Quantcast
Channel: Huffington Post Germany Athena
Viewing all 34689 articles
Browse latest View live

Rede zur Lage der Nation: Nur ein Satz zeigt Trumps wahres Gesicht

$
0
0
Erst eine Handreichung, dann eine Rede der Heuchelei: US-Präsident Donald Trump während seiner Rede zur Lage der Nation. 

Die Rede ist lang. Sehr lang. Fast eineinhalb Stunden. Und sie ist langatmig. Schon in ein paar Tagen wird sich kaum jemand noch genau an die Worte erinnern, die US-Präsident Donald Trump am Dienstagabend (Ortszeit) zur Lage der Nation im Repräsentenhaus spricht. 

Trump war gekommen, um das Land zur Einigkeit aufzurufen. Ausgerechnet er – der Präsident, der die Medien “Feinde des Volkes” nennt, der seine politischen Gegner verhetzt und beleidigt, der die Unabhängigkeit der Justiz angreift und der sich immer wieder rassistisch und frauenfeindlich äußert. 

“Chosing greatness”, gab Trump seiner Rede zum Thema. “Größe wählen”. Damit meinte er natürlich sich selbst. Die Einheit, zu der Trump in seiner Rede aufrief, ist eine Einheit, die sich auf Basis seiner Forderungen finden soll: America First, Protektionismus, Mauerbau. 

“Ein Sieg ist nicht, für unsere Partei zu gewinnen. Ein Sieg ist, für unser Land zu gewinnen”, schauspielerte Trump im Capitol den Staatsmann. “Zusammen können wir Jahrzehnte des politischen Patts brechen. Wir können alle Gräben überbrücken, neue Koalitionen bilden, neue Lösungen finden und das große Versprechen von Amerikas Zukunft einlösen.” 

Es waren Worte, die mit der politischen Realität unter Trump nichts zu tun haben. Und die der US-Präsident mit einem Schlüsselsatz in seiner Rede absolut unglaubwürdig machte. 

Trump will keine Kriege, Politschlachten – oder “parteiische Ermittlungen” 

Trumps entlarvender Satz fiel nach dem einleitenden Teil der Rede. Der US-Präsident war nach seinem Aufruf zur Einigkeit der Nation dazu übergegangen, sich für die starke Wirtschaft in den USA zu loben. 

Trump sprach von einem Boom, den es so noch nie gegeben habe. Von einem Jobwachstum, das es so noch nie gegeben habe. Beide Aussagen sind falsch. 

Dennoch, der US-Wirtschaft geht es ausgesprochen gut – und Trump feierte diesen Zustand als “Wirtschaftswunder”. Eines, das der US-Präsident gefährdet sieht. 

► Zum einen durch “dumme Kriege”. Dem ist zuzustimmen. 

► Zum anderen durch unnötige “politische Auseinandersetzungen”. Auch dem ist zuzustimmen. Allerdings mit Verweis darauf, dass es meist Trump ist, der diese Auseinandersetzungen beginnt. Stichwort: Shutdown

► Aber Trump kritisierte noch etwas: “lächerliche, parteiische Ermittlungen”. 

Gemeint waren damit die Untersuchungen von Sonderermittler Robert Mueller in der Russland-Affäre, die Trump eine “Hexenjagd” nennt – aber auch die Untersuchungen gegen den US-Präsidenten, die die demokratische Mehrheit im Repräsentantenhaus plant.

Mit einem Satz zerstörte Trump dann das Scheinbild der Einigkeit, das er im Rest seiner Rede vorgaukelte: “Wenn es in der Gesetzgebung Frieden geben soll, dann darf es keinen Krieg und keine Ermittlungen geben.” 

Mehr zum Thema: Warum ein Ende der Mueller-Ermittlungen kein Segen für Donald Trump wäre

Trump bleibt Trump 

Da war es, das wahre Gesicht des US-Präsidenten.

Des Mannes, der im Verdacht steht, Absprachen mit Russland getroffen zu haben, um die Präsidentschaftswahl zu manipulieren. Des Mannes, aus dessen Wahlkampfteam mehrere Berater aufgrund dieser Vorwürfe verurteilt oder angeklagt wurden. 

► Trumps Forderung nach einem Ende der Ermittlungen gegen ihn zeigt, wie hohl, wie heuchlerisch jede seiner Forderungen nach einem Überwinden politischer Differenzen ist. 

Diese Überwindung schließlich müsste mit dem Verständnis über eine der wichtigsten Regeln der Demokratie einhergehen: Die Gewaltenteilung; die Unabhängigkeit von Justiz und Legislative. 

Trump hat dieses Verständnis nicht


Hartz IV: Nahles kündigt an, wie die SPD das System verändern will

$
0
0
Andrea Nahles hat ihre Sozialstaatsreform 2025 näher erklärt.

► Die SPD will, dass ältere Menschen bei Arbeitslosigkeit künftig deutlich länger das Arbeitslosengeld I beziehen können.

► Dies ist Teil der Forderungen von Parteichefin Andrea Nahles für eine “Sozialstaatsreform 2025”, bei der sie auch die umstrittene Grundsicherung Hartz IV durch ein “Bürgergeld” ersetzen will.

“Ab einem Alter von 50 Jahren wollen wir die Beitragszahlerjahre noch stärker anerkennen als heute”, sagte die Parteichefin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Und weiter: “Wer 58 Jahre alt ist, kann heute 24 Monate lang Arbeitslosengeld I beziehen. Wir wollen den Bezugszeitraum auf bis zu 33 Monate verlängern.”

Das müsst ihr noch über Nahles’ Plan wissen:

► In Einzelfällen könne die Bezugsdauer sogar auf drei Jahre steigen.

Die Mehrkosten können nach Darstellung der SPD-Chefin aus der Arbeitslosenversicherung gedeckt werden. “Deren Kassen sind voll, das Geld ist da”, sagte sie. Nach dem Ende der Bezugsdauer des Arbeitslosengelds I fallen Betroffene in die Grundsicherung.

Zum Hintergrund:

Nahles hatte bereits im vergangenen Jahr eine Sozialstaatsreform gefordert und angekündigt: “Wir werden Hartz IV hinter uns lassen.” Am Sonntag und Montag befasst sich die SPD-Spitze mit dem Thema - bei einer Klausurtagung sucht sie Wege aus der Krise der Partei.

In dem RND-Interview bekräftigte Nahles ihre Forderungen und nannte Eckpunkte – etwa die Bestrafung bei Nichteinhaltung der Hartz-IV-Auflagen.

►  “Unsinnige Sanktionen müssen weg”, sagte sie.

“Entscheidend ist: Der Staat als Partner sorgt fünf Jahre lang für Halt und Perspektive - vom Arbeitslosengeld I über Qualifizierungsangebote bis zur Übergangsphase beim Bürgergeld”, so Nahles.

Royals: Meghan bereitet sich auf Geburt vor – und bricht mit royaler Tradition

$
0
0
Meghan wird bald Mutter.
  • Herzogin Meghan erwartet in wenigen Monaten ihr erstes Kind.
  • Um sich auf die Geburt vorzubereiten, möchte sie neben einer Hebamme eine sogenannte Doula einsetzen – und bricht dadurch mit einer royalen Tradition.

Herzogin Meghan und Prinz Harry strahlen momentan um die Wette. Kein Wunder: Schließlich soll ihr erstes Kind Ende April oder Anfang Mai zur Welt kommen. Bei jeder Gelegenheit umfasst die werdende Mutter ihren Babybauch und signalisiert damit, wie groß die Vorfreude auf ihr Kind ist.

Derzeit bereitet sich die Herzogin auf die Geburt des Babys vor – und bricht mit einer Entscheidung mit einer royalen Tradition.

Herzogin Meghan will bei der Geburt eine Doula in Anspruch nehmen

Die 37-Jährige möchte nämlich bei der Geburt neben einer traditionellen Hebamme die Hilfe einer sogenannten Doula in Anspruch nehmen, wie die britische Tageszeitung “Express” berichtete.

Eine Doula ist eine Person, die keine medizinische Ausbildung absolviert hat, den Schwangeren aber vor, während oder nach der Geburt zur Seite steht.

Dabei unterstützen Doulas die Frauen vor allem emotional, leisten bei Bedarf aber auch körperliche Hilfe.

Es wäre das erste Mal seit Jahrhunderten, dass eine Royal eine Doula bei der Geburt ihres Kindes einsetzt.

Es soll bereits feststehen, wer Meghans Doula sein wird

Laut der britischen Tageszeitung “The Sun” gibt es sogar bereits eine Kandidatin, die Meghan während der Geburt betreuen könnte: die dreifache Mutter Lauren Mishcon.

Unter anderem soll sie Prinz Harry beibringen, wie er seiner Frau während der Wehen zur Seite stehen kann.

Lauren Mishcon hat ihre Tätigkeit für das Königshaus bisher nicht offiziell bestätigt. Sie sagte der “Sun”: “Nun, ich darf nicht darüber reden, wer meine Kunden sind.”

Zumindest bestätigte sie, dass sie in der Zeitspanne, in der die Herzogin ihr Kind zur Welt bringt, als Doula beschäftigt sein wird.

Auch wird derzeit noch darüber spekuliert, wo die hochschwangere Meghan wohl ihr Baby zur Welt bringen wird. Einige vermuten, dass sie sich für das Mary’s Hospital im Londoner Stadtteil Paddington entschieden haben könnte.

Dort hat nicht nur Herzogin Kate ihre drei Kinder bekommen – auch Prinzessin Diana hat dort William und Harry zur Welt gebracht.

(vw)

"Mein Mann kocht und putzt – deswegen muss ich mich nicht 'glücklich' schätzen"

$
0
0
“Wow”, sagen die anderen Frauen dann. “Du hast echt Glück. Ich wünschte, mein Mann würde das auch tun.”

Jeanne Sager ist freie Autorin. Als Journalistin hat sie unter anderem für die “New York Times” gearbeitet. In ihrem Blog für die HuffPost schreibt sie darüber, wie sie ihren Mann dazu gebracht hat, im Haushalt zu helfen und warum sie sich deshalb nicht “glücklich” schätzen muss.

Als mein Mann von der Arbeit nach Hause kam, war es bereits 19 Uhr. Er hatte länger gebraucht, weil er unterwegs noch beim Supermarkt vorbeigefahren war, um das Wichtigste einzukaufen: Milch, Eier und eine Packung Binden (und zwar die langen). 

Ich saß gerade im Wohnzimmer auf meinem Gymnastikball und legte Wäsche zusammen. Auf meinem Schoß lag ein frisches, noch warmes Handtuch, das ich kurz vorher aus dem Trockner geholt hatte. Nachdem ich meinen Mann begrüßt hatte, bat ich ihn, das Abendessen zu kochen.

Er zog seinen Wollmantel aus, krempelte die Ärmel seines Arbeitshemdes hoch und nickte. Er hielt bereits seine Finger unter den laufenden Wasserhahn, um das Abendessen vorbereiten zu können. “Ich bin schon dabei.”

Mehr zum Thema: Männer, wehrt Euch endlich!

An dieser Stelle schiebe ich für gewöhnlich kurz ein, wie dankbar ich für sein Verhalten bin. Damit will ich zeigen, dass ich eigentlich ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich mein enormes Glück so herausposaune. Denn ich habe einen Mann geheiratet, der nicht nur seine eigenen Socken, sondern auch die unserer Tochter zusammenlegt. Ich bin ein echter Glückspilz! 

Eigentlich möchte ich damit aber sagen, dass es mir leid tut, wenn eine Frau stundenlang kocht, Wäsche macht und Toiletten schrubbt, während ihr Mann auf dem Sofa sitzt und Fußball schaut oder Videospiele zockt. Es geht mir nämlich nicht darum, anderen unter die Nase zu reiben, dass mein Mann und ich uns die Hausarbeit teilen. 

Wenn mir doch einmal herausrutscht, dass mein Mann Zimtschnecken backt und seine Socken selbst in die Schublade räumt, bekomme ich meist zu hören, wie “glücklich” ich mich doch schätzen könne.

“Wow”, sagen die anderen Frauen dann — denn solchen Aussagen stammen eigentlich ausschließlich von anderen Frauen. “Du hast echt Glück. Ich wünschte, mein Mann würde das auch tun.”

Gleichberechtigung im Haushalt

Angesichts einer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift “Gender and Society” veröffentlicht wurde, ist unser Haushalt jedoch eine echte Ausnahme. Wissenschaftler der University of Chicago haben Daten ausgewertet, die zwischen 1976 und 2016 in den ganzen USA erhoben worden sind. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass viele Amerikaner inzwischen zwar mehr darauf achten, dass die Arbeit gerechter zwischen Männern und Frauen aufgeteilt wird.

Auf der anderen Seite sind viele von ihnen jedoch auch immer noch überzeugt davon, dass Cis-Frauen (Frauen, bei denen das biologische und gesellschaftliche Geschlecht dasselbe sind, Anm. d. Red.) bei der Hausarbeit und der Kindererziehung den größeren Anteil übernehmen sollten. Einige Studien besagen zwar, dass moderne Väter heutzutage dreimal so viel Zeit für die Erziehung ihrer Kinder aufbringen, wie unsere Großväter es im Jahr 1965 noch taten.

Doch trotzdem beläuft sich diese Zeit auf insgesamt lediglich acht Stunden pro Woche. Darüber hinaus beruhen diese Angaben auf der reinen Selbsteinschätzung der befragten Männer und sind deshalb alles andere als sicher.

Die Arbeitsteilung zwischen meinem Mann und mir hat sich nicht automatisch so ergeben. Ich musste sie mir hart erkämpfen. Mittlerweile kann ich ihn einfach um Unterstützung bitten. Zuvor musste ich diese jedoch jahrelang einfordern.

Haushalt und Beruf können zu Überarbeitung führen

Die Mutter meines Mannes war immer Hausfrau geblieben und sein Vater hatte das auch so gewollt. Und deshalb hatte mein Mann von Hausarbeit auch überhaupt keine Ahnung, als wir heirateten. Kochen konnte er erst recht nicht. Ich ziehe ihn noch immer damit auf, dass er einmal ein wahnsinniges Chaos veranstaltet hat, als er eine Tütensuppe zubereiten wollte. Ich saß damals mit meiner Trauzeugin im Wohnzimmer und wir bereiteten gerade den Blumenschmuck für unsere Hochzeit vor.

In unseren ersten Ehejahren kam ich durch meinem Beruf als Zeitungsjournalistin und durch die zusätzliche Hausarbeit auf 60 Arbeitsstunden pro Woche.

Ich habe gekocht, geputzt und die schmutzigen, zusammengeknüllten Socken meines Mannes aufgesammelt, die in einem Haufen auf dem Wohnzimmerboden lagen.

Ungerechtigkeit bei der Hausarbeit schlägt auf die Psyche

Die Geburt meiner Tochter war dann jedoch der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Sie schrie. Sie machte in die Windeln. Sie klammerte sich mit ihren zangenartigen Fingern an mich und wollte permanent von mir herumgetragen werden.

 Je lauter sie schrie, desto lauter wurde auch meine Stimme. “Kannst du bitte den Geschirrspüler ausräumen? Rühr doch bitte mal die Käsesauce um. Könntest du bitte eine Käsesauce kochen? Lass dich doch bitte nicht dauernd um alles bitten.”

In dieser ersten Phase als frischgebackene Mutter verhielt ich mich zunehmend passiv-aggressiv. Ich ignorierte die Geschirrberge im Spülbecken und die Wäscheberge auf dem Badezimmerboden voller Wut.

Halbherzige Hilfe im Haushalt

Ich begann, meinen Mann immer häufiger schmollend anzuschweigen, weil er keinerlei Anstalten machte, das Chaos aufzuräumen und weil die Unordnung durch unser Baby immer schlimmer wurde. Wenn er mich fragte, was denn los sei, maulte ich nur, dass “nichts” los sei oder dass ich “nicht darüber reden” wolle.

Doch eigentlich wollte ich ihm sagen: “Es ist überhaupt nichts in Ordnung. Warum kapierst du nicht, dass ich Hilfe brauche?”

Er konnte jedoch nur hören, dass ich die Tür hinter mir zusperrte und mich weigerte, ihn hereinzulassen. Er konnte meine Gedanken nicht lesen. Er hatte keine Ahnung, dass ich mir einfach nur wünschte, er würde eine Ladung Wäsche in die Maschine stecken und das Geschirr in die Spülmaschine räumen.

Seine Versuche, unsere Probleme zu lösen, waren zwar ziemlich halbherzig, doch er meinte es gut: Er brachte mir aus dem Supermarkt meine Lieblingssüßigkeiten mit oder er rief mich zu Hause an und fragte mich, ob er zum Abendessen Pizza mitbringen solle.

Letzten Endes machten wir eine Paartherapie

Durch seine Bemühungen schaffte er es immer wieder, die frostige Stimmung zwischen uns beiden kurzfristig aufzutauen. Und dann kümmerte ich mich wieder um den Abwasch, die Wäsche, das Staubsaugen und das Abstauben. Doch irgendwann brach in unserem Haus erneut das Chaos aus und der Kreislauf begann wieder von vorne.

Wir sprachen miteinander und ich schrie ihn an. Letzten Endes machten wir sogar eine Paartherapie.

Durch unsere Diskussionen fand ich heraus, dass ich ihm eigentlich nur häufiger sagen musste, was in mir vorging. Anstatt uns zu streiten, diskutierten wir miteinander. Diese Diskussionen waren sehr produktiv, weil wir es auf diese Weise schafften, uns auszutauschen. Je häufiger ich es schaffte, meine Wünsche klar auszusprechen, desto besser gelang es ihm, meine Bedürfnisse bereits erahnen zu können.

Nach 18 Jahren ist unsere Ehe noch immer nicht perfekt. Doch wir lieben uns und wir lernen immer mehr dazu.

Hausmann und Hauptverdienerin

Ich bin in unserer Familie die Hauptverdienerin. Denn mit Ausnahme der zwei Jahre direkt nach der Geburt unserer Tochter habe ich in den 18 Jahren unserer Ehe immer mehr verdient als mein Mann.

Ich übernehme auch einige Haushaltsaufgaben. Doch wenn ich meinen zwei oder manchmal sogar drei Jobs nachgehe, erledigt mein Mann den größeren Teil der Hausarbeit. 

Bei uns ist mein Mann derjenige, der am Wochenende lecker duftendes Brot backt und unter der Woche zum Abendessen cremige, selbstgemachte Soßen zubereitet.

Er ist derjenige, der zu spät von der Arbeit nach Hause kommt, weil er noch beim Supermarkt vorbeifahren musste. Und der sich an den Herd stellt, um für unsere dreiköpfige Familie gesunde (und manchmal auch nicht ganz so gesunde) Mahlzeiten zuzubereiten.

Geteilter Haushalt ist Gleichberechtigung

Und dennoch bin ich nicht glücklicher als die hunderttausend Männer, deren Frauen nach einem langen Arbeitstag in ihrem Beruf nach Hause kommen, ihre Mäntel aufhängen, ihre Ärmel hochkrempeln und sich an die liegengebliebene Hausarbeit machen. Und zwar nur, weil dies bis zum heutigen Tag von ihrem Geschlecht erwartet wird.

Ich bin kein Glückspilz. Ich bin eine gleichberechtigte Frau.

Meine Tochter ist damit aufgewachsen, dass ihre Mama in drei Jobs gleichzeitig arbeitet, während ihr Papa nur einen hat. Für sie ist das normal. Sie ist daran gewöhnt, dass ihre Mama abends in ihrem Büro sitzt und die Bilder bearbeitet, die sie vor kurzem bei einem Familien-Fotoshooting gemacht hat, weil einer ihrer drei Jobs Fotografin ist.

Ihr Vater fegt währenddessen mit einem Wischmop über den Esszimmer-Boden und bereitet eine Lasagne vor.

Es kann auch vorkommen, dass ihre Mama am Sonntagnachmittag mit einem Buch in der Hand auf dem Sofa sitzt, weil sie von den fünf Arbeitstagen in ihrem Hauptjob erschöpft ist und darüber hinaus auch noch den ganzen Samstag als Hochzeitsfotografin arbeiten musste. Und ihr Papa mäht in der Zwischenzeit den Rasen.

Meine Tochter hat Eltern, die eine faire Arbeitsteilung gefunden haben. Das ist zwar großartig, doch es ist kein Zeichen von Glück.

Haushalt ist für Erwachsene selbstverständlich

Glück hat man, wenn man ein vierblättriges Kleeblatt findet. Oder wenn man mit einem Rubbellos etwas gewinnt. Oder wenn man es gerade noch über die Kreuzung schafft, bevor die Ampel auf Rot umschaltet.

Mein Mann kann sich mit Mitte vierzig tatsächlich sein Abendessen selbst zubereiten und macht das auch. Er steckt sein Handtuch selbst in den Wäschekorb im Badezimmer. Und er ruft mich an und fragt, ob er unsere Tochter vom Fußballtraining abholen soll, wenn er früher von der Arbeit nach Hause kommt.

Wer behauptet, dass dies reines Glück sei, übersieht die Tatsache, dass er ein erwachsener Mann ist und betrachtet sein Verhalten stattdessen als Beweis dafür, dass ich in der Cornflakesschachtel des Lebens das Extrageschenk gefunden habe.

Es ist jedoch kein besonderes Glück, morgens die Cornflakesschachtel aufzumachen und dann tatsächlich auch Cornflakes darin zu finden. Es ist jedoch durchaus ein Problem, wenn man die Cornflakesschachtel aufmacht und gar nichts darin findet.

Dieser Blog erschien ursprünglich bei der HuffPost USA und wurde von Susanne Raupach aus dem Englischen übersetzt.

(ak)

Hund im Rollstuhl aus Graben vor grausamem Tod gerettet – so geht es dem Tier heute

$
0
0
  • Tierschützer haben in einem Graben einen hilflosen Hund entdeckt.
  • Als sie näher kamen, sahen sie, dass der Hund in einem Rollstuhl sitzt.
  • Im Video oben seht ihr, wie es dem Tier heute geht.

Vergangene Woche haben Tierschützer im US-Bundesstaat Ohio einen hilflosen Hund entdeckt. Seine Besitzer hatten den Hund, der in einem Rollstuhl sitzt, in einem Graben zum Sterben ausgesetzt.

Der Hund, der auf den Namen Bear hört, leidet an der sogenannten degenerativen Myelopathie (DM)einer Krankheit, die das Knochenmark angreift. Das führt zu Bewegungsstörungen in den Hinterbeinen, weshalb das Tier auf einen Rollstuhl angewiesen ist. 

Die Tierschützer von Trina & Friends K-9 Rescue brachten Bear in eine Tierklinik.

Dort wurde festgestellt, das Bear gechipt ist. Daraufhin wurden seine Besitzer kontaktiert. Diese machten den Tierschützern aber deutlich, dass sie den Hund nicht zurück haben wollten.

Tierschützerin: “Wie können Menschen so grausam sein?

Die Gründerin der Tierschutzorganisation, Karina Rosito, schrieb dazu auf Facebook:

“Jeder Hund verdient ein glückliches Zuhause, aber vor allem die mit besonderen Bedürfnissen. Trina ist mein Hund und der Name hinter meiner Tierschutzorganisiation. Sie hat DM und ich bin nur zu gut mit der Krankheit vertraut. Bear wurde zurückgelassen, um zu sterben. Wie können Menschen so grausam sein?”

Wie die Organisation außerdem auf Facebook mitteilte, hat Bear inzwischen ein neues Zuhause gefunden: Am vergangenen Montag verließ das Tier den US-Bundesstaat Ohio, um im über 1000 Kilometer entfernten US-Bundesstaat New Hampshire sein neues Leben zu beginnen.

(nmi)

Heidi Klum schwanger? Fans sind sich nach Instagram-Video sicher

$
0
0
  • Heidi Klum und Tom Kaulitz haben sich erst kürzlich verlobt – folgt nun schon ein gemeinsames Kind?
  • Das Model teilte ein Video, in dem sie mit vermeintlichem Babybauch zu sehen ist.
  • Im Video oben seht ihr, was Toms Bruder, Bill Kaulitz, zu den Gerüchten sagt.

Das 45-jährige Model Heidi Klum und ihr 28-jähriger Freund Tom Kaulitz sorgen immer wieder für Aufruhr: Doch nicht nur der Altersunterschied von 17 Jahren zwischen den beiden bewegt die Gemüter.

Nach der Blitz-Verlobung an Weihnachten letzten Jahres soll jetzt auch schon ein gemeinsames Baby unterwegs sein. Das meinen zumindest die Fans, die ein Instagram-Video von Klum kommentierten.

Fans meinen, einen Babybauch in Heidi Klums Video zu erkennen

Die 45-Jährige teilte nämlich ein Video von sich, das sie mit kurzem Hängerkleid und Luftballons in der Hand zeigt. Dabei springt sie – und es sieht so aus, als würde sich ein kleines Bäuchlein unter dem Kleid abzeichnen.

So sehen das zumindest die Fans von Heidi Klum und sind sich einig:Das Topmodel muss schwanger sein.

Eine fragt lediglich: “Ist da ein kleines Bäuchlein zu sehen?”

Ein anderer User diagnostiziert das Aussehen des Models mit “eindeutig schwanger”.

Einer will sogar geschätzt haben, wie weit Heidi Klum in ihrer Schwangerschaft ist und schreibt: “Mhmm. 3 Monat?”

Ein Nutzer findet, dass nicht nur Heidis Bauch etwas dicker aussieht:

“Sie ist auch etwas fülliger im Gesicht. Schwanger oder der Riesenpfannkuchen vom Superbowl am Sonntag – wir werden sehen.”

Heidi Klum gibt spekulative Antwort auf Baby-Frage

Im August 2018 heizte Heidi Klum die Gerüchteküche selbst an. Die amerikanische Reporterin Terri Seymour fragte Klum im Interview mit dem TV-Magazin “Extra”: “Wie läuft die Beziehung? Bist du glücklich, willst du mehr Babys?”

Die Antwort der Modelmama sorgte damals schon für Spekulationen.

“Man weiß nie, was im Leben passiert”, sagte sie. “Dinge passieren einfach. Ich weiß nicht, was passieren wird.”

Klum scheint ein fünftes Kind also nicht auszuschließen. Sie hat bereits eine Tochter mit dem italienischen Formel-1-Manager Flavio Briatore sowie zwei Söhne und eine Tochter mit dem Sänger Seal. 

Wer weiß, vielleicht folgen nun bald auch noch Zwillinge. Die Gene dafür liegen bei Tom Kaulitz ja offensichtlich in der Familie.

(ak)

"Platz in der Hölle": EU-Ratschef Tusk attackiert radikale Brexit-Befürworter

$
0
0

► EU-Ratschef Donald Tusk hat sehr deutliche Worte für radikale Brexit-Befürworter in der britischen Politik gefunden.

► Tusk sagte am Mittwoch in Brüssel

“Ich denke manchmal darüber nach, wie der besondere Platz in der Hölle für jene aussieht, die den Brexit vorangetrieben haben, ohne auch nur eine Skizze eines Plans zu haben, ihn sicher über die Bühne zu bringen.”

► 50 Tage vor dem Brexit-Datum sei es nun oberste Pflicht, einen ungeregelten EU-Austritt zu verhindern. Er glaube immer noch, dass eine gemeinsame Lösung möglich sei. 

► “Und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, sie zu finden,” sagte der Pole vor dem Brüssel-Besuch der britischen Regierungschefin Theresa May am Donnerstag.

Diesen Appell richtet Tusk an May:

Tusk stellte allerdings klar, dass die EU keine neuen Angebote mache werde. Der im britischen Parlament Mitte Januar abgelehnte Austrittsvertrag werde nicht für Neuverhandlungen geöffnet.

“Ich hoffe, dass wir morgen von Premierministerin May eine realistische Vorstellung bekommen, wie die Blockade beendet werden kann, in die das Verfahren eines geregelten Austritts Großbritanniens aus der EU sich nach den jüngsten Abstimmungen im Unterhaus befindet”, sagte Tusk.

Das sagt Tusk über die Nordirland-Frage:

Für die EU blieben die irische Grenzfrage und der Friedensprozess in Irland oberste Priorität, fügte er bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem irischen Ministerpräsidenten Leo Varadkar hinzu.

Deshalb bestehe man auf der Garantie einer offenen Grenze, den sogenannten Backstop. “Es gibt hier keinen Spielraum für Spekulationen”, betonte Tusk.

In Großbritannien mehren sich die Stimmen, die den Backstop neu verhandeln möchten.

Wilder, lauter, sensibler: So geht ihr mit gefühlsstarken Kindern um

$
0
0

“Die extremen Gefühle unserer Tochter sind uns zum ersten Mal aufgefallen, als sie ungefähr ein Jahr alt war“, erzählt Lisa Kurschat. “Sie hatte einen Wutanfall, der fast eine Stunde dauerte. Von da an kam das häufiger vor, manchmal zwei oder drei Mal am Tag. Anfangs haben wir es für das typische Trotzverhalten eines Kleinkindes gehalten. Doch dann wurde uns klar, dass unsere Tochter in dieser Hinsicht anders ist als andere Kinder.”

Lisa Kurschat hat zwei Kinder. Eines davon, ihre heute vierjährige Tochter, zeichnet sich durch extrem starke Gefühle aus. Das kann besonders heftige Wut, oder tiefste Traurigkeit sein, aber auch überschwängliche Freude. Jedes Gefühl erlebt die Vierjährige etwa hundertfach verstärkt.

Lisa Kurschats Tochter hat keine Krankheit, keine Störung irgendeiner Art, kein Ungleichgewicht oder sonstiges. Sie ist ein ganz normales Kind mit einem besonderen Persönlichkeitsmerkmal: Gefühlsstärke.

So viel Freude, so viel Wut 

Den Begriff “gefühlsstark” hat im Zusammenhang mit diesen besonderen Kindern die Journalistin und Bestsellerautorin Nora Imlau entwickelt. In ihrem Buch “So viel Freude, so viel Wut” (Kösel-Verlag) schreibt sie über die besonderen Eigenschaften gefühlsstarker Kinder, die Herausforderungen im Umgang mit ihnen und wie Eltern diese Kinder liebevoll und bedürfnisorientiert begleiten können.

Ihr Buch, das 2018 erschien, hat offenbar einen Nerv getroffen. Viele Eltern fühlen sich endlich verstanden, können den Besonderheiten ihrer Kinder nun einen Namen geben und müssen nicht länger fürchten, dass sie in der Erziehung ihrer Kinder versagt haben.

“Diese Kinder gab es schon immer”, sagt Nora Imlau im Gespräch mit der HuffPost. “Früher hat man gesagt, dass sind schwierige, verhaltensauffällige oder auch schlecht erzogene Kinder. Es war mir wichtig, über diese Kinder zu schreiben und auch einen Begriff für sie zu finden, der wertschätzend ist und der sie nicht sofort in eine Problem-Schublade steckt.”

Denn für die Eltern dieser besonderen Kinder ist es eine echte Herausforderung, sie zu begleiten. Viele zweifeln an ihren Fähigkeiten als Eltern oder fragen sich, was sie falsch gemacht haben.

Mein Kind ist anders – aber warum?

► Warum können alle anderen Kinder im Liederkreis stillsitzen, das eigene aber wird schon nach wenigen Sekunden hibbelig und unruhig?

► Warum können andere Kinder einfache Regeln befolgen, das eigene Kind aber überschreitet regelmäßig die Grenzen?

► Warum kann ein schief geschnittenes Brot, eine kratzige Strickjacke oder ein leichtes Abweichen von der Alltagsroutine einen ganzen Nachmittag ruinieren?

Die meisten Eltern fühlen sich für das auffällige Verhalten ihrer Kinder verantwortlich, suchen die Schuld zunächst bei sich selbst und ihren Kindern. Und auch der Druck und die Erwartungshaltung von Außen machen es Familien mit gefühlsstarken Kindern häufig schwer, den Alltag zu meistern.

Wir haben ganz lange gedacht, dass wir irgendetwas falsch machen. Wir haben uns immer wieder anhören müssen, dass wir unserer Tochter mehr Grenzen setzen sollten oder konsequenter sein müssten. Aber je mehr Grenzen wir gesetzt haben und je konsequenter wir waren, desto schlimmer wurde es”, erzählt Lisa Kurschat.

Nora Imlau ist es deshalb besonders wichtig zu betonen: Niemand hat Schuld daran, dass ein Kind mit extremen Emotionen ausgestattet zur Welt kommt.

Gefühlsstärke ist angeboren 

Gefühlsstärke ist ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal. Jeder Mensch kommt mit einer individuellen Grundeinstellung des Gehirns zur Welt. Sie bestimmt, wie wir Reize von Außen wahrnehmen und verarbeiten, wie gut oder schlecht wir uns beruhigen können, wie intensiv wir Sinneseindrücke wahrnehmen, wie viel Bewegung wir brauchen, um uns gut zu fühlen und auch, wie sehr wir die Gefühle anderer Menschen in unserer Umgebung erspüren können.

Gefühlsstarke Kinder nehmen mit allen Sinnen besonders stark wahr. Was sie auf der Haut spüren, was sie riechen, was sie sehen und hören – alles wird als sehr intensiv empfunden.

Da Gefühlsstärke angeboren ist, haben Eltern darauf genauso wenig Einfluss wie auf die Haar- oder Augenfarbe ihrer Kinder. Doch Imlau will betroffenen Eltern mit ihrem Buch zeigen, dass sie durchaus einen Einfluss darauf haben, wie ihr Kind an dieser besonderen Eigenschaft wachsen und mit ihr glücklich werden kann.

Für Imlau ist es eine Herzensangelegenheit, anderen Eltern zu helfen, denn sie ist selbst Mutter eines gefühlsstarken Kindes. Kurz nach dessen Geburt merkte sie, dass es ganz andere Bedürfnisse hatte als ihre anderen Kinder. 

“Im Gegensatz zu meinen anderen Kindern hatte mein gefühlsstarkes Kind von Anfang an Schwierigkeiten, sich selbst zu regulieren. Es hat unglaublich viel geschrien und geweint und hatte extreme Emotionssausschläge in alle Richtungen. Die meisten Babys haben zwischendurch Phasen, in denen sie zufrieden vor sich hinbrabbeln. Mein Baby hingegen kannte nur überschäumende Freude, völlige Verzweiflung oder tiefste Wut – und nichts dazwischen”, erzählt Imlau.  

Die Journalistin begab sich auf die Suche nach den Ursachen dieser extremen Gefühle. Sie befasste sich viele Jahre lang mit den Persönlichkeitsmerkmalen dieser Kinder, sprach mit Wissenschaftlern, aber vor allem auch mit anderen Eltern von gefühlsstarken Kindern.

Gefühlsstarke Kinder nehmen ihre Umwelt anders wahr 

Heute weiß sie: Es gibt Jungen und Mädchen, die einfach anders sind als andere Kinder. Sie nehmen ihre Umwelt intensiver wahr. Sie haben mehr Begeisterung, mehr Tatendrang, mehr Freude – aber auf der anderen Seite auch mehr Traurigkeit, mehr Wut und mehr Aggression.

“Gefühlsstarke Kinder nehmen oft mit allen Sinnen besonders stark wahr. Was sie auf der Haut spüren, was sie riechen, was sie sehen und hören – alles wird als sehr intensiv empfunden. Und das kann oft zu einem Grundstresspegel führen”, erklärt Imlau.

Jedes Geräusch ist wie eine Explosion. Jedes normale Licht ist wie ein Blitz.

Diese Kinder sind keine absolute Seltenheit. Es gibt Hunderttausende von ihnen. Überall auf der Welt. Etwa jedes siebte Kind kommt mit diesem besonders explosiven Mix der Persönlichkeitsstruktur zur Welt.

Sie bewegen sich nie in der Mitte, sondern immer im Extremen. Das macht den Umgang mit ihnen so schwierig.

“Bei meinen Jungs gibt es nur Extreme. Entweder die Gefühle sind auf der Skala bei 0 oder bei 10. Dazwischen gibt es nichts”, erzählt Swetlana Enns.Die 31-Jährige hat einen eineinhalbjährigen und einen fast dreijährigen Sohn. Beide sind gefühlsstark.

Täglich erlebt die Mutter, dass ihre Kinder so überschwänglich glücklich sind, dass sie gar nicht wissen, wohin mit all der Freude. Doch schon kurz danach kann es ins andere Extrem umschlagen und eine zerbrochene Banane wird zur Katastrophe.

Jedes Gefühl ist hundertfach verstärkt

Enns betreut inzwischen beide Kinder zu Hause. Bei der Tagesmutter hat ihr ältester Sohn sich nicht mehr wohlgefühlt. Offenbar war sie mit seinem starken Temperament nicht zurechtgekommen und hatte öfter mit ihm geschimpft.

Seitdem die Mutter weiß, dass ihre Kinder gefühlsstark sind, kann sie viel besser auf sie eingehen und verstehen, warum sie in bestimmten Situationen so extrem reagieren:

Wenn mein Sohn Milan ein weinendes Kind sieht, muss er fast mitweinen. Aber er weiß gar nicht wohin mit diesem Gefühl, weil er es selbst nicht einordnen kann. Und dann fängt er oft an zu hauen. Er will, dass das Gefühl weggeht und anders kann er sich in dem Moment nicht helfen”, erzählt Enns.

Manche Eltern können nicht nachvollziehen, warum ihr Kind es nicht schafft, sich zusammenzureißen. Ihnen versucht Nora Imlau es so zu erklären:

“Alles, was ihr fühlt, fühlt euer Kind noch hundert Mal so stark. Jedes Geräusch ist wie eine Explosion. Jedes normale Licht ist wie ein Blitz. Ihr müsst euch alles in der Extremvariante vorstellen.”

Gefühlsstarke Kinder scheinen deshalb dauerhaft unter Strom zu stehen. Jede Kleinigkeit kann für sie schon ein Reiz sein. Imlau erklärt:

“Oft fällt es uns selbst nicht auf, aber wenn wir uns dann in der Wohnung umsehen, bemerken wir eine Uhr, die permanent tickt und eine Stereoanlage, bei der ständig ein Licht blinkt. Vielleicht mischen sich der Geruch von den Schuhen im Flur und der des Kompost in der Küche. Bei gefühlsstarken Kindern führen all diese Sinneseindrücke häufig zu dauerhaftem Stress.”

Das Gehirn im Notfallmodus

Eine Erklärung dafür ist die Gehirnstruktur gefühlsstarker Kinder. Ihr Emotionszentrum, die sogenannte Amygdala, ist ein kleines Areal im Gehirn, das auf Wut und Angst besonders empfindlich reagiert. Bei Menschen mit einer sehr empfindlichen Amygdala wird schon bei relativ geringen Stresslevel ein Signal an das Stammhirn gesendet, in den Notfallmodus umzuschalten.

So kommt es vor, dass Kinder mit dieser Gehirnstruktur auf Kleinigkeiten reagieren, als wären sie eine Katastrophe. Ihre Eltern haben das Gefühl, dass sie ständig überreagieren.

Wenn das geschieht und das Gehirn der Kinder im Notfallmodus ist, können sie sich kaum selbst aus ihren Gefühls-Anfällen befreien. Sie schreien, schlagen um sich, beißen, werfen sich auf den Boden und es dauert oft sehr lange, bis sie es schaffen, sich zu beruhigen.

Wichtig ist dabei, die Kinder liebevoll zu begleiten, geduldig abzuwarten und nicht zu schimpfen, sondern Nähe und Körperkontakt zuzulassen. Gerade in den ersten Lebensjahren brauchen gefühlsstarke Kinder besonders viel Zuwendung und Unterstützung im Umgang mit ihren extremen Emotionen. Später ist es dann wichtig, ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie sich selbst helfen können.

Hilf mir, mir selbst zu helfen

“Für mich war es eine ganz wichtige Erkenntnis, zu verstehen:Mein Kind macht das nicht mit Absicht, mein Kind will mich auch nicht ärgern. Aber es kann auch nicht meine Aufgabe sein, dauerhaft die Gefühle meines Kindes zu regulieren.Wir müssen gemeinsam daran arbeiten und herausfinden, wie mein Kind Strategien entwickeln kann, um mit diesen überbordend starken Gefühlen selbst umzugehen”, sagt Nora Imlau.

Denn für Eltern gefühlsstarker Kinder ist es auch wichtig, gut auf sich selbst zu achten:

“Ich habe häufig beobachtet, dass insbesondere Mütter sich in der Begleitung ihres gefühlsstarken Kindes so verausgaben, dass sie irgendwann selbst in einem Burnout landen. Weil es so anstrengend ist und sie sich nicht mehr abgrenzen können”, sagt Imlau.

“Die schwierigste Balance für Eltern von gefühlsstarken Kindern ist, verbunden zu bleiben, aber trotzdem die eigenen Grenzen zu wahren. Ich bin für dich da, aber ich lasse mich von dir nicht in dieses große Gefühl mit hineinreißen.”

Meine gefühlsstarken Kinder haben mich dazu gebracht, mich mit meinem eigenen inneren Kind auseinanderzusetzen.

Es gibt trotz all der Schwierigkeiten und Herausforderungen aber auch viele schöne Dinge, über die betroffene Eltern sich freuen können.

Weltverbesserer und Visionäre 

Zwar sind gefühlsstarke Kinder leicht reizbar, sehr sensibel, fordernd, wild und scheinbar dickköpfig. Doch auf der anderen Seite zeichnen sie sich häufig durch ein hohes Maß an Kreativität, Neugier, Mut, Ausdauer, Leidenschaft, Empathie, Klugheit und Begeisterungsfähigkeit aus.

Sie sind kleine Weltverbesserer, Erfinder, Revolutionäre, Künstler und Visionäre. Sie tragen unglaubliche Stärken und großes Potenzial in sich.

Ja, gefühlsstarke Jungen und Mädchen bringen ihre Eltern nicht selten an deren Grenzen. Aber mit dem richtigen Blickwinkel, kann das auch als Chance betrachtet werden, über sich selbst hinauszuwachsen:

Meine gefühlsstarken Kinder haben mich dazu gebracht, mich mit meinem eigenen inneren Kind auseinanderzusetzen”, erzählt Swetlana Enns. “Ich habe mich selbst besser kennengelernt und mehr und mehr verstanden, warum ich in bestimmten Situationen nicht so gelassen reagieren kann, wie ich gerne würde. Und dafür bin ich sehr dankbar.” 

(ak)


Instagram hat ein Problem mit nackten Kindern und alten Männern

$
0
0

Das perfekt angerichtete Essen beim Vietnamesen in der Innenstadt, die Urlaubsfotos aus Hawaii, ein Selfie mit dem neuen Makeup: Die meisten der rund eine Milliarde Instragramnutzer dürften die beliebte Fotocommunity genau dafür kennen.

Hier – so scheint es – posten vor allem unbeschwerte junge Menschen Sequenzen aus ihrem mal mehr und mal weniger aufregenden Alltag. Doch nur wenige Klicks von dieser vermeintlichen Wohlfühlzone entfernt, wird es düster.

Hier rekeln sich junge Mädchen und Jungen in aufreizenden Posen. Sie tragen Unterwäsche, manche von ihnen sind gerade elf Jahre alt geworden, andere sind 14 oder 15. Darunter kommentieren Männer: “Sexy”, “heiß”, “schmutzig”. Oder: “Zeig mir deinen Penis!” Einige von ihnen sind sogar mit ihrem Klarnamen bei Instagram angemeldet, haben Fotos von sich oder von den eigenen Kindern hochgeladen.

Es ist eine Seite des beliebten Foto-Netzwerks, die erschaudern lässt. Die das freundliche Image von Instagram, das lange dafür berühmt war, anders als andere soziale Medien vor allem angenehme Seiten des Zusammenlebens zu zelebrieren, in Zweifel zieht.

Denn, was die Fälle noch bedenklicher macht: Instagram scheint nicht systematisch gegen die Ausbeutung von Kindern und Teenagern vorzugehen. Eher scheint es, als würde die Tochterfirma von Facebook in vielen Fällen bewusst wegschauen. Experten warnen: Hier entsteht gerade ein gefährlicher Rückzugsort für Pädophile.

Ältere Männer kommentieren nackte Jungen

Falko (Name geändert) trägt einen Ohrring am linken Ohr, er hat kurze braune Haare, die an den Seiten schon ergrauen. Sein Profilname bei Instagram könnte darauf hindeuten, dass er 31 Jahre alt ist. Er sieht eher aus wie 45.

Etwas unbedarft schaut Falko auf seinem einzigen Foto, einem Selfie, in die Kamera, das Bild ist verwackelt, sein Gesicht füllt nur die untere Hälfte des Fotos aus.

Doch Falko ist ohnehin nicht bei Instagram, um eigene Bilder zu teilen. Darauf deutet zumindest einiges hin. 53 Nutzern folgt der Mann, der aus dem deutschsprachigen Raum zu stammen scheint.

Sie haben Namen wie “Cute Boy Models”, “Trade Kids 69″ oder “Boy Mark 2004”. Viele von ihnen sind “private” Konten, man muss eine Anfrage stellen, bevor man die hier geposteten Fotos sehen kann. Andere sind öffentlich zugänglich.

Die meisten Accounts, die anzügliche Bilder kleiner Jungen verbreiten, sind

Vor allem Fotos von vorpubertären Jungen sind hier zu sehen, meist verschiedene “Models” pro Account. Sie tragen Unterwäsche, auf einem Bild greift sich ein Junge in den Schritt um die Wölbung seines Penis in den Boxershorts zu zeigen. 

33 Nutzer haben kommentiert. “Sexy”, schreibt ein “Helmut”. Falko hat auf “Gefällt mir” gedrückt.

Teenagermodels und Perverse 

Andere Nutzer wie Falko folgen vor allem Accounts, die vorgeben, kleinen Mädchen zu gehören. Manche von ihnen tausenden dieser Profile.

Die dort gezeigten Mädchen sind weit unter 18 Jahren – oft wohl auch unter 13. Das ist eigentlich das Alter, das Instagram als Mindestalter für den Gebrauch der Plattform definiert hat.

Die Mädchen liegen auf Betten oder am Pool, stehen in Unterwäsche vor einfarbigen Hintergründen, die wirken, als hätte der Fotograf mit einem Bettlaken eine Art Fotostudie improvisieren wollen. 

Wer sich die Uploader genauer ansieht, merkt, dass es sich wohl um mindestens zwei verschiedene Arten von Nutzern handelt.

Einige der Accounts gehören zu professionellen oder semiprofessionellen “Teenager-” oder “Kindermodels”. Sie posieren für kleinere und größere Modemarken, oft in knappen Outfits oder in Bademode und werden vorgeblich von den Eltern oder einer Agentur betrieben. 

Andere Accounts jedoch wirken wie Sammlungen von teilweise offenbar privaten Schnappschüssen von Kindern und jungen Teenagern. Viele von ihnen geben vor, von den abgebildeten Jugendlichen betrieben zu werden. Andere machen deutlich, dass die Betreiber lediglich “Sammler” anzüglicher Kinderfotos sind. 

Fotos eines Jungen mit entblößten Genitalien auf einem Bett, die rechtlich in den kinderpornografischen Bereich fallen dürften, finden sich hier ebenso, wie offensichtlich ungefragt geschossene Bilder von jugendlichen Mädchen am Strand.

Zum Hintergrund: Das Strafgesetzbuch definiert Kinderpornografie als Abbildung von a) sexuellen Handlungen von, an oder vor einer Person unter 14 Jahren, b) ganz oder teilweise unbekleideten Kindern in unnatürlich geschlechtsbetonter Körperhaltung oder c) unbekleideten Genitalien oder des unbekleideten Gesäßes eines Kindes. Sind die Gezeigten älter als 14 Jahre aber jünger als 18 handelt es sich um Jugendpornografie.

Experte warnt: Fast jedes Kind wird Opfer

Thomas-Gabriel Rüdiger kennt das Phänomen. Er arbeitet als Kriminologe am Institut für Polizeiwissenschaft an der Fachhochschule der Polizei in Brandenburg. Er hat sich auf Cyberkriminologie spezialisiert und forscht auch zu sexuellem Missbrauch von Kindern im Netz.

Gegenüber der HuffPost erklärt er: “Eltern stellen leider nicht selten Bilder ihrer Kinder zum Beispiel auf Instagram, aber auch auf WhatsApp als Profilbild ein, da sie letztlich stolz auf ihre Kinder sind und dies auch von anderen hören wollen.”

Das könne auch dazu führen, dass sie Bilder von den Kindern beim Sport, am Strand oder auch in der Badewanne öffentlich posten, teilweise seien die Kinder dabei auch nackt. Kinder würden zudem im digitalen Raum auch mit diesen Mechanismen aufwachsen und dann selbst entsprechende Bilder und Videos posten.

Kriminologe Thomas-Gabriel Rüdiger warnt vor den dramatischen Ausmaßen, die sogenanntes

Rüdiger warnt: “Leider ist erkennbar, dass Sexualtäter explizit diese öffentlich geposteten Bilder sammeln und wenn die Bilder von den Kindern selbst hochgeladen werden auch den Kontakt suchen.”

Das nehme bisweilen drastische Ausmaße an, wie der Kriminologe bestätigt: “Persönlich gehe ich beispielsweise davon aus, dass annähernd kein Kind im digitalen Raum aufwachsen kann, das nicht auch mit einem Sexualtäter - einem Cybergroomer - konfrontiert wird.”    

Instagram sperrt Bilder zunächst nicht

Die HuffPost hat 40 Bilder aufgespürt, die Kinder und Jugendliche in sexualisierenden Posen zeigen, und über die in der App integrierte Melde-Funktion bei Instagram angezeigt. Das ernüchternde Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Fotos wurde nicht sofort gelöscht. Die standardmäßig ausgespielte Begründung:

“Wir haben den Beitrag, den du wegen Nacktheit oder Pornografie gemeldet hast, überprüft und festgestellt, dass er nicht gegen unsere Community-Richtlinien verstößt.”

Das mag verwundern. Denn das Unternehmen erklärt in den eigenen Gemeinschaftsrichtlinien, Bilder von “nackten und halbnackten Kindern” im Zweifelsfall aus Sicherheitsgründen zu löschen. Selbst wenn die Intention hinter den Fotos – wie etwa bei Familienfotos am Strand – harmlos zu sein scheint.

Trotzdessen blieb etwa ein Foto online, das eine obenrum unbekleidete Jugendliche – nicht älter als 15 Jahre – unter der Dusche zeigt. Nur mit einem Arm verdeckt sie ihre Brüste.

Oder ein Bild, das zeigt wie ein Junge, der kaum älter zu sein scheint als elf, nackt auf einem Bett liegt – nur mit einer Windel bekleidet. Laut Strafgesetzbuch wohl eine Abbildung in “unnatürlich geschlechtsbetonter Körperhaltung”, die das Bild als Kinderpornografie qualifizieren könnte.

Auf Anfrage der HuffPost teilt ein Instagram-Sprecher nur mit: “Die Sicherheit von Minderjährigen auf Instagram hat für uns oberste Priorität. Wir erlauben keine Inhalte, die Minderjährige gefährden.”

Nach der Kontaktaufnahme durch die HuffPost hat Instagram die erwähnten Accounts immerhin doch noch gesperrt. “Wir haben die Konten entfernt und sie an die Behörden gemeldet”, heißt es von Seiten des Unternehmens.

Soziologe glaubt: Händler wollen Kunden locken

Experten kritisieren allerdings scharf, dass das kaum systematisch passiert. So auch Professor Frederic Vobbe, der an der Hochschule Heidelberg zu sexualisierter Gewalt im Internet forscht.

Vobbe sagte der HuffPost: “Webanbieter zum Teilen von Bildern- und Videos haben, wenn es sich nicht um nachweisliche Strafhandlungen handelt, zunächst einmal kein Interesse, derartige Profile und Handlungen zu sanktionieren.”

Der unzensierte Handlungsspielraum der Nutzer sei für Unternehmen wie Bargeld, da sich die Zahl der Nutzer und Nutzerinnen auch am Maß der Handlungsfreiheiten bemesse.

Vobbe erklärt: “Man will niemanden einschränken, damit er nicht den Dienstanbieter wechselt. An dem Thema beißt sich die politische Prävention übrigens schon seit ein paar Jahren die Zähne aus.”

Auch die Nutzern eingeräumte Freiheit in sozialen Netzwerken sorge dafür, dass sich das Problem anzüglicher Kinderfotos beispielsweise in Richtung von Plattformen wie Instagram verlagere.

“Vor ein paar Jahren waren es noch einschlägige Seiten die meist nur vorgaben, Kindermodels zu umwerben, deren Zweck aber eigentlich darin bestand, Menschen, die ein Interesse daran haben, Missbrauchsabbildungen zu konsumieren, als ‘Apptizer’ zu dienen”, erklärt Vobbe.

“Meistens verabredete man sich von dort, um auf anderen Kanälen damals meist mittels Clouds explizite Bilder zu verkaufen oder zu tauschen.” Heute komme es auch bei Instagram zu ähnlichen Aktivitäten.

So vermutet der Soziologe, dass auch kommerzielle Anbieter von Missbrauchsabbildungen längst bei öffentlichen Sozialen Netzwerken aktiv seien, um “Kunden“ anzulocken – und womöglich auch von ihren eigentlichen Aktivitäten im Darknet abzulenken.

Jenem weitgehend anonymen Teil des Internets, der immer wieder als Marktplatz für kriminelle Dienstleistungen missbraucht wird.

Kindermodels sammeln hunderttausende Follower 

Klar ist: Solche Fälle stellen im Falle Instagram die krasse Ausnahme dar.

Weit verbreitet sind dagegen die Fotos professioneller “Teenager-” und “Kindermodels”, die bei teilweise kommerziellen Fotoshootings in wenig kindgerechten Posen abgelichtet werden.

Hunderttausende Follower haben einige von ihnen – schon bevor sie das Instagram-Mindestalter von 13 Jahren erreicht haben. Wer die Liste der Follower stichprobenartig durchsucht, bekommt den Eindruck, dass es auch hier einen signifikanter Anteil älterer Männer gibt.

Die fragwürdige Entscheidung von Eltern, ihre Kinder schon im jungen Alter vor einem riesigen weltweiten Publikum zu Bikini-Models zu stilisieren, ist das eine. Das andere ist das Umfeld, das Instagram für Pädophile schafft, die in den Kommentarspalten dieser Bilder ihre Fantasien ausleben.

Unter den Fotos einer elfjährigen Russin, die sich in engem Poledance-Kostüm an einer Stange rekelt oder im auffällig kurzen Rock auf der Küchenanrichte  schreiben Nutzer so ungehemmt obszöne Kommentare. “So sexy”, “fantastische Beine”, “was ein Hintern”. Oder: “Willst du 25 Zentimeter in deiner Muschi und deinem Arsch?”

Die Elfjährige ist stets im kurzen Rock zu sehen, meist trägt sie ein enges Top, ihre Beine sind gespreizt. Wir haben die Bilder verfremdet.

Experte Vobbe warnt: “Das sexualisierte Kommentieren von Kinderbildern kann auch als exhibitionistische Handlung betrachtet werden, deren Zweck im Machterleben mittels der verübten Integritätsverletzung liegt.”

Instagram äußert sich zum Problem der anzüglichen Kommentare nicht.

Die Bilder der elfjährigen Poledancerin im kurzen Rock jedenfalls findet das Unternehmen offenbar ebenfalls nicht anstößig. Auch nach mehrfacher Meldung bleiben alle Fotos online.

(jg)

BBC-Interview: AfD-Vize von Storch beleidigt Sohn von Holocaust-Überlebendem

$
0
0
AfD-Vize Beatrix von Storch.

Die AfD-Vizefraktionsvorsitzende Beatrix von Storch hat sich in einem Interview auf dem britischen Sender BBC mit einem jüdischen Briten in einem Streit um den Holocaust verzettelt.

In der Radiosendung “My Brexit Dilemma” wollte Reporter Adrian Goldberg der persönlichen Frage nachgehen, ob er sich vor dem Austritt seines Landes aus der EU um einen deutschen Pass bemühen sollte.

Goldberg ist der Sohn jüdischer Eltern, sein Vater kam mit dem Kindertransport in den frühen Tagen der NS-Herrschaft nach Großbritannien. Die meisten anderen seiner Verwandten wurden im Holocaust ermordet.

Von Storch konfrontierte er mit seinem Gefühl, dass die AfD eine ähnliche Ablehnung und Verfolgung von Minderheiten betreibe, wie sie vor rund 80 Jahren den Juden entgegenschlug.

► Dann kam es zum Eklat. “Wenn Sie das in eine Traditionslinie mit dem Dritten Reich stellen wollen, sind Sie komplett dumm”, wütete von Storch. “Sie sind nicht nur dumm, sondern Sie haben keine Ahnung, was damals passiert ist.”

Goldberg erklärte, er empfinde das als Beleidigung. Schließlich habe er damals nahezu seine komplette Familie verloren – nur wegen ihres Glaubens.

Doch die AfD-Politikerin machte weiter: “Wir wollen unsere Kultur bewahren!” Sie betonte, Muslime sollten “in ein islamisches Land ziehen”. “Wir sind kein muslimisches Land!” 

Das Interview machte zweierlei deutlich:

► Zum einen die unveränderte Ablehnung der AfD, die Möglichkeit der friedlichen Koexistenz verschiedener Religionen und Kulturen anzuerkennen.

► Zum anderen von Storchs völliges Fehlen von Empathie und Feingefühl im Umgang mit den Verbrechen der Nationalsozialisten und ihren jüdischen Opfern.

Das Verhältnis der AfD zum Judentum

Das Verhältnis der AfD zum Judentum ist seit jeher schwierig.

► Die rechte Partei beheimatet nicht nur Antisemiten wie den baden-württembergischen Politiker Wolfgang Gedeon. Immer wieder bedient sie sich auch – wie in der Kampagne gegen den US-amerikanischen Milliardär George Soros – antisemitischen Klischees, einzelne AfD-Politiker haben den Holocaust geleugnet.

► Zuletzt kam es zum Eklat, als die AfD-Fraktion in Bayern eine Gedenkstunde im Landtag verließ, nachdem die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, die Partei kritisiert hatte.

Und doch versuchen die Rechtspopulisten sich stets als Beschützer der Juden zu stilisieren, zuletzt wurde gar die Interessengruppe “Juden in der AfD” gegründet. Häufig der Tenor: Die wahre Gefahr für das Judentum sind die Muslime – allen voran die muslimischen Flüchtlinge in Deutschland.

Von Storch erklärte in der BBC, ihre Partei sei grundsätzlich dafür, Flüchtlingen aus Kriegsländern zu helfen. “Was wir erleben mit der großen Mehrheit von ihnen ist eine komplette Andersartigkeit der Kultur. (...) Das funktioniert nicht.”

(vw)

"Dunja Hayali": Anti-Mobbing-Coach hat emotionalen Appell an Eltern und Lehrer

$
0
0
  • Es war der wohl beeindruckendste Auftritt am Mittwochabend bei “Dunja Hayali” im ZDF.
  • Der Ex-Schauspieler und Coach Carsten Stahl war als Gast zum Thema Mobbing geladen – und hatte eindringliche Botschaften an Eltern und Lehrer.
  • Die Szene seht ihr oben im Video.

Es war eine Meldung, die Deutschland erschütterte: Eine 11-jährige Schülerin soll in Berlin Selbstmord begangen haben – vermutlich auf Grund von Mobbing

Ein Fall, den auch Dunja Hayali in ihrer ZDF-Talkshow am Mittwochabend thematisierte. Zu Gast war unter anderem der frühere Schauspieler und heutige Anti-Mobbing-Coach Carsten Stahl.

Es war der wohl emotionalste und eindringlichste Auftritt des Abends. Mobbing beginne heute schon in den Kitas. “Es wird immer schlimmer”, sagt er.

Stahl war als Schüler Opfer und Täter. Als 10-Jähriger “hatte ich rötliche Haare, Sommersprossen, war dick und hilflos.”

Anti-Mobbing-Coach Carsten Stahl bei Dunja Hayali.

Dunja Hayali: Anti-Mobbing-Coach mit eindringlichem Appell an Eltern und Lehrer

Über Monate wurde er geschlagen, getreten, bedroht. Dann schubsten ihn fünf Mitschüler in eine drei Meter tiefe Grube und pinkelten auf ihn. “Was hat das wohl mit meiner Seele gemacht?”, sagte er im Studio von “Dunja Hayali”

Mehr zum Thema: Mobbing an Schulen – So könnt ihr eurem Kind helfen

Später wurde er selbst zum Täter. Heute reist er als Anti-Mobbing-Coach durch Deutschland und tritt vor Schülern, Lehrern und Eltern auf. 

Mobbing finge mit dem “Veräppeln des Namens an. Wenn ihr denkt, das geht wieder weg: Nein! Das wird nur noch schlimmer.”

An Eltern und Lehrer appelliert er bei “Dunja Hayali”: “Ihr müsst die Signale beachten.” Die Noten von Mobbing-Opfern fallen rapide, wollen sich nicht nackt zeigen, weil sie Hämatome haben, Kinder haben Bauchschmerzen und wollen nicht mehr in die Schule. Die Signale müssten Eltern und Lehrer erkennen, deuten und ernst nehmen. “Das ist keine Kleinigkeit. Das zerstört Menschen”, sagt er. 

Moderatorin Hayali will wissen, wie sich Mobbing durch das Internet und die sozialen Netzwerke veränder habe.

“Weltweit ist Cybermobbing der Hauptgrund, warum sich Kinder das Leben nehmen”, sagt er. “Ein Foto, eine Lüge verbreitet sich dort wie ein Lauffeuer. Da wird die Seele zerfetzt”, bricht es aus ihm heraus.

Dunja Hayali: “Mobbing ist ein Geschwür unserer Gesellschaft”

Er erzählt, dass er auf sechs Beerdigungen von Mobbingopfern war. “Ich ertrage nicht mehr, wie Verantwortliche in den Schulen dieses Thema bagatellisieren”, sagt er grimmig.

Dann wird er laut. “Mobbing ist ein Geschwür unserer Gesellschaft. Es betrifft uns alle. Und wir lassen es zu! Das ist ja nicht nur an den Schulen so – in den Betrieben, in der Bundeswehr, in der Feuerwehr. Es ist überall!”

Dafür gibt es lauten Applaus. 

“Vielen Dank fürs Kommen”, schließt Dunja Hayali. “Man merkt ihr Engagement und ein bisschen auch ihre Wut. Aber die braucht es vielleicht auch, um dieses Thema groß und Publik zu machen.”

Stimmt. Weiter so, Carsten Stahl!

(vw)

Hartz IV: Juso-Chef Kühnert feiert SPD-Sozialpläne als "Quantensprünge"

$
0
0
Hartz IV: Juso-Chef Kühnert feiert SPD-Sozialpläne als

► Der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert hat die milliarden-teueren SPD-Vorschläge für eine Reform des Sozialstaats verteidigt.

“Das sind Quantensprünge in unserem Sozialstaat, die nur zum Ziel haben, dass Leute wieder arbeiten können, die lange raus sind”, sagte der SPD-Nachwuchspolitiker am Donnerstag im ARD-“Morgenmagazin”.

► Das Konzept habe einen zentralen Baustein in der Mitte, erklärte Kühnert: “Wir wollen ja nicht, dass Leute in der Grundsicherung bleiben, wir wollen es ihnen dort nicht leidlich erträglich machen, sondern wir wollen alles dafür tun, dass sie rauskommen aus der Grundsicherung.”

► Die SPD ist in den vergangenen Tagen mit zahlreichen Vorschlägen vorgeprescht. So fordert sie zum Beispiel eine Grundrente, ein Bürgergeld anstelle von Hartz IV, ein längeres Zahlen von Arbeitslosengeld I, eine Kindergrundsicherung und einen höheren Mindestlohn.

Was Kühnert noch über die SPD-Pläne sagt: 

Kühnert erklärte, dass sich die SPD mit ihren Plänen “aus einer bleiernen Debatte der letzten Jahre” löse. Zum Thema Hartz IV hätten über 15 Jahre hinweg “alle quer durcheinander gequakt”.

Nun habe die SPD ein Dreivierteljahr konzentriert gearbeitet und es gebe ein Ergebnis, hinter dem sich die Partei versammeln könne. “Und man kann sich auf das verlassen, was wir dort aufgeschrieben haben. So meinen wir es auch.”

Was Kühnert über die Finanzierung sagt: 

Angesprochen auf die Finanzierung dieser Leistungen wies Kühnert darauf hin, dass die SPD im Gegensatz zur Union die Spitzenverdiener nicht um den Solidaritätszuschlag entlasten wolle. Außerdem seien die Sozialkassen randvoll.

“Wir reden in großer Zahl bei diesen Sozialleistungen über Menschen, die nicht viel Einkommen haben. Das ist also alles Geld, was sofort wieder in den Kreislauf zurückfließt.” Es werde umgehend in den Kassen von Super- und Elektromärkten landen. “Das verrechnet sich an vielen Stellen.”

Hund: Zoll ertappt Schmuggler auf Autobahn – Kofferraum ist voller Welpen

$
0
0
  • Bei einer Fahrzeugkontrolle auf der Autobahn fand der Zoll sechs Hunde-Welpen.
  • Die Tier-Babys wurden auf illegalem Wege in einem Kofferraum nach Deutschland geschmuggelt.
  • Im Video oben seht ihr einen ähnlichen Vorfall: Polizei rettete misshandelten Welpen – jetzt hat der Hund einen Job.

Wer dem Anblick süßer Welpen widerstehen kann, trägt wohl keine Liebe in sich – wer allerdings gleich sechs Hunde-Babys auf einmal kauft, in einen Kofferraum packt und illegal über die Grenze bringt, scheint kein Herz zu haben. Glücklicherweise konnte der Zoll gestern, am Mittwoch, eine Schmuggel-Aktion von mutmaßlichen Tierhändlern verhindern.

Osnabrücker Zöllner kontrollieren auf der Autobahn A 30 nahe Gildehaus zwei Reisende, die laut eigener Angaben gerade eine Woche Urlaub in Amsterdam verbracht hätten. Der Beifahrer hielt dabei einen Hundewelpen auf dem Schoß.

Auch lesenswert: Heidi Klum schwanger? Fans sind sich nach Instagram-Video sicher

Diese sechs Welpen haben Zöllner bei einer Kontrolle gefunden.

Die Hunde-Welpen waren nicht mal sechs Wochen alt

Bei der Durchsuchung des Fahrzeugs fanden die Zöllner die fünf Geschwister des American Staffordshire Terriers – im Kofferraum. Die Welpen sind gerade einmal fünfeinhalb Wochen alt und sollten damit weder von der Mutter getrennt, noch dürften sie aus dem Ausland nach Deutschland gebracht werden: Legal dürften Hundewelpen erst im Alter von 15 Wochen einreisen, zudem muss ein ausreichender Impfschutz vorgewiesen werden. 

Heute auch interessant: Royal-Insider – Meghan machte in der Nacht vor ihrer Hochzeit verzweifelten Anruf 

 

Notwendige Dokumente für die Tiere konnten die beiden Reisenden, die die Hunde wohl für je 300 Euro in Amsterdam gekauft hatten, nicht vorweisen. Deswegen kontaktierten die Zöllner das zuständige Veterinäramt: Die Welpen bleiben nun in Pflege und werden tierärztlich versorgt, bis sie von den Reisenden nach einer Frist wieder abgeholt werden. Mitnehmen dürfen sie die Tiere allerdings nur gegen Vorlage der notwendigen Dokumente und der Zahlung von 6000 Euro. 

Was mit den Welpen passiert, wenn die von den Reisenden nicht abgeholt werden, ist unklar – hoffentlich finden sie jedoch allesamt ein liebevolles Zuhause. 

Heute auch interessant:BBC-Interview – AfD-Vize von Storch beleidigt Sohn von Holocaust-Überlebendem

(vw)

BBC-Interview: AfD-Vize von Storch beleidigt Sohn von Holocaust-Überlebendem

$
0
0

Die AfD-Vizefraktionsvorsitzende Beatrix von Storch hat sich in einem Interview auf dem britischen Sender BBC mit einem jüdischen Briten in einem Streit um den Holocaust verzettelt.

In der Radiosendung “My Brexit Dilemma” wollte Reporter Adrian Goldberg der persönlichen Frage nachgehen, ob er sich vor dem Austritt seines Landes aus der EU um einen deutschen Pass bemühen sollte.

Goldberg ist der Sohn jüdischer Eltern, sein Vater kam mit dem Kindertransport in den frühen Tagen der NS-Herrschaft nach Großbritannien. Die meisten anderen seiner Verwandten wurden im Holocaust ermordet.

Von Storch konfrontierte er mit seinem Gefühl, dass die AfD eine ähnliche Ablehnung und Verfolgung von Minderheiten betreibe, wie sie vor rund 80 Jahren den Juden entgegenschlug.

► Dann kam es zum Eklat. “Wenn Sie das in eine Traditionslinie mit dem Dritten Reich stellen wollen, sind Sie komplett dumm”, wütete von Storch. “Sie sind nicht nur dumm, sondern Sie haben keine Ahnung, was damals passiert ist.”

Goldberg erklärte, er empfinde das als Beleidigung. Schließlich habe er damals nahezu seine komplette Familie verloren – nur wegen ihres Glaubens.

Doch die AfD-Politikerin machte weiter: “Wir wollen unsere Kultur bewahren!” Sie betonte, Muslime sollten “in ein islamisches Land ziehen”. “Wir sind kein muslimisches Land!” 

Das Interview machte zweierlei deutlich:

► Zum einen die unveränderte Ablehnung der AfD, die Möglichkeit der friedlichen Koexistenz verschiedener Religionen und Kulturen anzuerkennen.

► Zum anderen von Storchs völliges Fehlen von Empathie und Feingefühl im Umgang mit den Verbrechen der Nationalsozialisten und ihren jüdischen Opfern.

Das Verhältnis der AfD zum Judentum

Das Verhältnis der AfD zum Judentum ist seit jeher schwierig.

► Die rechte Partei beheimatet nicht nur Antisemiten wie den baden-württembergischen Politiker Wolfgang Gedeon. Immer wieder bedient sie sich auch – wie in der Kampagne gegen den US-amerikanischen Milliardär George Soros – antisemitischen Klischees, einzelne AfD-Politiker haben den Holocaust geleugnet.

► Zuletzt kam es zum Eklat, als die AfD-Fraktion in Bayern eine Gedenkstunde im Landtag verließ, nachdem die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München, Charlotte Knobloch, die Partei kritisiert hatte.

Und doch versuchen die Rechtspopulisten sich stets als Beschützer der Juden zu stilisieren, zuletzt wurde gar die Interessengruppe “Juden in der AfD” gegründet. Häufig der Tenor: Die wahre Gefahr für das Judentum sind die Muslime – allen voran die muslimischen Flüchtlinge in Deutschland.

Von Storch erklärte in der BBC, ihre Partei sei grundsätzlich dafür, Flüchtlingen aus Kriegsländern zu helfen. “Was wir erleben mit der großen Mehrheit von ihnen ist eine komplette Andersartigkeit der Kultur. (...) Das funktioniert nicht.”

Royal-Insider: Meghan machte in der Nacht vor ihrer Hochzeit verzweifelten Anruf

$
0
0
  • Ein Freund von Herzogin Meghan behauptete, dass die Royal in der Nacht vor ihrer Hochzeit verzweifelt versucht hat, ihren Vater zu erreichen. 
  • Sie wollte sich nach seinem gesundheitlichen Zustand erkunden – Vater Thomas Markle hatte zuvor einen Herzinfarkt erlitten.
  • Im Video oben seht ihr, dass Prinz Harry ein Telefonat mit Thomas Markle geführt hat. Dabei gesteht Markle: “Ich habe Prinz Harry angelogen”.

Es ist schon seit längerem bekannt, dass Herzogin Meghan und ihr Vater Thomas Markle kein gutes Verhältnis haben. Markle war bei der Hochzeit im Mai 2018 seiner Tochter nicht anwesend und in der Zeit danach sollen sich die beiden nicht wieder gesehen haben.

Kurz vor Meghans Hochzeit erlitt ihr Vater einen Herzinfarkt und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Sein schlechter gesundheitlicher Zustand soll ein weiterer Grund gewesen sein, weshalb er bei der Hochzeit nicht anwesend sein konnte. 

Mehr zum Thema:Schwangere Meghan ist engagierter als Kate – ist sie der bessere Royal?

Wie eine Freundin von Meghan der britischen Tageszeitung “Mirror” sagte, sei die Herzogin vor der Hochzeit sehr ängstlich gewesen. Meghan machte sich große Sorgen um ihren Vater. Der Royal-Insider sagte:

“Meghan hatte gehört, dass ihr Vater einen Herzinfarkt erlitten hatte. Sie hatte versucht, ihn anzurufen und ihm Nachrichten zu schicken. Und das sogar in der Nacht vor ihrer Hochzeit. Es war, als würde Meghan sagen wollen: ‘Bitte nimm ab. Ich liebe dich und ich habe Angst um dich.’ Es war endlos.”

Die 37-Jährige soll also verzweifelt versucht haben, ihren Vater zu erreichen um sich nach seinem Zustand zu erkundigen.

Mehr zum Thema: Meghan bereitet sich auf Geburt vor – und bricht mit royaler Tradition

Meghan versuchte verzweifelt, ihren Vater anzurufen

Zuvor hatte Thomas Markle mit gestellten Paparazzi-Fotos für Aufsehen gesorgt. Zu sehen war Markle unter anderem bei einem Schneider, bei dem er einen Anzug in Auftrag gab. Weitere Fotos zeigten ihn in einem Internet-Café beim Anschauen von Fotos seiner Tochter. Dennoch wollten Meghan und Harry ihn bei ihrer großen Hochzeit dabei haben. Der Royal-Insider sagte:

“Meghan und Harry waren immer noch so darauf fokussiert, Thomas nach London zu bringen. Zu keiner Zeit dachten sie sich, ‘er hat gelogen, jetzt ist er in Schwierigkeiten’. Er nahm Meghans und Harrys Anrufe nicht an.”

Mehr zum Thema:Royal-Expertin ist sich sicher – Meghan wird nach der Geburt beweisen, dass sie nicht auf Harry angewiesen ist

Die Herzogin wurde schließlich von ihrem Schwiegervater, Prinz Charles, zum Altar geführt. 

Dabei schien das Verhältnis von Vater und Tochter vor mehr als 20 Jahren noch gut gewesen zu sein. Thomas Markle gewann in den 1990er Jahren im Lotto – Tochter Meghan spielte dabei eine entscheidende Rolle. Das Geburtsdatum der heutigen Herzogin fand sich nämlich als Zahlenkombination auf dem Gewinner-Ticket. 

Meghan hat am 4. August 1981 Geburtstag. Markle soll mit dem Geld die Gebühren für Meghans Privatschule bezahlt haben und somit den Weg für ihre Schauspielkarriere geebnet haben.

Mehr zum Thema:Meghan und Kate schnallen sich beim Autofahren nicht an – aus einem absurden Grund

(nmi)


Wer hat den besseren Alltag? Singles und Paare antworten

$
0
0
Allein einkaufen, allein kochen, allein essen: Der Single-Alltag mag vielen zwar entspannter, aber trist vorkommen.

Wenn ich abends von der Arbeit heimkomme, werfe ich schnell meine Tasche in eine Ecke, füttere den Hund und mache mir eine Kleinigkeit zu essen. Oft genug schiebe ich mir einfach eine Tiefkühlpizza in den Ofen – ich muss ja für niemanden mit kochen. Nach dem Essen lege ich mich hin, lese noch etwas oder schaue einen Film. Allein. Denn ich bin Single.

Der typische Single-Alltag mag einem traurig vorkommen. Er ist geprägt von Bildern wie aus einem Bridget-Jones-Film: Dort sehen wir eine Mittdreißigerin, wie sie allein in einer unaufgeräumten Wohnung sitzend Schokolade isst und ihr tristes Dasein betrauert.

Dagegen steht das Bild der Familie, die gemütlich beim gemeinsamen Abendessen sitzt. Oder das des Paares, das sich beim romantischen Dinner über seinen Tag austauscht. 

Der Alltag von Singles ist leer, der von Paaren erfüllt – stimmt das?

Solche Eindrücke entsprechen natürlich nicht immer der Realität. In Paarbeziehungen geht es selbstverständlich nicht immer friedlich zu, nur weil man seinen Alltag und damit vielleicht auch seine Probleme teilt. Und Singles sind nicht immer nur einsam. Dennoch meint Paar- und Sexualtherapeutin Birgit Neumann-Bieneck im Gespräch mit der HuffPost:

“Der emotionale Aspekt des Beziehungsalltags ist natürlich ein sehr wichtiger: Man kommt nach Hause, fühlt sich geborgen, hat einen Gegenüber, mit dem man gemeinsam den Alltag reflektieren kann. Das fällt bei Singles oft weg, je nachdem, wie stark ihr soziales Netz ist.”

Dadurch könnte man meinen, dass Singles einen Nachteil im Alltag erleben – wer auf sich selbst gestellt ist, muss den ganzen Stress und die gesamte Planung, von Einkaufen über Haushalt bis Urlaubsplanung, allein tragen. Dass Alleinstehende das als Belastung empfinden, muss allerdings laut Neumann-Bieneck nicht unbedingt so sein: “Es gibt natürlich auch Menschen, die sehr gerne Single sind und ihre Unabhängigkeit schätzen.”

Schließlich könnte durch eine Partnerschaft auch mehr Stress im Alltag entstehen – denn nun müssen zwei Tagesabläufe aufeinander abgestimmt werden, damit noch genügend Zeit für die Beziehung bleibt. Einen wesentlich höheren Organisationsaufwand bedeutet das, wenn auch noch Kinder mit ins Spiel kommen, merkt Neumann-Bieneck an.

“Vor allem Frauen leiden dann mehr unter einer Doppelbelastung: Der Leistungsdruck ist hoch, man will eine gute Partnerin sein, eine gute Mutter, aber eben auch Erfolg im Beruf haben. Immer wieder berichten mir Frauen, dass sie diesen Spagat im Alltag als sehr anstrengend erleben.”

Wer hat den besseren Alltag – Singles oder Paare?

Um herauszufinden, wer nun den stressigeren Lebensrhythmus hat, hat die HuffPost Menschen mit und ohne Beziehung gefragt, wie sie ihren Alltag empfinden:

► Ist Single-Sein beklemmend oder befreiend?

► Muss man immer alles mit seinem Partner abstimmen?

► Welche Auswirkung haben Kinder auf den Alltag?

Dabei spielt nicht nur der Planungsaufwand eine Rolle, sondern auch, wie emotional ausgeglichen man sich im Alltag fühlt. 

Hier sind die Antworten.

“Was mir als Single fehlt, ist das Gefühl, dass man nicht allein ist”

Hans-Peter (Name von der Redaktion geändert), 28, ist seit eineinhalb Jahren Single.

“Ich glaube, im Alltag von Singles oder Paaren gibt es nicht so viel Unterschied. Natürlich hat man es als Single manchmal gefühlt einfacher, weil man spontaner planen kann oder Treffen mit Freunden nicht mit der Partnerin abstimmen muss. Als Stress hab ich das aber in einer Beziehung nicht empfunden. Außerdem kann man sich in einer Beziehung immer mal Aufgaben teilen, während man als Single den ganzen alltäglichen Rotz alleine bestreitet.

Was mir als Single fehlt, ist das Gefühl, dass man nicht allein ist. Natürlich kann ich immer Freunde anrufen oder mich mit ihnen treffen, aber als Beziehungsmensch fühlt man sich da aufgehobener, wenn es stressig ist im Leben oder man Probleme hat. Besser als Single ist aber definitiv, wie viel mehr Zeit ich für mich habe.”

“Bis man als Paar einen Kompromiss gefunden hat, ist der Abend meist schon gelaufen”

Jessica, 23, ist seit eineinhalb Jahren Single. 

“Als Single ist man flexibler als in einer Beziehung, finde ich. Wenn man zum Beispiel zu seinem Partner heim kommt und noch Lust hat, auszugehen, der Freund oder die Freundin allerdings nicht – dann geht erst mal die Diskussion los. Bis man einen Kompromiss gefunden hat, ist der Abend dann meist schon gelaufen. So was spart man sich als Single natürlich.

In einer Beziehung ist der Alltag völlig anders strukturiert, was natürlich auch schön ist: Man hat vielleicht feste Rituale, wie gemeinsam kochen und essen, man kann sich auf den anderen verlassen. Das nimmt wieder viel Druck raus, selbst wenn man sich häufiger absprechen muss. 

Ehrlich gesagt merke ich den Unterschied zwischen Single und in einer Beziehung sein im Alltag allerdings nicht stark – am Ende hängt wohl alles davon ab, wie dein Sozialleben ist und welche Art von Beziehung du führst, ob sie stabil und ausgeglichen oder voller Krisen ist.”

“Ich genieße es, dass ich meine Tage und Abende nach meinem Geschmack gestalten kann”

Pia, 31, ist seit vier Monaten Single und alleinerziehende Mutter eines fünfjährigen Sohnes.

“Ich glaube, der Alltag von Paaren ist stressiger, er erfordert viel mehr Diskussionen und Kompromisse. Single sein ist inzwischen ja zum Glück ziemlich entstigmatisiert worden und zu der Daseinsform der westlichen Zivilisation schlechthin aufgestiegen. Die Paarbeziehung als einzige liebevolle Beziehung wurde von ihrem Sockel gestoßen und durch eine Reihe von Alternativen ersetzt, wie die Nähe einer guten Eltern-Kind-Beziehung oder Freundschaft.

Ich genieße es total, dass ich meine Tage und Abende ganz nach meinem Geschmack gestalten kann. Nirgendwo lauert die Gefahr eines unvorhergesehenen und nervenaufreibenden Streits. Ich muss mich nicht für jemand anderen verbiegen oder mich für meine Entscheidungen rechtfertigen. Muss nicht so tun, als würde mir das selbstgekochte Essen meines Partners schmecken, mich zwingen, mir den Abscheu gegenüber dem Film, den er ausgesucht hat, nicht anmerken zu lassen, muss mich nicht animieren, mir auch in der größten Erschöpfung noch irgendeine Aufmerksamkeit für meinen Freund aus dem Arsch zu ziehen.

Das einzige, was in einer Beziehung leichter zu haben ist, ist Sex. Als Single gibt es den nur nach einem komplizierten digitalen und analogen Balzritual.”

“In der Beziehung muss allein schon beieinander übernachten geplant werden”

Chrissi, 27, ist seit fast zwei Jahren in einer Beziehung.

“Ich glaube, dass der Alltag für Menschen, die eine Beziehung haben, aber nicht zusammen wohnen, am kompliziertesten ist. Schließlich hat jeder seinen eigenen Alltag und man muss trotzdem schauen, wie man alles unter einen Hut bekommt: Beide Partner müssen einkaufen gehen, sich um ihren Haushalt kümmern, Freunde treffen, zum Sport… Allein schon beieinander zu übernachten muss geplant werden.

Man muss sich einfach mehr Mühe geben, seinen Alltag so zu organisieren, damit man seinen Partner auch regelmäßig sieht. Vielleicht kann man als Single in seiner Alltagsplanung etwas spontaner sein, weil man sich von niemand anderem abhängig machen muss.

Auch wenn mich der Aufwand, meinen Alltag mit meinem Freund mehr planen zu müssen, manchmal stört: Ich freue mich abends jedes Mal, wenn ich ihn nach der Arbeit treffen kann und ich bin auf jeden Fall glücklich in meiner Beziehung.”

“Ich bin Nachtmensch, sie Frühaufsteherin – das ist manchmal problematisch”

Veit, 34, ist seit zwei Jahren in einer Beziehung. 

“Ich finde, der Alltag als Single ist meist einfacher zu planen – zum Beispiel, was das Essen angeht: In einer Beziehung spricht man sich schon öfter ab, wann gegessen wird, wer nun einkaufen geht, wer kochen kann. Als Single war das weniger kompliziert: Da komme ich heim, wann ich will, mach mir etwas im Ofen warm oder bestell etwas.

Trotzdem finde ich den Alltag in einer Beziehung weniger stressig. Schließlich gewährt einem das Leben mit einem Menschen an deiner Seite viele Vorteile, die man allein nicht hat: Der Partner oder die Partnerin hilft dir dabei, zu entspannen, nach einem hektischen Tag wieder runterzukommen – der emotionale Austausch ist einfach viel wert.

Das einzige, was in meinem Alltag mit meiner Freundin manchmal etwas problematisch ist: Ich bin ein Nachtmensch, während sie eher Frühaufsteherin ist. Aber ich versuche mich, ihrem Rhythmus anzupassen. Auch wenn das nicht immer klappt, vermisse ich eigentlich nichts am Single-Leben.”

“Mit Partner und kleinem Kind kommt das Alleinsein manchmal zu kurz”

Gina, 30, ist seit acht Jahren mit ihrem Partner zusammen und hat eine zweijährige Tochter.

“Der Vorteil daran, Single zu sein, ist: Man trifft jede Entscheidung nur für sich und muss sich mit keinem Partner abstimmen. Am meisten wird mir das beim Thema Essen bewusst:

Natürlich ist es schön, gemeinsam mit dem Partner zu kochen und zu essen – gleichzeitig lasse ich mich von meinem Freund häufiger dazu verführen, mich ungesünder zu ernähren, als es mir eigentlich lieb ist. Dann gibt es zum Beispiel häufiger deftige Gerichte oder Süßkram.

Was unsere Tochter betrifft, ist natürlich ein besonders großer Vorteil, dass wir zu zweit sind – alleinerziehend zu sein stelle ich mir im Alltag wesentlich schwieriger vor. Man hat ja eine unglaublich große Verantwortung für sein Kind, und es ist leichter, wenn man sich diese teilen kann.

Trotzdem würde ich manchmal gerne etwas mehr Zeit für mich haben – gerade mit Partner und kleinem Kind kommt das Alleinsein manchmal zu kurz.”

Wie man seinen Alltag empfindet, hängt auch vom sozialen Netzwerk ab

Die Antworten der von uns befragten Menschen zeigen: Singles genießen durchaus ihre Freiheit, auch bei alltäglichen Dingen – sei es die Freizeitgestaltung oder auch nur die Frage, was abends gegessen wird. 

Dafür finden Paare Unterstützung bei ihren Partnern: Der emotionale Austausch nach einem anstrengenden Tag sorgt für Geborgenheit und Entspannung.

Wie Menschen ihren Alltag erleben, hängt laut Neumann-Bieneck übrigens auch mit dem Alter zusammen:

“In den 20ern und 30ern hat man in der Regel noch mehr Freunde, mit denen man sich spontan verabreden kann. Das nimmt mit dem Alter in der Regel ab, weil viele Menschen einen Partner finden und Familien gründen.”

Je nachdem wie ausgebaut das soziale Netzwerk dann ist, können Singles ihren Alltag mit zunehmenden Alter als mehr oder weniger belastend empfinden. 

(vw)

Schriftstellerin Rosamunde Pilcher mit 94 Jahren gestorben

$
0
0

Die weltbekannte Schriftstellerin Rosmunde Pilcher ist im Alter von 94 Jahren gestorben, wie die britische Zeitung “Guardian” berichtet.

Mann will mit protzigem Foto beeindrucken und übersieht Penis im Hintergrund

$
0
0
  • Ein Mann wollte auf Tinder mit einem Foto aus der Sportumkleidekabine Frauen beeindrucken.
  • Dabei übersah er, was sich im Hintergrund seines Bildes abspielte. 
  • Im Video oben seht ihr das Foto und das Detail, das für Gelächter sorgt.

Dieses Bild ist der Beweis, dass Selfie-Liebhaber ihre Bilder genau anschauen sollten, bevor sie diese veröffentlichen. Vor allem, wenn sie mit dem Foto jemandem beeindrucken wollen. Das hätte der 34-jährige Amerikaner Hideo aus San Francisco auf jeden Fall beherzigen sollen. 

Er veröffentlichte ein protziges Selfie aus der Umkleidekabine bei der Online-Dating-App Tinder. Dabei übersah er, was sich im Hintergrund abspielte. Dalia Malek, eine amerikanische Komikerin, sah Hideos Bild auf Tinder und bemerkte den Fauxpas. Sie postete das Foto auf Twitter und brachte damit mehrere tausend Menschen zum Lachen.

Im Hintergrund ist ein nackter Mann zu sehen, der sich gerade seine weißen Tennissocken anzieht. Ein offener Umkleide-Spind bedeckt das Gesicht des Mannes, sein Penis ist in der unzensierten Version jedoch deutlich zu sehen.

Mehr zum Thema:Hochzeitspaar lässt sich fotografieren, doch alle schauen nur auf den Radfahrer im Hintergrund

Mann posiert im Fitness – und übersieht nackten Mann im Bild

Malek veröffentlichte außerdem den Chatverlauf zwischen sich und Hideo. Sie wies ihn nämlich darauf hin, dass sich auf seinem Selfie ein nackter Mann befindet. Seine Antwort: F**k dich. 

Unzählige Twitter-User kommentieren den Post von Malek. Jemand schreibt: “Es gibt derzeit sicher nichts im Internet, worüber ich mehr gelacht hätte.” Ein anderer lobt Malek: “Du hast einen sehr guten Blick für kleine Details.”

Mehr zum Thema: Mann schickt seiner Freundin ein Bild – und sieht nicht, was sich in seiner Brille spiegelt

Wieder andere sind entsetzt darüber, dass der Mann Socken anzieht, bevor er sich eine Unterhose überstreift. Eine Frau fragt: “Zieht ihr Männer wirklich zuerst Socken an und dann den Rest?” Jemand anderes kommentiert: “Socken zuerst? Wirklich?”

Einige Twitter-User finden es nicht in Ordnung, dass das Selfie-Model Fotos von sich in der Umkleidekabine macht. Schließlich sei doch klar, dass sich darin auch nackte Menschen befinden. So schreibt jemand: “Dieses Foto ist der Grund, weshalb in Umkleidekabinen keine Fotos gemacht werden sollten.”

So oder so: Die Idee, Tinder-Nutzer mit dem protzigen Selfie zu beeindrucken, ging definitiv nach hinten los. 

Mehr zum Thema: Frau schickt ihrem Mann ein Foto – danach fordert er die Scheidung

 

 

 

Migration: Merkel einigt sich auf gemeinsames Projekt mit Ungarn und Polen

$
0
0
Angela Merkel und Viktor Orban.

Es ist eine Ankündigung, die überraschen mag.

Deutschland und die vier Visegrad-Staaten Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei planen ein gemeinsames Entwicklungsprojekt in Marokko zur Bekämpfung von Fluchtursachen.

Es ist eine Entwicklung im EU-Migrationsstreit, die auf weitere Kompromisse hoffen lässt. Wir haben sie auf den Punkt gebracht.

Das ist am Donnerstag passiert:

► Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigte in Bratislava das gemeinsame Projekt in Marokko an, nachdem sie sich zuvor mit den Regierungschefs der Vierergruppe getroffen hatte.

► Das Projekt solle illegale Migration eindämmen helfen, sagte die Kanzlerin, ohne genauere Angaben zu dem Projekt zu machen. 

► Den Angaben zufolge hatte der slowakische Ministerpräsident Peter Pellegrini den Plan angeregt.

Wieso das Projekt bemerkenswert ist:

Merkel erklärte, sie sehe darin ein Beispiel, dass die vier Staaten mit Deutschland “auch in diesem Bereich enger zusammenarbeiten wollen”.

► Alle vier Visegrad-Staaten, insbesondere Polen und Ungarn, waren bisher scharfe Kritiker von Merkels Flüchtlingspolitik und weigerten sich entschieden, Flüchtlinge nach einem bestimmten Schlüssel in der EU aufzunehmen.

Ob nun auch bei der Verteilung von Flüchtlingen Bewegung in die Debatte kommt, ist weiter unwahrscheinlich. Ein Funke Hoffnung entflammte im Rahmen des Treffens aber.

Das sind die Differenzen und Gemeinsamkeiten:

In der Frage ob und wie Flüchtlinge in Europa verteilt werden sollen, liegen zwischen Merkel und dem ungarischen Premierminister Viktor Orban bislang Welten.

Aber auch bei anderen Themen gibt es zwischen der Bundesregierung und Polen und Ungarn Krach. Mit Skepsis blickt man in Berlin auf die rechtsstaatliche Entwicklung in beiden Ländern. 

Auch die EU-Kommission hat bereits Vertragsverletzungsverfahren gegen Polen und Ungarn eingeleitet, zuletzt gegen Ungarn wegen eines neuen Gesetzes, das laut Kommission das internationale Asylrecht beschneidet.

► Aber: Im Europawahlkampf gehören Orbans Partei Fidesz und CDU und CSU zur selben Parteienfamilie. Der einheitliche Kurs bei der Verteidigungspolitik und in den Brexit-Verhandlungen zeigt, dass die EVP nicht nur ein Zweckbündnis ist.

Und: Orban hat kein Interesse an einem Ende der Partnerschaft. Er wolle die EVP “zur wahren Christdemokratie zurückführen”, erklärte er im vergangenen Jahr. Insgeheim hofft er dabei wohl auch auf einen Rechtsruck in Deutschland – und ein Scheitern der Reformbestrebungen Emmanuel Macrons, der ebenfalls um die deutsche Unterstützung buhlt.

► Das Verhältnis zu Polen ist wohl noch angespannter – nicht nur aufgrund der in Warschau ebenso aussichtslosen wie ausdauernd wiederholten Reparationsforderungen an Deutschland. Auch die teilweise Entmachtung der Justiz durch die regierende PiS-Partei sorgt in Deutschland für Argwohn.

Polen kritisiert seinerseits nicht nur die deutsche Flüchtlingspolitik, sondern auch die Idee der Nordstream 2 Pipeline, mit der sich die Bundesrepublik – so die Auffassung – Wladimir Putin ausliefere.

Auf den Punkt:

Zwischen Deutschland und den Visegrad-Staaten gibt es riesige politische Gräben – an eine gemeinsame Linie in der Flüchtlingspolitik ist noch immer nicht zu denken.

Zumindest zeigt sich an diesem Donnerstag aber: Es gibt Bereiche, in denen eine Annäherung möglich ist – etwa bei der Fluchtursachenbekämpfung.

Mit Material der dpa.

(vw)

Markus Söder erklärt, wie er die ideologischen Gräben im Dieselstreit überwinden will

$
0
0
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Seit drei Monaten ist Markus Söder nun Bayerns Ministerpräsident, seit dem 19. Januar auch CSU-Chef.  

Als die herben Verluste bei der Bayernwahl im Oktober abzusehen waren, änderte Söder seinen Stil – von herausfordernd polternd zu bemüht staatsmännisch. Auch beim Dauerstreit um den Diesel, Abgaswerte und mögliche Fahrverbote wählt der CSU-Chef versöhnliche Töne.

Söder gesteht im Interview mit Focus Online, HuffPost und Chip ein: “Wir haben uns bei den Debatten zu lange im Kreis gedreht und dadurch am Ende ein Stadium der Sprachlosigkeit erreicht.” 

Söder forderte zudem, dass ideologische Gräben überwunden werden müssten. “Wir wollen einen Ausgleich von Ökologie und Mobilität, damit es nicht zu einer tiefen Spaltung in unserer Gesellschaft kommt.” 

“Eine moralische Haltung ersetzt keine Fakten”, sagte Bayerns Ministerpräsident. “Auf Dauer können wir nur Frieden schaffen mit Tatsachen. Umweltschutz ist ein Argument – Ideologie ist keines.”

Hier lest ihr den Rest des Interviews: 

 

Herr Söder, in welchem Auto sind Sie vorgefahren?

Markus Söder: Wir haben einen guten Diesel. Denn der Diesel insgesamt ist der deutlich klimafreundlichere Antrieb. Aber natürlich geht es nicht nur um die, die sich einen neuen Diesel leisten können. Wir müssen auch an die denken, die ihren älteren Diesel in gutem Glauben gekauft haben. Diese Menschen können wir jetzt nicht zwingen, sich für mehrere tausend Euro ein neues Auto zu kaufen aufgrund von Grenzwerten, die massiv angezweifelt werden. 

Sie kritisieren die “ideologische Debatte” über Abgaswerte. Wie wollen Sie diese versachlichen?

Söder: Es ist schon eine seltsame Situation, dass Grenzwerte, die seit längerem gelten, plötzlich von Experten bezweifelt werden. Ich finde, jetzt sollten die Fachleute untereinander diskutieren, damit wir eine übereinstimmende Bewertung vornehmen können. Denn pneumologische Fakten kann man nicht durch politische Entscheidungen ersetzen.

Wie bewerten Sie in diesem Zusammenhang, dass sich die Deutsche Umwelthilfe in der Diskussion um ein Tempolimit auf eine Studie aus dem Jahr 1999 beruft? Wie glaubwürdig ist die Deutsche Umwelthilfe für Sie?

Söder: Es ist typisch. Uralte Zahlen werden genommen, um uralte Forderungen zu begründen. Das Tempolimit bringt heute wenig. Ökologische Fragen lösen wir nicht mit Ideologien sondern mit guten Ingenieuren.

Und was sagen Sie Bürgern, die nicht mehr wissen, wem sie glauben sollen?

Söder: … dass ich dafür Verständnis habe und meinen Beitrag leisten will, um Ordnung in dieses Dickicht zu bringen. Das Bundesimmissionsschutzgesetz soll geändert werden, um für viele Städte eine Verbesserung zu erreichen. Mich stört der pauschale Angriff auf alle Dieselfahrer. Deshalb brauchen wir den Neustart.

Neustart? Wollen Sie damit auch Ihren eigenen Leuten auf die Sprünge helfen, schließlich stehen seit fünfeinhalb Jahren CSU-Minister an der Spitze des Verkehrsressorts in Berlin …

Söder: Die Grenzwerte sind europäisch und nicht national.

Naja, in Berlin wurde entschieden, wie man mit der Automobilindustrie umgeht. Deutschland ist stark betroffen – wegen der vielen Diesel und wegen der Fahrverbote.

Söder: Die Fahrverbote betreffen die Kommunen – als Reaktion auf Klagen der Deutschen Umwelthilfe, über die man auch lange diskutieren könnte. Für mich sind die europäischen Grenzwerte der entscheidende Hebel. Ich gebe zu: Wir haben uns bei den Debatten zu lange im Kreis gedreht und dadurch am Ende ein Stadium der Sprachlosigkeit erreicht. Deshalb haben wir in Bayern ein Automobilforum gestartet, indem wir uns über die Zukunft des Autos unterhalten.    

Was soll dieses Automobilforum konkret leisten?

Söder: Wir müssen die nächste Generation der Auto-Mobilität planen. Wir müssen den Anspruch stellen, die Technologieführerschaft zu erhalten. Es geht um emissions- und verbrauchsarme Antriebsformen, moderne Mobilität und autonomes Fahren. Wir wollen einen Ausgleich von Ökologie und Mobilität, damit es nicht zu einer tiefen Spaltung in unserer Gesellschaft kommt. 

Haben Sie die politische Sprengkraft dieses Themas unterschätzt?

Söder: Es gibt inzwischen die Neigung, Themen gleich mit einer moralischen Wertung zu versehen – gute Themen, schlechte Themen. Wie bei Stars Wars: die helle und die dunkle Seite der Macht. Aber man muss auch bereit sein, sein Urteil zu revidieren, wenn Fakten einen dazu zwingen. Wir müssen raus aus den ideologischen Gräben. Eine moralische Haltung ersetzt keine Fakten. Auf Dauer können wir nur Frieden schaffen mit Tatsachen. Umweltschutz ist ein Argument – Ideologie ist keines.

Als Reaktion auf drohende oder bereits verhängte Fahrverbote gibt es inzwischen auch in Deutschland Proteste in gelben Westen, zum Beispiel in Stuttgart. Halten Sie eine ähnliche Dynamik wie in Frankreich für möglich und was muss geschehen, um das zu verhindern?

Söder: Wir dürfen es gar nicht so weit kommen lassen. 

Sie selbst haben im Jahr 2007 gefordert, bis 2020 sollten nur noch Autos mit umweltfreundlichem Antrieb zugelassen werden. Das wird ja wohl nicht mehr zu schaffen sein. Wer hat denn in Deutschland die Verkehrswende verschlafen? 

Wenn Sie die Autos heute mit denen von 2007 vergleichen, dann ist das schon deutlich umweltfreundlicher. Kein Land war dabei so erfolgreich wie wir. Man sieht aber auch, dass es ambitioniert ist, alle Klimaziele zeitgerecht einzuhalten. Das zeigt sich auch gerade bei der Energiedebatte. Im ÖPNV tun wir in Bayern übrigens viel: neue Tickets, neue Linien, neuer Takt.  

Ist denn die deutsche Automobilindustrie ihrerseits beweglich genug? Denken Sie ans autonome Fahren – da drängen jetzt ja auch Technologieführer wie Google in den Markt. 

Söder: Der Freistaat bewegt viel. Wir haben unsere Digitalisierungsoffensive mit einem Umfang von sechs Milliarden Euro. Dazu gehört der Breitbandausbau, Mobilfunkprogramm aber auch Forschungsaktivitäten beim Thema künstliche Intelligenz. Hier dürfen wir in Europa nicht zu kleinteilig denken. Denn unsere globalen Wettbewerber tun es auch nicht.

Die Kernfrage lautet: Traut sich Europa zu, eine globale Antwort zu geben? Wir sollten unser europäisches Kartellrecht überdenken, damit wir europäische Digitalisierungs-Champions bekommen. Wir brauchen ein “Airbus-Projekt” im Digital-Bereich, um mit den USA  mithalten zu können.

(jg)

Viewing all 34689 articles
Browse latest View live


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>