswahl des Themas ist hierbei zweitrangig: Es kann sich um konkrete Methoden zum erfolgreicheren Verkauf handeln oder um den Umgang mit schwierigen Kunden. Der Lerneffekt ist hierbei besonders groß: Sie erfahren von Schwierigkeiten und Problemen, die Ihnen vielleicht nicht bewusst waren und können entsprechende Lösungen entwickeln und Unterstützung anbieten. Und die Kollegen lernen voneinander und motivieren sich gegenseitig.

3. Vertriebssimulator

Selbst die erfahrensten Piloten üben am Flugsimulator. Kein Pilot mag diese Prüfungssituation, aber sie haben akzeptiert, dass sie durch ihre Teilnahme einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit im Flugverkehr leisten. Schließlich können Sie über das Hilfsmittel Simulator Flugsituationen erleben, die man im richten Leben nicht nachstellen will.

Ganz ähnlich ist die Simulation eines Verkaufsgesprächs. Hierbei schlüpfen alle Kollegen abwechselnd in die Rolle des Verkäufers und des Käufers und können so ihre Techniken und Methoden im sicheren Raum ausprobieren. Das direkte Feedback von Kollegen und Vorgesetzten hilft, die eigenen Fähigkeiten besser einzuschätzen und Fehlerquellen zu eliminieren. Wenn in jedem Vertriebsmeeting 20 bis 40 Minuten eingesetzt werden, um solche simulierten Kundengespräche durchzuführen, kann sich das sehr schnell auf die Ergebnisse im Verkauf auswirken.

4. Problemlösungssprint

Wenn es eine konkrete Baustelle gibt, die übergreifend den gesamten Vertrieb betrifft, bietet sich ein Problemlösungssprint an. Hierbei wird ein durchaus komplexes Problem in weniger als einer Stunde gelöst. Allein durch diesen engen Zeitplan werden die Teilnehmer schneller als gewöhnlich  die wichtigen Punkte erkennen und bearbeiten. Das Team wird dafür in zwei Gruppen eingeteilt: Die „Abgeordneten“, die für den Kern der Problemlösung verantwortlich sind, und die „Aufsichtsräte“, die mit Kritik und Anregungen helfen sollen. Ein neutraler Moderator sorgt dafür, dass die Diskussionen gemäß den Regeln ablaufen und der Zeitplan eingehalten wird.

Der Problemlösungssprint wird im fünf Abschnitte eingeteilt. In den ersten 15 Minuten diskutiert die Gruppe der „Abgeordneten“ die Eckpfeiler des Problems. Das Thema wird klar umrissen, Ist- und Wunsch-Zustand werden definiert. Dann sind die maximal fünf Aufsichtsräte dran. Jeder von ihnen bekommt eine Minute, um Kritik und Anregungen zur Diskussion der Abgeordneten zu geben. Dann erfolgt der zweite Durchgang der Abgeordneten. Sie können das kurze Feedback der Aufsichtsräte berücksichtigen und arbeiten an Ideen zur Problemlösung. Danach erfolgt die zweite Runde der Aufsichtsräte, die wieder ihr kurzes Feedback zum Inhalt und Ablauf der Diskussion geben. Im Anschluss bekommen die Abgeordneten dann noch einmal eine viertel Stunde Zeit, um einen Aktionsplan aufzustellen und das Ergebnis der Diskussion festzuhalten. Der Moderator dient dabei als Protokollant. Diese Art der Problemlösung scheint zunächst ungewöhnlich – jedoch konnte ich in der Vergangenheit erstaunliche Ergebnisse erzielen und für scheinbare unlösbare Probleme wurde innerhalb einer Stunde ein Lösungsweg entwickelt.

Das Team ist entscheidend

All diese Ansätze funktionieren natürlich nur, wenn Sie als Führungskraft voll dahinterstehen. Probieren Sie nichts aus, womit Sie sich nicht wohlfühlen – Ihr Team wird das sofort merken und nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit bei der Sache sein. Generell ist es sinnvoll, den Teamgedanken und Zusammenhalt zu stärken. Natürlich möchte jeder Verkäufer der Beste sein und die meisten Verkaufsabschlüssen vorlegen können. Doch im Konkurrenzkampf geht häufig viel Verbesserungspotenzial verloren. Achten Sie deshalb darauf, auch außerhalb des Meetingraums den Teamgeist zu stärken. Ein gemeinsamer Grillabend oder ein Ausflug reichen da schon manchmal aus. In einem starken Team, das zusammenhält und nicht nur die Ellenbogen ausfährt, kann jeder profitieren.

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