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Kramp-Karrenbauer macht Merz schwere Vorwürfe: "Schlag ins Gesicht der CDU"

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Merz, Kramp-Karrenbauer und Mitbewerber und Gesundheitsminister Jens Spahn. 

Annegret Kramp-Karrenbauer, Bewerberin für den CDU-Vorsitz, weist Friedrich Merz‘ Vorwurf scharf zurück, die CDU habe den Aufstieg der AfD “achselzuckend” hingenommen.

► “Solche Behauptungen sind ein Schlag ins Gesicht für alle in der CDU, die vor Ort und in den Parlamenten seit Jahren gegen ständige Falschinformationen, gegen gezielte Vergiftungen des politischen Klimas, gegen Anfeindungen sowie gegen in Teilen offene Hetze durch die AfD kämpfen (...)“, sagte Kramp-Karrenbauer im Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”.

► Sie fügte hinzu: “Das verkennt alle, die in den extrem harten Wahlkämpfen der letzten Jahre um jede Stimme für die CDU und gegen die AfD gekämpft haben.”

Warum die Kritik an Merz wichtig ist: 

Friedrich Merz hatte im Interview mit dem Deutschlandfunk, das am Sonntag ausgestrahlt wird, gesagt, es sei ihm zu wenig, dass die CDU den Aufstieg der AfD im Bundestag und den Landtagen “mit einem – ich will jetzt mal etwas zugespitzt sagen – Achselzucken zur Kenntnis nimmt”. Einige namhafte CDU-Politiker kritisierten ihn für diese Aussage scharf.

Merz hatte zudem mehrfach betont, er wolle die CDU auf 40 Prozent führen und die Stimmenzahl der AfD halbieren. 

Im Rennen um den CDU-Vorsitz liegt Kramp-Karrenbauer derzeit vorne. 38 Prozent der Unions-Anhänger meinen laut dem ZDF-“Politbarometer” vom Freitag, dass die frühere saarländische Ministerpräsidentin Nachfolgerin von Merkel werden solle.

Was Kramp-Karrenbauer noch sagte: 

► Kramp-Karrenbauer warnte in der “FAS” davor, den Kampf gegen die AfD zu unterschätzen: “Jetzt so zu tun, als könne man einfach nur etwas Bestimmtes sagen oder beschließen und schon sei der Kampf gegen die AfD gewonnen, ist naiv.”

► Im Gegensatz zu Merz habe sie schon Wahlen gewonnen mit 40 Prozent für die CDU und rund sechs Prozent für die AfD: “Der eine traut sich’s zu. Die andere hat’s bewiesen. Das ist der Unterschied”, sagte Kramp-Karrenbauer.  


Hamburg: Hauptkommissar will Drogen kaufen – und merkt nicht, wer ihn beobachtet

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Die Hamburger Polizisten wundern sich über ihren Kollegen. 
  • Hamburger Polizisten haben ihren eigenen Ausbilder beim Marihuana-Kauf erwischt. 
  • Dem Hauptkommissar droht jetzt ein Straf- und ein Disziplinarverfahren. 

Den Mann, der da vor ihren Augen Drogen am Hamburger Hafen kaufte, haben die Polizisten sofort erkannt: Es war ihr Ausbilder, ein 47-jähriger Hauptkommissar. 

Er ließ sich vier Beutel Marihuana geben. Die Kollegen verfolgten ihn kurz und packten ihn dann, wie das “Hamburger Abendblatt” berichtete. 

Die Polizei wundert sich über den leichtsinnigen Kommissar

Innerhalb der Hamburger Polizei löste die Festnahme Verwunderung aus. Denn: Eigentlich weiß jeder Polizist in Hamburg, an welchen Orten die Kollegen Drogendealern auflauern. Ausgerechnet der Hauptkommissar aber flog auf.

Er soll jetzt versetzt werden, darf also Polizist bleiben. Ihm droht ein Straf- und ein Disziplinarverfahren. 

(ll)

Vater zeugte 200 Kinder: Warum seine Sprösslinge jetzt Angst haben

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Louis ist mittlerweile 70 und Vater von 200 Kindern.
  • Ein Holländer ist Vater von 200 Kindern – in den 1980er Jahren war er Samenspender.
  • Jetzt will er seine Kinder treffen, doch nicht alle sind begeistert.

Eines Abends sah sich Joyce eine TV-Sendung in Holland an und dachte: “Das kann nicht sein. Diese Frau dort im Fernsehen sieht aus wie ich!”

Die Frau sah nicht nur aus wie sie, sie bewegte sich auch gleich, hatte die gleiche Stimme, trug sogar ähnliche Ohrringe und ein Tattoo auf der gleichen Schulter. Und sie hatte auch noch den gleichen Beruf: Krankenschwester. 

Zwei Wochen später schickte die Holländerin eine DNA-Probe an eine holländische Organisation, die sich für die Zusammenführung von Familien einsetzt. “Ich war gerade mit Zwillingen schwanger. Da erfuhr ich, dass mein Vater nicht mein leiblicher Vater ist und ich noch mindestens 15 Geschwister habe”, sagte Joyce der britischen Zeitung “Guardian”. 

Sie suchte ihre Geschwister, einige fanden sich durch weitere TV-Shows. Auch ihr Vater entdeckte sie dadurch: Louis. In den Achtzigern hatte er sein Sperma an eine Samenbank in Holland gespendet. Dreimal die Woche, meistens vor der Arbeit. Jetzt ist er Vater von 200 Kindern.

Die Gefahr von Inzest ist hoch

Der “Guardian” berichtet aktuell über die ungewöhnliche Geschichte dieses Mannes, der in Holland fast zu einem Skandal wurde. Denn seine Kinder sind mittlerweile erwachsen, sie könnten sich treffen. Inzest droht. 

Viele von ihnen wissen nicht voneinander. Mit einigen ist Joyce in einer WhatsApp-Gruppe vernetzt. Andere wollten nichts mit ihr zu tun haben. 

Vater Louis hat mittlerweile 40 seiner Kinder getroffen. Nicht alle wollten das. Einer von ihnen ist Ivo. Er hat Angst. Denn er hat mittlerweile selbst kleine Kinder und befürchtet: “Was, wenn sie irgendwann ihre Verwandten auf einer Party kennenlernen und es nicht wissen...” 

Der Samen einer Person darf in Deutschland laut Gesetz nur für “höchstens drei Ehen oder eheähnliche Lebensgemeinschaften” verwendet werden. In Holland waren die Regeln damals weniger streng.

Louis war egoistisch bei seiner Samenspende. Nicht der Gedanke trieb ihn an, Frauen zu helfen, eine Familie zu gründen. Es war der Gedanke, nicht vergessen zu werden. 

Er hatte keine Freundin, keine Familie, keine engen Freunde. “Wer wird sich an mich erinnern, wenn ich nicht mehr da bin?”, habe er sich damals gefragt, berichtet er dem “Guardian”.

“Wer wird über mich sprechen? Unsere größte Angst im Leben ist nicht zu sterben. Es ist die Angst, vergessen zu werden.”

(ll)

Saudi-Arabien: So massiv unterstützen deutsche Lobbyisten den Kronprinz

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Bin Salman in London. 

Deutsche Lobbyisten unterstützen massiv den umstrittenen Kronprinzen von Saudi-Arabien, Mohammed bin Salman. Das geht aus einem 50-seitigen internen Strategiepapier der Berliner PR-Agentur WMP hervor, das der “Bild am Sonntag” (“BamS”) vorliegt. 

► Demnach wirbt WMP im Dokument mit einem breiten Netzwerk, “das einen schnellen Zugang zu neuen Politikern und altgedienten Beratern in jeder neuen Bundesregierung garantiert”. Als mögliche Kontakte führt WMP Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an. 

► Eine Sprecherin des Bundespräsidenten betonte aber, Gespräche mit Steinmeier hätten nie stattgefunden. Eine Bewertung des Staatsoberhaupts als “jederzeit zugänglich” sei überdies “unangemessen”.

Warum das Strategiepapier der Lobbyisten über Saudi-Arabien wichtig ist: 

Saudi-Arabien steht nach dem gewaltsamen Tod des Journalisten Jamal Khashoggi massiv unter Druck. Das Königshaus weist jede Verwicklung in den Fall zurück, türkische Ermittler und laut Medienberichten auch US-Geheimdienste sehen den Kronprinzen als Auftraggeber der Tötung Khashoggis.  

Die Bundesregierung genehmigt als Konsequenz auf den Tod des Journalisten derzeit keine Rüstungsexporte – für eine Dauer von zwei Monaten. 

Für Kritik am saudischen Königshaus sorgt auch der brutale Krieg im Jemen, den Kronprinz Mohammed bin Salman als saudischer Verteidigungsminister zu verantworten hat. Der Krieg führt zu einer massiven Hungersnot, nach Angaben der Organisation Save the Children sind im Jemen seit 2015 85.000 Kleinkinder verhungert. 

Was ihr noch über die Lobbyisten für Saudi-Arabien wissen müsst: 

► Die PR-Agentur WMP brüstet sich laut der “BamS” in ihrem Papier auch mit Kontakten zu deutschen Journalisten. Einige Redakteure hätten ihre Berichterstattung nach Kontakten geändert.

► Sämtliche genannten Medien – darunter die “Frankfurter Allgemeine Zeitung”, die “Welt”, die “Süddeutsche Zeitung” und die “Bild” selbst – weisen gegenüber der “BamS” eine Beeinflussung ihrer Berichterstattung zurück. 

WMP-Chef Michael Inacker sagt der “BamS”: “Wir werben grundsätzlich nicht mit Persönlichkeiten. Wir geben Empfehlungen für eine mögliche Kontaktaufnahme mit Personen und Unternehmensvertretern, die ein Interesse an der Region haben könnten.”

► Er bestätigte der Zeitung auch, nach dem Tod von Khashoggi noch für das saudische Königshaus zu arbeiten. “Die Ermordung des saudischen Journalisten Khashoggi ist ein Verbrechen, das aufgeklärt werden muss”, betonte er. 

Flüchtlinge: Dobrindt will straffällige Asylbewerber nach Syrien abschieben

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Alexander Dobrindt im Bundestag. 

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt spricht sich für Abschiebungen von schwerstkrimininellen Flüchtlingen aus Syrien in ihre Heimat aus.

► “Wenn schwerstkriminelle Syrer nicht in ihr Heimatland zurückgeschickt werden können, weil es dort gefährlich ist, sie aber gleichzeitig unsere Bevölkerung in Deutschland gefährden, dann will ich das nicht akzeptieren”, sagt Dobrindt der “Bild am Sonntag”.

► Als Beispiel für gerechtfertigte Abschiebungen nennt er die Sexualstraftäter aus Freiburg: “Wir sollten diese Gruppenvergewaltiger aus Freiburg nach Syrien abschieben, die haben jede Berechtigung verloren, in unserem Land Schutz zu beanspruchen.”

Darum ist Dobrindts Flüchtlingsforderung brisant: 

Die Forderung von CSU-Politiker Dobrindt ist politisch brisant. Nicht nur herrscht in Teilen Syriens immer noch Krieg, auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte zuletzt Abschiebungen von straffälligen Flüchtlingen in das Bürgerkriegsland ausgeschlossen.

Zuvor war ein Bericht des Auswärtigen Amts bekannt geworden, nach dem Flüchtlinge bei einer Abschiebung in ihr Heimatland Repressalien und Gewalt befürchten müssen. In keinem Teil Syriens bestehe ein umfassender, langfristiger und verlässlicher Schutz für verfolgte Personen.

Was Dobrindt zum Krieg in Syrien sagt: 

Dobrindt räumt im Gespräch mit der “BamS” ein, dass er respektieren müsse, wenn der Rechtsstaat solche Abschiebungen nicht zulasse, weil die Folgen für die Abgeschobenen nicht kalkulierbar seien.

Für diesen Fall fordert Dobrindt, dass der Rechtsstaat die straffällig gewordenen Flüchtlinge nach ihrer Haftzeit zum Schutz der Bevölkerung dauerhaft mit Sicherheitsmaßnahmen belegen müsse: “Solche Gewalttäter müssen unter maximale Kontrolle gestellt werden, indem wir die Bewegungsfreiheit einschränken, sie mit einer Residenzpflicht belegen und mit einer elektronischen Fußfessel überwachen.” 

(ame)

US-Polizisten töten vermeintlichen Schützen – nun sind sie sich unsicher, ob er es war

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Eine Aufnahme von Donnerstagabend, als die Schüsse fielen. 
  • Die Polizei hat bei einem Vorfall in einem Einkaufszentrum in Alabama einen 21-Jährigen erschossen. 
  • Doch nun sind sich die Beamten nicht sicher, ob er der Täter war. 

Wieder erschüttert Gewalt die USA: Am Donnerstag fielen Schüsse in einem Einkaufszentrum im Bundesstaat Alabama. Zwei Personen wurden verletzt. 

Als die Polizei eintraf, eröffneten die Beamten das Feuer auf den 21-jährigen Emantic Fitzgerald Bradford. Er sei vom Tatort geflohen und habe eine Waffe in der Hand hin und her geschwenkt, teilte die Polizei mit. Die Kugeln der Beamten töteten den vermeintlichen Täter. 

In einem Statement verkündete die Polizei: Täter erschossen, Fall erledigt. 

► Doch nun sind die Dinge weniger eindeutig. Freitagabend zog die Polizei ihre Mitteilung zu dem Vorfall zurück, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Seit Samstag suchen die Beamten nach einem weiteren Schützen.  

Polizei nennt ersten Bericht “nicht völlig korrekt”

“Neue Beweise deuten jetzt darauf hin, dass Herr Bradford zwar in gewisser Hinsicht an der Auseinandersetzung beteiligt war, aber wahrscheinlich nicht die Kugeln abgefeuert hat, die das 18-jährige Opfer verletzt haben”, heißt es in einer neuen Mitteilung der Polizei. Die Beamten bereuten, dass der erste Bericht “nicht völlig korrekt” gewesen sei, heißt es weiter. 

Laut dem aktuellen Ermittlungstand gehen die Beamten von mindestens zwei Personen aus, die an einer Auseinandersetzung vor den Schüssen beteiligt gewesen seien. Und ein Schütze sei immer noch auf der Flucht. 

Angehörige sind erschüttert

Aufnahmen in den sozialen Medien zeigen chaotische Szenen, nachdem die Schüsse im Einkaufszentrum gefallen waren. 

Die Tante des getöteten 21-Jährigen macht der Polizei schwere Vorwürfe. “Sie haben ihn ohne Grund getötet, er war nicht der Schütze”, sagte sie Reportern, wie der US-Sender ABC berichtet. 

“Unsere Familie steht völlig unter Schock, unser Herz ist gebrochen, wir sind erschüttert über den tragischen Tod unseres (Sohnes)”, heißt es in einer Mitteilung der Familie.

(ame)

Nordkorea: Deutscher Reiseführer berichtet von brenzliger Situation

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Die Denkmäler von Kim Il-sung und Kim Jong-il. 
  • Der deutsche Rentner Bodo Quart organisiert Reisen nach Nordkorea. 
  • In einem Interview hat er nun erzählt, welche Situation in der Diktatur für ihn gefährlich war. 

Seit fünf Jahren führt Bodo Quart Reisegruppen aus Deutschland durch Nordkorea. Der Rentner aus Berlin sagt der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” dazu: “Das Land fasziniert mich wahnsinnig.”

Schon vor Jahrzehnten habe Quart die nordkoreanische Diktatur bereist, berichtet er weiter. Damals, als Arbeiter aus der DDR, habe er geholfen, das Land wieder aufzubauen. 

Nun also ist Quart Reiseführer. Er stehe in Kontakt mit der staatlichen Tourismusbehörde KITC, die seine Veranstaltungen genehmigt, berichtet er der “FAS” über die Touren. “Da herrscht Vertrauen”, sagt er.

Und das Vertrauen ist Bodo Quart sehr wichtig – denn zu einigen brenzligen Situationen sei es auch schon gekommen. 

Nordkorea: Kein Sinn für Scherze 

Einmal hätten zwei Touristen aus der Gruppe von Quart das Denkmal von Kim Il-sung und Kim Jong-il durch ihre Beine fotografiert. Es habe so ausgesehen, als seien die beiden verehrten Staatsführer von Nordkorea nah am Hintern der Besucher gebaut. 

Quart hatte kein Verständnis für diesen Witz. Benehmen sich seine Touristen daneben, kann Quart die Genehmigung für Sonderwünsche wie Radreisen verlieren. Die Behörden in Nordkorea überwachen jeden Schritt von Reisegruppen – schließlich soll ihnen ein bestimmtes Bild von Nordkorea vermittelt werden. 

Nordkorea: Otto Warmbier bei seinem Schauprozess. 

Was Touristen droht, die das Regime verärgern, zeigte der Fall des US-amerikanischen Studenten Otto Warmbier. Er soll versucht haben, ein Propagandabanner zu stehlen. Die Strafe: Arbeitslager.

Als Warmbier 2017 entlassen und in die USA gebracht wurde, lag er in einem Wachkoma. Wenige Tage später war er tot. 

Mehr zum Thema: Fast 1000 Nordkoreaner leben angeblich in Deutschland – eine Spurensuche

Die Faszination Nordkorea

Die Arbeitslager, die Folter, die Gewalt – all das spielt für den Deutschen Bodo Quart offenbar keine große Rolle, wenn er über Nordkorea spricht. Die Faszination für den sozialistischen Staat ist größer.

Auch die ehemaliger Dolmetscherin von Erich Honecker, Helga Picht, verteidigt in Interviews das nordkoreanischer Regime. Sie “habe keines der nordkoreanischen Lager besucht, über die heute so gern gesprochen wird”, sagte sie einmal der “taz”. Im Gespräch mit der HuffPost schwärmte Picht von einer kürzlichen Reise nach Nordkorea: “Es war eine großartige Reise, weil ich nach 25 Jahren mal wieder da war.”

Die Faszination von ehemaligen DDR-Bürgern für die nordkoreanische Diktatur ist immer noch groß. Das zeigen die Äußerungen von Picht – oder auch von Bodo Quart. 

Zum gegenwärtigen Friedensprozess zwischen Süd- und Nordkorea, der so oft mit der deutschen Wiedervereinigung verglichen wird, sagt Quart der “FAS” nur: “Lasst ihnen mehr Zeit als uns.”

(ame)

Vater zwang 11-jährigen Sohn zu Sex mit Stiefmutter – nun wurde der Rentner verurteilt

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Es ist fast zwei Jahrzehnte her, aber es wird einen heute 30-Jährigen für immer verfolgen. 
  • Ein Vater hat sein 11-jähriges Kind vor zwei Jahrzehnten zu Sex mit ihm und seiner Stiefmutter gezwungen. 
  • Jetzt wurden die beiden bestraft.

Es ist ein Verbrechen, das einen heute 30-jährigen Mann aus Großbritannien seit seiner Kindheit verfolgt. Sein Vater zwang ihn als Kind zu Sex mit ihm und seiner Stiefmutter. Mit der Begründung, ihn “von seiner Homosexualität heilen zu wollen”. Jetzt, zwei Jahrzehnte später, wandte sich der Mann an die britische Zeitung “Mirror”. 

Der Fall wurde gerade vor einem britischen Gericht verhandelt. Demnach war der Junge elf Jahre alt, als ihn sein Vater dazu zwang, Pornos anzusehen und Sex zu haben. Insgesamt wurde er zehnmal vergewaltigt. 

Sein Vater gab die Vergewaltigungen vor Gericht zu. Seine Begründung: Er habe seinen Sohn damit “in die richtige Richtung” befördern und ihm die Homosexualität austreiben wollen.

Begonnen habe alles mit einem Brettspiel. Am Ende des Spiels sei die Stiefmutter auf einmal nackt gewesen. Der Junge sagte, das Parfum seiner Stiefmutter verfolge ihn noch immer.

Vater nannte Depression als Grund für die Misshandlung

Ein andermal habe der Vater ihn gebeten, seiner Stiefmutter einen Gute-Nacht-Kuss zu geben. Dann sei der Vater dazu gekommen und habe ihn gezwungen, Sex mit ihm und der Stiefmutter zu haben.

Erst als die Beziehung des Vaters und seiner Partnerin auseinanderbrach, hörten die Vergewaltigungen auf. Doch das Kind wurde abermals von einem Pädophilen missbraucht. Die Polizei fand damals sogar Fotos des Mannes bei dem Pädophilen – dennoch kam der Fall nicht vor Gericht.

Jetzt, fast zwei Jahrzehnte später, will der Mann endlich Gerechtigkeit. Sein Vater nannte vor Gericht eine angebliche Depression als Grund für die Misshandlungen. Er und die Stiefmutter des Jungen wurden schuldig gesprochen. 

(ll)


Arbeitslos durch die Digitalisierung? 3 Gründe, warum die Angst übertrieben ist

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Die Debatte über die Zukunft unserer Jobs in Zeiten rasanten technologischen Fortschritts ist vor allem eine Debatte der Angst: vor eiskaltem Technologie-Kapitalismus, Massenarbeitslosigkeit und sozialem Abstieg.

Think Tanks, Unternehmensberatungen und Wissenschaftler haben sich in den vergangenen Jahren in Studien mit immer neuen Horror-Zahlen überboten.

Ein paar Beispiele:

► Zwei Ökonomen aus Oxford schätzten 2013 in der viel beachteten Studie “The Future of Employment“, dass in Industrieländern 47 Prozent der Jobs wegfallen könnten.

► Die Beratungsfirma McKinsey prognostizieren, dass bis 2030 weltweit zwischen 400 und 800 Millionen Jobs von Robotern übernommen werden.

► PricewaterhouseCoopers hält deutsche Arbeitnehmer im internationalen Vergleich für besonders gefährdet.

Die gute Nachricht: Es gibt niemals nur eine Interpretation der Zukunft. Betrachten wir den Forschungsstand im Ganzen, können wir den Entwicklungen zumindest mit einer gesunden Portion Entspannung begegnen.

Denn ein Blick hinter die Horrorszenarien lockert die düsteren Wolken ein wenig: Manche der Studien klingen fatal, sind methodisch aber fragwürdig. Anderenorts wird in Interview dramatisch betitelt (“Digitalisierung lässt binnen 20 Jahren jeden zweiten Job verschwinden“), obwohl der Gesprächspartner die Automatisierung eigentlich vor allem als Chance beschreibt.

In unserer Debatte zur Zukunft der Arbeit stellen wir von The Buzzard Perspektiven vor, laut denen die Panik vor Massenarbeitslosigkeit übertrieben ist. Drei Thesen, die dazu einladen, sich zurückzulehnen:

1. Automatisierung vernichtet nicht nur Jobs, sondern schafft auch neue

Die Automatisierung bedeute nicht Verdrängung, sondern vor allem Veränderung, schreibt der Wirtschaftswissenschaftler Jens Südekum. Roboter beeinflussen demnach vor allem, wie viel und in welchen Bereichen Menschen arbeiten. Ähnliches prognostiziert auch die Unternehmensberatung McKinsey.

Es herrscht weitreichender Konsens, dass die Digitalisierung den Bedarf in vielen Berufen eher erhöht – zum Beispiel Grafikdesigner – oder völlig neue Berufsfelder schafft (vor 20 Jahren gab es etwa noch keine Social-Media-Manager).

Das haben laut Jens Südekum auch schon die vergangenen Jahre gezeigt: Die 275.000 Jobs, die zwischen 1994 und 2014 in Deutschland durch Roboter ersetzt worden sind, seien demnach allesamt anderweitig ausgeglichen worden.

Zwar würden manche Berufe durch die Automatisierung hinfällig, speziell in der Industrie. Dafür entstünden etwa im Dienstleistungssektor kontinuierlich neue Stellen – ganz abgesehen vom riesigen Bedarf im Bereich der Entwicklung von Software und Maschinen.

Mehr zum Thema: Warum Männer stärker von der Automatisierung betroffen sein könnten als Frauen, erklären wir hier.

2. Wir sind der Automatisierung nicht hilflos ausgeliefert, sondern können uns auf sie vorbereiten.

Statt zu jammern, sollten wir aktiv werden. Roboter werden zweifelsohne gewisse Jobs von Menschen übernehmen. Das sei aber kein Grund, vor der Entwicklung zu kapitulieren, schreibt Arwa Mahdawi in einem Artikel im “Guardian”: Es bleibe jeder und jedem von uns ausreichend Zeit, um sich auf den veränderten Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Besonders soziale oder kreative Fähigkeiten und Ausbildungen werden demnach auf absehbare Zeit unersetzbar sein. Als vielsprechende Berufe für die Zukunft gelten zum Beispiel die des Reha-Therapeuten, Choreographen oder Psychologen (PDF, S. 57).

Getreu dem Motto “Kenne deinen Gegner!“ ist auch die Aneignung technischen Wissens sinnvoll, weil Jobs am Computer als vergleichsweise sicher gelten. Es ist also nicht alles schlecht. Und: Jene menschlichen Jobs, die die Automatisierung überleben, könnten nicht nur besser bezahlt, sondern auch sinnstiftender werden, weil langweilige Routineaufgaben seltener werden.

Auch interessant: Der Philosoph Richard David Precht sieht nicht Arbeitnehmer, sondern den Staat in der Pflicht, uns auf die die automatisierte Arbeitswelt vorzubereiten – und schlägt eine radikale Reform des Sozialstaats vor.   

3. Die “digitale Revolution“ gibt es überhaupt nicht

Was, wenn Arbeit 4.0 nur ein Hirngespinst wäre? Der Wissenschaftsjournalist Matthias Becker glaubt, die Angst vor Maschinen sei ein Kunstprodukt aus der Feder von Unternehmen und Konzernen.

Er bezweifelt, dass es die vielzitierte “digitale Revolution“, einen radikalen und plötzlichen Umsturz in der Arbeitswelt hin zur “Industrie 4.0“ überhaupt geben wird.

Unternehmen, die Software und Sensorik herstellen, glaubt Becker, versuchten durch geschicktes Marketing die Industrie zum Kauf ihrer Produkte und die Politik zum Ausbau der digitalen Infrastruktur zu bewegen.

Es werde bewusst so getan, als sei Industrie 4.0 alternativlos, als müssten sich alle – Arbeitnehmer, Politiker und Gesellschaft – nach den Regeln digitaler Standardisierung richten.

Tatsächlich sei es auf absehbare Zeit aber völlig unrealistisch, dass Roboter den Menschen einfach ersetzten. Denn, so Becker, machen Maschinen nur “Dienst nach Vorschrift“.

Entsteht ein unerwartetes Problem – in der Montage wird ein unsauberes Einzelteil angeleifert oder der Strom fällt aus – sei der Mensch der Maschine noch haushoch überlegen. Robotern komplexere und feinmotorische Arbeiten beizubringen, dauere lange, sei unverhältnismäßig teuer und damit für Unternehmen unattraktiv.

The Buzzard zu lesen heißt auch, Gewissheiten in Frage zu stellen. In unserer großen Debatte zur automatisierten Arbeitswelt stellen wir die optimistische Sicht aus diesem Beitrag deshalb direkt wieder auf die Probe.

Wie argumentieren Wissenschaftler, Blogger und Journalisten, die unsere Jobs in Gefahr sehen? Und warum könnte die Verbreitung von Robotern zu wachsender sozialer Ungleichheit führen?Eine Übersicht über die besten Perspektiven im Netz findet ihr auf thebuzzard.org

Mann berichtet von Nah-Tod-Erfahrung: Das sagen Experten zu dem Phänomen

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  • Ein Mann berichtet auf einer Webseite von seiner Nahtod-Erfahrung.
  • Ein Arzt hat zu einer solchen Erfahrung eine klare Haltung.
  • Im Video oben seht ihr, was mit dem Gehirn in den ersten zehn Minuten nach dem Tod passiert. 

Immer wieder berichten Menschen von ihren Nahtod-Erfahrungen. Auf der Webseite “Near Death Experience Research Foundation” erzählen sie, wie es zu dieser Erlebnis kam und, was sie dabei gesehen und gespürt haben. 

Kürzlich teilte ein Mann, der sich Lyle H. nennt, hier seine Nahtod-Erfahrung. Zu diesem Vorfall sei es bereits vor mehreren Jahren gekommen, erzählt er. Lyle habe sich während des Duschens an seinem Kopf verletzt und sei ohnmächtig geworden. Er sagt: 

“Ich fühlte mich friedlich und schmerzfrei. Die Worte meiner Frau waren traurig und mein Herz tat weh. Ich erinnere mich, dass ich ihre Worte hören konnte, aber ihr Mund bewegte sich nicht. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich wahrscheinlich tot war.”

Der Mann behauptet, dass er während dieser Zeit die Gebete seiner Frau habe hören können. Außerdem habe er die exakten Worte wiedergeben können, als er wieder bei vollem Bewusstsein war. 

Mehr zum Thema:Mann war bereits neun Mal klinisch tot – so war es für ihn

Wie ernst sind Nahtod-Erfahrung zu nehmen?

Für Lyle H. und für viele andere, die ihre Erfahrung auf der Webseite teilen, steht fest: Es gibt ein Leben nach dem Tod.

Und auch Ärzte und Wissenschaftler beschäftigen sich intensiv mit dieser Thematik. Anfang diesen Jahres stellten Experten der Berliner Charité und der Mayfield Clinic im US-Bundesstaat Ohio fest, dass unser Gehirn auch noch Minuten nach dem Tod aktiv ist. In manchen Fällen können Patienten wiederbelebt werden – und sind deshalb in der Lage, über ihre Nahtod-Erfahrung zu sprechen. 

Sam Parnia, Direktor für Intensivmedizin und Reanimationsforschung an der New Yorker Langone School of Medicine, hat eine deutliche Meinung zu der Nahtod-Erfahrung vieler Menschen. 

Mehr zum Thema: Frau liegt im Koma – trotzdem hört sie den einen schlimmen Satz, den die Ärzte über sie sagen

 

Arzt hat klare Meinung zu Nahtod-Erfahrung

Wie das Magazin “International Business Times” schreibt, könne laut dem Mediziner der Tod auf unterschiedlichste Weise beschrieben werden. Parnia sagte: 

“Der Tod ist etwas, das sich nicht auf Philosophie und Religion beschränkt werden muss, sondern auch durch die Wissenschaft erforscht werden kann.”

Aus diesem Grund nehme er Nahtod-Berichte von Menschen sehr ernst. Sie helfen ihm und seinem Team, Nahtod-Erfahrungen und außerkörperliche Erfahrungen zu erforschen.

Mehr zum Thema:“Ich war ein arroganter 19-Jähriger, bis ich in einer Nahtoderfahrung die Hölle sah”

Cindy aus Marzahn wurde mit Sex-Tape erpresst

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Bereut den Telefonsex vor vielen Jahren: Ilka Bessin
  • Ilka Bessin, bekannt als “Cindy aus Marzahn”, wurde mit einem Sextape erpresst.
  • Vor vielen Jahren hatte sie Telefonsex und der Mann nahm sie heimlich auf.

Jahre lang hat sich Ilka Bessin, bekannt als die Kunstfigur “Cindy aus Marzahn”, dafür geschämt: Sie wurde mit einem Sextape erpresst. Das berichtet sie in ihrem Buch “Abgeschminkt”, das am Montag erscheint, und in einem Interview mit der “Bild”.  

Bessin hatte Telefonsex mit jemandem, den sie noch nicht lange kannte. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Heimlich nahm er sie auf und erpresste sie anschließend damit. Bessin zahlte ihm eine hohe Summe, die sie nicht genau benennen möchte.

Ilka Bessin: “Ich dachte, ich bin die einzige, die Telefonsex hat”

“Damals habe ich mich so geschämt. Ich habe gedacht, ich bin die Einzige auf der Welt, die so was macht”, sagte sie der “Bild”. Heute weiß sie aber, dass es ein Fehler war, sich nicht der Polizei zu offenbaren. Auch habe sie gelernt, vorsichtiger zu sein. 

“Ich habe danach ganz genau ­darauf geguckt, mit wem ich mich einlasse.“

Das hat sich offenbar ausgezahlt, denn mittlerweile ist Ilka Bessin glücklich verlobt. 

(ll)

Brexit: EU-Staats- und -regierungschefs stimmen Austrittsvertrag zu

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Die britische Premierministerin Theresa May und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in Brüssel. 

► Die EU-Staatschefs haben dem Austrittsvertrag für Großbritannien und die politische Erklärung über die künftigen Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich zugestimmt.

► Das teilte EU-Ratschef Donald Tusk auf Twitter mit. 

► Die Verhandlungen dazu dauerten offenbar nur etwas länger als eine halbe Stunde. 

So geht es nun im Brexit weiter: 

Die britische Regierungschefin Theresa May muss nun im Dezember die Zustimmung des britischen Parlaments für den Deal gewinnen.

Dort ist allerdings keine Mehrheit in Sicht. Sollte May scheitern, könnte sie zurücktreten, es könnte Neuwahlen oder gar ein zweites Brexit-Referendum geben. 

Auch wenn die Einigung der EU und Großbritanniens Fortschritt für den Brexit-Prozess bedeutet: Neues Chaos erwartet Europa. 

Was ihr über den Austrittsvertrag wissen müsst: 

Das Brexit-Paket umfasst einen knapp 600 Seiten starken Austrittsvertrag. Darin sind die Bedingungen der Trennung festgeschrieben – etwa die Rechte von EU-Bürgern in Großbritannien und Schlusszahlungen des Vereinigten Königreichs an die EU von schätzungsweise rund 45 Milliarden Euro.

Vorgesehen ist außerdem eine Übergangsfrist bis Ende 2020. Sie könnte noch bis Ende 2022 verlängert werden. In dieser Zeit soll sich für die Wirtschaft und die Bürger beider Seiten praktisch nichts ändern.

Begleitet wird der Vertrag von der politischen Erklärung über eine sehr enge Wirtschafts- und Sicherheitspartnerschaft nach dem Brexit. Die könnte ein Handelsabkommen sowie eine enge Zusammenarbeit in bei Verteidigung, Sicherheit, Forschung und Klimawandel umfassen.

Jens Büchner: Als Daniela seinen letzten Wunsch erfüllt, bricht sie zusammen

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  • Vergangene Woche starb Jens Büchner im Alter von 49 Jahren.
  • Gestern fand seine Abschiedsfeier mit Freunden und Familie statt – die Feier war Büchners letzter Wunsch. 
  • Im Video oben seht ihr das bewegende Leben von Jens Büchner.

Jens Büchner hat den Kampf verloren: Der 49-Jährige ist in einem Krankenhaus auf Mallorca an den Folgen einer Lungenkrebserkrankung gestorben. Das teilte Büchners Management vergangenen Samstagabend mit. 

“Mit großem Bestürzen teilen wir mit, dass Jens Büchner nach kurzem, aber schwerem Kampf am Samstagabend friedlich eingeschlafen ist”, hieß es in einer Pressemitteilung.

Besonders tragisch: Jens hat nur zwölf Tage vor seinem Tod von der Krebsdiagnose erfahren, wie sein Manager Carsten Hüther in einem Interview mit der “Bild”-Zeitung mitteilte.

Jens Büchner wollte nicht, dass lange um ihn getrauert wird

Gestern erfüllte ihm seine Frau Daniela seinen letzten Wunsch: Sie organisierte eine Abschiedsfeier. Denn Büchner wollte nicht, dass seine Freunde und Familie lange um ihn trauern.

Dabei schmückten Bilder aus seinem Leben die Wände und die Gäste tranken sein Lieblingsgetränk Whiskey-Cola, wie “Bild” schreibt. Inmitten von zwei Kerzen und weißen Rosen steht die Urne. Büchner wollte nämlich dabei sein, wenn das letzte Glas auf ihn getrunken wird.

Doch all das scheint zu viel für Frau Daniela zu sein: Sie bricht zusammen und muss von ihrer ältesten Tochter, Joelina, gehalten und getröstet werden. Und das schon zu Beginn der Feier.

Wie “Bild” schreibt, sollen von Anfang an Tränen geflossen sein. Es wurden rote Herzluftballons in den Himmel geschickt – dabei soll niemand gesprochen haben. Das Lied “Das Leben ist schön” lief im Hintergrund, so wie es sich Jens Büchner gewünscht haben soll.

(ame)

Vergewaltigung in Freiburg: Vater eines Opfers stellt sich gegen rechte Hetze

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Gedenkstätte für das Vergewaltigungsopfer Maria L. 
  • Der Vater eines Vergewaltigungsopfers hat bei einer Veranstaltung in Freiburg mehr Toleranz gefordert. 
  • Seine Tochter Maria L. war 2016 in Freiburg vergewaltigt und ermordet worden. 

Noch immer erschüttert der Fall einer Gruppenvergewaltigung in Freiburg die Stadt im Breisgau. Im Oktober sollen acht Männer in einer Diskothek eine 18-Jährige vergewaltigt haben. 

Nun hat sich der Vater der 2016 in Freiburg vergewaltigten Maria L. zu dem Fall geäußert. Der Asylbewerber Hussein K. hatte die Studentin missbraucht und ermordet.

► Anlass für die Stellungnahme des Vaters war die Eröffnung einer Stiftung im Namen seiner ermordeten Tochter. Der Vater sprach laut der “Badischen Zeitung” von einer “entsetzlichen Tat” und sprach den Angehörigen der 18-Jährigen sein Mitgefühl aus. 

“Maria hätte sich nie durch Hass abbringen lassen”

“Wir sind auch traurig darüber, dass viele Menschen in Freiburg nun erneut beunruhigt und aufgewühlt sind”, sagte er weiter. Der Vater habe – wie Freiburgs Bürgermeister Martin Horn – auch nach der Gruppenvergewaltigung Hassbotschaften erhalten. Er sprach sich damals gegen die pauschale Verurteilung von Flüchtlingen aus. 

Der Familienvater forderte daher: “Die Politik und die Gesellschaft müssen engagiert, auch kontrovers, darüber diskutieren, welche Schlussfolgerungen aus solchen Taten zu ziehen sind und aus allen Umständen, die diese Taten kennzeichnen.”

Er sprach sich für mehr Toleranz aus: “Maria hätte sich nie durch Hass und Hetze davon abbringen lassen, ihre Möglichkeiten zu nutzen, Gutes zu tun.”

Ein Gericht hatte Marias Mörder Hussein K. 2018 zu lebenslanger Haft verurteilt.

(ame)

Karl Lagerfeld: So ungepflegt habt ihr den Modeschöpfer noch nie gesehen

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  • Karl Lagerfeld hat bei einem Auftritt auf der Pariser Champs-Élysées für Aufsehen gesorgt.
  • Er zeigte sich mit Zahnlücken und ungepflegten Zähnen.
  • Oben im Video seht ihr den ungewöhnlichen Auftritt des 85-Jährigen.

Karl Lagerfeld hat vor wenigen Tagen die Festtagsbeleuchtung auf der berühmten Pariser Champs-Élysées feierlich eingeweiht. Der Modeschöpfer sorgte in dem symbolischen Festakt dafür, dass die Prachtstraße in rotem Licht erstrahlte. Dabei kam es zu einem ungewöhnlichen Anblick:

Lagerfeld zeigte sein Gebiss und sorgte damit für Aufsehen. Denn neben zwei Zahnlücken waren auch die anderen Zähne des 85-Jährigen mehr als ungepflegt.

Normalerweise zeigt sich der Modeschöpfer stets perfekt. Er entwirft nicht nur luxuriöse Kleidungsstücke, sondern zeigt sich auch immer top gestylt bei seinen öffentlichen Auftritten. Bei dem Event in Paris war davon nicht allzu viel zu sehen.

Mehr zum Thema:Neuer Look – so sieht Karl Lagerfeld nicht mehr aus

Lagerfeld zeigt sich mit gelblich verfärbten Zähnen

Wie ihr oben im Video sehen könnt, sind die Zähne der 85-Jährigen gelblich verfärbt, zusätzlich fehlen zwei.

Das Absurde: Erst im April hatte sich der Star-Designer in einem Interview mit der Zeitschrift „Numero“ über die ungepflegten Zähne einiger Models ausgelassen. Er sprach damals über “diese dünnen Dinger mit schiefen Zähnen“, die auf den Laufstegen zu sehen seien. Er sagte:

“Um ehrlich zu sein, was sie wirklich brauchen, ist ein guter Zahnarzt.”

Mehr zum Thema:Ungewohnter Look – Karl Lagerfeld zeigt sich ohne Sonnenbrille

Außerdem sagte Lagerfeld bereits in mehreren Interviews, dass Menschen, die Jogginghosen tragen, die Kontrolle über ihr eigenes Leben verloren hätten. Ziemlich gewagte Worte von einem Mann, der – wie sich nun herausgestellt hat – nicht auf die Pflege seiner eigenen Zähne achtet. 

Die ungepflegten Zähne sind womöglich auf Lagerfelds extremen Konsum von Diät-Cola zurückzuführen. Wie das Magazin “Stylebook” schreibt, soll der 85-Jährige täglich etwa zehn Dosen davon trinken. Er sagte damals:

“Ich trinke von morgens bis abends ausschließlich Diät-Cola. Ich trinke sie sogar nachts. Und ich kann trotzdem schlafen. Ich trinke keinen Kaffee. Ich trinke keinen Tee. Ich trinke nichts anderes.”

Es scheint also, als sei eher Karl Lagerfeld derjenige, der die Kontrolle über sein Leben verloren hat.

(ame)


Merkel nennt Brexit-Austrittsvertrag "diplomatisches Kunststück"

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Angela Merke in Brüssel. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigte sich zufrieden mit dem Abschluss des Austrittsvertrags der EU mit Großbritannien an diesem Sonntag bei einem EU-Gipfel. Sie bezeichnete das Dokument gar als “diplomatisches Kunststück”, immerhin sei es der erste Vertrag dieser Art. 

► Merkel gab bei einer Pressekonferenz in Brüssel auch einen kurzen Ausblick auf die weiteren Gespräche zwischen der EU und Großbritannien. Beide Seiten wollen ein Freihandelsabkommen vereinbaren. 

Gerade bei Themen wie den Fangrechten für Fischer werde sicher “noch hart” verhandelt werden, betonte Merkel. 

► Zu dem wahrscheinlichen Fall, dass das britische Unterhaus bei einer Abstimmung den Brexit-Vertrag ablehnt, wollte sich Merkel nicht äußern. 

Warum die Äußerungen von Merkel wichtig sind: 

Lange hatten die EU und Großbritannien um den Brexit-Vertrag gerungen, der Abschluss des Papiers ist ein bedeutender Fortschritt im Austrittsprozess. Entscheidende Momente liegen allerdings noch vor Brüssel und London. 

Premierministerin Theresa May muss den Deal durch eine Abstimmung im Unterhaus bringen.

Aber auch die Gespräche über die künftigen Beziehungen zwischen Brüssel und London dürften alles andere als leicht ausfallen. “Es liegt noch sehr viel Arbeit vor uns”, betonte Merkel. 

Offen etwa ist, wie die Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit zwischen der EU und Großbritannien aussehen soll. Offen ist auch, ob sich die EU-Länder weiter Zugang zu Fanggebieten des Vereinigten Königreichs sichern können. 

Cristiano Ronaldo trägt ein Symbol unter dem Auge – Zuschauer rasten aus

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  • Am internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt an Frauen haben Fußballer der italienischen Liga ein Zeichen gesetzt: Sie haben sich jeweils einen roten Strich auf die Wange gemalt. 
  • Darunter war auch Cristiano Ronaldo – gegen den derzeit ein Verfahren wegen mutmaßlicher Vergewaltigung läuft. 
  • Oben im Video seht ihr die Aufnahmen des Fußballers mit dem roten Strich auf der Wange.

Der 25. November ist der internationale Tag gegen die Gewalt an Frauen. Am Sonntag setzen sich weltweit Menschen dafür ein, dass diese Gewalt endlich beseitigt wird. 

Als Zeichen ihre Solidarität malten sich alle Spieler der italienischen Fußballliga einen roten Strich auf die Wange. Auch der portugiesische Fußballstar Cristiano Ronaldo machte mit – und erntete Kritik. Gegen ihn läuft gerade ein Ermittlungsverfahren in den USA wegen mutmaßlicher Vergewaltigung.

Die US-Amerikanerin Kathryn Mayorga behauptet, der fünffache Weltfußballer habe sie 2009 in Las Vegas vergewaltigt. Laut dem Magazin “Spiegel” habe Ronaldo der Frau im Anschluss 375.000 US-Dollar Schweigegeld gezahlt. Ronaldo dementiert die Vorwürfe.

Twitter-Nutzer entrüsten sich dennoch über Ronaldos vermeintliche Fake-Anteilnahme an der Gewalt gegen Frauen. 

Cristiano Ronaldo – “wie ein Porno-Star, der Jungfräulichkeit predigt”

“Ronaldo, der ein rotes Zeichen auf seinem Gesicht trägt, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen, während gerade ein Vergewaltigungsfall gegen ihn läuft, ist ein schlechter Scherz. Schickt den Mann ins Gefängnis!”, schreibt ein Twitter-Nutzer. 

“Ich musste lachen”, twittert ein anderer. Und wieder ein anderer schreibt: “Cristiano Ronaldo mit einem roten Zeichen gegen die Gewalt an Frauen, das ist wie ein Porno-Star, der Jungfräulichkeit predigt.”  

(ll) 

Ärzte in den USA versuchen, woran Politiker scheitern: Die Waffengewalt stoppen

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Als Che Bullock im August 2013 in einem Krankenhaus erwachte, fühlte er sich zunächst dankbar, überhaupt noch am Leben zu sein. Auf ihn war dreizehnmal vor einem Nachtclub in einem Vorort Washingtons eingestochen worden, Rettungskräfte brachten ihn mit dem Hubschrauber in eine Klinik, wo Ärzte sein Leben retteten. 

Bullocks Gefühl der Erleichterung verblasste schnell. Zuerst waren da körperliche Schmerzen, dann Angst und schließlich Wut auf seine Angreifer.

“Es war so, als hätten sie einen Anschlag auf mich verübt”, sagt Bullock, heute 30 Jahre alt. Er erinnert sich an Freunde, die in sein Krankenhauszimmer kamen, um Wache zu halten.

Nur wenige Tage nach den Messerstichen hatte sich Bullock erholt. Er kehrte nach Hause in den Washingtoner Vorort zurück, wo die Personen warteten, die versucht hatten, ihn zu töten. Bullock war bereit, sich zu verteidigen – aber auch bereit, zurückzuschlagen.

Aber bevor er unüberlegt handeln konnte, erhielt Bullock einen Anruf von Joseph Richardson Jr., einem Assistenzprofessor der University of Maryland. Richardson machte ihm ein Angebot, er bot ihm eine Alternative zur Gewalt.

Der heute 50-jährige Professor lud ihn ein, an einer Studie über junge schwarze Männer teilzunehmen, auf die mehr als einmal geschossen oder eingestochen worden war. Bullock zögerte erst und dachte, Richardson könnte mit der Polizei zusammenarbeiten, aber am Ende entschied er sich, sich anzumelden.

Diese Studie rettete wohl sein Leben. 

Ein Ausweg aus der Gewalt 

► Waffengewalt ist eines der größten Probleme der USA. Jedes Jahr führen Schüsse zu mehr als 33.000 Toten. Etwa ein Drittel davon sind Morde, Zehntausende Schüsse enden nich tödlich, aber mit Verletzungen.

Wie sich die Gewalt stoppen lässt, ist seit Jahrzehnten ein Thema. Die Politik macht dabei nur langsam Fortschritte. Richardson und andere haben sich daher entschieden, einen anderen Weg zu gehen. Sie nehmen die Opfer in den Blick – um ihnen ein Leben ohne Gewalt zu ermöglichen. 

Im September 2017 startete Richardson das sogenannte “Capital Region Violence Intervention Program”, also ein Interventionsprogramm für die Region um die amerikanische Hauptstadt. Aus diesem Programm gingen die ersten Studien des Kriminologen Richardson hervor.

Che Bullock und Joseph Richardson. 

Er behandelt die Gewalt wie eine Krankheit. Eine Krankheit kann sich verbreiten, aber mögliche Opfer können sich davor auch durch Impfungen schützen. 

Richardson erstellte so das erste Interventionsprogramm im Raum Washington, bei dem die Arbeit bereits im Krankenhaus begann. Insgesamt gibt es 30 solcher Programme in den USA. 

Sie alle zielen auf die strukturellen Ursachen von Gewalt ab. Forscher gehen von Ungleichheit als Ursache aus, sowohl in ethnischer als auch in sozio-ökonomischer Hinsicht. Die Verantwortlichen der Programme wollen den Überlebenden Werkzeuge an die Hand geben, um ihr Leben umzukrempeln. Studien haben ergeben, dass dieser Ansatz zu weniger Gewalt führen kann. 

Richardsons Programm, an dem auch Opfer von Messerstechereien und anderen Gewalttaten teilnehmen können, hat in seinem ersten Jahr vielversprechende Ergebnisse erzielt. Noch aber reichen die Daten für eine vollständige Analyse nicht aus.

Aber: Von den mehr als 100 bisher eingeschriebenen Patienten ist keiner wegen einer schweren Verletzung wieder ins Krankenhaus eingeliefert worden, sagt Richardson. Ein Drittel aller schwer verletzten Patienten komme üblicherweise mindestens ein zweites Mal ins Krankenhaus. 

Der Weg begann mit einer Frage

Bullocks Weg aus der Gewaltspirale begann 2013 mit einer einfachen Frage.

“Eines der ersten Dinge, die Richardson mich fragte, war: ‘Was willst du mit deinem Leben anfangen?’” Bullock erinnert sich noch immer an dieses Treffen. 

Bullock wusste nicht, wie er die Frage beantworten sollte. Aber Richardson hatte eine Idee.

Er lud Bullock ein, über seine persönlichen Erfahrungen in einen von Richardsons Kursen an der University of Maryland zu sprechen. Richardson unterrichtet Afroamerikanische Studien.

Der Forscher war überzeugt, dass Bullocks Lebensgeschichte wichtig war. Er musste nur Bullock dazu überreden, sie auch zu erzählen. 

In der folgenden Woche machte sich Bullock auf den Weg zum Campus, um seine Geschichte – endend mit dem Messerangriff – vor mehr als 100 Studenten in einem Raum zu erzählen.

“Du hättest eine fallengelassene Nadel im Raum gehört, so sehr waren die Studenten bei der Sache”, sagt Bullock.

Auf der Heimfahrt seien die Gedanken in seinem Kopf gerast. Seine Präsentation war ein Erfolg, und die positive Resonanz der Studenten ließ ihn an andere Möglichkeiten für seine Zukunft denken. Vielleicht könnte er ein Motivationsredner werden?

Aber kurz bevor er auf die Autobahn kam, schoss jemand auf sein Auto. Die Kugel verfehlte Bullock, zerstörte aber ein Fenster und hinterließ eine Wunde an seinem Unterarm. Es waren nur wenige Wochen seit der Messerstecherei vergangen.

Bullock rief Richardson an. Er erzählte ihm, was passiert war – und drängte den Forscher dazu, sich mit ihm zu treffen. Damit er nichts Rücksichtsloses tun würde.

Richardson sagte zu. Die beiden sprachen darüber, warum Bullock wohl überhaupt erst ins Visier geraten war. “Natürlich waren es Drogen”, sagt Bullock heute. 

Richardson schlug vor, dass er etwas anderes ausprobieren sollte. Er stellte ihm einen Scheck über 300 US-Dollar aus, um wieder vor der Klasse zu sprechen.

Das reizte den Ehrgeiz des jungen Afroamerikaners. “Als ich anfing, mehr und mehr Vorträge zu halten, dachte ich wirklich nicht daran, mich zu rächen.”

Che Bullock hat mehr als 100 Menschen geholfen, der Gewaltspirale zu entkommen. 

“Was ist der Plan?” 

Zum ersten Mal sah Bullock einen anderen Weg für seine Zukunft. Er arbeitete in den nächsten vier Jahren weiterhin mit Richardson zusammen und half ihm bei der Entwicklung des Interventionsprogramms. Im vergangenen Jahr stellte Richardson Bullock ein, um Überlebende zu rekrutieren. 

“Wenn ich jetzt in die Räume gehe, frage ich als Erstes, was ist der Plan? Was willst du mit deinem Leben anfangen?”, sagt Bullock. “Die meisten Jungs wissen es nicht.”

Bullock trifft sich täglich mit Patienten im Krankenhaus. Wenn sie entlassen werden, bleibt er bei ihnen. Er hilft den Menschen, Ziele zu finden. Bullock arbeitet auch mit Patienten zusammen, um “Bewältigungsmechanismen” zu entwickeln. Für Stress oder für Traumata. 

Wenn Gewalt eine Krankheit ist, was haben Sie dann wirklich geheilt, wenn Sie jemanden zurück zu Menschen schicken, die noch infiziert sind?

Bullock baut Vertrauen und eine Beziehung zu den Patienten auf und bittet sie dann, sich dem Programm anzuschließen. Einige lehnen ab, aber bisher würden 90 Prozent zusagen, sagt Bullock.

Bullock arbeitet auch daran, die Freunde und Verwandten der Überlebenden zu erreichen. Laut Richardson ist das ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs des Modells.

“Wenn Gewalt eine Krankheit ist, was haben Sie dann wirklich geheilt, wenn Sie jemanden zurück zu Menschen schicken, die noch infiziert sind?”, sagt er.

Warum sich die Programme lohnen

Das Programm von Richardson habe bisher keine Geldprobleme gehabt, sagt Programmdirektorin Dawn Moreland. Aber mit etwa 740 teilnehmenden Überlebenden bräuchten sie mittlerweile weitere Mittel, wollten sie das Programm vergrößern. 

Aber die Investitionen könnten sich lohnen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2012 kosten die Strafverfolgung, die Justiz und die Gesundheitsvorsorge im Fall von Waffengewalt die USA jährlich 229 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Die Betreuung von 100 Patienten in einem Interventionsprogramm käme dagegen auf Kosten von 300.000 US-Dollar pro Jahr, berichten die Organisationen. 

Fast die Hälfte aller Opfer von Morden durch Schusswaffen sind afroamerikanische Männer, dabei machen sie nur sechs Prozent der Gesamtbevölkerung aus. 

Diese Typen kommen nach dem Schuss rein, wir schicken sie zurück, sie werden erschossen und sie kommen wieder rein.

Die Waffengewalt gleiche einem fast endlosen Strom, sagt Chirurg Sean Benoit vom Prince George’s Hospital Center, das am Programm von Richardson beteiligt ist. 

“Diese Typen kommen nach dem Schuss rein, wir schicken sie zurück, sie werden erschossen und sie kommen wieder rein. Also flicken wir sie nur wieder zusammen”, sagt Benoit. “Wir haben viele Patienten, die das Krankenhaus verlassen, ohne zu wissen, welche Operation wir durchgeführt haben.”

In den vergangenen Jahren hat Benoit angefangen, den Patienten sein Anatomiebuch zu zeigen. Er erklärt ihnen, was bei der Operation geschieht. Das sorge dafür, dass die Überlebenden verstehen, wie nah sie dem Tod entkommen sind, sagt Benoit. 

“Viele der Jungs sagen uns, dass dies das erste Mal ist, dass sich jemand tatsächlich darum kümmerte, was mit ihnen passiert ist. Dass dies das erste Mal ist, dass sie mit jemandem gesprochen haben, der sich darum kümmert, ob sie die Schule beenden und einen Job bekommen”, sagt er. 

Studien deuten darauf hin, diese Art der Interventionsprogramme gewalttätige Verletzungen verhindern können. Noch aber reicht die Forschung nicht aus, um konkrete Ergebnisse abzuleiten, sagen Experten.

Richardson hofft darauf, mit seinem Programm die Datenlage zu verbessern. In den kommenden Monaten, sagt er, will er die größte randomisierte Studie über die Wirksamkeit von Interventionsprogrammen starten. 

Geschichten wie die von J. King motivieren ihn. 

Am Ende weinte King

T. J. King, 35 Jahre alt, wuchs nur wenige Blocks von Bullock entfernt auf. Er hing im Juni 2017 mit Freunden in der Nachbarschaft herum, als zwei Männer in einem Auto auftauchten und 56 Schüsse abfeuerten. Fünf Menschen wurden getroffen, darunter auch King.

Alle überlebten, aber die Verletzungen von King waren die schwersten. Eine Kugel durchbohrte seinen Rücken und trat an der Brust wieder aus, sie brach ihm zwei Rippen und traf fast seine Lunge und sein Herz. Nach seiner Rückkehr aus dem Krankenhaus erhielt King einen Anruf von Bullock, er bat ihm, sich dem Programm anzuschließen. 

T. J. King und Che Bullock. 

“Ich sprach in dieser Gruppe darüber, was mit mir passiert war, und wie ich mich fühlte und was ich durchmachte”, sagt King. Noch nie habe er so offen über sein Leben gesprochen. “Ich bin danach nach Hause gegangen und habe etwa zwei Stunden lang geweint.”

Nur wenige Monate nach der Schießerei erlag Kings Mutter dem Krebs. Er blieb Teil des Programms und bekam schließlich einen Job im Krankenhaus, um Patienten zu transportieren. 

Nichts davon war einfach, sagt King. Aber durch die Veränderungen habe er eine neue Leidenschaft für sein Leben entdeckt. “So wie sich bei mir alles zum Guten gewendet hat, so ist das auch bei jeder anderen Person möglich”, sagt King. 

Dieser Artikel erschien zuerst bei der HuffPost US und wurde von Leonhard Landes ins Deutsche übersetzt und editiert. 

(ame)

Kamele im Schnee

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Der sudanische Flüchtling Hassan Alzain baut sich in den Schweizer Alpen ein neues Leben auf. 

Hassan Alzain steht in einer Lache aus Putzwasser und Joghurtresten vor einem kleinen Fließband und greift zu. Aus seinen schwieligen Händen wandern vier Milchkartons in eine graugrüne Plastikkiste; vier weitere Kartons schieben sich auf dem Fließband hinterher.

Gegenüber pumpt die Abfüllmaschine unablässig Milch in Kuh-bemalte Pappschachteln. Der Lärm verschluckt jedes Wort, das Hassan und seine drei Kollegen wechseln, die Maschine röhrt und sonort unablässig. Aber Hassan scheint zufrieden. Er greift zu, er packt weg, er greift zu – Stunden lang.

Hassan Alzain lebt und arbeitet in Bever, einem aus Holzhütten, Fachwerk und Betonbauten bestehenden Dorf nahe St. Moritz in der Schweiz. In diesen letzten Tagen des Oktobers vermischen sich draußen vor der Molkerei die rostgoldenen Nadeln der Lärchen mit den dicken, ersten Schneeflocken dieses Winters.

Der Sudaner hat hier eine Wohnung, in der gerade genug Platz ist für ein Bett, einen Schrank, einen Tisch, den Fernseher und eine kleine Küchenzeile. Aus der Lataria Engiadinaisa, in der er arbeitet, dringt würzig-beißender Geruch herauf.

“Mein Haus, meine Arbeit, wo ich lebe, das ist für mich meine Heimat”, sagt Hassan. Er steht vor dem Herd und schneidet Mangostücke in sein Reiscurry. Meistens isst er abends allein.

Im Jahr 2014 ist Hassan aus seiner Heimat geflohen. Er wollte nach Schweden und strandete in der Schweiz. In der Alpenregion Engadin in Graubünden.

Schnee, Eis und Nebel in St. Moritz. 

200.000 Menschen leben hier, Migranten gibt es kaum. Im gesamten Kanton wurden in den vergangenen Jahren nur 508 Flüchtlinge anerkannt; Hassan war einer von ihnen.

Ein Fünftel aller Geflüchteten in Graubünden geht einer Arbeit nach – ein Wert weit über dem Schweizer Durchschnitt. Wenn möglich, vermittelt der Kanton eine Ausbildung oder einen Arbeitsplatz.

Oder ein Praktikum, wie bei Hassan, der im Juli seine Stelle im Engadin antrat. 

Eine richtige Heimat sei das Engadin für viele Migranten zwar nicht, heißt es bei der Integrationsbehörde des Kantons. Das Leben in der Region sei teuer, die Erwartungshaltung an die Geflüchteten hoch.

“Aber Herr Alzain, der ist ein Guter.”

Aus der Steppe in die Berge

“In unserem Haus waren immer Leute, 20 mindestens, es wurde geredet und gelacht und gegessen”, sagt Hassan über den Reistopf gebeugt. Doch in der Schweiz ist das Leben für ihn einsam geworden.

“Wenn ich mit Leuten etwas mache, ist es gut. Aber wenn ich alleine bin, dann kommen zu viele Gedanken in den Kopf.”

Wenn Hassan spricht, malt er Bilder in die Luft. Bilder vom Haus seiner Familie im Sudan, seinem Vater, dem Häuptling, seiner Mutter, seiner Schwester. Von Freunden und Fremden, den Gäste seines Vaters. Und der Steppe Dafurs, auf der die Kamele seiner Onkel grasten.

Hassans Hände malen, was er vermisst.

Hassan im Supermarkt der Stadt Bever. Die Kassierin grüßt ihn mit einem

Hassan Alzain will nicht erklären, warum er den Sudan verlassen hat. Warum er vor vier Jahren geflohen ist, gerade 18 Jahre alt. Aus der Steppe in die Berge, aus Darfur bis in die Schweiz.

“Nur ein Unfall”, sagt er lächelnd über die Narben an seinem Auge. Die Stammeskriege in Darfur, die Hunderttausenden aus ihren Dörfern Vertriebenen, die überfallenen, vergewaltigten und gelynchten Zivilisten – er erwähnt sie nicht.

Hassan ist ein Flüchtling, der nicht als solcher gesehen werden will. Zwischen seiner glücklichen Kindheit im Sudan und seinem neuen Leben in der Schweiz klafft eine Lücke. Eine Lücke, die der 22-Jährige nicht mit Worten füllen will.

Bewusst anders

Auf einer Ablage vor dem Bett, neben den Servietten und der Mikrowelle, liegen sieben Zettel. Sie sind von oben bis unten voll geschrieben, auf Deutsch und Arabisch.

Wörter wie “der Konsument”, “der Wucher” und “invariabel” stehen auf den Zetteln. Den Begriff “die Preisminderung” hat Hassan in roter Farbe geschrieben.

Hassan will Milchtechnologe werden. Er möchte sogar einen Käse kreieren, den es weder im Sudan noch in der Schweiz gibt: einen Käse aus Kamelmilch. Kamele, sagt Hassan, seien seine Lieblingstiere.

Hunderte, Tausende hätten die Familien im Sudan. Aber die Milch der Tiere werde nicht richtig genutzt, sie werde nur bei privatem Bedarf gemolken. Hassan will das ändern – und in der Schweiz damit anfangen.

Leider sei es schwer, in Europa überhaupt an Kamelmilch zu kommen, sagt er. Und dann sei da das Problem mit den Enzymen: Kuhmilch gerinne anders als Kamelmilch. Schmecken würden beide aber ähnlich, die Kamelmilch sei bloß salziger – und gesünder.

“Wenn das klappt, mit dem Kamelkäse, dann hole ich auch Kamele in die Schweiz”, sagt Hassan und lacht. Kamele im Schnee, das sei zwar zu kalt. Aber dann baue er eben einen Stall mit Heizung.

Erst die Arbeit

“Der Hassan ist schon intelligent”, lobt Beat Klöti, der Chef der Molkerei. Klöti sitzt im Aufenthaltsraum der Lataria Engiadinaisa und trinkt einen Kaffee, während seine Mitarbeiter durch die Molkerei wuseln.

Er hat den Flüchtling im Juli nach einer Woche Probearbeit eingestellt. “Hassan hat eine Nische gefunden, mit seinem Kamelkäse”, sagt Klöti und lächelt breit.

“Wenn die Flüchtlinge nun mal hier sind, dann soll man sie auch beschäftigen, oder?”, fragt Klöti. “Dann kommen sie auch nicht auf dumme Gedanken und sind versorgt.”

Hassan bei der Arbeit in der Lataria Engiadinaisa. 

Eine echte Lehrstelle wolle er erst 2019 ausschreiben, sagt der Molkerei-Chef. Für diese hätte dann aber ein Einheimischer den Vorrang. Hassan könne vielleicht in einem anderen Betrieb des Molkereiverbands Emmi unterkommen, zu dem die Lataria Engiadinaisa gehört.

Sicher ist das nicht. Ebenso wenig, ob Hassans je Kamelkäse herstellen wird.

Klöti will seinem Praktikanten zwar helfen – auch, weil das gut für das Marketing wäre. Konkrete Pläne für einen sudanesisch-schweizerischen Kamelkäse gibt es aber noch nicht.

“Super, tiptop”

Der Chef sagt: “Hassan muss jetzt erstmal Arbeiten lernen.” Also arbeitet Hassan. Er greift zu und er packt weg.

Auch seine Sorgen versucht er, wegzupacken. Dass es mit einer Lehrstelle nicht klappt, dass ihn die Menschen in Bever oder anderswo in seiner neuen Heimat nicht aufnehmen.

Hassan will nicht zurück in den Sudan. Er spricht bereits Deutsch mit arabisch-schweizerischem Akzent. Dinge, die er gut findet, nennt er “super, tiptop”.

An einer Wand in seinem Zimmer, in der Ecke rechts neben dem Fenster, hängen Fotos. An einer Stelle berühren sich die sandige Weite Darfurs und die sonnigen Gipfel des Engadin. Unter die Fotos hat Hassan ein Bild geklebt, das er selbst gemalt hat.

Es zeigt ein Kamel.

Polizisten verfolgt Autofahrer – im Kofferraum finden sie eine Leiche

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Die Polizei machte einen grausigen Fund. 

Mit Müh und Not haben Polizisten in Franken einen Autofahrer wegen dessen Schlangenlinien angehalten – dann machten sie eine grausige Entdeckung. Im Kofferraum lag eine Frauenleiche.

Der 21 Jahre alte Fahrer wollte bei der Kontrolle in der Nacht zum Sonntag in der Nähe von Bamberg noch fliehen, wurde aber festgenommen. Die Frau im – eine 57-Jährige aus Nürnberg – ist vermutlich durch Gewalteinwirkung gestorben, wie die Polizei mitteilte.

Im Laufe des Sonntags sollten der tatverdächtige 21-Jährige vernommen und das Opfer obduziert werden, berichtete die Polizei weiter. Dann sollte entscheiden werden, ob ein Haftbefehl erlassen wird. Ob der Mann unter Einfluss von Alkohol oder Drogen stand, wurde zunächst nicht bekanntgegeben.

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