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9-Jähriger wurde totgeschlagen, weil er seine Hausaufgaben nicht machen wollte

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Ein Neunjähriger wurde von seinem Bruder totgeschlagen. (Symbolbild)
  • Im Elsass in Frankreich, ist ein neunjähriger Junge im September tot aufgefunden worden.
  • Der Junge wollte seine Hausaufgaben nicht machen – deswegen wurde er von seinem älteren Bruder erschlagen.

Eigentlich sollten Familien ihre Kinder beschützen – sowohl vor psychischer als auch physischer Gewalt. Selbst der angeblich wohlmeinende “Klaps auf den Po” gehört zu den antiquierten Erziehungsmethoden und sollte besser nicht mehr angewandt werden.

Was allerdings jüngst in Ostfrankreich passiert ist, geht weit über einen Klaps hinaus: Ein neunjähriger Junge wurde bereits Mitte September tot in seinem Haus aufgefunden – er wurde von seiner Familie tot geprügelt.

Mehr zum Thema: Frankreich: Familie prügelt Jungen tot – weil der keine Hausaufgaben machte

Der Junge musste sterben – weil er seine Hausaufgaben nicht machen wollte

Laut der französischen Nachrichtenseite “Dernières Nouvelles d’Alsace” (“DNA”) wurde der Junge von seinem 19-jährigen Bruder mit einem stumpfen Gegenstand heftig geschlagen, weil er seine Hausaufgaben nicht machen wollte. Bei der Tat anwesend waren die Freundin des älteren Bruders und die 20-jährige Schwester des Opfers. Die Mutter war zum Zeitpunkt der Tat nicht zu Hause.

Die Geschwister riefen anschließend einen Krankenwagen, die Sanitäter konnten den schon bewusstlosen Jungen allerdings nicht mehr wiederbeleben.

Nun wurden der ältere Bruder, dessen Freundin, die ältere Schwester und die Mutter des Opfers festgenommen.

► In Deutschland verzeichnet die Polizei für das Jahr 2017 über 3500 Fälle von Kindesmisshandlung. Insgesamt gab es über 4200 Opfer. 

► Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich noch viel höher.

► Es ist davon auszugehen, dass etwa zehn bis 15 Prozent aller Eltern schwerwiegende und relativ häufige körperliche Gewalt an ihren Kindern anwenden.

► Viele der Täter haben in ihrer Kindheit selbst Gewalt erfahren.

(ujo)


FDP-Vize Kubicki baut bei Jamaika-Koalition auf Gemeinsamkeiten mit Grünen

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Kubicki wirbt für Jamaika – und baut auf

FDP-Vize Wolfgang Kubicki sieht gute Chancen, dass seine Partei mögliche Koalitionsverhandlungen für ein Jamaika-Bündnis auch zu Ende führen würde.

“An der FDP würde Jamaika aktuell nicht scheitern”, sagte Kubicki der HuffPost genau ein Jahr nachdem seine Partei die Verhandlungen mit Union und den Grünen platzen ließ.

► “Wir haben vor allem die Grünen seit dem vergangenen November besser kennengelernt und viele Gemeinsamkeiten entdeckt”, sagt Kubicki. Als Beispiel nannte Kubicki einen gemeinsamen Gesetzesentwurf zur vollständigen Aufhebung des Kooperationsverbots und zwei Verfassungsklagen, die man zusammen eingebracht habe.

Mehr zum Thema: FDP-Chef Lindner will Neuauflage von Jamaika – so stehen die Chancen

► “Wir diskutieren auch weniger konfrontativ als im November vergangenen Jahres, etwa bei der Zusammenarbeit in den Ausschüssen. Das hilft, die Fronten der Vergangenheit zu nivellieren”, erklärte Kubicki.

Er sehe darüber hinaus gemeinsame Ziele beim Klimaschutz, “auch wenn die Wege dahin unterschiedlich sind”. Der Liberalen-Vize betonte: “Die Grünen haben – vorsichtig formuliert – eine dirigistische Vorgehensweise. Die FDP hingegen will marktwirtschaftliche Instrumente.”

Was Kubicki über Neuwahlen denkt:

“Kommt es zu Neuwahlen, müssen wir die Welt für den Wahlkampf nicht neu erfinden. Wir werden – wie auch im vergangenen Jahr – auf das Thema Digitalisierung und Bildung setzen”, sagte Kubicki.

Ein weiterer Schwerpunkt sei außerdem Europa. “Die Fliehkräfte sind riesig, sodass wir eine neue, europäische Empathie entwickeln müssen. Nur so bleibt der Laden zusammen. Sonst wird der Brexit nicht der einzige Sündenfall in der europäischen Geschichte bleiben.”

Warum die FDP wieder auf Jamaika hofft:

Auch FDP-Chef Christian Lindner wirbt für das Bündnis. Jetzt heißt es nicht mehr: “Besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren”, wie am Abend des 19. Novembers 2017, sondern: “Wir wollen ran”, lässt sich Lindner vom “Stern” zitieren.

Und in einem Gastbeitrag für die “Welt” spricht Lindner gar von einer “zweiten Chance für Jamaika”. Das Signal – wie bei Kubicki: An uns werde es dieses Mal nicht scheitern. 

(mf)

Betrug in Osnabrück: Mit dieser Masche erschlich sich Lehrerin ein Vermögen

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Mit dem erschlichenen Geld kaufte die pensionierte Lehrerin unter anderem Pelzmäntel, Schmuck und Designer-Handtaschen.
  • Eine pensionierte Lehrerin hat die Beamten-Beihilfe um eine knappe Million Euro betrogen.
  • Das Geld gab sie unter anderem für 60 Luxus-Handtaschen aus.

Eigentlich wollte sie laut eigener Aussage nur die “Glücksmomente des Lebens” genießen. Doch jetzt drohen einer pensionierten Realschullehrerin aus dem niedersächsischen Osnabrück zehn Jahre Haft wegen Betrug und Urkundenfälschung.

Die 66-Jährige hat gestanden, dass sie jahrelang Rezepte fälschte, um damit die Beamten-Beihilfe um insgesamt 903.558 Euro zu betrügen, wie “Spiegel Online” berichtet. Das Geld habe sie für ein Einfamilien-Haus und Luxus-Artikel ausgegeben: Pelzmäntel, Schmuck, Designer-Handtaschen, Möbel und Porzellan.

Erstattungshöhe manipuliert

Alles, was die Frau für ihren Millionen-Coup brauchte, waren ein Kopierer, eine Nagelschere und ein Apothekenstempel.

Mehr zum Thema: Münchener Lehrerin hatte öffentlich Oralsex – so skurril redet sie sich heraus

Ihr Trick: Zuerst kopierte sie den Stempel-Abdruck einer Apotheke auf ein Blanko-Blatt. Mit der Nagelschere schnitt sie dann aus Rezepten Zahlen aus und klebte diese auf andere Rezepte, sodass der Eindruck entstand, dass teure Medikamente nicht nur ein, sondern zehnmal verordnet und von ihr bezahlt worden waren. 

Per Hand fügte sie die entsprechenden Pharmazentral-Nummern und den Gesamtpreis hinzu. Die gefälschte Rechnung kopierte sie auf das Blatt mit dem Apothekenstempel. Die Kopie sah dann aus wie eine ärztliche Verordnung mit Apotheken-Quittung. 

Diese Fälschungen reichte sie dann bei der niedersächsischen Beihilfestelle ein – insgesamt 112 Mal kassierte sie so ab.

Laut der “Bild”-Zeitung soll ihr ein Bekannter das Fälschen beigebracht haben.

“Glücksmomente des Lebens”

Wofür sie die knappe Million gebraucht habe, konnte die pensionierte Lehrerin nicht genau sagen. Sie habe ausgesagt, “finanziellen Bedarf” gehabt und das Geld aus “familiären Gründen” benötigt zu haben, sagte ein Sprecher des Osnabrücker Landgerichts “Spiegel Online”.

Die von ihr erworbenen Luxus-Artikel und ihr Haus sind mittlerweile gepfändet worden und sollen zusammen etwa 700.000 Euro wert sein. Die angeklagte Lehrerin hat einer Versteigerung zugestimmt.

Heute soll die 66-Jährige von 1130 Euro Pension leben

Das Urteil wird für Mitte Dezember erwartet. 

(ak)

Hartz IV: SPD-Chefin Nahles spricht über den Urfehler des Systems

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SPD-Chefin Andrea Nahles.

► SPD-Chefin Andrea Nahles will Hartz IV auch abschaffen, um eine grundsätzliche Ungerechtigkeit des Sozialkonzepts auszumerzen.

► Im Interview mit “Spiegel Online” bezeichnete Nahles es als einen “Urfehler von Hartz IV”, dass Menschen, die nach langjähriger Arbeit plötzlich ohne Job dastehen, genauso behandelt werden wie Menschen, die nie gearbeitet haben.

Diese Ungerechtigkeit habe dazu geführt, “dass das ganze System Angst einflößt”, bemerkte Nahles.

Warum die Äußerungen Nahles’ zu Hartz IV wichtig sind:

Nahles hatte vor Kurzem eine “Sozialstaatsreform 2025” angekündigt. Sie erklärte: “Wir werden Hartz IV hinter uns lassen.”

Auch im aktuellen Interview hält sie daran fest. Aus ihrer Sicht müsse die neue Grundsicherung ein Bürgergeld sein. Die Leistungen müssten klar und auskömmlich sein, Sanktionen sollen weitgehend entfallen.

Wie Nahles auf die Reform-Vorschläge von Linken und Grünen reagierte:

Laut Nahles wolle die SPD “etwas ganz anderes als die Linkspartei und übrigens auch die Grünen”. Mit Blick auf den Vorschlag der Grünen, statt Sanktionen vielmehr auf Anreize zu setzen, bemerkte Nahes: “Im Unterschied zu denen wollen wir nicht noch mehr Leistungsempfänger, sondern weniger.”

Vor allem Grünen-Chef Robert Habeck kritisierte Nahles scharf. “Spiegel Online” sagte sie:   

“Vielleicht hätte er das mal mit drei Leuten in seiner Partei diskutieren sollen. Vier Millionen Empfänger mehr, Mehrkosten von 30 Milliarden Euro im Jahr – übrigens finanziert von Leuten, die hart arbeiten und selbst oft nicht besonders viel verdienen.”

Nach Tod von Jens Büchner: Wird Daniela Mallorca jetzt verlassen?

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Daniela Büchner muss sich nun alleine behaupten.
  • Nach dem plötzlichen Krebstod von Jens Büchner stellen sich viele die Frage: Wie geht es für Ehefrau Daniela und die Kindern weiter?
  • Freunde und Angehörige seien sicher: Daniela wird auf Mallorca bleiben.

Nach dem überraschenden Krebstod von Jens Büchner am vergangenen Samstag dürften sich nun viele fragen, wie es mit Ehefrau Daniela weitergeht.

Erst am Mittwochmorgen holte die 40-Jährige die Asche ihres Mannes aus einem Krematorium in Manacor auf Mallorca ab.

Nun muss Daniela noch ein Haufen Dinge auf Mallorca erledigen, die ihr Mann in der kurzen Zeit, die ihm blieb, nicht mehr geschafft hatte.

Wie geht es weiter mit Jens’ Café “Fanetaria”? Verlässt Daniela womöglich die Insel für immer?

Büchners Manager: “Daniela wird hier bleiben und sich durchboxen, sie wird es hier schaffen”

Die “Bild”-Zeitung berichtet, dass sich Freunde und Bekannte einig seien: Daniela denke gar nicht daran, die Insel zu verlassen. Sie habe sich dort ein Leben mit Jens aufgebaut. Stattdessen denke sie eher daran, das Vermächtnis ihres verstorbenen Mannes weiterzuführen.

Auch Danielas beste Freundin, Julia Becker, soll der Zeitung gesagt haben: “Danni bleibt hier und will auf keinen Fall nach Deutschland zurück.“

Auch Büchners Manager, Carsten Hüther, stellt klar:

“Danni wird Mallorca nicht verlassen. Sie hat diese Insel gemeinsam mit Jens lieben gelernt. Sie wird hier bleiben und sich durchboxen, sie wird es hier schaffen. Das ist auch in Jens‘ Sinne.“

Daniela brauche jetzt erstmal noch Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten.

Daniela ist immer noch durch den Wind und kann das gar nicht fassen. Sie ruft mich manchmal an und sagt ‘Er kommt gleich nach Hause‘. Ihre größten Ängste sind, dass sie nicht weiß, wie es weitergeht“, fügte Hüther hinzu.

(chr)

Die AfD stoppen: Warum die FDP die einzige Partei ist, der das gelingen kann

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FDP-Parteichef Christian Lindner.

Die FDP kuschelt mit der AfD.

Diesen schweren Vorwurf machte SPD-Politikerin Sawsan Chebli FDP-Chef Christian Lindner vor einigen Wochen.

Der Liberale hatte in einem Interview mit der “Welt am Sonntag” explizit um Wähler der AfD gebuhlt. Lindner zufolge gebe es unter den Anhängern der Partei “viele erreichbare Menschen”, “die zwar nicht mit den Status quo zufrieden, aber die noch nicht radikalisiert sind”.

Ob Kalkül oder nicht: Es ist auffällig, dass Lindner seit dem Wiedereinzug seiner Partei in den Bundestag bereits mit mehreren Äußerungen zu Geflüchteten und Migranten für Wirbel gesorgt hat.

► Im Mai empörte Lindner auf dem Parteitag selbst eigene Mitglieder mit einem Spruch über nur schlecht Deutsch sprechende Mitmenschen

► Im Juni sorgte der 39-Jährige mit einem Tweet zum damals schwelenden Asylstreit für Aufsehen. Seine Partei sei in der Frage “näher bei der CSU als bei Frau Merkel und den Grünen”. 

► Im August attackierte der FDP-Chef pauschal Deutschtürken. “In der türkeistämmigen Gemeinschaft gibt es eine Geringschätzung freiheitlicher Werte. Bemühungen, sich zu integrieren, werden vernachlässigt.”

Zwar wies Lindner Lesarten, dass seine Äußerungen rechtspopulistisch seien, als “hysterisch” zurück.

Fakt ist aber: Wer sich die Wählerschaft der Liberalen genauer anschaut, der sieht, dass sie so nahe an der der AfD ist, wie die keiner anderen Bundestagspartei. 

Das zeigt ein Blick auf mehrere Umfragen, die das Meinungsforschungsinstitut Civey der HuffPost zur Verfügung gestellt und die die HuffPost ausgewertet hat. 

Lindner bedient mit seinen Aussagen über Einwanderung also die Erwartung eines großen Teils der FDP-Wählerschaft; und macht die Liberalen damit auch automatisch attraktiv für AfD-Wähler.

► Damit ist die FDP – und nicht die Union, wie häufig kolportiert wird – der wahre Konkurrent für die AfD. Und die FDP ist damit auch die Partei, die den Aufstieg der Rechtspopulisten stoppen und vielleicht sogar umkehren könnte. Allerdings, das betonen Experten im Gespräch mit der HuffPost, wäre das für die Liberalen auch ein hochgefährlicher Kurs.

Die FDP als Protestpartei der Mitte

Schon im Bundestagswahlkampf konnte sich die FDP als Protestpartei der Mitte profilieren und durch ihre Positionen bei flüchtlingsskeptischen Wählern punkten. 

“Die FDP und ihre Wähler sehen sich als Gegenbewegung zu den etablierten Parteien, gerade denen der Großen Koalition”, sagt Peter Mannott vom Meinungsforschungsinstitut YouGov im Gespräch mit der HuffPost.

Ihm zufolge nehme die Partei nicht nur bei der Flüchtlingspolitik, sondern auch bei Fragen zur EU, zu Steuern sowie bei wirtschaftlichen Deregulierungen Positionen ein, die teils in die Richtung von AfD-Positionen gehen.

“Die Liberalen versuchen sich in gewisser Weise als Anti-Establishment-Partei zu präsentieren, auch das erklärt die gewisse Nähe zur AfD.”

Mannott betont aber: “Der Großteil der FDP-Wähler teilt nicht die Ansichten der AfD.” Zugleich gebe es aber einen “durchaus vorhandenen Anteil, der grundsätzliche Offenheit zeigt, die AfD zu wählen”. 

Wie eine Civey-Umfrage für die HuffPost zeigt, sind die drei wichtigsten Themen, um die sich die Politik vorrangig kümmern sollte, bei FDP-, Unions- und AfD-Anhängern gleich – auch wenn sich die Gewichtung zum Teil deutlich unterscheidet: Migration und Integration, Gesundheits- und Sozialsystem sowie innere Sicherheit.

Obergrenze für Geflüchtete?

Die HuffPost hat insgesamt acht Civey-Umfragen zu den Themen Migration und AfD ausgewertet. In allen Umfragen positionieren sich die Wähler der FDP zwischen jenen der AfD und der Union.

Besonders auffällig sind die Antworten auf Fragen, die den Umgang mit der AfD betreffen:

► Während eine klare Mehrheit der CDU- (74 Prozent) und SPD-Anhänger (91 Prozent) sagt, dass die AfD verfassungsfeindliche Ziele verfolge, glaubt das nur etwa die Hälfte (49 Prozent) der FDP-Wähler.

► Auch für eine Zusammenarbeit mit den Rechtspopulisten zeigt sich fast jeder zweite FDP-Wähler (46 Prozent) offen. Bei den Anhängern von Union (24 Prozent) und SPD (7 Prozent) ist der Anteil deutlich geringer.

Doch auch bei umstrittenen Fragen in der Flüchtlingspolitik – beispielsweise ob Flüchtlinge nach Libyen zurückgebracht werden sollen oder ob es eine generelle Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen geben soll – neigen wesentlich mehr FDP-Wähler zu Zustimmung, als das bei Anhängern von Union und vor allem der SPD der Fall ist.     

Mannott, der bei YouGov die politische Forschung leitet, verweist aber auch auf einige zentrale Unterschiede zwischen FDP- und AfD-Anhängern. Letztere fallen viel häufiger durch eine grundsätzliche Kritik an rechtsstaatlichen und demokratischen Prinzipien auf.

“FDP-Anhänger sehen ihre eigenen Aussichten zudem weit positiver, sie fühlen sich weniger unsicher und schätzen die derzeitige Situation in Deutschland weniger kritisch ein als das bei Anhängern der AfD der Fall ist”, sagt Mannott. 

“Merkel: Das Reizthema der FDP”

“Das Ergebnis der Umfragen ist wenig überraschend – in der Hinsicht, dass es ein grundsätzliches Missverständnis gibt, dass liberal automatisch auch gesellschaftspolitisch progressiv bedeutet”, sagt Politikwissenschaftler Michael Freckmann. Er arbeitet am Institut für Demokratieforschung der Uni Göttingen und forscht vor allem zur FDP. 

Freckmann sieht drei Erklärungen für die Nähe der Wählerschaften von FDP und AfD:

► 1. Die Betonung des Rechtsstaats: Wenn von Chaos geredet werde, dann entstehe schnell der Eindruck, dass die staatlichen Strukturen dem nicht gewachsen sind, bemerkt der Politikwissenschaftler.

“Für die meisten FDP-Anhänger heißt aber ‘überfordert’, dass die Strukturen geändert, verbessert werden müssen. Aus Sicht der AfD heißt das schlicht, es ist schlecht fürs Land, man wendet sich also eher gegen die hinzukommenden Menschen.”  

► 2. Das Bevormundungsgefühl: “FDP-Wähler gehören eher dem Establishment an”, sagt Freckmann.

“Wenn politische Entscheidung getroffen werden, wie Merkels Flüchtlingspolitik, dann fühlen sich diese Leute aus liberal-individualistischer Perspektive übergangen, weil sie das Gefühl haben, nicht genügend einbezogen worden zu sein. Ähnliche Reaktionen gab es in diesem Lager bereits bei der Eurorettung oder dem Atomausstieg.”

► 3. Die Fundamental-Kritik an Merkel: 

“Die Kanzlerin war gerade im Bundestagswahlkampf 2017 – und ist es auch nach wie vor – das Reizthema der FDP, gerade von Parteichef Lindner”, bemerkt Freckmann.

Die FDP ist die Partei der Wechselwähler

Zumindest zu einem wohl nicht unwesentlichen Teil lässt sich die Ausrichtung der FDP mit einem Kerndilemma der Liberalen erklären:

“Die FDP-Wählerschaft zeichnete sich schon immer durch eine hohe Fluktuation aus”, dass heißt häufig wechselnde Wähler, sagt Freckmann. “Bei der Bundestagswahl 2017 kamen allein ein Drittel der Wähler von der Union.” Laut Infratest Dimap waren das über 1,6 Millionen Menschen

Freckmann sieht den Hauptgrund für diese massive Wählerwanderung – die mit Abstand größte bei der vergangenen Bundestagswahl – im Anti-Merkel-Kurs der Partei: 

“Die Liberalen konnten wegen ihres Merkel-kritischen Wahlkampfs viele ehemalige CDU-Wähler für sich gewinnen. Die FDP wurde für diese Wähler zu einem Protestvehikel – ohne gleich das Kreuz bei der AfD machen zu müssen.” 

Doch Merkel ist quasi weg. Bei der kommenden Wahl zum CDU-Vorsitz wird sie nicht mehr antreten. Für die Kanzlerin wird diese Legislatur die letzte sein. Die FDP braucht also Alternativen. 

Seit der Bundestagswahl changiere die FDP zwischen verschiedenen Positionen, sagt Freckmann. Das sei bei Lindner deutlich geworden, als er bekräftigte, AfD-Wähler nicht per se zu verurteilen. Zugleich gebe es aber immer wieder Initiativen zusammen mit den Grünen, beispielsweise im Bildungsbereich.

“Derzeit ist bei der Partei viel in Bewegung”, sagt Freckmann. Die Liberalen versuchen dabei alle potentiellen Wähler anzusprechen:

► Einerseits gebe es die “Orientierung an das zukunftsgewandte, optimistische Bürgertum”.

► Und andererseits versuche die FDP eine “ordnungsorientierte Ansprache über den Begriff des Rechtsstaats”, die sich an Verunsicherte richte – das AfD-Klientel.

Die FDP sucht ihre Nische

Für Freckmann ist jedoch klar: Zumindest in der FDP-Spitze gebe es keinen Rechtsruck. Denn Lindner und Co. wüssten, “dass sie sehr unterschiedliche Wählergruppen vereinen müssen – und nur sehr wenige Stammwähler haben”. Die eine Seite darf also nicht zu Lasten der anderen verprellt werden. 

Für die Liberalen ist das Chance und Problem zugleich.

Gegenwärtig scheint letzteres zu überwiegen. Angesichts der momentanen Stärke der Rechtspopulisten aber auch des bevorstehenden Wechsels an der Spitze der CDU droht die FDP sowohl aus Sicht des Politologen Freckmann als auch des Meinungsforschers Mannott im Parteienwettbewerb unterzugehen.

“Die FDP steht vor der Schwierigkeit, sich einerseits als rechtsstaatliche Alternative zur Union darzustellen, sich aber andererseits stark genug von der AfD abzugrenzen”, erläutert Mannott.

Zugleich müssen sich die Liberalen aber bemerkbar machen – ohne der sprachlichen Radikalisierungsspirale zu erliegen. Wie der Wirbel um Lindners Aussagen gezeigt hat, gelingt das der FDP das nicht immer. 

(ben)

"Bares für Rares: Paar zeigt Figur im Wert von 150 Euro und wird überrascht

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  • Ein Ehepaar aus Oldenburg möchte eine Tierfigur bei der ZDF-Sendung “Bares für Rares” verkaufen.
  • Ein Experte schätzt den Wert auf 150 Euro – doch das Paar verlässt die Sendung mit weitaus mehr Geld.
  • Im Video oben: Fake-Vorwürfe gegen “Bares für Rares“ – das steckt dahinter. 

Britta und Jörg Duvenhorst aus Oldenburg wollen ihr Glück bei der ZDF-Sendung “Bares für Rares” versuchen. In der Sendung können Teilnehmer seltene Fundstücke schätzen lassen, danach geben Händler Angebote auf die Antiquitäten ab.

In der heutigen Sendung bringt das Paar eine Tierfigur mit – ein Erbstück aus Brittas Familie, das immer wieder herumgereicht wurde. 

Die Figur zeigt ein Reh mit seinem Rehkitz. Sowohl das Paar als auch Moderator Horst Lichter und Experte Detlef Kümmel finden die Figur kitschig und fast schon geschmacklos.

Mehr zum Thema: Mann will etwas von Michael Schumacher verkaufen, dann folgt eine herbe Enttäuschung

Die Tierfigur begeistert den “Bares für Rares”-Experten

Dennoch ist Experte Kümmel von der Anfertigung der Figur begeistert:

“Es ist wie aus dem Leben gegriffen. Denn Rehe sind auch nie monumental in der Gegend, sondern immer in Bewegung. Es ist sehr gut verarbeitet, es ist eine wirklich sehr gute Manufaktur.”

An der Unterseite der Figur zeigt sich: Sie wurde von einer berühmten Porzellan-Manufaktur namens Rosenthal hergestellt. Laut dem Experten müsse die Figur zwischen 1953 und 1956 entstanden sein.

Außerdem sei auch die Entwurfnummer sowie der Künstler der Figur erkennbar. Experte Kümmel sagt:

“Es gibt nichts zu beanstanden. Diese Figur ist perfekt.” 

Mehr zum Thema: Gemälde ist 100.000 Euro wert, doch es gibt einen Haken

“Bares für Rares”-Händler überbieten sich gegenseitig

Dennoch schätzt der Experte den Wert der Figur auf “nur” 150 Euro. Das Paar war dennoch mit dem Preis einverstanden.

Sie seien einfach nur froh, wenn die Figur weg komme.

Als die fünf Händler die Porzellan-Figur sehen, sind sie mehr als angetan.

Das erste Angebot fällt sofort: 200 Euro bietet einer der Händler. Das sind bereits 50 Euro mehr als das, was der Experte anfangs geschätzt hatte. 

Die Händler sind begeistert und überbieten sich gegenseitig –  bis das Paar die Figurletztendlich für 410 Euro verkauft.

Damit hat Familie Duvenhorst fast drei Mal so viel Geld erhalten als die Expertise ergeben hatte.

Britta Duvenhorst ist zufrieden mit ihren Deal. Sie sagt: 

“Ich bin richtig glücklich mit den 410 Euro. Das Geld ist für unser kleines Küchenprojekt gut investiert.”

(nmi)

"Öffnete Tür in Strapse": DHL-Fahrer erzählt von verrücktester Auslieferung

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Ein DHL-Fahrer hinter einer Tür. (Symbolbild) 
  • DHL-Fahrer liefern nicht nur Pakete aus, sie scheinen auch ab und zu amüsante Begegnungen zu haben.
  • Besonders kuriose Geschichten hat nun ein Paketbote auf “Reddit” ausgeplaudert.   

Sie lösen für Frust und Freude zugleich aus: Paketboten von DHL. Jedes Jahr liefert die Deutsche-Post-Tochter und ihre Konkurrenten mehrere Milliarden Pakete aus. Allein zu Weihnachten werden es dieses Jahr wohl mehr als 11 Millionen Pakete sein, die Deutsche Post versenden wird – täglich. 

Im Diskussionsforum “Reddit” hat sich nun ein DHL-Paketbote anonym den Fragen der Nutzer gestellt.

Der Fahrer arbeitet laut eigener Aussage bereits seit sechs Jahren als Werksstudent für das Unternehmen. Jeweils etwa 300 Haushalte fährt er bei seinen Touren an – deutlich weniger als in der Stadt, wo es bis zu 1200 sein können.

Was ein DHL-Fahrer so erlebt: “Nackt auf dem Traktor”

Wo genau er arbeitet, verrät der Jurastudent nicht. Nur soviel: Er liefere vor allem Pakete im ländlichen Raum aus und kenne viele der Empfänger persönlich.

Wohl auch deshalb hat er bereits einige amüsanten Geschichten erlebt: 

► “Ein Mädel hat ihren Freund erwartet und öffnete die Tür in Strapse, dann stand halt ich da anstatt des Freunds. Mit dem Freund spiele ich zusammen im gleichen Verein Fußball. Machte die ganze Sache noch lustiger.”

► Der kurioseste Kunde sei allerdings ein anderer gewesen. Dieser wohne auf einem “abgelegenen Hof”, “sehr ländlich”, erklärte der Fahrer. “Der gute Mann sitzt immer nackt auf seinem Traktor und fährt in der Gegend herum. Sehr schöner Anblick.”

► Und wie sieht es mit Trinkgeld aus? “Auf Weihnachten hin kann das schon mal 50 bis 100 Euro am Tag sein, wenn die Leute einen kennen. Gerade ältere Menschen geben dem Postboten gerne was.”

► Bestohlen wurde der DHL-Paketbote bisher noch nie, bis auf eine amüsante Ausnahme: Einmal habe ein kleines Kind ein Paket aus dem Wagen geklaut. Der Vater habe die Sendung aber wieder zurückgebracht. “Ich denke das war keine Absicht”, schreibt der 25-Jährige.


Lotto: Eheleute räumen Wohnung auf – danach sind sie Millionäre

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  • Ein US-Paar hat den Lotto-Jackpot geknackt und fast 1,6 Millionen Euro gewonnen.
  • Darauf aufmerksam wurden sie aber erst ein halbes Jahr später – als sie ihre Wohnung aufräumten.
  • Im Video oben seht ihr die größten Lotto-Gewinner aller Zeiten.

Ein Paar aus Mandeville im US-Bundesstaat Louisana hat kurz vor Thanksgiving viele Gründe um dankbar zu sein. Harold und Tina Ehrenberg haben den Louisiana-Lotterie Jackpot vom 6. Juni mit 1,8 Millionen US-Dollar (circa 1,6 Millionen Euro) gewonnen – ohne es zu wissen.

Darauf aufmerksam sind nun diese Woche geworden, als sie wegen des anstehenden Feiertags ihr Haus aufräumten.

“An Thanksgiving kommt die Familie zu Besuch. Deswegen habe ich das Haus aufgeräumt und auf meinem Nachttisch ein paar Lottoscheine gefunden, die wir nicht überprüft hatten”, sagte Tina Ehrenberg der Lotto-Gesellschaft.

Als das Ehepaar die Lottoscheine überprüfte, bemerkten sie, dass bei einem Schein alle sechs Zahlen richtig waren.

“Wir haben immer wieder die Zahlen überprüft”, erklärte Harold Ehrenberg. “Außerdem habe ich die Hotline der Lotto-Gesellschaft immer wieder angerufen“, fügte seine Ehefrau hinzu.

“Ich habe nur darauf gewartet, dass etwas schief geht“

Nachdem das Paar sich sicher war den Jackpot tatsächlich geknackt zu haben, begann das Zittern, ob der alte Schein überhaupt noch gültig war. Denn in den USA muss der Lotto-Gewinn innerhalb von 180 Tagen eingefordert werden, sonst verfällt er.  

“Ich habe nur darauf gewartet, dass etwas schief geht“, erinnert sich Harold Ehrenberg. Doch sie hatten Glück: Hätte das Ehepaar den Schein nur zwei Wochen später gefunden, wäre der Gewinn verfallen.

Die Ehrenbergs wissen auch schon, was sie mit dem Geld machen wollen: “Wir haben nicht vor, etwas Verrücktes zu kaufen oder große Reisen zu unternehmen”, erklärte Tina Ehrenberg. “Am meisten Spaß macht es, diesen Scheck einzulösen!”, fügte Harold hinzu. Das Geld soll für den Ruhestand angelegt werden.

(mf)

Junge Paare verraten: So ist Sex nach der Schwangerschaft wirklich

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Ein glückliches Pärchen. (Pärchen)
  • Mit dem Partner über Sex zu sprechen sollte normal sein – anders sieht es nach einer Schwangerschaft auf.. 
  • Zwei junge Journalistinnen erklären, wie das ohne Probleme für alle Beteiligte geht. 

In ihrem rund 30-minütigen Podcast “Oh, Baby”…” spricht die Bloggerin Isabel mit ihren Freundinnen über Männer, sie verraten Intimes über ihr eigenes Sexleben und nehmen ihre Hörer mit auf einen Streifzug durch Bars, Dating-Apps und Cafés, wo sie Freunde und Fremde schamlos über ihr Sexleben ausfragen.

Wenn nötig holen sie sich Experten in die Sendung, die professionelle Tipps und Tricks für ein besseres Liebesleben verraten. Nach einer längeren Pause sprechen sie in der aktuellen Folge von “Oh, Baby! …” über Sex nach der Schwangerschaft.

“Blut, Schmerzen beim Sex und ausgedehnte Muschis”

Ganz so routiniert wie sonst sind Isabel und Anja in ihrer neuen Podcast-Episode nicht. Drei Monate sind seit der letzten Folge vergangen. In der aktuellen Folge soll es um “Blut, Schmerzen beim Sex und ausgedehnte Muschis” gehen, wie die beiden schon in der ersten Minute versprechen.

Das Thema ist “Sex nach Schwangerschaft”. Passend, denn Isabel hat in der Zwischenzeit ein Kind bekommen. Besser gesagt, sie hat “mal kurz einen neuen Menschen aus meiner Vagina gepresst”, wie sie sagt.

Mehr zum Thema: Zwei junge Frauen verraten, wie sie sich selbst befriedigen

Sex hätte sie selbst nach sechs Wochen nach der Geburt wieder mit ihrem Partner gehabt. Das sei die ärztliche Empfehlung und laut “einer australischen Studie” auch der Regelfall – 41 Prozent aller Frauen hätten sechs Wochen nach der Entbindung wieder Sex.

Ihr Partner habe das gar nicht erwarten können und sogar die Wochen gezählt. 

Sie habe sich vor dem ersten Sex etwas gefürchtet: “Ich dachte mir am Anfang immer noch: ’Alter Schwede, noch drei Wochen und dann will der wieder.”

“Ich fühle mich wie Wonder Woman”

Nach vier Wochen sei Sex für sie aber wieder vorstellbar gewesen. Zwar sei am Tag der Geburt allein schon Pinkeln eine schlimme Vorstellung gewesen, doch schon fünf Tage nach der Geburt hatte sie unter der Dusche keine bleibenden Schäden mehr entdecken können, sagte Isabel. “Seither fühle ich mich auch wie Wonder Woman.”

Die Wiesbadener Gynäkologin und Geburtshelferin Sheila de Liz sprach im Interview über mögliche Einschränkungen kurz nach der Schwangerschaft: Durch die hormonelle Umstellung beim Stillen sei die Libido generell geringer, bemerkte de Liz. Zugleich sei aber auch die Vaginalschleimhaut reizbarer, dünner und schmerzempfindlicher.

Dazu kommt: Der Beckenboden sei ausgedehnt, die Vagina sei weiter als gewohnt und fühle sich auch so an. Dagegen helfen nur “ganz, ganz, ganz konsequente Beckenbodenübungen”, sagte de Liz.

Angst vor Sex

Der erste Sex nach der Schwangerschaft sei bei Isabel dann “nicht so romantisch wie man sich das vorstellt” verlaufen. “Ich hatte auch wirklich Angst”, sagt sie.

Ihr Partner habe nicht richtig penetrieren können und es sei “ein bisschen wie das Erste Mal” gewesen. Ihre Vagina habe sich “geschwollen und wund” angefühlt.

Paaren rät sie besonders vorsichtig zu sein und Gleitgel zu verwenden. “Es war okay, aber auch nicht mehr”, erinnerte sich Isabel.

Das zweite Mal Sex nach der Geburt hätten sie erst sechs Wochen nach dem ersten Versuch gehabt. Seither hätten sie auch nur alle zwei bis drei Wochen Sex. Andere elterliche Aufgaben nagten zu sehr an den Kräften.

Auch ihr Körper und Körpergefühl habe sich seit der Schwangerschaft sehr verändert, sagt Isabel. “Alles ist weicher und schlaffer geworden. Wenn ich zur U-Bahn renne, merke ich einfach, dass es herumschlabbert und dann habe ich auch einfach zwei Melonen”, sagte Isabel.

Der Körper ändert sich

Zudem leide sie unter Haarausfall. “Mir sind büschelweise die Haare ausgegangen. Mein Pferdeschwanz ist nur noch ein Drittel von dem, was es davor war.”

Trotz allem fühle sie sich nach der Geburt “unglaublich mächtig und stark” und von ihrem Körper beeindruckt. “Ich fühle mich jetzt sexyer als davor, weil ich weiß, was mein Körper vollbracht hat.”

Isabels Freund gibt im “Couchgeflüster”-Interview zu, vor dem ersten Sex skeptisch gewesen zu sein: “Ich hatte schon Respekt vor der Geburt und ihren Folgen, weil man sich schon denkt: ’Wie wird die Vagina aussehen danach? Wird sie wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehren? Da geht ja ein ganzes Baby durch.”

Oralsex sei für ihn nach der Geburt erst mal nicht möglich gewesen, weil die vaginalen Geburtsverletzungen auch zwei Monate nach der Entbindung immer noch zu präsent für ihn gewesen seien. 

Isabels Brüste seien für ihn eine “Tabuzone” – und wegen des Stillens dem Sohn vorbehalten.

Das neue Körpergefühl als Mutter

In einem Einspieler sprechen die Blogger-Kollegen von “beste Vaterfreuden” auch über Sex nach der Geburt. Die beiden Männer seien auch zunächst unsicher gewesen und hätten auch beide mehrere Monate mit dem Geschlechtsverkehr nach der Schwangerschaft gewartet.

Es sei “wie das erste Mal” gewesen, aber ihre Ängste hätten sich nicht bewahrheitet und der Sex sei “nicht groß anders”.

Für ihre Partnerinnen sei der Sex an sich gut, aber “stellenweise ein bisschen unangenehm, ein bisschen schmerzhaft wegen des Dammrisses” gewesen, sagte eine junge Mutter.

Seit ihrer Geburt fühle sie sich aber generell “als Frau viel sexueller” und weiblicher und habe mehr Lust auf Sex. 

“Sex ist nicht nur Penis und Muschi.”

Die andere Partnerin beklagte vor allem ein “verlorenes Körpergefühl” im Beckenboden. Sie habe mit Liebeskugeln trainiert, doch die seien sofort wider herausgefallen. “Früher hätte ich die stundenlang drin lassen können, danach keine fünf Sekunden mehr. Das Schlimmste ist aber, dass ich nix gespürt habe”, verriet sie.

Isabel rät frischgebackenen Eltern zu Alternativen wie Handjobs oder Oralsex statt vaginalem Sex. “Sex ist nicht nur Penis und Muschi.”

Generell sei ein offener Umgang mit Sex und Sexlosigkeit wichtig, sagte sie. “Frischgebackene Eltern reden über die Konsistenz und Farbe der Scheiße ihrer Kinder, aber über die Muschi wird nicht geredet.”

(mf)

Grundrecht auf Asyl: Friedrich Merz argumentiert mit irreführenden Zahlen

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Will Angela Merkel im CDU-Chefposten beerben: Friedrich Merz.

Es ist ein Eklat gewesen. Friedrich Merz, der Angela Merkel im CDU-Vorsitz nachfolgen will, hatte am Mittwochabend in Zweifel gezogen, ob das im Grundgesetz festgeschriebene Individualrecht auf Asyl “in dieser Form fortbestehen” könne

Faktisch hat Merz damit das Grundrecht auf Asyl in Frage gestellt – und eine Debatte entfacht, die bereits Anfang der 1990er erbittert geführt wurde. 

Merz’ Kontrahentin um den Partei-Chefposten, die aktuelle CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, rechnete deshalb am Donnerstagmorgen knallhart mit ihm ab.

Sie polterte:

“Die Abschaffung des Grundrechts auf Asyl, oder eine Einschränkung, das halte ich mit dem Wesenskern der CDU und dem Erbe Helmut Kohls nicht vereinbar. Das ist ein Erbe, dem ich mich verpflichtet fühle.”

Offenbar sah sich Merz daraufhin genötigt, für Klarheit zu sorgen. Am Donnerstagmittag ruderte er zurück –  wenn auch eher halbherzig. “Ich stelle das Grundrecht auf Asyl selbstverständlich nicht in Frage”, twitterte er. Am Abend betonte er noch einmal: “Für alle Interessierten noch einmal zum Mitschreiben: Ich bin für die Beibehaltung des Grundrechts auf Asyl. Punkt.”

Doch auf Twitter hatte er schon zuvor geschrieben:

“Angesichts einer Anerkennungsquote der Asylanträge von deutlich unter zehn Prozent ist es erforderlich, dass wir uns mit der Frage beschäftigen, wie das Grundrecht auf Asyl und ein europäischer Lösungsansatz gemeinsam wirken können.”

Merz treibt somit weiter offensiv die von ihm losgetretene Debatte an. Das Problem: Er verbreitet in dem Tweet irreführende Zahlen – und das nicht zum ersten Mal beim Thema Asylrecht, wie ein Faktencheck zeigt:

Was Merz zum Grundrecht auf Asyl genau behauptet hat: 

► Behauptung 1:

Die Anerkennungsquote von Asylanträge würde in Deutschland “deutlich unter zehn Prozent” liegen.

► Behauptung 2:

“Deutschland ist das einzige Land auf der Welt, das ein Individualrecht auf Asyl in seiner Verfassung stehen hat”, sagte Merz am Mittwochabend bei einer Regionalkonferenz seiner Partei im thüringischen Seebach.

Wie hoch die Anerkennungsquote von Asylanträgen wirklich ist:

In seinem Tweet führte Merz nicht genau aus, welche Anerkennungsquote von Asylanträgen er genau meint. Wie zuvor in Seebach wurde aber auch bei seiner Rede auf der CDU-Regionalkonferenz in Halle an der Saale deutlich, dass es Merz vor allem um den Artikel 16a des Grundgesetz geht.

► Der Artikel legt fest, dass “politisch Verfolgte” Asylrecht genießen. In vier weiteren Absätzen wird dieses Grundrecht allerdings eingeschränkt, zum Beispiel wenn der Asylsuchende aus einem EU-Staat oder sicherem Drittstaat eingereist ist. Dieser Passus war unter anderem Resultat des höchst umstrittenen sogenannten Asylkompromisses von 1993.

Tatsächlich betrugt der Anteil derjenigen, die nur auf Basis dieses Grundgesetz-Artikels Asyl bekamen in den vergangenen Jahren immer unter 2 Prozent.

Was Merz nicht verrät – und was das Kernproblem ist: Asyl bekommen viel mehr Menschen. So gewährt das Asylgesetz jenen Asyl, die wegen ihrer “Rasse, Religion, Nationalität, politischen Überzeugung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe” verfolgt werden. 

Im aktuellsten Bericht des zuständigen Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) von Oktober heißt es dazu konkret: 

“Im bisherigen Berichtsjahr wurden insgesamt 186.886 Entscheidungen über Asylanträge getroffen. Dabei lag die Gesamtschutzquote für alle Staatsangehörigkeiten im bisherigen Berichtsjahr 2018 bei 33,9 Prozent (63.413 positive Entscheidungen von insgesamt 186.886).”

Auch in den vergangenen fünf Jahren lag die Anerkennungsquote als Flüchtling sowie als subsidiär Geschützter auf Basis des Grund- und des Asylgesetzes immer zwischen 23,1 (2013) und 59,2 Prozent (2016).

Menschen genießen subsidiären Schutz, wenn ihnen in ihrer Heimat “ernsthafter Schaden” beispielsweise durch Folter, Todesstrafe oder willkürliche Gewalt in einem bewaffneten Konflikt droht.

Kurzum: Die Argumentation Merz’ ist mindestens unsauber, deutet der CDU-Politiker doch mit seiner Aussage an, dass nur weniger als jeder Zehnte Asylbewerber auch tatsächlich Asyl gewährt bekommen hat – und das ist falsch.

Umgedreht wurden in den vergangenen fünf Jahren nur etwa ein Drittel der Asylanträge komplett abgelehnt

Welche Länder außer Deutschland noch ein Individualrecht auf Asyl haben:

In Seebach hatte Merz behauptet, dass allein das deutsche Grundgesetz ein Individualrecht auf Asyl kenne. 

Das ist falsch. 

Laut dem Asylrechtsexperte Constantin Hruschka vom Münchener Max-Planck-Institut für Sozialrecht und Sozialpolitik besage das Individualrecht, dass Asylsuchende zur Durchsetzung ihrer Rechte theoretisch bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen könnten.

Allerdings gebe es dafür strenge Voraussetzungen – und gelte etwa auch in Frankreich, Italien oder Portugal. “Auch hier hat das Asylrecht Verfassungsrang”, betonte Hruschka gegenüber dem “Handelsblatt”.

Auch der Bielefelder Europarechtler Franz Mayer sagte dem Blatt: “Die verfassungsrechtliche Garantie eines subjektiven Rechts auf Asyl ist keine deutsche Besonderheit.”

Beispiel Italien: In der italienischen Verfassung heißt es in Artikel 10 Absatz 3:

“Der Ausländer, der in seinem Lande an der tatsächlichen Ausübung der von der italienischen Verfassung gewährleisteten demokratischen Freiheiten behindert ist, genießt gemäß den gesetzlich vorgesehenen Bedingungen das Asylrecht im Gebiet der Republik. Die Auslieferung der Ausländer wegen politischer Verbrechen ist unzulässig.

 ► Beispiel Portugal: In der portugiesischen Verfassung heißt es in Artikel 33 Absatz 8:

“Ausländern und Staatenlosen, die infolge ihres Eintretens für die Demokratie, soziale und nationale Befreiung, Frieden zwischen den Völkern, Freiheit und für die Menschenrechte in schwerwiegender Weise bedroht oder verfolgt werden, ist das Asylrecht gewährleistet.”

Mayer zufolge gewähre darüber hinaus die Mehrzahl der Staaten Flüchtlingen die Aufnahme auf Basus der Genfer Flüchtlingskonvention, nicht selten dann aber auf Grundlage einfachgesetzlicher ausländer- und asylrechtlicher Vorschriften. So wie das auch in Deutschland für die meisten Flüchtlinge der Fall ist. 

Fazit:

Friedrich Merz geht mindestens fahrlässig mit Fakten um. Gerade in der bereits seit Jahren hitzig und gerade von rechts immer wieder entfachten Debatte um das Asylrecht in Deutschland ist das ein Spiel mit dem Feuer. 

Mit Material von dpa.

Was ich als Wessi bei meinem ersten Besuch im Osten gelernt habe

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Mit das erste, was ich in Görlitz gesehen habe: Ein Stromkasten mit der Aufschrift

Es ist ein sonniger Herbstnachmittag. Vorsichtig navigiert Tobias Ginsburg unser Auto durch die wunderschöne Innenstadt von Görlitz – eine große Baustelle blockiert die Durchfahrt, auf einem Parkplatz vor einem Supermarkt bleiben wir kurz stehen und orientieren uns noch einmal neu. Ein Spaziergänger mit seinem Hund starrt neugierig durchs Autofenster zu uns hinein.

Wir fahren weiter, finden einen Parkplatz, steigen aus. Direkt vor uns, von der Sonne angestrahlt wie ein Heiligtum, ein Stromkasten, auf dem dick aufgesprüht ist: “F*ck N*z*s” – also “Fuck Nazis”.

Willkommen in Görlitz – der Stadt mit einem der aktivsten rechtsradikalen Netzwerke in Deutschland. Mein erster Ausflug in den Osten.

Als Wessi zum ersten Mal im Osten

Vor einigen Wochen saßen Tobias Ginsburg und ich gemeinsam in einem Café in München. Im März dieses Jahres hat er sein Buch “Die Reise ins Reich” publiziert, für das er sich mehrere Monate lang als der alternative Journalist Tobias Patera ausgegeben und unter Reichsbürger und rechte Gruppierungen gemischt hat. 

Nun erzählte er von seiner geplanten Vortragsreise durch Sachsen – unter anderem nach Chemnitz, Plauen und eben Görlitz – und fragte, ob ich ihn nicht begleiten wolle. 

“Na klar”, antworte ich.

Den Osten Deutschlands kenne ich, gebürtige Düsseldorferin und seit Jahren in München wohnhaft, ehrlich gesagt, noch gar nicht. Ich war nur zwei Mal auf einem Rock-Festival bei Erfurt, und das fand auf einem Feld mitten im Nirgendwo statt. Das hätte auch im Saarland, den Niederlanden oder der Walachei sein können. 

Mehr zum Thema: Wie Rechtsextreme vielen Ostdeutschen ein neues Wir-Gefühl verschafft haben

Damals in Düsseldorf, zu meiner Teenie-Zeit, kannten wir den Osten höchstens aus Filmen wie “Sonnenallee” oder “Good Bye Lenin!”. Wir wussten, dass es so etwas wie eine “Ostalgie” gibt.

Wir wussten allerdings auch: Drüben ist es irgendwie ärmlicher als bei uns. Das wussten wir aus Witzen über “Dunkeldeutschland”, über den sächselnden Ossi, der mit dem Trabbi über die Grenze brettert, von Sprüchen wie: “Wir hatten doch nüscht.” Oder aus Liedern wie “Brandenburg” von Rainald Grebe:

“Es gibt Länder, in denen richtig was los ist – und es gibt Brandenburg.”

Im Osten sind die Nazis, dachten wir

Naja, und im Osten sitzen halt die Nazis. Das ist ja klar. Also, uns war das zumindest klar. Dass viel näherliegende Städte wie zum Beispiel Dortmund über eine sehr aktive Neonaziszene verfügen, hatten wir irgendwie nicht so auf dem Schirm, oder vielleicht haben wir uns den Osten nur einfach noch viel schlimmer vorgestellt: Städte voller dicker, glatzköpfiger Männer in Bomberjacken und Springerstiefeln, die im tiefsten Sächsisch Hassparolen gegen Ausländer brüllen.

Das ist natürlich alles Bullshit.

Aber so ein bisschen hängen geblieben sind diese Bilder schon – zumal auch heutzutage der Osten nicht allzu häufig mit positiven Schlagzeilen auffällt.

Mal laufen Rechtsradikale zum “Kanakenklatschen” durch Chemnitz, mal schlagen gleich 30 Personen auf zwei Flüchtlinge ein, mal werden Flugblätter mit ausländerfeindlichen Parolen verteilt. Im Osten wurde Pegida geboren, und nirgendwo sonst in Deutschland erreicht die AfD eine so hohe Anzahl von Stimmen wie in den nicht mehr ganz so neuen Bundesländern.

Dementsprechend hatte ich natürlich eine gewisse, nun, sagen wir, Erwartungshaltung, als ich mich mit Tobias in Dresden getroffen habe, von wo aus wir gemeinsam nach Görlitz fuhren. Der Grund unserer Reise hat meine Aufmerksamkeit für die Klischees zusätzlich geschärft:

Schließlich würde Tobias in einem Görlitzer Restaurant abends aus seinem Buch lesen und über Reichsbürger sprechen – eine Gruppierung, deren Anhänger zu großen Teilen rechtsradikalen Ideologien nahestehen.

Deswegen ist es wohl kein Wunder, dass ich schon beim Eintreffen in Görlitz nach Spuren für oder gegen Rechtsradikale suche und mir, neben den wunderschönen Jugendstil-Gebäuden und nahezu menschenleeren Straßen, als erstes der Stromkasten mit dem Spruch gegen Nazis auffällt. 

Ein Spaziergang durch Görlitz zeigt wandelnde Klischees

Bevor Tobias und ich zum Veranstaltungsort seiner Lesung gehen, machen wir einen Spaziergang durch die Stadt. Wir wundern uns, dass es hier nicht mehr Touristen gibt: Görlitz ist geradezu malerisch und wirkt wie der perfekte Ort für einen kurzen Städtetrip. 

Wenn man durch die Straßen läuft, trifft man allerdings nicht allzu viele Menschen. Von den wenigen Passanten, die an einem vorbeihuschen, sprechen einige Polnisch miteinander. Wahrscheinlich sind sie für einen kurzen Besuch oder eher noch zum Arbeiten über die begehbare Brücke, die die beiden Länder miteinander verbindet, herüber spaziert.

So malerisch sieht Görlitz aus.

Görlitz verfügt über eine der größten Altstädte Europas mit über 3500 Baudenkmälern. Die meisten denkmalgeschützen Bauten sind aufwendig restauriert und stammen aus der Gotik, der Renaissance und dem Barrock.

Die Idylle trügt allerdings: Neben schöner Architektur verfügt die Stadt im Verhältnis zur Einwohnerschaft über eines der aktivsten rechtsradikalen Netzwerke Sachsens.

Und schon nach zehn Minuten begegnet uns der erste offensichtlich Rechte: Glatze, Bomberjacke mit Parole auf dem Rücken, Springerstiefel. Das wandelnde Klischee eines Neonazis.

Aber nach nur zwei Mal um die Ecke biegen sehen wir eine kleine Gruppe Jugendlicher mit Dreadlocks und Schlabber-Pullis in einem Sprinter mit weit offen stehenden Türen sitzen. Der Wagen ist voll beladen mit Matratze, Bettzeug und Kleidungsstücken. Noch mehr Stereotype also, diesmal vom entgegengesetzten politischen Lager.

“Hier sehen die Rechten noch rechts aus und die Linken noch links”, stellt Tobias fest.

Ein Abend mit Reichsbürgern

Etwa zwei Stunden später beginnt Tobias’ Vortrag, bei dem er über Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker und braune Esoteriker spricht und aus seinem Buch vorliest. Im Publikum sitzen Bürger, die offensichtlich besorgt sind ob der aktuellen Entwicklungen: der steigenden Anzahl der Reichsbürger. Der Entwicklung rechter Gewalt. 

Dass dieser Vortrag ausgerechnet hier, in Görlitz, in Sachsen stattfindet, muss jetzt erst mal nichts heißen, das ist mir klar. Neonazis, Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker – Anhänger extrem rechter oder extrem linker Ideologien gibt es in ganz Deutschland.

Trotzdem fühlt sich dieses Thema für mich bedrohlicher an im Osten. Gleichzeitig stelle ich fest: Ich schaue wieder durch meine Wessi-Brille und suche geradezu nach bedrohlichen Spuren von politischem Radikalismus.

Nach der Lesung erwarten uns draußen vier Menschen – anscheinend haben sie fast zwei Stunden auf Tobias vor dem Restaurant gewartet. Die Lesung durften sie nicht besuchen, denn anscheinend sind sie, zumindest teilweise, als Reichsbürger bekannt. Das erfahre ich im Gespräch mit den anderen Besuchern des Vortrags.

Misstrauisch beäuge ich die Gruppe. So verbringe ich also meinen ersten Abend im Osten – mit einer Gruppe sehr wahrscheinlich rechtsgesinnter Verschwörungstheoretiker.

Eine gepflegte Dame mit kurzen, grauen Haaren lächelt milde, aber stolz – als würde sie auf uns schlafenden Schafe, die die Wahrheit noch nicht erkannt haben, herabsehen. Als wäre sie sich sicher, dass wir an die große Wahrheit, die sie schon kennt, nicht herankommen könnten. Dabei filmt sie uns die ganze Zeit mit einer kleinen Kamera. Ein Herr mittleren Alters schaut grimmig und scharrt mit den Füßen wie ein nervöses Pferd.

Ich unterhalte mich gerade mit einer Gerichtsvollzieherin, die regelmäßig von Reichsbürgern bis vor die Tür verfolgt wird – da merke ich, wie ein zweiter Mann mit schütterem Haar und Windjacke mir förmlich in den Nacken atmet. Ich drehe mich um, er sagt freundlich, aber irgendwie abgehoben: “Guten Abend.”

Die Gerichtsvollzieherin zischelt leise: “Sehen Sie, das meinte ich”. Kurz darauf verabschiedet sie sich und geht schnellen Schrittes nach Hause. 

Ich bin ein wenig nervös – sind diese Menschen so friedlich, wie sie tun? Ich denke an sämtliche Geschichten, die ich über Reichsbürger gehört habe, denke an Waffenbesitz und Polizistenmorde, überlege, was ich tun würde, wenn sie uns verfolgen würden.

Schließlich tritt Tobias Ginsburg aus dem Restaurant, gleich gehen seine Anti-Fans auf ihn zu, belagern ihn, stellen ihm Fragen: Warum er solche Lügen in seinem Buch verbreite? Der grimmig dreinschauende Mann bezweifelt sogar, dass Tobias jüdischer Abstammung sei: “Welcher Gemeinde gehörst du überhaupt an? Ich bin nämlich selbst Jude!” – “Mazel tov”, antwortet Tobias. “Und wo soll das sein?”, fragt der Mann erstaunt.

Es ist absurd. Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

Der Mann ruft uns noch ein paar wütende Worte zu, die freundliche Dame lächelt süffisant, langsam bewegt sich das kleine Grüppchen zu ihrem Sprinter, wo sie laut Musik hören und – ich weiß es nicht genau, was feiern. Ihren Sieg? Ihre scheinbare Überlegenheit? Einfach nur sich selbst?

Die Veranstalter begleiten uns noch zu unserem Auto, wir fahren zurück nach Dresden.

Ich weiß, dass die Szene nicht bezeichnend ist für den Osten. Aber sie brennt sich in mein Gedächtnis ein.

Hier im Osten ist eigentlich alles so wie immer – nur anders

In den nächsten Tagen spazieren wir viel durch größere und kleinere sächsische Städte, bewundern die Neustadt in Dresden. Ich begleite Tobias zu einer weiteren Lesung in einer Volkshochschule in Plauen, wir gehen nachmittags Kaffee trinken und abends Gin Tonic.

Eigentlich ist alles so wie immer, bloß, dass ich in einem Café Bambes anstatt Kartoffelpuffer bestelle und wir in der Sportbar abends rauchen dürfen.

Am Ende des Ausflugs stehe ich allein am Bahnhof in Zwickau und warte auf meinen Zug nach München. Ich glaube, ich war noch nie an so einem tristen Bahnhof. Selbst die Brezel, die ich mir am Kiosk kaufe, schmeckt nach Traurigkeit und ein wenig Salz, als hätte die Verkäuferin gerade erst draufgeweint.

Draußen gießt es wie aus Eimern, als würde der Osten mich “Besserwessi” mit ausgestrecktem Mittelfinger verabschieden. 

Was habe ich gelernt?

Eigentlich nicht viel. Und genau das ist meine größte Erkenntnis dieser Reise.

► Ich bin nach Ostdeutschland gefahren mit einer Haltung, als würde ich in ein anderes Land fahren. Als würden dort Gefahren lauern, die ich im Westen nicht erleben könnte. Und natürlich habe ich ebendiese Gefahren auch lauern sehen. Aber längst nicht in dem Maße, wie man sich mit seinem sonst gen Westen gerichteten Blick vorstellt. 

► Ich habe gelernt, dass ich Klischees finden werde, wenn ich nach ihnen suche. Dass die Straßen tatsächlich schlechter beleuchtet sind und ich den Begriff Dunkeldeutschland endlich verstehe. Dass Bambes mir genauso wenig schmecken wie Reibekuchen. Dass Sächsisch kein so unsympathischer Dialekt ist, wie alle immer meinen.

Aber genauso hätte mein Besuch auch im tiefsten Schwabenländle oder Ostfriesland oder Niederbayern verlaufen können. 

Mehr zum Thema: Dunkeldeutschland: Ein Monat rechter Hass in Deutschland

Trotzdem ist die Kluft zwischen Ost und West noch besonders spürbar. Warum?

Vielleicht, weil wir sie immer noch spüren wollen. Weil auch eine Kluft Stabilität gibt. Wie schön ist es doch, sich als Wessi darauf verlassen zu können: Da drüben ist alles kacke. Wie schön ist es doch, sich als Ossi darauf verlassen zu können: Da drüben sind alle Snobs.

Und so machen wir uns alle zu wandelnden Klischees.

Mein erster Besuch im Osten hat mir also meinen westlich geprägten Blick so richtig deutlich gemacht: Ich habe im Osten nach dem Osten gesucht, wie ich ihn aus den Medien kenne und wie ich ihn mir immer vorgestellt habe – und ihn teils auch gefunden.

Teils bin ich allerdings auf ein völlig normales Deutschland gestoßen – was vielleicht gar nicht so überraschend ist. 

(ben)

"Illner": SPD-Ministerin Barley nennt Brexit "Operation am offenen Herzen"

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Maybrit Illner fragt Justizministern Katarina Barley (SPD), ob sie die Brexit-Erklärung unterschrieben hätte.
  • Am Donnerstag haben sich die Brexit-Unterhändler auf ein gemeinsames Abkommen zum EU-Austritt Großbritanniens geeinigt.
  • Dies nahm “Mabrit Illner” zum Anlass, um mit Justizministerin Katarina Barley und Edmund Stoiber über Irrungen und Wirrungen der Brexit-Verhandlungen zu sprechen.

Am Donnerstag haben sich die EU und Großbritannien nach langem Ringen auf eine Brexit-Erklärung geeinigt. Ist die Einigung ein Grund zur Zuversicht. Steht der Deal? 

Nicht ganz. Denn die Erklärung legt nur den Grundstein für die künftigen Verhandlungen über ein mögliches Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU. Der finale Deal muss noch verhandelt werden.

Doch schon jetzt schallt es Kritik von allen Seiten, was “Maybrit Illner” zum Anlass nahm, mit ihren Gästen über das Thema “Mit schlechtem Beispiel voran – zerbricht Europa am Brexit?” zu diskutieren.

Kritiker entgegnen, “es sei der schlechteste Deal aller Zeiten”, den die britische Premierministerin Theresa May “aus Brüssel mitgebracht hat”, stellt die ZDF-Moderatorin zu Beginn ihres Polittalks am Donnerstag fest. “Selbst Europafreunde auf der Insel finden, der Brexit-Vertrag verbindet das schlechteste beider Welten.”

Die Gäste bei “Maybrit Illner”: 

► Katarina Barley: Bundesjustizministerin SPD

► Anne McElvoy: britische Journalistin

► Edmund Stoiber: CSU-Politiker

► Andreas Rödder: Historiker

Barley bei “Illner”: “Brexit ist eine Operation am offenen Herzen”

Bundesjustizministerin Katarina Barley hat sowohl den britischen als auch den deutschen Pass. Illner konfrontierte die SPD-Politikerin mit der Frage: “Hand aufs Herz, Frage an die Britin in Ihnen, hätten sie diesen Vertrag unterschrieben?”

Barley stellte bei “Illner” klar, dass sie zunächst einmal gegen den Austritt gestimmt hätte.

Doch das Papier sei angesichts der Realitäten, die man miteinander vereinbaren müsse, “recht gut verhandelt”. Es sei eine schwierige Entscheidung.

Doch “das Schlimmste wäre ein harter Brexit”, weswegen man – oder viel eher May – in diesem Fall in den “sauren Apfel” beißen müsse.

Der Brexit sei “eine Operation am offenen Herzen”, sagte Barley. Und es liege nun an May, das auszubaden, was Brexit-Befürworter wie Ex-Außenminister Boris Johnson in die Wege geleitet hätten.

May selbst sei schließlich keine Befürworterin des Brexits gewesen. Daher sagte Barley über die Premierministerin: “Man kann hohen Respekt davor haben, was sie tut”.

Zum selben Schluss kam auch die “Economist”-Journalistin Anne McElvoy. Sie sagte es gehe darum, “die schlimmste aller Welten zu vermeiden” – sprich, ein Brexit ganz ohne Deal.

Stoiber zeigte sich sanftmütig

Und sogar der frühere bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) zeigte sich milde gegenüber der britischen Premierministerin. Er habe selbst nicht “die Konsequenz und Härte der europäischen Kommission, der Verhandler in Brüssel” erwartet.

Dies sei zwar “gut” gewesen, doch habe die EU ein riesiges Interesse “im Handel, im Wandel” mit England konstruktiv zusammenzuarbeiten.

Stoiber sagte, er hätte “England in der einen und anderen Richtung England mehr zugestanden”.

Barley entgegnete später, dass mit der Härte bei den Verhandlungen zu rechnen gewesen sei: “In is in and out is out”, entweder man ist Teil der EU oder eben nicht, sagte die Justizministerin.

Ein zweites Referendum?

Dann wiederholte Barley eine Forderung, die sie bereits unmittelbar nach dem Brexit-Votum stellte: eine zweite Abstimmung des britischen Volkes über die Ergebnisse der Verhandlungen.

Denn derzeit würden in Großbritannien Hundertausende für ein zweites Referendum auf die Straße gehen.

Die Diskussion ist laut Barley also noch immer im Gange. 

Die Menschen in England sollten darüber entscheiden können: “Will ich das, oder will ich es nicht.” Barely glaubt, dies hätte unabhängig vom Ausgang eine “befriedende Wirkung” und würde die Diskussion beenden.

So schön der Vorschlag auch sein mag – an die Möglichkeit eines zweiten Brexit-Votums wollte an diesem Abend keiner der weiteren Gäste glauben.

(jkl)

WWM Promi-Spezial: So scheiterte Judith Williams bei der 500.000-Euro-Frage

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WWM Promi-Spezial: Judith Williams scheitert bei 500.000-Euro-Frage – so reagiert sie
  • Beim “Wer wird Millionär”-Promi-Spezial ging “Höhle der Löwen”-Jurorin Judith Williams volles Risiko.

  • Am Ende scheiterte sie bei der 500.000-Euro-Frage – und ging mit einem Versprechen nach Hause.

Es war der wohl bitterste Moment des “Wer wird Millionär” Promi-Spezials auf RTL.

“Höhle der Löwen”-Jurorin und Unternehmerin Judith Williams spielte sich mit viel Risiko zur 500.000-Euro-Frage. Die Gewinne der Kandidaten sollten dem RTL-Spendenmarathon für Kinder in Not zu Gute kommen 

Schon bei der 64.000 Euro-Frage ging sie auf Risiko.

WWM: Judith Williams geht volles Risiko

“32.000 Euro ist viel Geld, aber 64.000 Euro ist halt doppelt so viel”, sagte sie bei der Frage, welches Wort als Eselsbrücke für fettlösliche Vitamine gelte: Edeka, Lidl, Aldi oder Rewe.

Williams faltete die Hände unter ihrem Kinn zusammen, sagte mehrmals: “Das ist so viel Geld”. Schließlich loggte sie Edeka ein – und lag richtig.

Judith Williams kommt bei WWM in Zockerlaune  

Wenige Minuten später dann die “Wer wird Millionär”-Schicksalsfrage. Wer tötet “weder Lamm noch Zicklein”, denn ”Eicheln und Beeren genügen” ihm zum Essen?

Judith Williams kommt bei WWM in Zockerlaune

Als mögliche Antworten blinkten vor Judith Williams der Erlkönig, Frankensteins Monster, Glöckner von Notre-Dame und Mr. Hyde auf.

Williams wusste es nicht, wollte es jetzt aber wissen.

“Jetzt könnte 500.000 Euro gewinnen, das ist ja der Wahnsinn”, sagte sie unter Gelächter des Publikums. “Gott sei Dank fahre ich nie nach Las Vegas, sonst käme ich ja nie mehr nach Hause.”

Sie müsse nun auf ihr Bauchgefühl hören, denn sie wolle nicht auf den riesigen Gewinnsprung von 125.000 auf 500.000 Euro verzichten.

“Sonst sitze ich zu Hause auf meinem Sofa und denke, ich habe 375.000 Euro weggeschmissen, wenn ich jetzt nicht auf Risiko gehe”, sagte Judith Williams bei “Wer wird Millionär”.

Judith Williams bei WWM: “Ooooh nein!”

Sie ließ den Erlkönig einloggen.

“Letzte Entscheidung?”, fragte Moderator Günther Jauch.

Williams stimmt zu – und faltet die Hände auf ihrer Stirn zusammen. Als Jauch die richtige Antwort vorliest – Frankensteins Monster – sackt sie zusammen und sagt ein langes: “Oooooh nein”.

Sie geht mit 500 statt 125.000 Euro nach Hause – und einem Versprechen.

Später sagte sie in ein RTL-Mikro: “Das tut weh. Aber man nimmt diesen Schmerz als Energie auf, um ins nächste, Schöpferische reinzugehen und zu sagen: “Das mach ich wieder gut und mache etwas, wo ich das gleiche Geld zusammenkriege.”

Na dann, viel Erfolg!

Seehofer schließt Abschiebungen nach Syrien aus

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► Vor wenigen Tagen war ein Bericht des Auswärtigen Amts bekannt geworden, laut dem Flüchtlinge bei einer Abschiebung in ihr Heimatland Repressalien und Gewalt befürchten müssen.

► Vor der Innenministerkonferenz in Magdeburg hat Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) Abschiebungen auch von straffälligen Flüchtlingen in das Bürgerkriegsland Syrien kategorisch ausgeschlossen.

► “Im Moment kann in keine Region Syriens abgeschoben werden, das gilt auch für Kriminelle”, sagte der CSU-Politiker dem “Spiegel”.

Darum lehnt Seehofer Abschiebungen nach Syrien ab:

In keinem Teil Syriens bestehe ein umfassender, langfristiger und verlässlicher Schutz für verfolgte Personen, hieß es in dem Bericht des Auswärtigen Amtes. Seehofer bezeichnete den Bericht im “Spiegel” als plausibel.

Er ist vor allem mit Blick auf Innenministerkonferenz vom 28. bis 30. November in Magdeburg brisant, auf der über eine Verlängerung des Ende Dezember auslaufenden Abschiebestopps nach Syrien beraten werden soll.

Einzelne unionsregierte Landesregierungen dringen darauf, dass straffällige Flüchtlinge nach Syrien zurückgeschickt werden können. Aus SPD und Opposition kamen dagegen eindringliche Warnungen vor einer Abschiebung syrischer Flüchtlinge.

Mit Material von dpa.

(jkl)


NRW: Einbrecher wollten Rentner anzünden – jetzt bekommen sie ihre Strafe

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In Haan ereignete sich ein brutaler Raubüberfall auf einen Rentner – Symbolfoto.
  • In Haan ereignete sich ein brutaler Raubüberfall. Die Täter übergossen einen Rentner mit Benzin und zündeten sein Haus an.

  • Nun wurden sie zu bis zu elfeinhalb Jahren Haft verurteilt.

Für den ungewöhnlich brutalen Raubüberfall auf einen Rentner hat das Wuppertaler Landgericht bis zu elfeinhalb Jahre Haft verhängt.

► Es sprach zwei Angeklagte am Donnerstag wegen erpresserischen Menschenraubs, gefährlicher Körperverletzung und Raubes schuldig.

► Zwei weitere, darunter eine Frau, wurden wegen Beihilfe verurteilt.

Der damals 82-jährige Rentner war Ende Mai 2017 in seinem Haus in Haan überfallen, gefesselt sowie stundenlang geschlagen und getreten worden.

Täter zündeten das Gebäude an, Rentner kann sich retten

Die Täter zogen ihn schließlich halbnackt auf die Terrasse seines Hauses, übergossen ihn mit Benzin und zündeten das Gebäude an.

► Sie hätten gedroht, ihn umzubringen, hatte der Rentner ausgesagt. Er sei dem Feuertod nur dadurch entronnen, dass er sich gefesselt von der Terrasse auf die Wiese seines Gartens habe rollen können.

Es gehe ihm immer noch schlecht, er habe Ärger mit der Versicherung und sein ausgebranntes Haus sei nach wie vor unbewohnbar, hatte der Rentner während des Prozesses gesagt.

(ben)

Michael Schumacher: Angeblich neues Video des Ex-Sportlers sorgt für Diskussion

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  • Ein Video auf der Homepage von Michael Schumacher sorgt derzeit für große Verwirrung. 
  • Unterschiedliche internationale Medien behaupten, es sei erst vor Tagen veröffentlicht worden – doch das ist falsch.
  • Im Video oben seht ihr, was dahinter steckt – und was Schumachers Managerin dazu sagt. 

Im Dezember 2013 verunglückte Formel-1-Legende Michael Schumacher schwer beim Ski-Fahren in den französischen Alpen. Seitdem dringen nur sehr wenige Informationen über Schumachers derzeitigen Gesundheitszustand an die Öffentlichkeit.

Umso überraschender erschien daher die Nachricht, dass Schumachers Familie ein neues Video von dem Ex-Sportler auf seiner Webseite veröffentlicht habe. Internationale Medien berichteten, dass es sich dabei um ein noch nie gezeigtes Video handelt.

Unter anderem berichtete das die britische Zeitung “Daily Mail”, die italienische Zeitung “Oggi” und der Schweizer Sender “RTS”.

In dem Video spricht der ehemalige Rennfahrer über seinen sportlichen Erfolg und wendet sich in einer emotionalen Ansprache an seine Fans. Die Aufnahmen sollen zwei Monate vor seinem Ski-Unfall entstanden worden sein.

Mehr zum Thema: Vertrauter von Michael Schumacher besucht ihn regelmäßig – jetzt hat er einen Appell

Schumacher-Video sorgt für Aufsehen

Wie der Sender “Prosieben” schreibt, soll es sich um das letzte große Interview vor seinem Unfall handeln.

Die Managerin von Michael Schumacher, Sabine Kehm, stellt auf Anfrage von Prosieben nun klar, dass das Video gar nicht neu veröffentlicht worden sei.

Ebenso soll das Video nicht – wie von vielen internationalen Medien behauptet – erst vor wenigen Tagen auf die Homepage hochgeladen worden sein. 

Mehr zum Thema: “Keep fighting” – ein Foto von Michael Schumacher begeistert die Fans

Was Kehm zu der falschen Berichterstattung sagt, seht ihr im Video oben.

(nmi)

Black Friday: Das solltet ihr vor dem Schnäppchen-Kauf unbedingt beachten

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  • Das US-amerikanische Phänomen “Black Friday” hat inzwischen auch in Deutschland Einzug gehalten.
  • Der Tag ist bekannt für die beträchtlichen Rabatte, sowohl im Einzelhandel als auch online. 
  • Im Video oben seht ihr, was ihr unbedingt beachten müsst, bevor ihr in den Kaufrausch verfallt.

Der “Black Friday” ist in den USA der Freitag nach Thanksgiving. Thanksgiving feiert man für gewöhnlich am vierten Donnerstag im November. 

Am “Black Friday” reduzieren Händler die Preise ihrer Produkte in den USA enorm, bis zu 90 Prozent Rabatt sind möglich.

Dieser Ausverkauf ist allerdings in den letzten Jahren nicht ohne Folgen geblieben: Menschen stellen sich bereits Stunden vor der Öffnung der Läden davor auf und sobald der Startschuss fällt, herrscht oft großes Chaos. Immer wieder kommt es zu Verletzten und sogar Toten. 

In Deutschland verläuft der “Black Friday” noch recht zivilisiert, Rabatte gibt es trotzdem. Oft sogar die ganze Woche lang. Und das, obwohl der Ausdruck “Black Friday” im deutschen Einzelhandel sogar verboten ist. 

Unter Namen wie “Red Friday”, “Fancy Friday” oder “Sales Friday” kann man aber trotzdem billiger shoppen. Oder etwa doch nicht? 

Mehr zum Thema: Online-Angebote: Diese Tricks von Händlern müssen Schnäppchenjäger kennen

Preisfalle rund um den “Black Friday” 

Ganz so einfach ist die Schnäppchenjagd allerdings doch nicht. Wie die Preisanalyse des ZDF-Wirtschaftsmagazins “WISO” ergeben hat, waren im vergangen Jahr mehr als zwei Drittel (67,9 Prozent) der beobachteten Produkte nicht heruntergesetzt. Die Preise blieben über Wochen hinweg – auch in der Black-Friday-Woche – gleich. 

Nur etwa jedes siebte Produkt war vor und nach dem Black Friday teuerer. Oben im Video seht ihr, was ihr daher vor dem Einkauf unbedingt machen solltet.

(ben)

Hartz IV: SPD-Minister Scholz stellt klar, warum das Modell der Vergangenheit angehört

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Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD).

► Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat sich zu den Plänen der SPD, Hartz IV abzuschaffen, geäußert. Scholz stellte klar, dass das Hartz-IV-System ein Modell der Vergangenheit sei.

► Der “Passauer Neuen Presse” sagte Scholz, dass die Agenda 2010 zwar dazu beigetragen habe, dass Deutschland heute stark sei. Doch jetzt gehe es um die “Herausforderungen der Zukunft” und nicht um einen “Blick auf die Geschichte”.

► Scholz erklärte in der Zeitung: 

Die Voraussetzungen haben sich in anderthalb Jahrzehnten verändert, statt Massenarbeitslosigkeit haben wir Rekordbeschäftigung – deshalb müssen wir sehen, wie wir die vorhandenen Instrumente an diese neue Situation anpassen.“

Was Scholz noch zur Abschaffung von Hartz IV gesagt hat:

Scholz machte deutlich, dass es durch die Agenda-Politik zu einer Stabilisierung der Finanzen und der sozialen Sicherungssysteme gekommen sei. Daher werde nun “zu Recht über die künftige Ausgestaltung der Grundsicherung für Arbeitssuchende nachgedacht” werde.

Über heute betroffene Hartz-IV-Empfänger sagte Scholz:

“Wenn jemand jahrzehntelang gearbeitet hat und arbeitslos wird, ist es nicht in Ordnung, wenn sehr schnell auf sein Vermögen zugegriffen wird und er gleich um seine Immobilie fürchten muss.”

Daher fordert der Finanzminister eine Erhöhung des Schonvermögens sowie eine verbesserte Absicherung und Qualifizierung von Arbeitslosen.

Kino-Betreiber erhalten Entschuldigungsbriefe – erst dann merken sie, was passiert war

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Meist handschriftlich entschuldigten sich die Kinder für ihr Verhalten im Kino.
  • Vergangenen Freitag hinterließ eine Schulklasse in Zürich sehr viel Popcorn auf dem Boden eines Kinosaals.
  • Jetzt haben die Kinder goldige Briefe an das Kino geschickt, in denen sie sich für ihr Verhalten entschuldigen.

Filme können Kinder in andere Welten bringen und zum Träumen und Spielen anregen – und ein Kinobesuch ist natürlich besonders spannend.

► Doch mit einer ganzen Schulklasse ins Kino zu gehen, kann eine Herausforderung sein – das mussten auchLehrer des Schulhauses Hirzenbach aus Zürich feststellen. 

Vergangenen Freitag gingen die Lehrer mit ihrer Klasse in das “Kosmos”-Kino, um den Film “Tom Sawyer” zu sehen, berichtet der Radiosender “FM1″ aus der Ostschweiz.

Die Lehrer sprachen mit den Kindern über ihr Verhalten

Doch offenbar haben die Kinder beim Essen eine ziemliche Sauerei hinterlassen. Als der Film vorbei war und das Licht wieder anging, lag sehr viel Popcorn auf dem Boden des Kinosaals.

► Die Lehrer sprachen mit ihren Schülern über deren Benehmen im Kino – daraufhin schrieben die Schüler goldige Entschuldigungs-Briefe an das Kino.

Darin entschuldigten sich die Kinder für ihr Verhalten, für das verschüttete Popcorn und für die Arbeit, die später auf das Reinugungs-Team dadurch zukam.

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Das Kino nimmt es locker

“Wir wurden komplett überrascht”, sagt David Taddeo, Mediensprecher des Kinos Kosmos gegenüber “FM1″.

Den Mitarbeitern des Kinos wäre das übermäßige Popcorn auf dem Boden gar nicht aufgefallen. “Es waren wohl die Klassenlehrer, die meinten, die Schüler hätten sich nicht benommen.”

Vermutlich hat jeder schon mal eine Tüte Popcorn umgeworfen und es in den Untiefen des dunklen Kinosaals verloren. Und auch Taddeo erklärt, dass das keine Seltenheit sei: “Popcorn im Kino mit Teppichboden ist eine schwierige Mischung. Wir sind es gewöhnt, dass es immer wieder ein Chaos gibt.”

► Gerade bei Kindervorstellungen läge meist mehr Popcorn auf dem Boden – eine Entschuldigung hätte das Kino allerdings zum ersten Mal dafür bekommen.

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Das Kino erwartet keine Entschuldigung von Kunden

Trotzdem wurde sie gerne vom “Kosmos” angenommen. Das Kino teilt auf ihrer Facebook-Seite einige der lieben Briefe der Schüler.

“Liebe Klasse vom Schulhaus Hirzenbach, Entschuldigung angenommen! Wir freuen uns, wenn ihr wiederkommt”, schreiben sie dazu.

► Wahrscheinlich sind die Kinder nun sehr erleichtert – denn in ihren Briefen schreiben sie, dass sie das Kino gerne noch mal besuchen möchten.

Die Lehrer werden für die Idee gelobt

Das heißt aber natürlich nicht, dass sich jetzt jeder Kinobesucher sofort entschuldigen muss. “Wir sind ein Kino und die Reinigung gehört zur Dienstleistung dazu”, erklärt Taddeo gegenüber “FM1″. Über die Briefe hätte sich das Team aber natürlich trotzdem gefreut.

Es gibt jedoch einige Facebook-Nutzer, die sich fragen, ob das wirklich nötig gewesen wäre. Sie glauben, dass die Schüler eher dazu gezwungen wurden, die Entschuldigungen zu schreiben: “Was ist an dieser offensichtlichen ‘Strafaufgabe’ so begrüssenswert?”, fragt sich ein User.

► Doch überwiegend sind die Kommentare auf Instagram und Facebook positiv und die Nutzer zeigen sich begeistert – besonders die Lehrer werden für diese Aktion sehr gelobt.

(ak)

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