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Homes of Hope: Fest im Glauben und im Tun - Arne Friedrich und Gordon Weuste

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Für den Reformator Martin Luther besteht die größte Tat des Menschen darin zu glauben. Er geht davon aus, dass der Glaube durchaus schwierig ist und gelernt werden muss, was nur durch lebenslange Übung möglich ist.

„Glaubenstraining" ist nach Ansicht des Medien- und Kommunikationstheoretikers Norbert W. Bolz eines der wichtigsten Motive bei Luther, auf das wir auch heute, wo die Welt aus den Fugen und vieles kaum noch (be)greifbar ist, nicht verzichten können. Wir brauchen anpackende Baumeister, die nachhaltig in Übung bleiben und mithelfen, an einer besseren Welt zu bauen.

Zu ihnen gehören der Ex-Fußball-Nationalspielers Arne Friedrich und Gordon Weuste, sich auch im Rahmen der Initiative Gesichter der Nachhaltigkeit engagiert.

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Arne Friedrich, ehemaliger Bundesliga-Spieler von Hertha BSC und dem VfL Wolfsburg, lief zwischen 2002 und 2011 82 Mal für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf und ist heute u.a. im Sportmarketing tätig. Gordon Weuste ist ehemaliger Leistungssportler und arbeitet derzeit als Unternehmensberater.

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Gordon Weuste (l.) und Arne Friedrich (2.v.r.)

Fotocredit: hope sports


Herr Weuste, was steckt hinter der Initiative Hopesports? Wer sind die Initiatoren und Teilnehmer?

Hopesports www.hopesports.org ist eine Non-profit Organisation mit dem Ziel, leistungsorientiere (teils renommierte) Sportler aus aller Welt in Teams zusammen zu bringen, um innerhalb von nur zwei Tagen Häuser für arme Familien in Entwicklungsländern (Raum Amerika) zu bauen. Die Durchführung gestaltet sich zusammen mit der Non-Profit Organisation „Homes Of Hope".

Was hat Sie veranlasst, inzwischen schon zum zweiten Mal an der Home Build teilzunehmen?

Das Home Build hat mich persönlich und inhaltlich so begeistert, dass ich gar nicht erwarten kann, auf weitere Home Builds zu gehen. Die Übergabe des fertigen Hauses an die Familie, die vorher wirklich nichts hatte, ist wirklich überwältigend für alle Beteiligten.

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Foto: Gordon Weuste

Was bedeutet Ihnen das praktische, buchstäblich "anpackende" Engagement vor Ort?

Ich kann mich nicht daran erinnern, mit dem praktischen Einsatz meiner Zeit von nur zwei Tagen einen derart lebensverändernden und sichtbaren Einfluss für notleidende Menschen gehabt zu haben. Man fährt nach Hause und ist nachhaltig geprägt und von Herzen mit Glück erfüllt, dass die Familie mit ihren Kindern nun in einem Haus und nicht mehr im Dreck wohnt.

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Foto: Gordon Weuste

Was macht dieses Projekt nachhaltig? Welche Rolle spielt dabei der Glaube?

Die Familien werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern der Organisation und aus Kirchengemeinden vor dem Home Build und im Nachgang noch jahrelang betreut. Sie erhalten neben materieller auch seelische Unterstützung. Das Konzept dieser gelebten Nächstenliebe basiert auf christlichen Werten, womit ich mich aufgrund meines christlichen Glaubens auch voll identifizieren kann.

Sie haben einen spannenden Plan für Ost-Europa mit diesem Konzept, was schwebt Ihnen dabei genau vor und wer könnte Sie dabei unterstützen?

Ja, genau. Ich möchte dieses soziale Home Build-Konzept im Rahmen eines Team Events in Osteuropa anbieten - erst einmal für Geschäftsleute. Mein Herzenswunsch ist, dass noch mehr Menschen diese lebensverändernde Erfahrung machen können und damit armen Familien wirklich geholfen werden können. Man muss aus Deutschland nicht weit fliegen, um verzweifelte Menschen in Armut anzutreffen - Osteuropa liegt daher am nächsten.

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Foto: Gordon Weuste

Was ist für 2018 geplant?

Das erste Pilotprojekt in Ostereuropa (Fokus Rumänien). Konzeptioneller, logistischer oder auch finanzieller Support würde mir sehr helfen. Aufgrund der im Winter kalten Witterungsverhältnisse ist es eine echte Herausforderung, ein Haus in nur zwei Tagen kostengünstig zu bauen, was diesen Umständen gewachsen ist.

Herr Friedrich, warum unterstützen Sie dieses Projekt? Was bedeutet Ihnen diese Form des direkten sozialen Engagements?

Hope Sports ist eine Herzensangelegenheit geworden. Mein Freund Guy East, der Hope Sports leitet, hat mich vor zwei Jahren zu einem Hausbau eingeladen. Die Erfahrungen, die ich dort gemacht habe, haben mich geprägt und dazu angespornt, regelmäßig dabei zu sein. Eine Gruppe aus zumeist fremden Menschen kommt zusammen, um einer armen mexikanischen Familie ein neues Leben zu ermöglichen. Dieses Gefühl ist unbeschreiblich: zum einen die glückliche Familie zu sehen, die ein eigenes Haus bekommen hat, und zum anderen die Freundschaften, die in so kurzer Zeit innerhalb der Gruppe entstehen.

Waren weitere Ex-Profifussballer beteiligt?

Nein, ich war der einzige "Ex-Fußballer". Aus anderen Sportarten waren einige dabei.

Werden Sie sich auch künftig in diesem Projekt engagieren?

Ich werde versuchen, einmal im Jahr mindestens dabei zu sein.

Was wurde in der Zeit Ihres Aufenthalts geschaffen?

Ein tolles Haus für die Familie, Hoffnung, ein neues Leben, andererseits ein unbeschreiblicher Zusammenhalt des Teams. Wir kommen aus unterschiedlichen Bereichen, mögen erfolgreich sein. Doch am Ende haben die wenigsten Erfahrungen mit dem Handwerk. Es macht Spaß gemeinsam, anzupacken und zu lernen.

Innerhalb der Jung von Matt/Sports GmbH ging im Dezember 2016 die Markenberatung für Persönlichkeiten im Sport Jung von Matt/Stars an den Start, die von Ihnen geleitet wird. Warum braucht Markenbildung Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit finde ich in allen Bereichen wichtig. Sei es im Marketing, im persönlichen Wachstum etc., auch im Sport ist es wichtig. Was bringt es mir beispielsweise, wenn ich vier Wochen täglich ins Fitnessstudio gehe, danach aber aufhöre. Da habe ich es lieber, nur drei- bis viermal die Woche zu gehen, dafür aber über Jahrzehnte. Nur mit Nachhaltigkeit kann man Dinge verändern. Das gilt ebenso fürs Marketing. Außerdem ist Authentizität besonders wichtig. Darauf legen wir bei JvM sehr viel Wert.

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Fotocredit: hope sports


Weshalb ist es wichtig, dass Profisportler während und nach Ihrer Karriere gesellschaftliche Verantwortung übernehmen?


Mehr zum Thema: Zwischen Gewalt, Verzweiflung und Tod - wie ich als Priester in Aleppo den Menschen Hoffnung schenke

Ich denke wir hatten ein sehr privilegiertes Leben und sollten etwas zurückgeben. Außerdem können wir aufgrund unseres Status' Dinge verändern, werden gehört und wahrgenommen. Die Reichweite sollten wir nutzen.

Im Sport wird häufig vom Willen und von Leistung gesprochen, aber weniger vom Glauben. Was bedeutet er für Sie?

Glaube ist fundamental für mich und hat mir in vielen Bereichen geholfen. Zu vertrauen, dass da jemand ist. Von Religion halte ich dagegen nichts, da unterscheide ich. Sie führen oftmals zu Kriegen. Ich finde, wir alle sollten in Frieden zusammenleben - ganz gleich woran der einzelne auch glauben mag.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Fotocredit: hope sports

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Tipps für einen Fahrradurlaub mit Baby

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Radfahrer, die gerade frischgebackene Eltern geworden sind, wollen natürlich auch nach der Geburt ihres Kindes ihrem Lieblings-Hobby nachgehen. Warum also nicht das Baby einpacken und in einen Fahrradurlaub aufbrechen? Doch ist das mit einem Neugeborenen überhaupt möglich? Und wenn ja, worauf gilt es dabei zu achten?

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Reisen mit Fahrradanhänger oder Fahrradsitz?

Im ersten Schritt gilt es sich für eine passende Transportlösung zu entscheiden. Entweder man reist mit dem guten alten Fahrradsitz, dann braucht es allerdings zusätzliche Fahrradtaschen, um das Gepäck zu verstauen. Oder aber man setzt auf die Luxus-Variante, den Fahrradanhänger. Wenn man sich hierbei gleich für ein größeres Modell mit viel Stauraum entscheidet, dann bringt man sogar einen Großteil des Reisegepäcks direkt im Anhänger unter.

Letztere Lösung ist also für einen Fahrradurlaub samt Baby ideal. Denn abgesehen vom zusätzlichen Stauraum, bietet ein Fahrradanhänger auch mehr Platz fürs Kind, ist im Vergleich zum Fahrradsitz sicherer und er schützt das Baby vor Sonne, Wind und Regen.

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Abgesehen davon eignet sich ein Anhänger auch zum Transport von ganz kleinen Babys - spezielle Hängematten für Kinderfahrradanhänger, Nackenkissen, Sitzverkleinerer und Co. machen es möglich!

Ab wann darf das Baby überhaupt mit?

Eines vorweg: gesetzliche Vorgaben gibt es nicht. Es obliegt also stets den Eltern selbst, ab wann sie ihr Baby mit auf Fahrradreise nehmen wollen. Es gilt allerdings zu berücksichtigen, dass die Wirbelsäule von Babys noch sehr instabil ist und, dass sie in den ersten Monaten ihr Köpfchen noch nicht selbstständig halten können.

Auch wenn Babyschalen und Hängematten eine entsprechende Lösung für Babys bieten, lohnt es sich gerade bei längeren Reisen über mehrere Tage abzuwarten, bis das Baby auch tatsächlich sicher im Anhänger sitzt.

Sicherheitstipps zum Fahren mit Baby im Anhänger

Je besser der Fahrradanhänger gefedert ist, desto entspannter ist auch die Fahrt für den kleinen Fahrgast. Eine hochwertige Federung ist also das A und O eines guten Baby-Fahrradanhängers. Zwar kosten diese Modelle in der Anschaffung ab 600 Euro aufwärts, die Gesundheit und das Wohlergehen des Babys ist diese Investition aber allemal wert! Weitere wichtige Qualitätskriterien sind:

  • Viel Platz für das Baby im Inneren des Anhängers

  • Sonnenschutz, Fliegengitter und Regenverdeck

  • Transparente „Fenster" für eine gute Sicht nach Außen

  • Ausreichend Stauraum für das Reisegepäck, allen voran das Baby-Gepäck


  • Gut gepolsterter 3-Punkt-Sicherheitsgurt

  • Ausreichend Rückstrahler für optimale Sichtbarkeit bei Regen, Dämmerung und Nebel


Mehr zum Thema: 8 praktische Tipps zum Fahrradfahren mit Baby

Neben diesen Sicherheitstipps und Qualitätskriterien, kommt es natürlich auch auf ein vorausschauendes Fahrverhalten des Fahrers an. Schlaglöcher, Bordsteine und Co. sollte man tunlichst aus dem Weg „fahren" und steile Gefälle sollte man, wenn möglich, vermeiden!

Was sollte unbedingt ins Gepäck?

Gerade wenn man mit Baby reist, ist das richtige Gepäck entscheidend, ob die Reise ein voller Erfolg wird. Die folgende Liste gibt einen schönen Überblick, was man auf keinen Fall vergessen sollte:

  • Kinderreisepass, Visum (falls nötig), Mutter-Kind-Pass und E-Card


  • Hut, Badekleidung, Schwimmwindeln, warme Socken und Shirts mit UV-Schutz

  • Lätzchen, Ersatzgewand, Weste oder Pullover

  • Wickeltasche, Windeln, Wechsel-Höschen und ausreichend Feuchttücher

  • Wasser, Fläschchen, Milchpulver (portioniert), Thermoskanne mit heißem Wasser und Snacks

  • Sonnenschutz (Creme und Kopfbedeckung)

  • Creme für Körper und Windelbereich, Wasch-, Zahnputzzeug

  • Kuscheltier, Kuscheldecke, Spielzeug, Hörbücher, Bilderbücher, Musik

  • Schnuller und Beißringe

  • Reiseapotheke: Pflaster, Desinfektionsmittel, Mullbinde, Schere, Thermometer, Schmerz- und Fiebermittel, Durchfallmittel, Nasenspray, Insektenschutzmittel


Apropos Insektenschutz: hier gilt es besonders vorsichtig zu sein, denn Wirkstoffe wie DEET, Icaridin und Co. sind für Babys viel zu aggressiv. Besser ist es auf spezielle, für Babys geeignete Produkte oder auf bewährte Hausmittelchen zu setzen.

Abschließende Checkliste für die erste Fahrradreise mit Baby

Mit der folgenden Checkliste wird der erste Fahrradurlaub ein voller Erfolg:

  • Erster Testlauf vorab in der näheren Umgebung (inklusive Übernachtung)

  • Route, Tourenlängen, Zwischenstopps, Radwege, etc. penibel genau planen

  • Karten bzw. passende Handy-Apps nicht vergessen (auch offline)

  • Unterkünfte passend für Familien wählen, beispielsweise mit Spielzimmern und Spielplätzen

  • Strecken auch nach Highlights für das Kind planen, zum Beispiel Badeseen, Vergnügungsparks, Pferdehöfe, Weiden mit Tieren, Spielplätze, usw.

  • Maximal 30-50 Kilometer als Tagestouren einplanen

  • Pufferzeiten und Zwischenstopps zum Rasten, Baden und Essen berücksichtigen

  • Keinen Zeitdruck bzw. Stress ausüben. Lieber kürzere Strecken fahren oder einen ganzen Tag Pause machen!

  • Pannen-Werkzeug nicht vergessen (Luftpumpe, Klebezeug, Schraubenschlüssel, etc.)

  • Für die erste Reise eventuell sogar eine geführte Tour eines Veranstalters in Erwägung ziehen!


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WWF fördert Jugendliche bei der Umsetzung eines eigenen Klimaschutz-Projektes

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Der Klimawandel ist eines der zentralen Themen unserer Zeit. Insbesondere viele junge Menschen achten in ihrem täglichen Leben darauf, ihren ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten. Für sie ist Klimaschutz nicht nur ein Modewort, sondern gelebter Alltag: von der Wahl der Fortbewegung, Energiesparen, Konsum bis hin zur Ernährung. Sie möchten andere Menschen mitnehmen auf dem Weg hin zu einer klimafreundlichen Gesellschaft. Denn klar ist: Der Wandel kann nicht alleine von politischer Ebene kommen - wir alle müssen mit anpacken.

Change ist unsere Natur - unter diesem Motto steht das 2°Changemaker-Seminar des WWF Deutschland.


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@WWFJugend hat das Projekt „2°Changemaker" ins Leben gerufen, um jungen Erwachsenen das aktive Mitwirken am Klimaschutz zu ermöglichen. Teilnehmer
zwischen 17 und 25 Jahren reichen hierfür ihre Projektidee beim WWF Deutschland ein. Ziel aller Projekte soll sein, den Klimaschutz voranzutreiben, möglichst die Treibhausgasemissionen zu senken und viele Menschen mit dem Thema Klimaschutz zu erreichen. In einem kostenfreien, einwöchigen Seminar in Berlin bekommen die jungen Projektleiter von Experten allerlei Tools und Tipps für die Projektumsetzung an die Hand. Die Seminare behandeln unter anderem Projektmanagement, Design-Thinking oder die Gestaltung von Veränderungsprozessen. Nach dem Seminar werden die Teilnehmer sechs Monate lang von einem Experten bei der Projektumsetzung begleitet.

Der Name „2°Changemaker" wurde im Übrigen nicht zufällig gewählt: Die globale Erderwärmung soll auf maximal 2 Grad Celsius reduziert werden und zur Erreichung dieses Ziels sollen die Projekte der Jugendlichen beitragen. Es geht darum, Umzudenken, verantwortungsbewusst mit unseren Ressourcen umzugehen und sich gemeinsam mit Gleichgesinnten zu engagieren.

Mehr zum Thema: Öde statt Freude beim G20

Was können Einzelne da schon ausrichten? Jede Menge, wie ein Blick auf die bisherigen Projekte der 2°Changemaker verrät. Seit es das Programm gibt, sind jede Menge Projekte entstanden, wie „KreAktiv gegen Plastik - Wandel unverpackt" oder „Gletscherschmelzen - und dann kommt die Sintflut?!".Anna arbeitet mit ihrem Projektteam daran, über das Gletscherschmelzen aufzuklären. Sie ermutigt andere „Ich selbst habe mir darüber immer viele Gedanken gemacht und mich gefragt, ob ich das Projekt wirklich angehen soll.. Ich kann jedem nur raten: Wenn du was verändern willst, dann trau dich. Die beste Zeit ist jetzt. Für Veränderungen wird es nie zu spät sein, also einfach ausprobieren und den Problemen stellen, die es noch gibt."

Das nächste 2°Changemaker-Seminar findet vom 23. bis 27. September 2017 in Berlin statt. Eine Woche voller Workshops und Schulungen begleitet von erfahrenen „Changemakern". Teilnehmer tragen lediglich An- und Abreisekosten selbst - Unterkunft und Verpflegung sowie den Workshop „Projektmanagement - von der Idee zur Umsetzung" stellt der WWF Deutschland. Der Anmeldeschluss ist der 23. August 2017.

Interessierte finden hier weitere Informationen, Erfahrungsberichte und das Anmeldeformular: www.2-grad-changemaker.de

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Es geht uns zu gut und das ist ein Problem - Nur mehr Unternehmergeist kann Deutschland retten!

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Deutschland ist kein Land der Unternehmer mehr - leider. Ein Grund hierfür ist, dass es uns schlicht zu gut geht und die Menschen ein gutes Berufsleben in Konzernen und Mittelstand führen können. Gründen bedeutet zuallererst Risiko und wem es auch so gut geht, der muss kein solches eingehen. In Zeiten des Digitalen Wandels wird das zu einem echten Problem, denn die notwendige Innovation und Revolution kommt eben häufig nicht aus den Konzernen, sondern geht von kleinen Startups aus.

Um für mehr Gründergeist - Entrepreneurship - zu sorgen, wurden vor zwei Jahren das German Tech Entrepreneurship Center (GTEC) gegründet. Was als Idee von einigen Entrepreneurs begann, wurde mit der Unterstützung von visionären Unternehmen wie Henkel und innogy in die Tat umgesetzt. Inzwischen kamen neue Partner wie Union Investment und Tishman Speyer hinzu und weitere werden in naher Zukunft verkündet werden. Damit ist GTEC einer der zentralen Player, wenn es um den unabhängigen und Industrie übergreifenden Digitalen Wandel von Konzernen geht. Das geht nämlich nur mit Hilfe von innovativen Startups. Diese bringt GTEC mit dem Ziel, Unternehmertum zu fördern unter dem Motto „Inspire, Guide, Grow" mit Unternehmen klassischer Prägung und Universitäten zusammen.

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Das Ziel von GTEC ist es, ein internationales Netzwerk zu bilden. Dafür wurde diesen Frühling in Frankfurt am Main ein zweiter Standort neben Berlin eröffnet. Durch Partnerschaften mit internationalen Hubs beziehungsweise weiteren eigenen Standorten, wird dieses Netzwerk weiter wachsen. GTEC hat sich zur größten unabhängigen Plattform für Startups in Deutschland entwickelt. Bis heute wurden im GTEC 65 Gründer aus 25 Ländern unterstützt, die gemeinsam über zehn Millionen Euro Wagniskapital eingesammelt haben. Dazu stellten sie ihre Ideen auf drei Demo-Days mit über 600 Teilnehmern vor. Mit fast 100 Veranstaltungen allein in den letzten 12 Monaten, von offenen Gründer-Meetups und Vorträgen bis zu Top-Management-Workshops, ist das GTEC die größte unabhängige Startup-Plattform Deutschlands. Mehr als 1500 Teilnehmer lernten in über 50 Vorträgen von internationalen Startup-Unternehmern, worauf es beim Gründen ankommt. Vier internationale Preisverleihungen hat das GTEC gemeinsam mit Industriepartnern durchgeführt. Die Führungsetagen von 25 Unternehmen klassischer Prägung wurden im GTEC Executive Education Programm mit Startup-Methodiken vertraut gemacht.

Startups
Startup-Gründer, die neue Geschäftsmodelle basierend auf technologiegetriebenen Innovationen ersinnen, spielen beim Digitalen Wandel eine entscheidende Rolle.
Um so nah wie möglich an Startups und Netzwerkpartnern zu sein, ist die Berliner Zentrale des GTEC internationalen Co-Working-Space "Mindspace" untergebracht. Hier treffen die GTEC-Startups auf andere junge Unternehmen sowie Hubs von großen Konzernen. Das bildet den idealen Nährboden für Ideen und Synergien. Im GTEC-Lab-Programm für later-Stage-Startups bekommen nationale und internationale Tech-Startups mit vielversprechendem Potential Zugang zu Experten, Industrie und Investoren. In der GTEC-Academy können Gründer ihre Ideen über drei Monate testen und weiterentwickeln. Dazu erhalten sie Unterstützung von erfahrenen Mentoren und Zugang zu potentiellen Investoren. Als unabhängige Einrichtung kooperiert das GTEC mit über 20 internationalen Programmen und Institutionen und ist damit integraler Bestandteil des Startup-Ökosystems.

Universitäten
Um das Thema Entrepreneurship bereits bei Studierenden zu verankern, arbeitet das GTEC mit internationalen Universitäten, Studenteninitiativen und akademischen Einrichtungen zusammen. Dazu gehören unter anderem das Massachusetts Institute of Technology (MIT), die Georgia State University, die New York University, die Istanbul Technical University, die Universität Bayreuth und das Hasso Plattner Institut der Universität Potsdam.
Vertreter des GTEC geben Vorlesungen und veranstalten Workshops zum Thema Entrepreneurship und ermöglichen Gründern dieser Universitäten sich in den GTEC Hubs anzusiedeln. Delegationen von Studierenden kommen ins GTEC und lernen im Austausch mit Gründern, worauf es ankommt, und welche Chancen im Gründen liegen.
Entrepreneurship ist auch außerhalb der Universitäten ein wichtiges Thema. Daher veranstaltet das GTEC die Reihe „Open Lectures", bei der inzwischen über 50 erfahrene Entrepreneurs von ihrer persönlichen Gründungsgeschichte erzählen. Diese Veranstaltung ist wie fast alle offen für jedermann und soll Mut zum Gründen machen.

Corporates
Wurde das Thema Digitaler Wandel und Startups zum Zeitpunkt der Gründung des GTEC nur von wenigen Akteuren als wichtig angesehen, haben Industrie und Mittelstand inzwischen verstanden, dass sie sich weiterentwickeln müssen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Im Rahmen der Executive Education Programme kommen deswegen viele Unternehmensvertreter aus Mittelstand und Großindustrie ins GTEC. Auch diesen wird das Thema Digitaler Wandel und Startups näher gebracht, indem man sie intensiv mit Gründern zusammenarbeiten lässt.
Eine Möglichkeit, die insbesondere von vielen DAX-Konzernen gewählt wird, ist die Gründung eines eigenen Hubs. GTEC-Gründungspartner innogy hat diesen Weg gewählt und mit Unterstützung des GTEC eine Organisation aufgebaut, die nach neuen Geschäftsmodellen suchen soll. Inzwischen ist das innogy Innovation Hub eine eigene Einrichtung und beherbergt selbst viele Startups, die von der Nähe zum Energieriesen profitieren können. Das innogy Innovation Hub und GTEC arbeiten dabei weiterhin eng zusammen.
Gemeinsam mit seinen Partnern aus der Industrie veranstaltet das GTEC regelmäßig internationale Innovation Awards. Das sind Wettbewerbe, deren Ziel ist es ist, jeweils einen Bereich, der durch Startups verändert wird, in den Fokus zu rücken. Dabei werden internationale Gründer und Ideen gesucht und ausgezeichnet. Bisher wurden der Proptech-Award mit Union Investment, der Startup Energie Transition Award mit der Dena und der Blockchain-Award mit Globumbus und innogy durchgeführt. Zurzeit findet ebenfalls gemeinsam mit innogy die IPRIZE-Challenge statt. Hier werden Startups und Einzelpersonen gesucht, die Ideen und Produkte oder Services im Bereich der Machine Economy haben.

Gesellschaft

Das GTEC strahlt weit über die Grenzen Deutschlands hinaus und ist eine der wichtigsten Anlaufstellen für internationale Regierungseinrichtungen, die sich mit dem Thema Startups auseinander setzen. Regierungsdelegationen unter anderem aus den USA, Norwegen, Singapur, Russland und Dubai haben das GTEC besucht und hier Einblicke in die deutsche Startup-Landschaft erhalten.
Umgekehrt ist das GTEC selbst bei vielen internationalen Konferenzen und Veranstaltungen vertreten: Die Direktoren und das Advisory Board kommen zusammen bis heute auf über 50 Keynotes oder Moderationen. Geführt wird das GTEC von erfahrenen Gründern. Neben den Gründungsdirektoren Benjamin Rohé und Christoph Räthke ist seit 2016 Philipp von Roeder als Director Communications und seit diesem Jahr Robin Weniger als Director Education an Bord. Außerdem stehen die Advisory Board Member Oliver Clasen, Anders Indset, Darius Moeini und Johannes Peschko dem GTEC mit Rat, Tat und Netzwerk zur Seite. Gemeinsam mit den Startups, den Partnern, den akademischen Einrichtungen und dem Expertennetzwerk arbeiten alle gemeinsam daran, dass Gründen wieder Teil der DNA wird um so auf den Digitalen Wandel vorbereitet zu sein.

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Florian Tanyildiz: Wir brauchen Unternehmer mit Herz und Verstand - mit Social Entrepreneurship zum Erfolg

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Bild: Florian Tanyildiz


Unternehmertum erfordert Mut


Es sind weder Siemens noch Daimler oder die Deutsche Bank - sondern die vielen Selbstständigen, kleinen und mittleren Unternehmer, die unser Land geprägt haben - und es immer noch tun. Genau diesen Menschen sollte deshalb unser Vertrauen gelten. Eine repräsentative Studie des Beratungsunternehmens A.T. Kearney bestätigt, dass für rund 44% der befragten Teilnehmer die Wertevorstellungen der Unternehmen (Respekt, Social Entrepreneurship und hohe Eigenverantwortlichkeit) eine wichtige Kompetente bei Ihrer Entscheidungsfindung sind.



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Denn besonders in Zeiten politischer Unruhe und scheinbar stetig zunehmender Unsicherheit ist der Glaube an eine chancenreiche Zukunft unabdingbar. Während andere Länder mit Rohstoffen oder geopolitischen Vorteilen gesegnet sind, hat Deutschland nur eine Quelle des Wohlstands: unser Know-how. Der im Ausland oft hoch angepriesene „German Mittelstand" bildet das Rückgrat unseres Erfolges. Was wir besitzen ist die Fähigkeit, aus Visionen Produkte werden zu lassen und diese weltweit und kundengerecht in die Welt hinaus zu tragen - und das mit bahnbrechenden Erfolg.


Dies zeigt sich ganz deutlich in der Ideen-Schmiede Berlin: „Als Vorstandsmitglied der jungen Unternehmer erlebe ich tagtäglich, wie aus Ideen Lösungen werden, wie sich Startups zu preisgekrönten Unternehmen entwickeln und aus Träumen Wirklichkeit wird. Es erfüllt mich mit großem Stolz diese Menschen auf Ihrem Weg zu begleiten und Sie über die Hürden des Unternehmertums zu führen," so Florian Tanyildiz. Während andere Großstädte erst jetzt daran arbeiten, die nötigen Voraussetzungen für innovative Unternehmen zu schaffen, zeigt Berlin als Schmelztiegel der Kulturen wie Vielfalt obsiegt und bietet uns einen unverstellten Blick auf die Chancen von unternehmerischen Entscheidungen, die mit Mut getroffen werden.


Gesellschaftliches Engagement ist keine Kür, sondern Pflicht


Der Erfolg des deutschen Mittelstandes gründet sich jedoch ebenso auf das Prinzip der Gegenseitigkeit und ist Personen zuzuschreiben, die mehr als nur ökonomische Interessen verfolgten und auch an die Mitte der Gesellschaft dachten. Und genauso wünschen sich Konsumenten wie auch die Familienunternehmer selbst besondere Persönlichkeiten und Charaktere an Ihrer Spitze. Das zumindest sagen 52 Prozent der Studienteilnehmer einer von PwC durchgeführten Studie zum Thema Familienunternehmen.


Florian Tanyildiz, der bereits früh dem Thema Entrepreneurship begegnete, weiß aus erster Hand was es bedeutet Verantwortung zu übernehmen: „Als mein Vater Ermann Tanylidiz nach Deutschland kam, boten sich nicht viele Perspektiven an. Doch er machte weiter. Schlussendlich haben ihm sein unnachahmliches Engagement für die Sache und die bildungspolitischen Anstrengungen nach der Wiedervereinigung ermöglicht, sein Unternehmen aufzubauen und sogar eine staatlich anerkannte Universität zu gründen. Auf seinem Weg hat mein Vater damit zehntausenden Menschen geholfen, sich in Deutschland eine Lebensgrundlage zu schaffen und ihnen den Horizont aufgezeigt, der sich durch Bildung ergeben kann. Für ihn war Erfolg nie eine Frage der Herkunft, sondern immer eine Frage des Willens. Das hat mich inspiriert, seinem Weg zu folgen", betont Tanyildiz.



Mehr zum Thema: "Ich bin Anwalt, Blogger und Bäcker, geil ne!?" - Warum ein Traumberuf nicht reicht

Florian Tanyildiz, arbeitet als Nachfolder zweiter Generation im Ausbildungszentrum OTA seines Vaters. 2008 entschied sich der ausgebildete Hotelmanager aus Dubai nach Deutschland zurückzukehren, um seine Familie in der Zeit der Wirtschaftskrise zu unterstützen. Gemeinsam mit seiner Mutter Margit Weiß-Tanyildiz nahm er die unternehmerischen Geschäfte des OTA wieder in Familienhand. Er orientierte sich am Erfolg seines Vaters und schaffte es die Hochschule durch neue Maßnahmen zu konsolidieren. Sein Engagement hat Vorbildcharakter: Seit 2017 ist Florian Tanyildiz Landesvorsitzender des Wirtschaftsverbandes „Die jungen Unternehmer" und setzt sich für die Interessen von Jungunternehmern ein.


Wie genau der Weg seines Vaters verlaufen ist, lässt sich auch eindrucksvoll in dem Buch „Deutschland, hab Mut! Eine Unternehmerfamilie zeigt, wie Integration wirklich gelingt" eindrucksvoll nachlesen. Es ist die packende und authentische Geschichte einer Unternehmerfamilie, die trotz widriger Umstände ihren Weg geht. Zugleich wird auch das Thema Integration und die aktuelle Flüchtlingskrise in den Fokus gerückt.


Social Entrepreneure weisen den Weg in die Zukunft. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass entgegen dem Glauben Vieler, dass die Politik Veränderungen schafft, vielmehr jeder in der Gesellschaft seinen Teil leisten muss: ob es die Spende an die Philharmonie, die weihnachtliche Spende an eine Hilfsorganisation statt der ausschweifenden Feiern oder das Engagement in einen ehrenamtlichen Verein ist; wir alle können und sollten unseren Beitrag dazu leisten, unsere pluralistische und demokratische Gesellschaft aufrechtzuerhalten.


So wie Florian Tanyildiz, der aktuell im Ausbildungszentrum OTA dafür sorgt, dass Jugendliche Zugang zu einer hochwertigen handwerklichen Ausbildung bekommen. Auch wenn es scheint, dass uns Konzerne und die Politik die Aufgabe der Integration und Innovationsentwicklung abnehmen können, geschehen die wahren Veränderungen im Kleinen: „Wir leben in einer facettenreichen Welt voll Chancen. Soziale Entrepreneure, die mit Herz und Verstand handeln, tragen die Zukunft Deutschlands auf ihren Schultern", davon ist Tanyildiz überzeugt.



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Digitalisierung als Chance für das Konzern-Reporting

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Ansatzpunkte für die digitale Agenda im Finance-Bereich

Die digitale Transformation bietet nicht nur gute Anknüpfungspunkte für die Gestaltung von Prozessen und Services innerhalb der Organisation, sondern bringt vor allem auch Chancen im Hinblick auf neue Geschäftsmodelle mit sich. Die Herausforderung und gleichzeitig Wachstumschance für Unternehmen besteht unter anderem darin, zu erkennen, wie sich die neuen Technologien intelligent mit bestehenden Geschäftsmodellen verknüpfen lassen. Zudem spielen die Faktoren Geschwindigkeit und Flexibilität dabei eine wesentliche Rolle, um sich im Wettbewerb in eine gute Ausgangsposition zu bringen.

Bei der Betrachtung der Potenziale der Digitalisierung stellt sich für uns als IDL und als Anbieter ganzheitlicher Lösungen für die Unternehmenssteuerung und das Corporate Performance Management, die Frage, welche Ansatzpunkte sich möglicherweise im Bereich „Finance" finden lassen. Wir bewegen uns damit mit unseren Überlegungen in Fragestellungen, die aus Unternehmenssicht zum Beispiel der CFOs sowie seitens der prüfenden und beratenden Zunft wie etwa Wirtschaftsprüfer und Steuerberater im Hinblick auf eine „digitale Agenda" beschäftigen mögen.

Digitalisierung als Chance für das Konzern-Reporting

Folgt man diesem Gedankengang, sind gute Kenntnisse über das inhaltliche Spektrum und des gesamten Prozesses in der Finance-Abteilung sowie des Zusammenspiels der einzelnen Stakeholder (CFO, WPs/StBs, Adressaten) der Ausgangspunkt für die zu treffenden Ableitungen. Eines der Themenfelder stellt dabei mit Sicherheit das Konzernreporting dar: Das Verständnis von Konzern-Reporting ist dabei in unserer Betrachtung eher weit gefasst und stellt nicht nur im engeren Sinne auf den Berichtsprozess ab, sondern bezieht auch vorgelagerte Aktivitäten mit ein. Unabhängig vom Berichtsanlass - zum Beispiel intern/extern, Ist, Plan, Forecast ... - besteht ein typischer Berichterstattungsprozess immer aus den nachfolgenden Meilensteinen:

  • Meldeprozess (Datenerhebung, -aufbereitung und -validierung)

  • Verarbeitungsprozess (Zusammenfassung, Konsolidierung)

  • Reporting-Prozess (Berichtswesen, Kommentierung, Berichtsverteilung)


Dabei stehen die Prozesse im Konzern-Reporting von jeher in einem Spannungsverhältnis von Zeit, Qualität und Kosten. Nur zeitnah zur Verfügung gestellte Informationen eignen sich für Entscheidungsunterstützung und Steuerung. Von daher ist Geschwindigkeit in der Abschlusserstellung ein wesentlicher Faktor. Zudem steigen die inhaltlichen Anforderungen aufgrund externer Vorgaben (zum Beispiel Rechnungslegungsnormen) und durch die Berichtsadressaten (zum Beispiel Geschäftsführung, Investoren) immer weiter an. Ergänzend gewinnen Aspekte, die sich rund um die Stichworte Compliance, Sicherheit und jederzeitige Nachvollziehbarkeit einreihen, zunehmend an Bedeutung.

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Die Herausforderung für den CFO besteht darin, gleichzeitig die Kosten des Finanzbereiches im Blick zu haben und Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und Optimierung auf den Weg zu bringen. Das gilt auch in Bezug auf die Prüfung der zu testierenden Abschlüsse.

Im Spannungsfeld von Ganzheitlichkeit und Einzelfunktion

Es ist sicherlich so, dass der Konzern-Reporting-Prozess durch Standardisierung und Automatisierung in den letzten Jahren einen gewissen Reifegrad erreicht hat. Doch häufig wird IT-Unterstützung nur für einzelne Prozessschritte eingesetzt und nicht integriert und durchgängig entlang des gesamten Prozesses. Deshalb erscheint eine Betrachtung der Chancen, die durch die Digitalisierung insgesamt erwachsen können, durchaus lohnenswert. Das sehen in strategischer Hinsicht deutsche CFOs ähnlich, denn Digitalisierung steht bei ihnen, einer Studie von Deloitte zufolge, ganz oben auf der Agenda. Auch wenn von der Priorität her betrachtet die Digitalisierungsstrategie des Gesamtunternehmens als vorrangig erachtet wird, beschäftigen sich die CFOs durchaus auch mit der Digitalisierung der eigenen Finanzfunktion. Als Beispiele in diesem Zusammenhang werden mobile Anwendungen und Cloud Computing genannt.

Mit Cloud Computing ergeben sich Möglichkeiten, nicht nur Infrastrukturen, sondern auch komplette Lösungen als Services zu beziehen. Gezahlt werden nur die Leistungen und Ressourcen, die tatsächlich genutzt werden. Die Anwendungen in einem solchen Umfeld sind i.d.R. hoch skalierbar, das heißt wenn beispielsweise in der Planungs- und/oder Konsolidierungshochphase zusätzliche Ressourcen benötigt werden, können diese im Bedarfsfall flexibel und schnell hinzugebucht werden. Aufgrund der Flexibilität in Sizing und Skalierbarkeit lassen sich initial hohe Investitionen vermeiden und insgesamt Kostensenkungsbeiträge realisieren. Unseres Erachtens müssen solche Szenarien nicht zwingend zu 100 Prozent in einer Public-Cloud-Umgebung laufen, sondern es sind jederzeit auch Private Cloud- oder hybride Ansätze denkbar.

Plattformen vereinen Akteure und Prozesse

Cloud Computing kann jedoch nicht nur unter Aspekten der Skalierbarkeit interessant sein, sondern ist durchaus auch dazu geeignet, Innovation im Finanzbereich zu fördern. Technisch gesehen steht hinter Cloud-Szenarien immer auch der Plattform- und Netzwerkgedanke. Überträgt man diesen konsequent auf den gesamten Prozess im Konzern-Reporting, stellt sich die Frage nach Lösungen, die sämtliche Prozessschritte und alle Akteure auf einer Plattform vereinen. Denken wir beispielsweise an das Thema Notes-Erfassung, das besondere Anforderungen sowohl für die erstellerische als auch die prüferische Seite stellt. Dies bezieht sich nicht nur im Hinblick auf die vollständige Abdeckung der erforderlichen Pflichtangaben gemäß jeweiligem Rechtsstand, sondern vor allem auch in zeitlicher Hinsicht für die fristgerechte Adaption von Änderungen in der Rechnungslegung, die oft erst unmittelbar vor Jahresschluss offiziell werden. Der zeitliche Vorlauf ist damit sehr kurz, um die Struktur der Notes-Angaben zu fixieren und die Anwender über die Neuerungen zu informieren und zu schulen. Auch hierbei kann der Plattformansatz zielführend sein.

Messbarkeit aus „Big Data" im Reporting-Prozess

Mit allen digitalen Entwicklungsschritten im Finance-Bereich geht die Erwartungshaltung eines entsprechenden Produktivitätsfortschritts einher, was gleichzeitig die Frage mit sich bringt, wie der Digitalisierungserfolg messbar gemacht werden kann. Verkürzen sich durch Digitalisierungsmaßnahmen die „Durchlaufzeiten" im Reporting-Prozess und damit insgesamt die Abschlusserstellungszeiten bei gleichbleibendem Ressourceneinsatz, könnte das ein Maß für die Verbesserungen sein. Auch eine Qualitätssteigerung durch eine nachgewiesene geringere Fehlerquote ist geeignet. In Bezug auf Messbarkeit ist ein möglicherweise weiterer interessanter Aspekt der Versuch, aus „Big Data" im Reporting-Prozess weitere Erkenntnisgewinne zu ziehen. In einem vernetzten Ökosystem (Plattformansatz) fallen, nicht nur aus Gründen der Nachvollziehbarkeit, durch zum Beispiel Prozess-Monitoring, Checkpoints und Eventlogging im Hintergrund eine Vielzahl von Daten an. Durch die Auswertung dieser Daten lassen sich im Zeitverlauf gegebenenfalls interessante Schlüsse bezüglich des Abschlussprozesses ziehen.

Neue Geschäftsfelder für Wirtschaftsprüfer

Steht für den CFO die Gestaltung des Finanzbereiches mit den Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, im Vordergrund, schaut der Wirtschaftsprüfer speziell unter dem Blickwinkel Ordnungsmäßigkeit, Transparenz, Vollständigkeit und jederzeitige Nachvollziehbarkeit auf Inhalte und Prozesse im Konzern-Reporting, insbesondere bei rechnungslegungsrelevanten Themen. Wenn sich in Bezug auf die Digitalisierung Veränderungen im Finanzwesen ergeben, ist der Berufsstand der Wirtschaftsprüfer als einer der externen Stakeholder im Konzern-Reporting-Prozess zum einen über die Prüfungstätigkeit betroffen, andererseits ergeben sich aber auch Chancen für neue Beratungsthemen. Viele Wirtschaftsprüfungsgesellschaften haben deshalb das Thema Digitalisierung explizit auf dem Radar und adressieren das Thema über ihre Webseiten.

Mehr zum Thema: Arbeitslosigkeit gibt es nicht

Sie bieten neue spezielle Serviceangebote, um Unternehmen auf ihre Webseiten zu bewegen, Mandanten in Netzwerke einzubinden und Cross-Selling-Potenziale zu schaffen sowie gleichzeitig über diesen Weg noch mehr Daten zu erheben, die sich in weitere Serviceangebote überleiten lassen. Gelingt es den Prüfungsgesellschaften, kontinuierlich und verantwortungsvoll aus den Daten entsprechende Schlüsse zu ziehen, eröffnen sich, über die Lieferung maßgeschneiderter Inhalte hinaus, somit möglicherweise ungeahnte Perspektiven für den Ausbau des im Vergleich zum Prüfungsgeschäft eher margenstarken Beratungsbereiches.

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Wir haben die Deutschtürken Erdogan in die Arme getrieben

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Vor einem Jahr war ich am Flughafen in Dubai. Ich war schockiert. Mein Sohn hatte angerufen und mir von dem Putschversuch in der Türkei berichtet.

Ich ahnte nicht, dass ich ein Jahr später immer noch schockiert sein würde. Über die Dimension der Rachegelüste Recep Tayyip Erdogans, der den Putschversuch als Vorwand genommen hat, sich der Opposition zu entledigen.

Erdogans Rückhalt hat vor allem emotionale Gründe



Heute ist die Türkei polarisierter denn je, die Gesellschaft voller Angst und Hass. Und dieses Gefühl hat auch die türkische Community in Deutschland erfasst.

Erdogans Rückhalt hat zwar auch rationale Gründe - unter seiner Regierung ist die Wirtschaft gewachsen. Aber vor allem hat er emotionale Gründe: Erdogan präsentiert sich als der starke Mann. Das verfängt. Auch in Deutschland.

Ab 2014 wurde sehr deutlich, dass Erdogan die Deutschtürken als Mobilisierungsmasse für sich entdeckt hat. Damals geriet seine Macht nach den Gezi-Protesten und dem Zerwürfnis mit seinem Freund Fethullah Gülen ins Wanken - und zum ersten Mal durften auch die Deutschtürken wählen.

Erdogan hat das gut vorbereitet, Ankara hat seinen Einfluss in Deutschland massiv ausgeweitet, mit neuen AKP-Netzwerken, die professionell aufgebaut wurden. Mit Ditib und der Union Europäisch-Türkischer Demokraten.

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Hülya Özkan. Foto: Markus Roeleke



Und damit wurde plötzlich auch türkische Innenpolitik für die türkischstämmige Community in Deutschland ein Thema. Jetzt hat Erdogan diese so angestachelt, dass die AKP-Propaganda auch hierzulande linientreu wiedergegeben wird. Dass auch sie von "äußeren Feinden" sprechen und von der "Arroganz des Westens".

Erdogan profitiert von den Fehlern, die wir gemacht haben



Die jüngste Wahl hat gezeigt, wie gut Erdogans Taktik aufging. 63 Prozent der Deutschtürken, die wählen gingen, stimmten mit einem "Ja" für sein Präsidialsystem. Und die Deutschen waren entsetzt.

Dabei war das nur der Spiegel der verfehlten Integrationspolitik der letzten Jahrzehnte. Erdogan profitiert von den Fehlern, die wir in Deutschland gemacht haben. Wir haben die Deutschtürken Erdogan in die Arme getrieben.

Mehr zum Thema: "Erdogans private Armee": Wie ein kleiner Schlägertrupp den türkischen Präsidenten an der Macht hielt

Die Diskussionen über den Doppelpass und den Islam haben die Deutschtürken enttäuscht. Die einseitigen NSU-Ermittlungen, die Tatsache, dass selbst die bestens Integrierten der drei Millionen Türkischstämmigen als Ausländer gelten. Sie fühlen sich ausgegrenzt, als Menschen zweiter Klasse.

Erdogan füllt das Vakuum. Er gibt ihnen das Gefühl von Stärke und Stolz.

Merkel hat die Bedeutung der Türkei in der Flüchtlingskrise falsch eingeschätzt



Zum Gefühl der persönlichen Ausgrenzung kommt der Umgang mit der Türkei als Staat.

Insbesondere Angela Merkel hat die Bedeutung der Türkei für Europa unterschätzt. Das gilt auch für den EU-Beitritt.

Dass die Perspektive scheiterte, hing am Ende nicht an Erdogans mangelndem Reformeifer, sondern an Vorurteilen und maßloser Heuchelei.

Merkel hat aber auch die Bedeutung der Türkei in der Flüchtlingskrise falsch eingeschätzt.

Erdogan hatte Merkel schon lange sachlich erklärt, dass er Hilfe von Deutschland braucht, weil die Türkei schon Millionen syrischer Flüchtlinge aufgenommen hat. Merkel hat sich das angehört, passiert ist nichts. Erst, als die Flüchtlinge nach Deutschland kamen, hat man sich zu einem Abkommen bequemt. So spät, dass Deutschland nun erpressbar ist.

Die deutschen Parteien müssen um die Türken kämpfen. Die parteipolitische Profilierung muss aufhören.

Wir müssen aufhören, Loyalitätsbezeugungen einzufordern



Wir müssen aufhören, immer Loyalitätsbezeugungen der Deutschtürken einzufordern. Selbst unter Erdogans Anhängern waren viele peinlich berührt davon, wie er deutsche Politiker als Nazis beschimpfte. Für seine Kritiker gilt das umso mehr.

Deswegen müssen sie aber nicht auf die Straße gehen und ihre Solidarität mit Deutschland kundtun. Sie sind Teil der deutschen Gesellschaft. Es ist selbstverständlich, dass sie das verurteilen.

Mehr zum Thema: Die Türkei wird immer mehr zur Diktatur - und tausende Türken fliehen nach Deutschland

Nebenbei: Erdogans Gepolter ist unerträglich, aber die Drohgebärden sind in erster Linie Taktik. Deutsche messen dem oft zu viel Gewicht bei.

Gleichzeitig müssen die Parteien Grenzen setzen. Die Grenze ist die Gewalt. Es geht in einem Rechtsstaat nicht, dass man wie ferngesteuert loszieht und Oppositionelle ausspioniert oder denunziert.

Wir müssen das Problem in den Griff bekommen, um des Friedens in unserer Gesellschaft willen. Denn Erdogan wird irgendwann nicht mehr Präsident sein. Aber die meisten Deutschtürken werden bleiben.

Der Text wurde von Susanne Klaiber aufgezeichnet.


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Ihre These führt Hülya Özkan in ihrem neuen Buch "Ein Erdogans Visier. Warum er die Deutschtürken radikalisieren will und was das für uns bedeutet" näher aus.

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Oft schauen wir auf gesellschaftliche Entwicklungen nur aus einer abstrakten Perspektive: Experten sprechen über Probleme anhand von Studien. Politiker loben, was gut läuft, anhand von grauen Statistiken - all das hat mit dem Alltag der Menschen, die von diesen Entwicklungen betroffen sind oder sie prägen, oft wenig zu tun.

Diese Menschen kommen jetzt in der HuffPost zu Wort. Denn wie fühlt sich Armut in einem reichen Land jenseits der Statistiken an? Wie sieht Deutschland aus der Perspektive eines Obdachlosen aus? Vor welchen Problemen steht ein gerade angekommener Flüchtling? Wer hat mit seiner Initiative ein gravierendes Problem gelöst? All das ist Thema in HuffPost-Voices.

Diskutiert mit und schickt uns eure Erlebnisse an Blog@huffingtonpost.de.


(jg)

Viele Zuwanderer arbeiten in Berufen, die nicht ihrem Abschluss entsprechen - das können sie tun

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2017-07-12-1499864192-4017108-278492_original_R_K_B_by_BerndSterzl_pixelio.de.jpgFoto: Bernd Sterzl/pixelio


Viele Zuwanderer nehmen in Deutschland zunächst eine Beschäftigung auf, die nicht den Berufs- und Bildungsabschlüssen entspricht, die sie in ihrem Heimatland erworben haben - 3 Tipps, die weiterhelfen:

1. Gesetz regelt Anerkennung ausländischer Abschlüsse
Das Gesetz zur Verbesserung der Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen, kurz Anerkennungsgesetz, regelt die Anerkennung von beruflichen Qualifikationen in Deutschland. Ansprechpartner sind die für die jeweiligen Berufsbilder zuständigen Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern.

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2. Zum Berufsabschluss auch Berufserfahrung nachweisen
Das Anerkennungsverfahren folgt dem Prinzip der Gleichwertigkeitsfeststellung. Das heißt, dass für den im Ausland erworbenen Abschluss ein sogenannter Referenzberuf in Deutschland definiert ist, für den dann die nötigen Anträge auszufüllen sind. Da ausländische Berufsabschlüsse häufig nicht im dualen System durchgeführt werden, sollte man Praxiserfahrung durch eine dem Berufsbild entsprechende Berufserfahrung nachweisen können.

Mehr zum Thema: Wir als muslimische Flüchtlinge müssen uns integrieren - das gibt schon unser Glaube vor

3. Personaldienstleister unterstützen bei Anerkennung und Jobsuche
Personaldienstleister beschäftigen Mitarbeiter vieler Nationen. Sie helfen nicht nur bei der Jobsuche, sondern unterstützen ausländische Bewerber und Mitarbeiter auch dabei, ihre Berufsabschlüsse anerkennen zu lassen.

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"Lemuren", 22. BLOG

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Kaum hatten sich die patriarchalen Ein-Gott-Religionen durchgesetzt und ausgebreitet, da wurden in den betreffenden Ländern die Angriffe auf die Frau heftiger als je zuvor. Mit der teilweisen Zerstörung ihrer Genitalien wurden ihr schließlich die genitale Empfindungsfähigkeit und damit auch die Sexualität ganz ausgetrieben. Diese Maßnahme nannte und nennt man beschönigend „Beschneidung". Sie stellt eine Verstümmelung der Sexualorgane dar, die unter haarsträubenden hygienischen Bedingungen stattfand und -findet. Sie verbreitete sich im Gefolge des expandierenden Islam über den Mittleren Osten und ganz Afrika.

Bei der Beschneidungszeremonie treffen sich die eingeladenen Frauen in einem der Zelte. Beschnitten werden Mädchen im Alter zwischen fünf und acht Jahren. Die traditionelle „Beschneiderin", oft eine ältere Frau, singt: „Allah ist groß und Mohammed ist sein Prophet. Möge Allah jedes Übel fernhalten." Dann operiert sie mit einem scharfkantigen Stein, einer Metallklinge oft zweifelhafter Herkunft, einem Stück Glas oder, wie heute gelegentlich, mit einem alten, womöglich rostigen Konservendosendeckel, je nachdem wie wohlhabend sie ist.
Als erstes wird dem Mädchen die gesamte Klitoris abgeschnitten, daraufhin werden ihr die kleinen Schamlippen weggekratzt und dann die Innenseiten der äußeren Schamlippen entfernt. Die zurückbleibenden Fetzen werden mit Dornen so zusammengezogen und festgehakt, dass die Vagina bis auf einen winzigen Spalt geschlossen ist. Um das völlige Zuwachsen zu verhindern, wird die Öffnung mit einem Stück Holz oder einem Knäuel Schilf offengehalten, damit später Urin und Blut abfließen können. Die Mutter und andere Gäste greifen sodann in ritueller Geste in die frische Wunde. Deren Blutung wird im Übrigen durch darauf gestreute Asche oder Erde gestillt. Sodann werden die Beine des Mädchens von oben bis unten zusammengebunden und das Kind 40 Tage und Nächte lang von den Verwandten festgehalten, damit seine Wunden in der Ruhelage heilen können. Oft setzen dem jungen Leben Blutungen, Entzündungen, Abszesse an der Vulva oder die Folgen von Verletzungen des Harnleiters oder der Blase während der OP ein qualvolles Ende. Ärzte werden kaum je hinzugezogen. Die Folgen der Beschneidung sind Vernarbungen, welche die junge Frau später daran hindern, sich richtig bewegen zu können, die überdies Stauungen von Menstruationsblut und deren Folgen bis zur Sterilität verursachen und die größte Qualen bei Geschlechtsverkehr und Niederkunft hervorrufen.
Die Beschneidung dient allein dem Zweck, die Frau am Geschlechtsverkehr zu hindern, denn ein Penis kann zunächst nicht mehr in sie eindringen. Dazu bedarf es einer neuerlichen Quälerei: Der frisch gebackene Ehemann muss eigens dafür die Braut mit seinem Messer aufschneiden. Dann hat er an den folgenden drei Tagen des Öfteren und jeweils besonders lange Zeit Geschlechtsverkehr mit der Unglückseligen. Falls sie dabei schwanger wird, muss sie weitere Verletzungen und Schmerzen erdulden, da das erste Freischneiden ja nur den Weg für den Penis freigelegt hatte. Weitere Schnitte sind für die Geburt nötig. Falls sie aber bei der Geburt vom Arzt geöffnet werden muss, wird sie hernach sogleich wieder zugenäht. Eine derartige Folter kann ihr dann bis zu zwölfmal und öfter während ihrer Mutterschaften widerfahren.

Warum wir Männer und Frauen in Führungspositionen brauchen

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Fragt man einen Personalleiter nach den typischen Stärken von Managerinnen, ergibt sich etwa folgendes Bild: Sie sind kommunikativer als die Männer, kooperieren gerne und gut. Mehr als die Männer sind sie am Wohlergehen der Menschen interessiert, mit denen sie arbeiten.

Bei Entscheidungen verstehen sie es, neben rationalen Argumenten auch Gefühle und Intuition einfließen zu lassen. Gefragt nach den Eigenschaften männlicher Führungskräfte heißt es demgegenüber, diese seien kompetitiv veranlagt, bevorzugten klare hierarchische Strukturen und achteten darauf, ihre Gefühle aus dem Spiel zu lassen.

Diese „Erfahrungen" von Personalchefs entstammen natürlich teilweise dem Denken in Schubladen. Sie entsprechen den herkömmlichen Denkschemata und blenden aus, dass es auch Frauen in Führungspositionen gibt, die männliche Qualitäten zeigen - und ebenso Männer, die weibliche Führungsqualitäten einbringen. Ins andere Extrem weist der gelegentlich vorgebrachte Appell an den Manager, ganz auf die weiblichen Vorzüge zu setzen: „Die Frau in dir kann das besser!" Soweit möchte ich nicht gehen, es wäre eine neue Schublade. Ebenso wie der gegenteilige Zugang, der sich in dem Satz widerspiegelt: „Der beste Mann bei uns im Vorstand ist eine Frau."

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Meine Überzeugung ist - und hier zitiere ich Monique Siegel, eine Grande Dame im Personalsektor: „Wir brauchen die Ergänzung, die Vielfalt." Als Beleg für diese These verweist sie auf den Ausbruch der Finanzkrise von 2008. Der damals deutlich gewordene Zynismus, „diese absurden Wetten darauf, dass jemand verliert, diese Jagd nach immer höheren Boni" - das seien ganz klar „Auswüchse einer Monokultur" gewesen.

Es kommt also auf Diversity an, die Ergänzung durch Frauen. Monique Siegel: „Es gibt gute und schlechte Manger in beiden Geschlechtern, es gibt Zicken und Despoten. Es gibt Frauen, die andere fördern, aber auch solche die neidisch sind: Es gibt alles, und wir müssen lernen, damit zu leben."

Im Kern geht es um eine neue Vereinbarkeit der Geschlechter und eine stärkere Verschränkung der beiden Sphären. Dies ist auch eine Form der sozialen Innovation, die Unternehmen und Gesellschaft brauchen.

Mehr zum Thema: Florian Tanyildiz: Wir brauchen Unternehmer mit Herz und Verstand - mit Social Entrepreneurship zum Erfolg

Das neue Miteinander bedeutet für beide Seiten, Frauen und Männer, sich aus tradierten Rollen zu befreien. Es geht nicht um Gleichmacherei, sondern Unterschiede zu akzeptieren.
Moderne Frauen haben das erkannt. Ihnen ist es wichtig, gemeinsam mit den neuen Männern neue Wege zu gehen.

Männer hingegen haben da noch Nachholbedarf. Sie rutschen allzu leicht in die Schublade des klassischen Ernährers. Stattdessen sollte das Prinzip der Diversität zum Leitgedanken werden. Im privaten ebenso wie im beruflichen Bereich ist es für viele Männer an der Zeit, sich auf den Weg zu machen - um mit der neuen Eva mithalten zu können

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Aus dem Rahmen: Wie Richard Branson auch in Deutschland angestaubte Karrierebilder verändert

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"Die wirklich großen Helden der Weltgeschichte haben kein Verhaltensprofil erstellt, kein Assessment-Center durchlaufen, keine Motivanalyse gemacht." (Cristián Gálvez)

Anfänge und Zufälle

Das Leben ist die Summe all unserer Entscheidungen, wusste schon Albert Camus. Um es zu meistern, brauchen wir nicht immer Erklärungen - es genügt, sich auf seine Intuition - deren Fundament gesammeltes Erfahrungswissen ist - zu verlassen und auf das zu vertrauen, was uns „zufällt", schreibt der britische Unternehmer Sir Richard Branson in seiner Autobiographie „Business ist wie Rock ‚n' Roll". Das bedeutet für ihn nicht, Anzüge zu tragen oder Aktionäre zufrieden zu stellen, sondern sich selbst und seinen Ideen treu zu bleiben, anzufangen und (aus sich selbst etwas) zu machen.

Der folgende Text trifft auf ihn und auf alle Visionäre zu, die vollkommen in ihrer Aufgabe aufgehen, sie nennen die Dinge beim Namen und packen sie an, auch wenn sie zuerst belächelt werden. Es gibt keinen Nachweis, dass dieser Goethe zugeschriebene Text wirklich von Goethe stammt. Tatsächlich liegt ihm ein Passus des schottischen Bergsteigers und Schriftstellers William Hutchison Murray (1913-1996) zugrunde, der noch immer für alle Bransons dieser Welt gilt:


In dem Augenblick,
in dem man sich endgültig einer Aufgabe verschreibt,
bewegt sich die Vorsehung auch.
Alle möglichen Dinge,
die sonst nie geschehen wären, geschehen
um einem zu helfen.
Ein ganzer Strom von Ereignissen wird in Gang gesetzt
durch diese Entscheidung
und sie sorgt zu den eigenen Gunsten
für zahlreiche unvorhergesehene Zufälle (!),
Begegnungen und materielle Hilfen,
die sich kein Mensch vorher je erträumt haben könnte.
Was immer du kannst oder Dir vorstellst,
dass Du es kannst,
beginne es.
Kühnheit trägt Genie,
Macht und Magie in sich.
Beginne jetzt!



Von Musik hat Branson in jungen Jahren nicht viel verstanden und schuf dennoch eines der größten Plattenlabels der Welt, als Legastheniker schrieb er eine der bedeutendsten Erfolgsgeschichten des modernen Unternehmertums.

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Virgin und Branson sind eine Einheit: fröhlich, leger und unkonventionell. Bereits mit 16 Jahren gründete er seine erste Firma, mit 24 Jahren war er Millionär. Sein Imperium erstreckt sich über Hotels, Platten- und Bekleidungsfirmen, Radiosender und Reisegesellschaften, Virgin Galactic bietet Pauschalreisen in den Weltraum an. Elon Musk will 2018 den Mond mit Weltraumtouristen umrunden, auch Jeff Bezos und Richard Branson planen private Weltraumflüge.

Gewinnerzielung war allerdings niemals das Hauptmotiv seiner Aktivitäten. Branson gehört zu jenen, die von ihren Geschäften persönlich berührt werden wollen. Ende 2010 wurde die Non-Profit-Organisation Carbon War Room (CWR) im Freundeskreis von Branson gegründet. Dem Klimagas erklärte er 2012 im Tagesspiegel-Interview den Krieg: „Sie werden den Ausstoß nur senken, mit der Aussicht, damit einmal Geld zu verdienen. So ist die Welt nun mal", sagte er. Der Milliardär ist von der Klimarettung als Geschäftsmodell überzeugt.

Die Haltung von US-Präsident Donald Trump zur Energiebranche hält er für "naiv". Es sei unmöglich, die amerikanische Wirtschaft durch schmutzige Energieträger wie Kohle beleben zu können, bemerkte er Anfang Juni anlässlich der UN-Konferenz zum Schutz der Meere in New York.

Schritt ins Ungewisse

Was ihn beruflich und privat antreibt, sind nicht nur Beharrlichkeit und Entschlossenheit, sondern auch der Drang, ständig Neues zu lernen, keine Angst vor Fehlern zu haben und experimentierfreudig zu sein. Abwechslung und Neugier haben ihn zu ungewöhnlichen Wegen und außergewöhnlichen Menschen geführt.

Wann immer er ein neues Projekt begonnen hatte, so war es ein Schritt ins Ungewisse, ins Komplexe, Instabile. Auf ihn trifft zu, was die Sportmanagementexperten Karin Helle und Claus-Peter Niem in ihrem Buch „One touch" großen Führungspersönlichkeiten zuschreiben: Sie leben ihre Bestimmung, ja „leben das, was sie aus der Masse heraushebt und bewegen gleichzeitig Massen".

Das „ganz Andere" hat Branson auch als Ausgleich gewählt, um Distanz zu seinem üblichen Tun zu erhalten: So unternahm er zwei Anläufe, mit dem Heißluftballon um den Globus zu fliegen. Körperliche Grenzgänge empfindet er als „Bereicherung" (nicht das Ansammeln von Kapital), denn erst sie ermöglichen die Freude und den Spaß an seinen geschäftlichen Aktivitäten.

Mehr zum Thema: Homes of Hope: Fest im Glauben und im Tun - Arne Friedrich und Gordon Weuste


Lange bevor die Generation Y und das „Spaßhaben-Wollen" im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit stand, war dies ein wichtiger Aspekt in Bransons Leben, der immer wie ein Athlet in Höchstform auflief (auch sie beschreiben dabei Gefühle von Mühelosigkeit, Herausforderung und Spaß!), wenn er im Tun war.

Indem er für Neues offen ist, eröffnen sich ihm auch viele Chancen. Glaube, Möglichkeitssinn und Wirklichkeitsinn spielen für Branson eine wichtige Rolle. Sie stärken die persönliche Bewusstheit. Narzisstisch, wirklichkeitsfremd, gleichgültig und uneinsichtig sind nur jene Menschen, denen es daran mangelt. Daraus resultiert ein mangelndes Verständnis seiner selbst.

Branson und Bildung

Bransons Geschichte zeigt, dass Erfolg nicht auf uniformen Tabellen beruht, die seit Jahrzehnten als Lebenslauf Karriere machen. Fähigkeiten und Talente lassen sich damit kaum entschlüsseln. „Nicht jeder, der einen Auslandsaufenthalt vorweist, hat sich ausgetobt, nicht jeder, der mehrmals das Studienfach gewechselt hat, weiß jetzt wirklich, was er will. Ein Durchmarsch in Schule und Uni, drei Fremdsprachen und erste Berufserfahrungen lassen nicht wirklich erkennen, ob man nur auswendig lernen oder auch selbst Probleme lösen kann", bemerkt Philipp Riederle in seinem aktuellen Buch „Wie wir arbeiten und was wir fordern". Er ist eine wichtige Stimme der Generation Y, die betont, dass es auf die individuelle Betrachtung der Lebensläufe und das intensive Gespräch ankommt:

• Was hat der Kandidat aus dem Auslandsaufenthalt mitgenommen?
• Was ist dem Bewerber wichtig?
• Wo sieht er seine Stärken?
• Wie gut passt er zum jeweiligen Unternehmen?

Professionelles Recruiting zahlt sich nach seiner Ansicht aus - wenn es produktiv und am Puls der Zeit ist. In der Zukunft der Arbeit werden jene zu den Gewinnern gehören, „die nicht aufhören, sich zu verändern und weiter zu entwickeln".

Doch richtiges Recruiting braucht Recruiter, die das erkennen, die nachhaltig agieren und nicht nur auf Abkürzungen aufbauen, die den ganzen Weg gehen, um die Aufgaben des Recruitings, zu denen auch professionelle Strukturen und Prozesse gehören, richtig zu erfüllen.

Als sich Werner Neumüller mit seiner Frau Regina 2003 in Nürnberg selbstständig machte, war beiden bewusst, dass sie sich auf keinen Fall auf den Verdrängungswettbewerb und den damit verbundenen Preiskampf im so genannten „Massengeschäft" einlassen wollten. Deshalb stand eine qualitative Orientierung im Vordergrund.

Kerngeschäft ist die Rekrutierungsunterstützung über die Personaldienstleistung vor allem im akademischen Umfeld und bezüglich Ingenieurqualifikationen. „Ich suche den Menschen" ist ein Leitsatz der Geschäftsführung, der zugleich ausdrückt, wie wichtig es ist, die richtigen Menschen für Unternehmen zu finden und rechtzeitig zu fördern. Die Unterstützung von außen ist deshalb wichtig, um die möglichst besten Kandidaten zu finden.

Die Neumüller-Gruppe beschäftigt mehr als 300 MitarbeiterInnen. Etwa 90 Prozent "ihrer" Ingenieure werden nach ihrem Einsatz von 12 bis 18 Monaten von den Kunden in den Bereichen Forschung und Entwicklung übernommen, schreibt der Autor und Geschäftsführer der Neumüller Ingenieurbüro GmbH in seinem Buch „Tun statt reden".

Mehr zum Thema: Neues EU-Label für Elektrogeräte: Das wird sich ändern

Mit Richard Branson verbindet ihn nicht nur das anpackende, pragmatische, leidenschaftliche Wesen, sondern auch das Engagement für ein besseres Business und eine bessere Welt, denn wer seine Möglichkeiten und Chancen ungenutzt lässt, wird die Herausforderungen unserer Zeit nicht meistern können und als Unternehmer lediglich in der Welt „hantieren".

Im November 2016 schrieb Branson in seinem Blogbeitrag „Why we all need growth mindsets", dass ein „growth mindset" deshalb eine wesentliche Voraussetzung für jeden aufstrebenden Entrepreneur sei (letztlich sind wir alle Lebensunternehmer).

Vor allem junge Menschen würden ihr Talent häufig aufgrund mangelnder Bereitschaft verschwenden, indem sie Veränderung und Weiterentwicklung in ihrem Leben nicht zulassen.

Das Projekt Big Change, das von seinen Kindern und Neffen ins Leben gerufen wurde, damit junge Menschen in Großbritannien die Chance auf einen positiven Lebenswandel haben und somit einen „growth" mindset" entwickeln können, liegt ihm - wie auch Werner Neumüller, der sich ebenfalls für Bildungsprojekte engagiert - deshalb besonders am Herzen.

Große Unternehmer haben immer auch die Kleinen im Blick, fördern ihre Fertigkeiten und damit ihr entschlossenes Denken und Verhalten - und vermitteln das Prinzip der Nachhaltigkeit auf eine Weise, die sich sehr gut mit Business und Rock ‚n' Roll verträgt.

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Führungsexpertin verrät, wie man Veränderungsprojekte erfolgreich gestaltet

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Im Gespräch mit Dr. Rebecca Koch: Sie ist Expertin für Führung und Change Management und unterstützt Unternehmen dabei, Veränderungen erfolgreich zu gestalten - früher als Beraterin, derzeit als Personalleiterin. Seit 2014 ist sie bei Becton Dickinson als HR Director Central Europe tätig und verantwortlich für das Personalmanagement in der DACH-Region und Osteuropa. Zuvor war sie als Vice President Training & Development und Accountable Manager für die airberlin Group tätig und hat sich um Personalentwicklung, Training, Recruiting und Change Management gekümmert. In dieser Funktion gründete und leitete sie auch die airberlin academy und hat zahlreiche Führungskräfte bei der Entwicklung ihrer Führungskompeten. Für diese Arbeit wurde sie 2013 mit dem "HR Next Generation Award 2013" ausgezeichnet.

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Die promovierte Mathematikerin startete ihre Karriere bei Bain & Company, einer der führenden Strategieberatungen. In den letzten 10 Jahren hat sie zahlreiche Management-Trainings gegeben und auf hochrangigen Konferenzen über Führung und Change Management gesprochen. Darüber hinaus ist sie als Dozentin für "Leadership & Change" an der Quadriga-Universität tätig und betreibt die Website www.change-leadership.org. Rebecca Koch hat einen Sohn und lebt in Düsseldorf.

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Foto und Copyright: Rebecca Koch

Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit?

Nachhaltigkeit heißt für mich, sein Handeln und seine Entscheidungen an langfristigen, übergeordneten Zielen auszurichten, die eine Verbesserung für eine Vielzahl an Personen oder Organisationen bewirken.

Vor welchen radikalen Veränderungen steht die moderne Arbeitswelt und was sind die Treiber?

Die Arbeitswelt von morgen wird nicht mehr viel mit der heutigen Welt gemein haben. Auf der einen Seite ändert sich die Arbeit an sich: Digitalisierung, künstliche Intelligenz und eine Fortsetzung der Automatisierung werden viele der heutigen Jobs überflüssig machen. Im Gegensatz dazu werden sehr viel mehr Mitarbeiter in Projekten arbeiten, die andere Kompetenzen mitbringen als der heutige durchschnittliche Projektmitarbeiter. Auf der anderen Seite führt der demografische Wandel zu einer Talentknappheit, wie wir sie bisher noch nicht erlebt haben. In den meisten Berufen und insbesondere in den städtischen Regionen werden wir Vollbeschäftigung haben, die zu einer umgekehrten Bewerbungssituation führen werden. Mitarbeiter werden sich ihre Jobs aussuchen können und andere sowie gestiegene Erwartungen an ihre Arbeit und Arbeitgeber stellen.

Was heißt für Sie Sustainable Change Leadership und warum liegt darin die Zukunft?

Wir befinden uns jetzt schon in einer Phase, in der gravierende Veränderungen zum Alltag gehören und es kaum noch Konstanz gibt. Dieser Faktor in Kombination mit der veränderten Arbeitswelt erfordert andere und neue Kompetenzen von Führungskräften als bisher. Führungskräfte müssen heutzutage in der Lage sein, den Wandel nicht nur zu managen („Change Management"), sondern Mitarbeiter im und durch den Wandel zu führen, kontinuierlich weiterzuentwickeln, für Veränderungen zu begeistern und gleichzeitig auf zukünftige Veränderungen vorzubereiten („Change Leadership"). Und die veränderte Arbeitswelt fordert von den Führungskräften ein Eingehen auf die Wünsche der Mitarbeiter: sinnvolle Projekte, Weiterentwicklung und die Zusammenarbeit mit einem tollen Team.

Die Herausforderungen, denen Führungskräfte dabei begegnen, erscheinen auf den ersten Blick widersprüchlich: einerseits werden permanente Veränderungen den neuen Status Quo beschreiben. Eine Situation kann sich innerhalb kürzester Zeit komplett wandeln - Führungskräfte werden dadurch noch stärker als bisher eine sehr kurzfristige Denkweise an den Tag legen. Auf der anderen Seite wird es umso wichtiger, nachhaltig zu agieren und langfristig zu denken: nicht nur der kurzfristige Projekterfolg ist entscheidend, sondern es wird immer mehr darum gehen, Mitarbeiter weiterzuentwickeln und ihnen die Kompetenzen für die Zukunft zu vermitteln. Nur so wird man es überhaupt schaffen, das notwendige Personal für die Veränderungen an Bord zu haben.

Was sind die entscheidenden Erfolgsfaktoren, um Veränderungsprojekte nachhaltig erfolgreich zu gestalten?

Um Veränderungen zu gestalten, benötigt man ein Team. Aufgrund von demografischer Entwicklung und zunehmender Globalisierung kann ein solches Team nicht heterogen genug sein. Eine Veränderung, die „von oben" diktiert wird, wird zunehmend schwieriger umzusetzen sein. Stattdessen werden Projekte, die die Mitarbeiter einbinden und auf Interaktivität statt eindimensionaler Kommunikation setzen, gewinnen.

Mehr zum Thema: Warum wir Männer und Frauen in Führungspositionen brauchen

Dennoch ist die Existenz von Vorbildern nach wie vor enorm wichtig: wenn Mitarbeiter nicht sehen, dass ihre Führungskräfte als Role Models agieren, werden sie selbst keinen Grund zur Veränderung sehen. Und durch die sozialen Medien wird Fehlverhalten schneller deutlich als dies in der Vergangenheit der Fall war. Darüber hinaus gilt wie bisher, dass Veränderungen nur gelingen, wenn die erforderlichen Kompetenzen vermitteln werden, Ziele gesetzt und diese beim Erreichen auch gemeinsam gefeiert werden.

Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf das Projekt- und Change-Management in Organisationen?

An den Inhalten von Veränderungsprojekten wird die Digitalisierung wenig ändern - außer, sie ist selbst Gegenstand der Veränderung. Sie hat jedoch enormen Einfluss auf das WIE. Neue Tools ermöglichen den schnelleren Austausch zwischen Ländern, Zeitzonen und Hierarchieebenen. Dadurch ist es erstmals möglich, dass globale Teams ohne Effizienz- oder Effektivitätsverlust zusammenarbeiten, Prozesse digital gestaltet und gesteuert werden und Feedback zeitnah eingeholt werden kann. Der Erfolg von Veränderungen wird unmittelbar sichtbar sein - natürlich auch der Misserfolg. Derzeit ist jedoch zu beobachten, dass es überraschenderweise erst wenige digitale Lösungen für Change Management-Projekte gibt. Das wird sich sicherlich bald ändern.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Führungsexpertin erklärt: So gehen Unternehmen am besten mit Veränderung um

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Im Gespräch mit Dr. Rebecca Koch: Sie ist Expertin für Führung und Change Management und unterstützt Unternehmen dabei, Veränderungen erfolgreich zu gestalten - früher als Beraterin, derzeit als Personalleiterin. Seit 2014 ist sie bei Becton Dickinson als HR Director Central Europe tätig und verantwortlich für das Personalmanagement in der DACH-Region und Osteuropa. Zuvor war sie als Vice President Training & Development und Accountable Manager für die airberlin Group tätig und hat sich um Personalentwicklung, Training, Recruiting und Change Management gekümmert. In dieser Funktion gründete und leitete sie auch die airberlin academy und hat zahlreiche Führungskräfte bei der Entwicklung ihrer Führungskompeten. Für diese Arbeit wurde sie 2013 mit dem "HR Next Generation Award 2013" ausgezeichnet.

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Die promovierte Mathematikerin startete ihre Karriere bei Bain & Company, einer der führenden Strategieberatungen. In den letzten 10 Jahren hat sie zahlreiche Management-Trainings gegeben und auf hochrangigen Konferenzen über Führung und Change Management gesprochen. Darüber hinaus ist sie als Dozentin für "Leadership & Change" an der Quadriga-Universität tätig und betreibt die Website www.change-leadership.org. Rebecca Koch hat einen Sohn und lebt in Düsseldorf.

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Foto und Copyright: Rebecca Koch

Wie steht es um ein Veränderungsbewusstsein in den Unternehmen und wie können Mitarbeiter für die Themen Change und Transformation sensibilisiert werden und Kompetenz entwickelt werden?

Das Bewusstsein für die massiven Veränderungen, die uns in den nächsten 5-10 Jahren erwarten, kommt langsam in den Unternehmen an, jedoch ist die Diskussion derzeit häufig noch auf die Vorstandsebene beschränkt. Um die Mitarbeiter auf die Veränderungen vorzubereiten, ist Dringlichkeit geboten. Schon heute müssten die Unternehmen beginnen, die Kompetenzen der Mitarbeiter zu entwickeln, damit sie in Zukunft nicht von der Menge an Veränderungen und der Schnelligkeit, mit der diese geschehen, überrollt werden. Wichtige Kompetenzen sind dabei der Umgang mit Unsicherheit und Ambiguitäten, Offenheit für Veränderung, Selbstreflexion und Lernfähigkeit sowie die Führung in Veränderungssituationen - und damit ist nicht nur die Führung von Mitarbeiter gemeint, sondern auch von anderen, nicht unterstellten Personen sowie die Selbstführung. Neben dem Training on the job gibt es zunehmend Trainingsanbieter, die sich auf die Vermittlung eben dieser Kompetenzen spezialisiert haben. Dabei kommen ganz unterschiedliche, kreative Lösungen zum Einsatz, bei denen die Teilnehmer in möglichst neue, unsichere, herausfordernde Situationen gebracht werden.

Mehr zum Thema: Führungsexpertin verrät, wie man Veränderungsprojekte erfolgreich gestaltet

Wie lassen sich Beteilige für Change-Projekte mobilisieren und wie sollte man mit Hindernissen umgehen?

Wie oben bereits erwähnt, wird es in Zukunft bei der Kommunikation und Aktivierung verstärkt auf Interaktion und die frühe Einbindung aller Involvierten ankommen. Projektteams sollten möglichst divers zusammengestellt sein - das schließt auch Diversität in der Erfahrung und im Kompetenzlevel mit ein. Viele Erfolgsfaktoren bleiben jedoch auch mit zunehmender Digitalisierung gleich: Entwicklung einer Vision, Definition klarer Ziele und Meilensteine, Entwicklung & Training neuer Kompetenzen, Existenz von Vorbildern, intensive Kommunikation und Anpassung von Strukturen und Prozessen. Hindernisse entstehen meistens auf der persönlichen Ebene. In der Vergangenheit habe ich häufig erlebt, dass nicht ausreichend kommuniziert wurde, es an Vorbildern mangelte oder Ängste und Sorgen nicht ernst genommen wurden. In der Zukunft werden Hindernisse mindestens ebenso häufig dadurch entstehen, dass nicht genügend Projektmitarbeiter zur Verfügung stehen oder die benötigten Kompetenzen nicht vorhanden sind.

Welche Aufgaben spielt hier das Personalmanagement und welche Ansätze gibt es hier in der Personal- und Organisationsentwicklung?

Aufgrund der dargestellten Entwicklung ergeben sich für das Personalmanagement zwei große Herausforderungen: zum einen müssen sich die Unternehmen schon jetzt auf die Talentknappheit einstellen. Mit Digitalisierung, Harmonisierung und Vereinfachung von Prozessen sollten Ressourcen soweit wie möglich eingespart werden, um sie an anderer Stelle einsetzen zu können. Unternehmen sollten eine Employee Value Proposition entwickeln, mit der sie schon jetzt besser darin werden, die vorhandenen Talente am Markt zu rekrutieren. Außerdem sollten sie flexiblere Organisationsstrukturen schaffen, um auf Ressourcenknappheit flexible reagieren zu können. Zum anderen müssen die zukünftig benötigten Kompetenzen jetzt entwickelt und kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Welche Rolle spielt hier die Unternehmenskultur beim Management von Change-Projekten und wie können Change Leader diese nachhaltige positiv beeinflussen?

Die Unternehmenskultur spielt schon jetzt eine entscheidende Rolle für den Erfolg von Change-Projekten, doch ihr Einfluss wird in Zukunft noch größer werden. Dabei muss sich jede Organisation folgende Fragen stellen: Werden kreative Ideen geschätzt und ist man offen für neue Tools, Strukturen und Prozesse? Ist die Weiterentwicklung von Mitarbeitern ein zentrales Element der Unternehmensstrategie? Ist die Organisation offen für Veränderungen oder wird lieber am Status Quo festgehalten? Wie gut ist die Organisation in der Rekrutierung von neuen Mitarbeitern? Lebt das Management Veränderungen vor? Wie global ist die Organisation aufgestellt? Wie divers sind Projektteams aufgestellt? Werden Entscheidungen in heterogenen Teams getroffen und schätzt und berücksichtigt man unterschiedliche Meinungen? Arbeitet die Organisation an zukunftsorientierten Themen?
Wer möglichst viele Fragen positiv beantworten kann, scheint die Weichen für zukünftige Veränderungen gestellt zu haben. Ansonsten können Change Leader an genau diesen Hebeln arbeiten, um ihre Organisation zukunftsfähig aufzustellen.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Artikelreihe: Facetten einer Alltagsintegration

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Es gibt Alltagsrassismus. Gibt es auch Alltagsintegration? Ist eine Integration im Alltag selbstverständlich? Wie funktioniert die Integration im Alltag? Gibt es einen richtigen Zeitpunkt, sich zu integrieren? Wie lange gelingt eine Integration in Deutschland? Nach ein paar Jahren oder nach ein paar Generationen hier gelebt?

Bei welcher Herkunft und welcher Religion ist eine Integration gelungen oder nicht bzw. für wen ist die Integration? Braucht es bei den bestimmten Ethnien oder Glaubensrichtungen ein Integrationsplus, also eine Integration mit deutschen Grundwerten und deutscher Leitkultur? Wird eine Alltagsintegration gleich bewertet wie ein Alltagsrassismus? Wer bestimmt wen und wann, dass man sich integriert und welche Integration?

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Bildung, Arbeit, Wohnung sind die strukturellen Dimensionen, die zur Integration führen. Meier-Braun (2015) ist der Meinung, dass neben der strukturellen die kulturelle und soziale Dimension die Integration ebenfalls beeinflussen. Die letzten beiden Dimensionen sind im Alltag mehr präsent. Die eigene Kultur und Normen der Migranten*, wie Sprache und Gewohnheiten werden mit denen von der Mehrheitsgesellschaft konfrontiert. Integration ist ein Prozess. Es kann lebenslang sein. Besonders ist es, wenn Gesellschaftssystem, Mentalität, Kultur, Sprache und Religion anders als im Herkunftsland sind.

Alltagsintegration wie der Name schon sagt, erfährt man im täglichen Leben. Integration ist deshalb weder eine gelegentliche ausländische Kulturveranstaltung, noch ein gefordertes westorientiertes Muster, noch ein christlich geprägtes Leben. Ein Alltagsleben nach eigener kulturellen Identität durchzuführen, wie eine Heimatmusik zu hören oder ein orientalisches Essen zu kochen, dennoch soweit die Normen der Mehrheitsgesellschaft zu respektieren, ist auch Integration. Ebenfalls gehört die Anerkennung der Gleichwertigkeit zwischen Frauen und Männern hierzulande, die in vielen Ländern vielleicht noch fremd ist, zur Integration. Es gibt viele Facetten beim Integrationsprozess im Alltag.

Die nächsten Artikel sind die Artikelreihe über die Facetten einer Alltagsintegration. Die Autorin zeigt den Konflikt zwischen Alltagsintegration und Alltagsrassismus und die Bewertung der Alltagsintegration. Außerdem äußert sie ihre Meinung, wie Alltagsintegration funktionieren kann. Die Texte basieren auf ihrem subjektiven Blick über Integration durch ihre Alltagserfahrungen.

*Das von der Autorin ausgewählte Wort „Migranten" hängt nicht mit einer Begriffsbestimmung zusammen. Der Einfachheit halber bedeutet das Wort in diesem Text sowohl für Menschen, die aus einem Land in einem anderen umgesiedelt sind, als auch für Menschen mit Migrationshintergrund, deren Eltern oder Großeltern Migranten sind. Im Text werden außerdem nur männliche Formen verwendet. Frauen werden selbstverständlich eingeschlossen.

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Wie die Politik mit den Berliner Flughäfen umgeht, ist verantwortungslos

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Die Berliner Flughäfen sind endgültig in das Märchenreich der Parteipolitik entschwunden. Der neue Großflughafen BER wird einfach nicht fertig - das ist lächerlich. Und der alte Flughafen Tegel soll nun einfach ewig weitermachen. Das ist rechtswidrig. In keinem Fall beweisen die zuständigen Politiker Verantwortungsbewusstsein.

Der alte und der neue Berliner Flughafen sind schicksalhaft aneinander gebunden: Der alte muss dichtmachen, sobald der neue in Betrieb geht. Beide teilen außerdem das Versagerimage.

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Während der völlig veraltete Airport Tegel wegen der explodierenden Passagierzahlen haarscharf am Chaos vorbeischrammt, ist eine Vollendung des BER auch zwanzig Jahre nach der Bauentscheidung und ein halbes Jahrzehnt nach dem ursprünglichen Eröffnungstermin nicht in Sicht. Auf Tegel liegt der Mehltau der Geschichte - auf dem unfertigen BER der Feenstaub des Unwirklichen.

Die Politik flüchtet sich in Fantasiewelten

Statt diese Probleme ernsthaft anzupacken, flüchtet die Politik in Fantasiewelten. Die Berliner FDP hat als erste mit der Idee Wahlkampf gemacht, Tegel einfach für immer offenzulassen. Das widerspricht geltendem Recht und kostet bis zu 200 Millionen Euro im Jahr zusätzlich. Überzeugende Argumente für die Hauptstadt-CDU, sie ist auf den Zug mit aufgesprungen. Und sogar der Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ist jetzt ein Neu-Tegelianer. In Wahlkampfzeiten scheinen die Parteien Halt in haltlosen Versprechungen zu suchen.

Mehr zum Thema: Geheimdeal enthüllt: Gazprom soll Berliner Flughafen fertig bauen

Gleichzeitig erfinden die BER-Fantasten von Berlin und Brandenburg immer neue Eröffnungstermine in immer fernerer Zukunft. Und die Bundesregierung träumt mit. Letzte Woche haben die entrückten Bauherren gemeinsam beschlossen, die Kapazitäten der Schönefelder Fata Morgana durch einen weiteren Terminalbau zu erhöhen! Sie vervielfachen damit die Passagierkapazität von derzeit Null auf - Null. Denn auch in absehbarer Zukunft räumt keiner dieser Träumer den ganz realen Schlamassel auf der Baustelle weg. Und keiner will dafür die politische Verantwortung übernehmen.

Mit der Wirklichkeit hat das alles nichts mehr zu tun. Die Berliner Flughäfen sind wie die goldene Kugel im Märchen vom Froschkönig, nur ein Zeitvertreib für lustlose Politiker, ein Spielball der Parteipolitik. Aber in der Berliner Variante will niemand die Kugel aus dem Brunnen holen. Die Politik ist dabei ein Märchen über Politikversagen zu schreiben, das bald jedes Kind kennen könnte.

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Wie ein Putzplan helfen kann, den Haushalt zu organisieren

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Wie im Berufsleben braucht man auch im privaten Haushalt einen Plan

Möchten Sie Ihre Hausarbeit effektiv erledigen? Machen Sie sich einen Plan. Seien Sie realistisch, was Ihre verfügbare Zeit angeht und tun Sie das, was Sie schaffen.

Gerade am Wochenende und vor Feiertagen wünscht man sich, die immer wiederkehrende Hausarbeit besser und effektiver geplant in den Griff zu bekommen. Die Vorstellung lieber jeden Tag ein wenig, statt einmal im Monat stundenlanges putzen, erscheint immer dann vielversprechend, wenn es mal wieder vor dem erwarteten Besuch eine groß angelegte Putzaktion gibt. Welche Methoden gibt es nun, dieses Problem in den Griff zu bekommen?

Die Kernfrage: Wieviel Zeit haben Sie zum putzen?

Die schönsten Pläne nutzen nichts, wenn sie alles enthalten, was gemacht werden müsste, Sie aber gar nicht die Zeit aufbringen können, die dafür nötig ist! Deshalb überlegen Sie im Vorfeld ganz realistisch wieviel Zeit Sie täglich aufbringen können und wollen für die Hausarbeit. Es kann sein, dass Sie montags eine Stunde einplanen können, während am Dienstag gerade mal genug Zeit bleibt, ein Fertiggericht zuzubereiten. Eignet sich der Mittwoch vielleicht um zwei Ladungen Wäsche zu waschen und zu trocknen? Während die Waschmaschine und der Trockner laufen, kann man schnell das Erdgeschoss durchsaugen und die Küche auf Vordermann bringen. Auch anstehende Büroarbeiten sind dann gut zu erledigen.

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Wenn am Donnerstag nur eine halbe Stunde Zeit ist, könnten Sie diese für das Badezimmer nutzen. Planen Sie ganz individuell Ihren persönlichen Putzplan. Das ist effektiver, als ständig das Gefühl zu haben, man hätte sowieso zu wenig Zeit. Durch solche Gedanken kann man seine letzten Energien lähmen und verschwenden. Selbst wenn Sie nur täglich 5 Minuten aufräumen für jedes Zimmer einplanen, sieht es dadurch ordentlicher aus als vorher.

In welcher Reihenfolge erledigen Sie die Hausarbeit?

Sie können Zimmer- oder Etagenweise vorgehen. Entweder Sie beginnen beispielsweise im Wohnzimmer von oben nach unten aufzuräumen und zu putzen, das heißt, Spinnenweben an der Decke entfernen, Lampen und Fenster (-rahmen und -bänke) säubern, Oberflächen aufräumen, abstauben und wischen und Stühle, Sofas und Sessel reinigen. Am Ende wird immer der Boden gesaugt oder gefegt und feucht gewischt.

Wenn Sie etagenweise vorgehen möchten, erledigen Sie die anfallenden Arbeiten in der oben beschriebenen Reihenfolge in der gesamten Etage. Also erst in jedem Zimmer die Spinnenweben an den Decken entfernen und am Ende die gesamten Böden reinigen.

Setzen Sie sich Etappenziele bei der täglichen Putzarbeit

Nehmen Sie sich ein Beispiel an den Stundenplänen unserer Kinder. Machen Sie eine kurze Pause alle 45 Minuten. Dann ist die Arbeit etwas überschaubarer. Genießen Sie eine Tasse Kaffee oder stärken Sie sich mit etwas zu essen. Begrenzen Sie die Pause unbedingt auf ungefähr zehn Minuten, sonst laufen Sie Gefahr von der Arbeit abzukommen. Halten Sie diesen Rythmus ein bis Sie Ihr Tagesziel erreicht haben.

Brauchen Sie Hilfe im Haushalt?

Wenn Sie merken, dass bei allem guten Willen, die Arbeit einfach nicht alleine zu bewältigen ist, beispielsweise bei großen Aufgaben wie dem Aufräumen und Entrümpeln im Keller oder Dachboden, holen Sie sich Hilfe. Kann Ihr Partner einige Aufgaben übernehmen? Größere Kinder können durchaus festgelegte Arbeitsschritte selbständig ausführen.

Mehr zum Thema: Wahnsinn auf Ansage: RTL2 schickt Putzfanatiker in Messie-Wohnung

Haben Sie eine gute Freundin oder einen guten Freund mit der oder dem Sie abwechselnd Ihre Wohnungen gemeinsam putzen. Zu zweit macht es vielleicht mehr Spaß! Wenn es alles nichts hilft, überlegen Sie einmal ob Sie eine bestimmte Summe im Monat für eine Haushaltshilfe ausgeben können. Dann lässt sich die gewonnene Freizeit für gemeinsame Zeit mit Familie und Freunden zum Auftanken nutzen.

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Mythos oder Realität? Der männliche und der weibliche Weg

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Zahlreiche spirituelle Webseiten sind seit Monaten voll davon und überschlagen sich regelrecht in guten Rat-Schlägen. Jede/r, der noch ein wenig seinen Verstand benutzt, wird in die berühmte Tonne getreten. Willkommen sind die HerzhörerInnen. Heart only - brainy girls and guys go wherever ... so scheint das Motto.
Die Verstandesmenschen sind - ach ich weiß gar nicht was. Sie werden verdammt und den Verstand gleich mitdämonisiert. Verstand, nein, geht gar nicht. Herz, das ist es. Herz. Keine Ahnung, wo es ist, ja, die Pumpe kenne ich schon. Doch Herz, ja - klingt gut.
Sie merken, ich pointiere.

Doch die Lage ist viel zu ernst. Daher will ich dazu ein paar klärende Gedanken ausbreiten und zeigen, dass beide Pole und Energien ihre Berechtigung haben, ja zum Sein notwendig sind, denn das Leben ist Bewegung, ist Licht und Schatten, ist kalt und warm, Tag und Nacht. Man stelle sich vor, es gäbe nur die eine Seite. Wie langweilig wäre Leben?
Ich wage sogar zu behaupten - Leben als solches könnte gar nicht existieren.

Was mir ganz wesentlich ist: Jede Frau hat beide Pole in sich. Jeder Mann hat beide Pole in sich. Ich schreibe also über Archetypen und Energiequalitäten und ausdrücklich nicht über den physischen Mann und die physische Frau. Dies sei hier in aller Deutlichkeit angemerkt, weil viele das immer noch verwechseln bzw. nicht so wahrnehmen, wie es gemeint ist.

Also - worüber sprechen wir?

Nun denn, ich bin viele Jahre, wie ein Großteil der Menschen auch den sogenannten männlichen Weg gegangen. Ich habe ihn mitbekommen und ihn zur Perfektion gebracht. Und es ging mir durchaus gut. Es hat für mich einfach gepasst. Ich lebte in einem wissenschaftlich-militärischen Umfeld und mir blieb auch gar nicht viel anderes übrig als mich in das männliche Schema einzupassen und anzupassen. Ich war äußerst erfolgreich, im außen, habe nach wie vor meine akademischen Abschlüsse und einen sehr, sehr langen Lebenslauf, weil ich ich viel und Vielfältiges bislang machte. In gut 50 Jahren bringt frau schon einiges unter. Und ich bin durchaus stolz auf mein bislang Erreichtes. Auch das will klar schreiben.

Zur Klärung: Worüber sprechen wir überhaupt, wenn wir von der männlichen Energie sprechen?
Zu vorderst - es ist eines der beiden Grundprinzipien im menschlichen Sein. Es ist wichtig, denn es steht für den Impuls und die Idee. Die männliche Energie ist zielgerichtet und linear, kämpferisch, gebündelt, dynamisch, leistungs- und wettbewerbsorientiert. Das männliche Prinzip ist Struktur; es ist haltend und aktiv. Wer daran etwas Schlechtes erkennt, verkennt die Bedeutung des Prinzips. Versuchen Sie Wasser von der Leitung zu trinken (weiblich) ohne ein Gefäß welcher Art auch immer zur Hand zu haben (männlich). Es geht, ist jedoch nicht besonders genussvoll.

Wenn wir vom weiblichen Prinzip sprechen, dann ist es der Gegenpol und meint etwas Diffuses, Zyklisches wie der Mond. Es ist in die Tiefe und Breite zerfließend, strömend, emotional und ohne Form - muss es ja nicht haben. Dafür gibt es das Männliche. Das weibliche Prinzip ist schöpferisch, kreativ, Leben gebärend, aufnehmend, umwandelnd und heilend. Die weibliche Energie ist überfließende Liebe und dient sich selbst. Das weibliche Prinzip steht für Hingabe; es ist empfänglich und passiv. Das Weibliche ist die Stille, die Ruhe, die Beobachtung, das Gewahrsein.

Warum wird der Verstand zurzeit so verdammt?

Ich orte seit einigen Jahren ein richtiges „Verstandes-Bashing". Als ich aus meiner wissenschaftlichen Karriere vor einigen Jahr ausstieg und ins Schreiben einstieg, erntete ich fast nur Kopfschütteln oder Neid.
Wann immer etwas so derart verdammt wird, wie der Verstand seit einiger Zeit, dann blicke ich gerne näher hin.
Viele Jahre habe ich meine Verstandesseite gelebt und ein durchaus ansehnliches Leben in der Wissenschaft und im Militär gelebt. Man brachte mir Respekt entgegen. Ich konnte mein pionierhaftes Wesen leben und viel voranbringen. Was daran schlecht war? Nichts. Gar nichts.
Meine weibliche Energie war in dieser Zeit wenig gefragt. Ja - ich war die Quotenfrau, auch wenn ich mich noch so sehr gegen diesen Ausdruck wehrte. Ja - ich war oft der bessere Mann und habe viele Abgründe bei Männern erlebt, Führungsversagen, Feigheit, Intrige, Lügen, Neid und Hass. Nur - das halte ich nicht für spezifisch männlich. Ich war in einem männlichen Umfeld tätig. Daher hatten Frauen gar nicht die Möglichkeit, mir ihre Abgründe zu zeigen. Um also einschätzen zu können, ob Frauen es anders gemacht hätte, hätten diese die Möglichkeit gebraucht, um den Wahrheitsbeweis anzutreten. Vergleiche sind daher ziemlich haltlos.
Was will ich damit sagen? Wir leben seit gut 5000 Jahren in einer patriarchalischen Welt - mit allem, was dazu gehört. Sie hat viel hervorgebracht. Wir haben so schlecht nicht davon gelebt, als dass wir die Anerkennung verweigern können und dürfen.
Doch diese Welt steht mitten in der Veränderung. Dies darf nun mehr und mehr erkannt werden. Sie ist nicht schlecht. Sie hat sich in ihrer Einseitigkeit in uns und im außen auserzählt und ist an die Grenzen des Möglichen und Sinnstiftenden gelangt. Nicht mehr, nicht weniger.

Woran kann man das erkennen? Beispielhaft an der erhöhten Zahl an erschöpften Menschen, die merken, dass, selbst wenn sie noch mehr quantitativ arbeiten, sie unter dem berühmten Strich kein besseres Ergebnis erhalten. Wir erleben es an den emotional verarmten, leeren Menschen, die materiell im außen viel, ja oft alles, was ihnen wichtig ist, haben. Doch sind sie innerlich leer und gleiten in die Depression ab. Ein weiteres Beispiel sind die überproportional anwachsenden Auflösungen von Beziehungen, die eine Brauch- und Gebrauchsgemeinschaft sind und nicht von tiefer Zuneigung, Wertschätzung, Respekt, also von Liebe erfüllt sind. Es hat sich schlicht ausgebraucht, denn die Frau braucht den Mann heute nicht mehr - nicht einmal mehr, um Kinder zu bekommen.

Wir leben in einer Phase der zahllosen Suchenden. Die Überhöhung des Verstandes ist es, die auserzählt ist . NICHT, ausdrücklich NICHT der Verstand selbst. Der Verstand, also der männliche Weg, dominierte über Jahrhunderte alles, was als wichtig erachtet wurde. Er wurde zur Krönung der Schöpfung erhoben und hat alles und jeden beherrscht. Der blanke Wille mit einem überzogenen und überblähten Ego führte zur Energieverpuffung. Er hilft uns alleine nicht mehr. Sie können rackern und schuften - und doch bleibt Ihnen der Erfolg verwehrt. Fragen Sie sich - was ist denn Erfolg für Sie? ... Alles nur im außen - oder wo?
Gleichzeitig will ich folgendes feststellen: Ja - wir sind denkende Wesen. Der Verstand ist wesentlich für unser Sein. Wie setzen wir ihn jedoch ein? Wir sind auch denkende Wesen, denn das Fühlen ist ebenfalls integraler Bestandteil unseres Seins. Das wurde jedoch konsequent in den gesellschaftlichen Hintergrund gedrängt. Das Gerede von Empathie und soziale Kompetenz sind bestenfalls Pflaster. Reden ist mit dem Denken eng verbunden und hat mit Fühlen nichts zu tun. Ganz klar: viel erzählt, nur sehr wenig gesagt und nichts getan. Stand der Dinge: gleich geblieben.
Zudem erkennen nur wenige, dass Gedanken eigenständige innere Wesenheiten sind, die sich ganz rasch verselbständigen. Wir nennen sie bildhaft dann das Gedankenkarussell und den Affengeist. Zudem werden die individuellen Gedanken von kollektiven Gedankenformen überlagert (Normen aller Art). Alle „Man-Gedanken" gehören dazu, vor allem wenn sie unhinterfragt übernommen wurden, „weil es sich so gehört und man es immer so gemacht hat".
Wenn die Gedanken durch Gefühle ummantelt werden, dann ist der Weg in die Vorstellungen und Erwartungen, die meistens Leid verursachen, weit offen. Man lasse sich beide Worte auf der inneren Zunge zergehen ... Vor-Stellungen ... was steht denn vor mir ... Er-Wartungen ... worauf warte und warte und warte ich ... und bin nie im Hier und Jetzt, sondern in der Vergangenheit (Vorstellung) und in der Zukunft (Erwartung). Damit ist man grundsätzlich außerhalb von sich, denn nur in der Gegenwart, im Hier und Jetzt ist man in sich und bei sich.
Vieles, was immer so gemacht wurde, wird plötzlich hinterfragt. Fragen eröffnen immer neue Räume. Der Mentalkörper tritt also zur Seite und der Intuitionskörper in uns tritt zeitweilig in den Vordergrund. Der Verstand ALLEINE bringt uns nicht mehr weiter. Daher muss nach Alternativen gesucht werden, die sowieso immer vorhanden waren und sind. Es ist eine Frage von Bewusstsein, da der Einzelne ansonsten mit seinen Gedanken außerhalb von sich auf Dauer unterwegs ist. Und das ist in jeder Weise ungesund - im umfassenden Sinn.

Wie steigt man aus dem Gedankenkarussell aus?

Verschiedene Denkrichtungen bieten zahlreiche Möglichkeiten, Übungen und Methoden an, um aus dem Gedankenkarussell auszusteigen und den Affengeist zur Ruhe zu legen.
Ich halte mich gerne an einen sehr einfachen, auch im Alltag umsetzbare Zugang: ATMEN. Der Atem ist der Ursprung des Lebens und mit dem Einatmen und Ausatmen ist alles gesagt, was jetzt wichtig ist. Halten Sie beim Lesen dieser Zeilen einmal die Luft an - und Sie wissen, was ich meine.
Der Atem steht für beide Prinzipien. Einatmen ist männlich. Ausatmen ist weiblich. Alles ist gesagt, was wesentlich ist.
Mehrere tiefe Atemzüge bringen einen mit ein wenig Übung in die Gedankenstille. Damit ist der Weg, um in die Beobachtung zu kommen, frei. Beobachten heißt, sich z.B. von oben zu sehen und einfach mal ohne Beurteilung und Wertung wahrnehmen. Dabei ist man frei von Anhaftungen und von Identifikationen. Der Zen-Buddhismus gibt dafür noch weitere, sehr schöne Anregungen und Übung. Im Kern bleibt es jedoch immer bei dem, was ich in den wenigen Sätzen schreibe.

Beobachtung als weiblicher Weg?

Die Energiefrequenz von Gewahrsein und Beobachtung ist wesentlicher Aspekt des weiblichen Weges. Gewahrsein ist eine Form von Akzeptanz, dass „es" jetzt so ist, wie es ist. Es ist so wie die Hingabe an den kosmischen Moment, an das Sosein. Das Ego hat dann keinen Platz mehr, zumindest für einige Zeit. Damit wird auch der Verstand entlastet und steuert nicht mehr.
Der Weg in die Wahrhaftigkeit und Echtheit wird möglich. Das Erkennen der eigenen Substanz und des Kerns wird eröffnet. Nun können, vom Atem begleitet, Ruhe, Stille, Gewahrsein und Beobachtung entstehen und sich ausbreiten. Wenn man so will, so eröffnet sich für Momente ein heiliger, innerer Raum, der eine starke, heilende Wirkung hat. Es gibt keinen Widerstand, keine Kampf in diesen Momenten.
Dann eröffnet sich die Möglichkeit, mit einer Intelligenz in Verbindung zu treten, die deutlich höher ist als der intelligenteste und klügste Verstand.
Was so einfach klingt, ist - mit ein wenig Übung - durchaus einfach. Warum soll das Leben in den Grundfragen kompliziert sein? Höchstens wir machen es dazu. Dann sind wir wieder im sich so wichtig nehmenden Ego.
Wenn man weiß, wie es geht, ist es einfach und es geht am Beginn nur um Momente und nicht um Stunden und Tage.

Wann wird das Weibliche gelebt?

Das Weibliche wird oft erst dann gelebt, wenn das Männliche erschöpft ist und es keine Alternative als Ruhe und Stille gibt. Wenn einen die Krankheit hinstreckt, dann bleibt nur mehr das Innehalten. Dabei hat die Seele schon lange vorher Laut gegeben und dezent und leise zur Ruhe und Stille gebeten. Oft blieb sie unerhört. Unser Ego und unser Verstand haben beide deutliche lautere Stimmen als das, was man als Herzensstimme bezeichnet. Ich meine damit NICHT das vielzitierte Bauchgefühl. Das sitzt im Solarplexus und darunter (d.h. Magenhöhe). Anatomie ist auch hier hilfreich zur Orientierung.
Vielmehr gehe ich ein Stück höher auf Herzhöhe, als auf Brusthöhe (Sie wissen schon, Anatomie und so...) Dort findet der weibliche Weg statt.
Wenn also keine Alternative zum weiblichen Weg mehr gegeben ist, dann kommt oft ein sich ohn-mächtig fühlen, ein sehr erschöpftes „Dein Wille geschehe", ein Aufgeben, weil jegliche Kraft fehlt, ein sich in das größere Ganze fügen. Nach Jahren des konsequenten Neinsagens entschlüpft einen ein leises, kaum vernehmbares, gehauchtes Ja.
Annehmen wird zur scheinbar einzigen Möglichkeit. Annehmen heißt ausdrücklich NICHT etwas gut zu heißen. Es heißt schlicht - ja sagen zu dem was ist und abwarten, was geschieht. Das ist sehr kraftvoll, anders kraftvoll als bekannt, jedoch ist es sehr kraftvoll in einer besonderen Art und Weise.
Es geht um eine besondere Form des Wartens - frei von Ego - das wären die Ungeduld und das Ziehen am Grashalm. Das Warten aus dem eigenen innen heraus - da gilt Ich BIN. Das ist sehr unprätentiös, unspektakulär und im außen kaum merkbar. Es gibt dabei kein konkretes Ziel, sondern einfaches, blankes Sein. Es ist was es ist. Ich meine ein SEIN-WARTEN, ein einverstanden mit dem sein, was ist. Dabei ergeben sich oft interessante Gelegenheiten, die man in der Tun-Hektik niemals wahrnehmen hätte können. Es zeigen sich neue Wege, die bislang unbekannt sind. Wenn man hektisch etwas Vorstellungsgebundenes versucht, dann verpasst man etwas, das so ganz anders ist.
Wenn wir also einseitig leben, tendenziell im Männlichen, dann orten wir jetzt die Grenzen des Machbaren. Es ist in der Einseitigkeit auserzählt. Die rein männlichen Instrumente ALLEINE wirken nicht mehr. Sie wirken stumpf und abgeschmackt. Nimmt man das Weibliche in sich dazu, dann ist Fluss möglich. Damit wird die Energie des Drucks herausgenommen und der Fluss gestattet. Denn Leben will ja fließen.
Aus dem SEIN-WARTEN, d.h. aus dem Einverstandensein entspringt wieder der männliche Impuls - das ist das Faszinierende. Wer es je versucht hat, wird das bestätigen. Allein eine kurze Mittagsruhe mit lockerer Atmung erspart jeden Espresso und gibt eine innere Kraft und Frische, die den nächsten Schritt im außen ermöglicht.

Was heißt „Das Leben fließt"?

Um das Leben in Fluss zu bringen, braucht es zurzeit in einem ersten Schritt das Weibliche. Das Fließen ist das Weibliche. Das Tun und Haben ist das Männliche.
So empfehle ich, als Gegenpol für einige Zeit immer mehr den weiblichen Weg in sich kennen zu lernen und zu ihn dem männlichen Weg gegenüberzustellen - als BeobachterIn. Nicht mehr, nicht weniger.
Wenn genug erkannt und geübt wurde, dann erst ist der nächste Schritt möglich. Der sieht die Integration beider Wege vor. Bevor man diese Integration gehen kann, muss man beide Seiten kennen. Und das gilt, ich wiederhole mich, für Mann und Frau, weil wir eben beide Seiten in uns tragen.
Um das Leben geglückt fließen zu lassen, braucht es BEIDES. Daher halte ich viel vom Verstand und vom Herzen, vom männlichen und vom weiblichen Weg. Die kosmische Ordnung gleicht einem Tanz aus aktiv und ruhig sein. D.h. wir können uns viel Kraft, Ärger und Kummer uns ersparen, wenn wir diese Prinzipien erkennen und auch leben. Wer würde denn auf die Idee kommen, nur einzuatmen und nicht auszuatmen? Denn: Leben - leben tun wir IMMER in BEIDEN WELTEN - im innen und im außen.
Daher haben wir auch das Männliche und das Weibliche in uns, gleich ob wir hier als Mann oder Frau sind und wie wir uns begreifen. Es bringt daher auch nichts, das eine gegen das andere aufzuwägen, nun plötzlich das Weibliche übertrieben in den Vordergrund zu stellen und für wichtiger als das Männliche zu erklären. Das halte ich für vollkommen verkehrt. Es geht zurzeit darum, dem Weiblichen wie ich es beschreibe mehr Raum zu geben und das Männliche auch zu entlasten, ja - zu entlasten.

Dann können beide Aspekte einander auf innerer und äußerer Augenhöhe begegnen. Dann kommen die von uns so sehr gewünschte und zu tiefst gesuchte Harmonie und der Einklang in uns und mit unserem Umfeld.
Dann fließt Leben. Was für eine Perspektive ...

Bücherprinz Ruprecht Frieling verrät, warum er Self-Publisher wurde

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Ruprecht Frieling aka Prinz Rupi ist ein unkonventioneller deutschsprachiger Autor, Verleger und Produzent. Der »Bücherprinz« publizierte mehr als 40 in mehrere Sprachen übersetzte Bücher mit breit gefächerter Thematik. Der Mann mit dem Hippie-Herzen liebt Bücher, Blues, Bach, Wagner, Dada und Surrealismus.

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Foto und Copyright: Ruprecht Frieling

Herr Frieling, Sie haben für renommierte Unternehmen wie »Verlag Das Beste« und »ADAC-Verlag« großformatige Sachbücher verfasst, die jeweils Auflagen von über einer Million erreichten ...


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Ja, das waren aufwändig gemachte Lehnstuhlbücher wie »Flüsse und Seen in Deutschland«, die durch geschicktes Direktmarketing vertrieben wurden und dadurch Millionenauflagen erzielten. Eine abwechslungsreiche und interessante Aufgabe, die mir als Autor Freude machte und gut bezahlt wurde.

Weshalb veröffentlichen Sie seit mehr als zehn Jahren verlagsfrei als Self-Publisher? Genügte Ihnen das Geld nicht?

(lacht) Wenn man sieht, welche fantastischen Honorarumsätze Self-Publisher heutzutage erzielen, ist die Frage berechtigt. Bei mir war es weniger das Geld: Ich wollte meine Unabhängigkeit wahren von Marketing-Typen, die mir Themen vorgaben. Ich wollte eigene Ideen verwirklichen und zu Papier bringen. Die sind allerdings nicht so geschmeidig am Mainstream orientiert und entsprechend schwerer verkäuflich.

Momentan gibt es mehr als 40 Bücher aus Ihrer Feder. Ihr erstes selbst verlegtes Buch war »Der Bücherprinz«?

Ich musste mich aufgrund einer Erkrankung 2003 unternehmerisch einschränken und schrieb während einer anstrengenden Chemotherapie mein bisheriges Leben auf. Die Ärzte meinten damals, ich hätte nur noch ein paar Jahre, also wollte ich die verbleibende Zeit sinnvoll nutzen und mit meiner Lebensabschnittsgeschichte etwas Bleibendes hinterlassen. Zum Glück konnte ich dem Tod von der Schippe springen und veranstalte heute noch gut besuchte Lesungen mit dem Buch.

Und wie viele Exemplare haben Sie von dem Titel verkauft?

Über den Buchhandel verkaufte ich in den ersten Jahren insgesamt 32.000 Exemplare. Hinzu kam ab April 2011 die Möglichkeit, das Werk als Kindle-E-Book im deutschsprachigen Raum anzubieten. Das führte bis heute zu rund weiteren 40.000 Verkäufen. Um in den Buchhandel zu kommen, musste ich seinerzeit noch als Hülle den Internet-Buchverlag gründen. Das gestaltet sich zum Glück inzwischen alles sehr viel unkomplizierter für verlagsunabhängige Autoren.

Als »Bücherprinz« sind Sie eine bekannte Marke im Verlagswesen geworden...

Kann man so sagen. Der Titel wurde von den Medien aufgegriffen und mir als Person zugeordnet. Hinzu kam, dass ich Ratgeber für Autoren verfasse, mich kritisch mit der Branche auseinandersetze, kein Blatt vor den Mund nehme, gern polarisiere und dabei aus jahrzehntelanger Branchenkenntnis schöpfen kann.

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Bücherprinz Ruprecht Frieling vor dem Parthenon der verbotenen Bücher auf der diesjährigen Kasseler Documenta

© Ruprecht Frieling


Ein Self-Publisher ist Leser, Autor, Verleger und Werbefachmann in einer Person. Was muss er können?


Das verlangt neben einem ständigen Lernprozess Vielseitigkeit, Flexibilität und die Bereitschaft, sich mit anderen auszutauschen. Die Buchwelt verändert sich rasant, allein ist man den Geschehnissen hilflos ausgeliefert. Ein Austausch mit anderen Aktivisten ist zwingend.

Unterstützen Sie deshalb so engagiert den Selfpublisher-Verband?

Gemeinsam sind Autoren stärker und können mehr erreichen. Der Selfpublisher-Verband, zu dessen 2. Vorsitzender ich gewählt wurde, bietet Indie-Autoren neben dem Erfahrungsaustausch beispielsweise die Chance, sich auf Messen und Ausstellungen gemeinsam zu präsentieren. Das ist ein nennenswerter Marketing-Vorteil.

Wie hat sich eigentlich das Autoren-Marketing in den vergangenen Jahren gewandelt?

Es gibt nahezu täglich neue Tools und Angebote, sich und sein Werk öffentlich darzustellen. Manches funktioniert gut, anderes wiederum verpufft wirkungslos. Alles hängt letztlich davon ab, eine möglich klar definierte Zielgruppe anzusprechen und dafür den richtigen Weg zu finden. Vor zehn, 15 Jahren waren Blogs die beste Form, Menschen inhaltlich zu erreichen, danach preschten Kurz- und Kürzestdienste wie Facebook und Twitter nach vorn. Mittlerweile spielt das bewegte Bild eine immer größere Rolle, Instagram und YouTube werden zu wichtigen Plätzen, die es gekonnt zu bespielen gilt.

Wird dabei ein Trend deutlich?

Viele Autoren sehen mit Unbehagen, dass sich ihr Marketing immer weiter vom geschriebenen Wort entfernen muss, um Leser zu gewinnen. Ich vermute, dass Livestreaming das nächste »Must have« im Bauchladen des Selbstvermarkters werden wird. Dem bewegten Bild gehört dank der wachsenden Leistungsstärke der Smartphones die unmittelbare Zukunft. Der Krimi-Autor berichtet im Livestream von den Tatorten seines nächsten Buches, die Romance-Autorin stellt intime Dating-Plätze ihrer Protagonisten vor, und der Sachbuch-Verfasser wirbt mit live gesendeten Interviews für sein Thema. Die Möglichkeiten sind grenzenlos.

Wie wird ein Autor für Sie zur »Marke«?

Jeder Autor, der mit einem klaren und offenen Profil verbunden ist und dessen Zielgruppe weiß, was von ihm/ihr zu erwarten ist, hat gute Chancen, zur Marke zu werden. Dazu zählen eine permanente Marktpräsenz, ehrliche Produkte, authentisches Auftreten, durchgängiger Qualitätsstandard, faire Preise und ein enger öffentlicher Kontakt zum Publikum durch Presse, Auftritte, Lesungen, Talk- und Bühnenshows.

Worauf sollten »Anfänger« achten?

Als Nonplusultra sehe ich die eigene Autoren-Homepage, auf der alles landet und um die sich alles dreht. Dieser Heimathafen sollte die Möglichkeit bieten, einen Newsletter zu bestellen, der wiederum alles vier bis sechs Wochen über Neuigkeiten berichtet und seine Abonnenten motiviert, den Autor zu begleiten, seine Veranstaltungen zu besuchen und seine Bücher zu kaufen.

Mehr zum Thema: Aus dem Rahmen: Wie Richard Branson auch in Deutschland angestaubte Karrierebilder verändert

Was sollten Autoren niemals aus der Hand geben?

Das Recht auf eine eigene Meinung, einen eigenen Stil und eine möglichst unverwechselbare eigene Handschrift. Darüber hinaus ist der behutsame Umgang mit der Vergabe von Verwertungsrechten wichtig: Es sollte genau darauf geachtet werden, wem was in die Hand gegeben wird und kein Vertrag unterschrieben werden, in dem nicht ein möglichst kurzfristiges Kündigungsrecht festgeschrieben ist.

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Ruprecht Frieling im Gespräch mit Fantasy-Erfolgsstar Marah Woolf auf der Leipziger Buchmesse

© Ruprecht Frieling

Können Sie Autoren-Beispiele für perfekte Selbstvermarktung nennen?

Oh, da gibt es einige. Poppy J. Anderson, die erste deutsche Self-Publisherin, die über eine Million Ebooks verkauft hat, überzeugt mit ihrer Art, Liebesromane zu präsentieren: Sie tritt ebenso unkonventionell wie ihre Heldinnen auf und wehrt sich gegen ein Frauenbild, das geziert durch die Welt stöckelt. Dieser Autorin nimmt man ab, was sie schreibt. Sie ist durchgehend authentisch.

Elke Bergsma aus Leer wuchs in der wundervollen Weite der von Windmühlen, Leuchttürmen, Deichen, Schafen und Kühen geprägten ostfriesischen Landschaft auf. In ihren Ostfriesland-Krimis transportiert sie nachhaltig die Stimmung der ostfriesischen Landschaft ebenso wie die Sprache und Mentalität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner, ohne in gängige Klischees zu verfallen. Die Autorin vermarktet sich und ihre Bücher überregional, indem sie auf einem Kajütboot namens »Bookje« unterwegs ist, auf dem Lesungen stattfinden.

Die Berliner Krimi-Queen Nika Lubitsch hatte ein Berufsleben lang mit Werbung und PR zu tun. Dennoch haben die letzten fünf Jahre als Self-Publisherin ihr gesamtes Dasein über den Haufen geworfen und sie zu einer Bestseller-Autorin gemacht, die sich offen und lebendig zu den unglaublichen Veränderungen äußert, die eine Karriere in der dritten Lebenshälfte mit sich bringt. Der interessierte Leser erlebt in ihrer Selbstdarstellung unmittelbar mit, wie sie um neue Titel, Figuren und Geschichten ringt. Das schafft eine Leserbindung, die für einen Verlagsautor unvorstellbar ist.

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Krimi-Queen Nika Lubitsch greift zum Messer und geht dem Bücherprinz ans Leben

© Ruprecht Frieling


Im Self-Publishing haben demnach offenbar auch ältere Semester eine Chance, oder gilt wie in der derzeitigen Verlagspolitik Jugendlichkeit als Voraussetzung für Erfolg?

Ältere Self-Publisher schreiben aus Perspektiven, die enorme Lebenserfahrungen spiegeln. Sie verfügen meist über eine kompaktere und geschliffenere Sprache als junge Nachwuchsautoren, deren Stil ungeschliffener, schnodderiger und entsprechend leicht auswechselbar ist. Das Schönste am verlagsunabhängigen Publizieren ist eigentlich, dass alle identische Ausgangschancen haben, um sich und ihre literarischen Träume zu verwirklichen. Wer dabei konsequent und authentisch bleibt statt in stilistische Künstlichkeit zu verfallen, hat ausgezeichnete Chancen. Der französische Aufklärer Voltaire meinte schon vor dreihundert Jahren: »Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige«.


Vielen Dank für das Gespräch.

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Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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Mit Kreislauf zum Vorbild - der Weg zu einer nachhaltigeren Wirtschaft

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Kreisläufe sind in unserer Welt eine natürliche Sache. Die Jahreszeiten, Ebbe und Flut, säen und ernten. Wie wäre es, wenn das Konzept des Kreislaufes auch beim Wirtschaften umgesetzt wird? Wenn man Güter nicht mehr besitzt, sondern nur bei Bedarf nutzt? Wenn aus dem Konsumenten ein Benutzer würde. Wie wäre es, wenn Unternehmen damit beginnen, den Kreislauf in ihre Designs mit einzubeziehen und wenn man gegen einen kleinen Aufpreis die Verantwortung für die Wartung, Erneuerung und fachgerechte Entsorgung abgibt. Car-Sharing Dienstleister machen es vor. Bei Druckern und Kopierern in Unternehmen ist dies heute ebenfalls ein übliches Konzept.

Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace kritisieren seit Jahren, dass sich elektronische Geräte nicht reparieren lassen (1). Statt Teile zu tauschen, müssen sie zu häufig durch ein neues Gerät ersetzt werden. Das alte landet auf der Müllhalde. Aktuell testete Greenpeace beispielsweise Smartphones, Tablets und Laptops. Es ist gut zu sehen, dass wir mit unserer Strategie hier eine Vorreiterrolle haben. Zu oft diktiert der Preis die Umsetzung - geklebte Komponenten sind beispielsweise günstiger als verschraubte. Doch Umdenken ist möglich. Nachhaltigkeit ist keine Option. Es ist eine Notwendigkeit.

Die Ellen MacArthur Foundation (EMF), eine weltweit angesehene Stiftung, mit der wir - wie auch eine Vielzahl anderer globaler Unternehmen - bereits seit längerem eng zusammenarbeiten, setzt sich für diese „Kreis-Wirtschaft" ein. Natürlich steht nachhaltiges Handeln und die Schonung von Ressourcen mittlerweile auf der Agenda vieler Unternehmen. Den Unterschied macht allerdings der Grad der konkreten Umsetzung dieser Konzepte. Erst dieser konkrete Schritt dokumentiert den Willen, sich wirklich nachhaltig zu engagierten.

Mehr zum Thema: Alle denken, Armut sei das größte Problem unserer Zeit - dabei ging es der Weltbevölkerung noch nie besser

Dabei ist die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs sicherlich eine der wichtigsten Aufgaben und somit auch wesentlicher Forschungsschwerpunkt. Neben der Vielzahl an Studien gibt es tatsächlich mehr und mehr Organisationen, die sich um Lösungsvorschläge kümmern. Ein konkretes Beispiel: Eine der zentralen Abfall-Fragen heute ist die Reduzierung von Plastikmüll sowie ein sogenanntes Closed-Loop-System, bei dem jeder Bestandteil wiederverwertet wird. Dank entsprechender Investitionen lassen sich ganz neue Möglichkeiten entwickeln, um Rohstoffe so weit wie möglich zu recyceln. Plastikflaschen beispielsweise. Zusammen mit Kunststoff aus eingesammelten gebrauchten Tintenpatronen stellen wir neue Tintenpatronen für Drucker her. Als Unternehmen gehen wir noch einen Schritt weiter. Wir kaufen recyceltes Plastik, aus Haiti. Dabei geben wir den Menschen vor Ort, die den Müll sammeln, eine Würde zurück. Gleichzeitig stellt diese Initiative sicher, dass kein zusätzlicher Plastikmüll in der karibischen See entsorgt wird. Ein wichtiger Schritt, um die Verschmutzung der Meere in den Griff zu bekommen.

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Neben einer ressourcenschonenden Entwicklung und Produktion kann jeder Mitarbeiter zum nachhaltigen Wirtschaften beitragen - und diese Haltung idealerweise auch beim privaten Konsum übernehmen. Allerdings ist Nachhaltigkeit kein Ziel, das sich einfach von der Geschäftsleitung im Unternehmen anordnen lässt. Es erfordert eine Veränderung im Denken. Ziel ist es, Nachhaltigkeit und schonenden Umgang von Ressourcen zur gelebten Einstellung zu machen - nicht nur im Unternehmen, sondern auch im privaten Umfeld. So können auch kommende Generationen ausreichend Rohstoffe und eine intakte Umwelt für ihr Leben vorfinden. Die Möglichkeiten sind da. Wir müssen sie nur nutzen.

(1) Quelle: https://utopia.de/apple-microsoft-samsung-nicht-reparierbar-greenpeace-ifixit-55966/

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Leserumfrage: Wie fandet ihr uns heute?


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Zeichen für demokratische Werte: Warum freie Wissenschaft unverzichtbar ist

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Am 22. April 2017 haben Menschen weltweit mit dem March for Science ein Zeichen für demokratische Werte und eine freie Wissenschaft gesetzt - gegen Populismus und „alternative Fakten", für kritisches Denken und fundiertes Urteilen.

Voraussetzung dafür sind verlässliche Kriterien, die uns darin unterstützen, die Wertigkeit von Informationen richtig zu verorten. Die Erforschung unserer Welt und die Einordnung der Erkenntnisse ist unter anderem die Aufgabe von Wissenschaft. Wenn allerdings wissenschaftlich fundierte Tatsachen wie der Klimawandel geleugnet oder relativiert werden, wird ihr die Basis entzogen und das Fundament unserer Demokratie erschüttert.

Vor drei Monaten gingen deshalb überall auf der Welt Menschen auf die Straße, um dafür zu demonstrieren, „dass wissenschaftliche Erkenntnisse als Grundlage des gesellschaftlichen Diskurses nicht verhandelbar sind".

Es bleibt dringlich, sich an diese wichtige Augenblicke zu erinnern und das Momentum zu erhalten. In Deutschland gab es seitdem deshalb verschiedene Initiativen. Einen Versuch, diverse Stränge dieser Aktivitäten konstruktiv zu bündeln, unternimmt auch die Konferenz „Wissenschaft braucht Gesellschaft - Wie geht es weiter nach dem March for Science?", die am 25./26. Oktober 2017 in Hannover stattfindet. Veranstaltet wird sie von der VolkswagenStiftung in Kooperation mit der Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften, der ZEIT und der Robert Bosch Stiftung: In Diskussionen und Arbeitsgruppen suchen Akteure aus Wissenschaft, Politik und Medien Antworten darauf, wie Vertrauen in die Forschung gestärkt und wie die Wissenschaft wieder näher in die Mitte der Gesellschaft gebracht werden kann.

Dabei geht es unter anderem um die Fragen: Hat die Wissenschaft den Anschluss an die Gesellschaft verloren? Was sind die Ursachen für die international wachsende Wissenschaftsskepsis? Welche Konzepte sind geeignet, um die Wissenschaft wieder näher in die Mitte der Gesellschaft zu bringen? Wie kommen wir zu unseren Entscheidungen: Kopf oder Bauch, Emotion oder Statistik?

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Es geht heute darum, Wirklichkeit als eine uns allen gemeinsame zu verstehen - für die politische Theoretikerin und Publizistin Hannah Arendt (1906-1975) gehörte dies zum „gesunden Menschenverstand", denn Realität ist das, was uns von Natur aus gegeben ist und woran wir uns orientieren, wenn wir (be)urteilen und Entscheidungen treffen.

Es ist kein „Wunder", dass sie heute auch von vielen jungen Menschen wiederentdeckt wird, denn ihre Worte werden gebraucht, weil die Gemeinsamkeit der Welt heute immer mehr abnimmt, „Aberglauben und Leichtgläubigkeit" zunehmen und „sich die Menschen auf ihre Subjektivität zurückziehen".

Mehr zum Thema: Homes of Hope: Fest im Glauben und im Tun - Arne Friedrich und Gordon Weuste


Darauf verwies Carolin Emcke kürzlich in ihrer SZ-Kolumne „Wir", in der sie für einen öffentlichen Diskurs plädiert, der „ein demokratisches ‚Wir' denken kann", das sich im gemeinsamen Dialog und Tun entdeckt und entwickelt - eine Grundbedingung für freie Wissenschaft.

Weitere Informationen:

Kopf oder Bauch? Wie wir heute die richtigen Entscheidungen treffen. Amazon Media EU S.à r.l. Kindle Edition 2017.


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