Quantcast
Channel: Huffington Post Germany Athena
Viewing all 34689 articles
Browse latest View live

Hartz-IV-Empfänger beklagen Umgang im Jobcenter: Banane statt Essensmarken

0
0
Hartz IV: Banane statt Essensmarken.
  • Immer wieder sorgen Berichte von Hartz-IV-Empfänger, die über ihre Erfahrungen mit Hartz-IV-Maßnahmen erzählen, für Kopfschütteln.
  • Neben den Maßnahmen lässt aber auch das Verhalten von Jobcenter-Mitarbeitern aufhorchen.

Erst vor Kurzem zeugte ein auf Twitter geteiltes Foto von den teilweise demütigenden Maßnahmen, die Hartz-IV-Empfänger über sich ergehen lassen müssen, um weiterhin Arbeitslosengeld II zu beziehen.

Mehr als zweitausend Menschen hatten den Tweet geteilt, Tausende kommentierten ihn und berichteten von ähnlichen Erfahrungen. Statt Bewerbungen zu schreiben, hätten sie malen, puzzeln, oder Aufgaben auf Grundschulniveau lösen müssen. 

Doch nicht nur die Maßnahmen werden von vielen Hartz-IV-Empfängern als demütigend empfunden.  Auch der Umgang einiger Jobcenter-Mitarbeiter lässt aufhorchen, wie der Fall eines 37 Jahre alten Mannes, der bei seiner Sachbearbeiterin nach Essensmarken gefragt habe.

Hartz IV: Banane statt Essensmarken

Gegenüber der “Vice” berichtet ein ehemalige Bundeswehrsoldat, dass Neukunden “bei Bewerbungstrainings wie kleine Kinder behandelt” würden. Das ist nicht das einzige Problem für ihn. 

Der 37-Jährige schildert dem Online-Magazin, dass sein Arbeitslosengeld gekürzt worden sei, nachdem er aufgrund einer längeren Krankheit mehrere Termine nicht wahrnehmen habe können. Weil er nach seiner Kürzung 60 Prozent weniger Arbeitslosengeld erhalten habe, sei er dazu gezwungen gewesen, beim Amt nach Lebensmittelmarken zu fragen.

Die Reaktion seiner Sacharbeiterin: Sie “griff nur in ihre Schublade und legte eine Banane auf den Tisch”, berichtete er. Daraufhin habe sie gesagt: “Jetzt haben sie was.”

Hartz IV: Viele fürchten sich vor Kürzungen

Das Online-Magazin berichtet noch von zahlreichen weiteren Fällen. Darunter der Erfahrungsbericht einer 62-Jährigen, die nach jahrelanger Büroarbeit plötzlich als Waffe tragende Pförtnerin in einem Mietshaus hätte anheuern sollen.

In der Berufsbeschreibung habe es geheißen, dass der Job wegen des Waffengebrauchs für Soldaten geeignet sei, wie sie dem “Vice”-Magazin berichtet. Ablehnen habe sie die Umschulung allerdings nicht können, weil sie es sich nicht leisten konnte, sanktioniert zu werden.

Mehr zum Thema: Ex-Hartz-IV-Empfänger: “Ich habe mich total gehen lassen”

Weil sie ihren Vater pflegt, streicht das Jobcenter ihr Hartz IV

Fälle wie diese sind kein Einzelfall. 

Der Rechtsanwalt Philipp Hammerich berichtete in der HuffPost von dem Fall von Nadja. Als Anfang 2017 ihr Vater in Tschechien schwer krank geworden sei, sei sie zu ihm gereist, um sich um ihn eine Weile zu kümmern. 

Als das Jobcenter von der Ortsabwesenheit erfahren habe, habe es die gesamte Leistung für die sogenannte Bedarfsgemeinschaft, den Haushalt Nadjas und ihres Ehemanns, gekürzt, rund 1400 Euro im Monat. 

Vor allem Sozialgericht legte das Ehepaar Widerspruch gegen die Sanktion ein und beantrage Rechtsschutz. Sie bekamen Recht – das Jobcenter musste ihnen schließlich das Geld zurückzahlen.

Die HuffPost hat bereits über eine Vielzahl weiterer Fälle berichtet. Zum Nachlesen:

Ex-Hartz-IV-Empfänger: “Ohne Antidepressiva hätte ich das nicht überstanden”

Hartz-IV-Empfängerin: “Jobcenter droht, weil mir Geld für Busticket fehlt”

Ex-Hartz-IV-Empfänger schildert, wie arrogant das Jobcenter ihn behandelt hat

So verschieden die Geschichten sind, eines haben sie gemeinsam: Sie zeugen davon, wie Hartz-IV-Empfänger unter der dürftigen Kommunikation zwischen ihnen und den Mitarbeitern der Jobcenter und den teils demütigenden Zwangsmaßnahmen zu leiden haben.


Royal-Expertin: Deshalb halten Meghan und Kate ihre Tasche in der linken Hand

0
0
  • Bei öffentlichen Auftritten halten weibliche Mitglieder der royalen Familie die Tasche stets in der linken Hand.
  • Grund dafür ist, dass die Royals ihre rechte Hand immer frei haben müssen.
  • Im Video oben seht ihr eine weitere royale Regel: Warum Kate und Meghans Kinn immer parallel zum Boden sein muss.

Bei Auftritten in der Öffentlichkeit sind die Royals stets gut gekleidet und gestylt.

Neben der speziellen Unterwäsche, die die royalen Damen tragen müssen, betrifft eine weitere Regel die Handtasche der Herzoginnen. Diese muss nämlich stets in der linken Hand getragen werden. Das berichtet die Royal- und Benimm-Expertin Myka Meier in dem Magazin “Cosmopolitan”.

Meier sagte dem Magazin:

“Beim Betreten eines Raumes oder einer Veranstaltung werden Handtaschen oder Aktentaschen in der linken Hand getragen, sodass die rechte Hand frei ist, um sich zu begrüßen und die Hände zu schütteln. Prinz Charles hält sich auch an die Regel.”

Die richtige Positionierung der Handtasche sorgt also für die optimale Ankunft und Begrüßung der Royals.

Mehr zum Thema:Warum das Baby von Meghan und Harry Geschichte schreiben wird

Meghan und Kate halten ihre Taschen in der linken Hand.

Meghan und Kate halten ihre Tasche immer in der linken Hand

Oft tragen die royalen Damen bei Veranstaltungen eine Clutch, eine kleine Handtasche ohne Henkel. Auch diese hat viele nützliche Funktionen. Ein Royal-Designer erzählte der britischen Tageszeitung “Telegraph”:

“Wir haben damals für Lady Diana sogenannte Dekolletee-Taschen entworfen. Damit konnte sie ihr Dekolletee verbergen, wenn sie beispielsweise aus einem Auto gestiegen ist.”

Mehr zum Thema: Meghan wollte sich zu Zoff mit Kate äußern – durfte aber nicht

Die kleinen Handtaschen der Royals erfüllen aber noch andere Aufgaben. Demnach sollen die Mitglieder der Königsfamilie durch ihre Taschen geheime Signale senden.

Ein besonders schlechtes Zeichen sei es laut dem Historiker Hugo Vickers, wenn die Queen ihre Handtasche von einer Hand in die andere lege. Dies sei ein Zeichen dafür, dass die Queen genug von ihrem Gesprächspartner habe und gehen wolle.

Mehr zum Thema: Arzt warnt Royal – Meghan bringt ungeborenes Baby mit dieser Angewohnheit in Gefahr

(nmi)

Deutscher Film "Werk ohne Autor" für Oscar nominiert

0
0
Tom Schilling schwingt in

► Der deutsche Beitrag “Werk ohne Autor” hat es für Deutschland ins Oscar-Rennen geschafft.

► Das Künstlerdrama von Florian Henckel von Donnersmarck ist einer von fünf Anwärtern in der Sparte “nicht-englischsprachiger Film”, wie die Oscar-Akademie am Dienstag bekannt gab. Mit nominiert sind unter anderem die Filme “Roma” (Mexiko) und “Cold War” (Polen).

► Dies ist die zweite Oscar-Chance für Donnersmarck. Mit dem Stasi-Drama “Das Leben der Anderen” holte er 2007 bereits den Auslands-Oscar nach Deutschland.

► Der letzte für den Auslands-Oscar nominierte deutsche Film war 2017 “Toni Erdmann” von Maren Ade. Im vorigen Jahr hatte es “Aus dem Nichts” von Fatih Akin nicht in die Endrunde geschafft.

Wovon der deutsche Oscar-Anwärter handelt:

In “Werk ohne Autor” mit den Schauspielern Tom Schilling, Paula Beer und Sebastian Koch geht es um den Findungs- und Schaffensprozess eines Künstlers.

Inspiriert ist der Film von dem Leben des deutschen Malers Gerhard Richter. Der 86-jährige Künstler ist inzwischen zu Donnersmarck auf Distanz gegangen und hat den Film als Verzerrung seiner Biografie kritisiert.

“Werk ohne Autor” war bei der Golden-Globe-Verleihung Anfang Januar leer ausgegangen. Gewinner war das Filmdrama “Roma” des mexikanischen Regisseurs Alfonso Cuarón, das ebenfalls bei der Oscar-Vergabe am 24. Februar im Rennen ist.

Das ist der Trailer zum Film:

(ll)

Dschungelcamp 2019: Nach ihrem Auszug rechnet Gisele mit einer Kandidatin ab

0
0
Gisele spricht nach ihrem Auszug über Kandidatin Doreen Dietel, die sie garantiert nicht vermissen wird.
  • Das Dschungelcamp 2019: viel Gekreische, viel Geheule, viel Gezicke. 
  • Mit einer Kandidatin ist jetzt Schluss. Gisele hat am gestrigen Abend das Urwald-Camp verlassen müssen. 

Ein weiterer Dschungel-Zirkus hat am gestrigen Abend seine Show beendet und wieder einmal musste ein Kandidat das Camp verlassen. Die Überraschung für viele: Ex-“GNTM”-Kandidatin und auch damals schon amtierende Tränenweltmeisterin Gisele Oppermann sollte gehen.

Die 31-Jährige selbst ist stolz auf sich, wie sie gegenüber HuffPost nach ihrem Auszug erzählt. Nicht etwa für ihren Rekord der meist absolvierten Dschungelprüfungen, nein, sie hat ihre Kakerlakenangst überwunden.  

“Ohne Geschrei, ohne Gejammer habe ich das fokussiert, konzentriert durchgezogen. Aber auch nur, weil Thorsten Legat mich zurückgeholt und mich wieder erinnert hat: ‘Hey, ich bin eine starke Frau’.” Nun ja, ohne Geschrei und ohne Gejammer? Wir erinnern uns kurz: 

Nach ihrem Auszug gestand Gisele vor RTL-Kameras, sie habe sich nie wohl im Camp gefühlt. Der Hauptgrund dafür: Doreen Dietel.

Gisele über Doreen: “Ihre pissige und freche Art mir gegenüber”

Die TV-Schauspielerin wird das Model wohl am wenigsten vermissen. Über ein Abendessen stritten sich die beiden heftig, nachdem Doreen Gisele bei der Hähnchen-Zubereitung helfen wollte: “Ich brauche von der keine Unterstützung”, blaffte die 31-Jährige. 

Doreen ließ sich das nicht gefallen: “Diese Frau macht mich wahnsinnig, diese Gisela! Wie kann man nur so sein als Mensch? Wie kann man nur so empfindlich sein, so ein Anti-Teamplayer, das ist der Wahnsinn.” Und nannte Gisele eine “egoistische kleine Drama-Queen”.

Beleidigung gegen Beleidigung, doch Gisele bleibt dabei, dass Doreen hier die Schuld trägt. Im Interview erzählt sie, die Aneckerei mit Doreen habe sie sehr genervt: “Ihre pissige, freche Art mir gegenüber. Auch zu fragen, was ich hier überhaupt mache im Dschungel, ob es nicht das falsche Format sei für mich. Wie will sie das denn beurteilen? Nur weil ich vor manchen oder mehreren Sachen Angst habe?” 

Gisele: Evelyn Burnecki wird Dschungelkönigin

Vor dem Einzug in den Dschungel habe sich das Model mehrfach Gedanken darüber gemacht, ob es nicht eine Hypnose wagen sollte. “Aber nein! Ich habe nichts gemacht. Ich habe alles auf mich zukommen lassen und es war megaheftig. Aber es war ein geiles Gefühl.” 

Auch sei es ein “geiles Gefühl” gewesen die Prüfungen überstanden zu haben – auch wenn sie vier Dschungelprüfungen abgebrochen hatte

Wer für sie der Dschungelkönig ist? “Auf jeden Fall Evelyn. Ich wünsche es mir für sie. Das ist eine ganz, ganz tolle Person, eine ganz herzliche, die mutig ist, die stark ist und einfach süß. Zuckersüß.” 

Mit ihr habe sich Gisele sehr gut verstanden. Ob Evelyn das am Ende auch so sieht?

(kiru)

Wie die Vier-Tage-Woche für immer verändern könnte, wie wir arbeiten

0
0
Burnout vermeiden, das Streben nach mehr Wohlbefinden, die Kinderbetreuung erleichtern – es gibt viele Gründe, warum Unternehmen kürzere Arbeitszeiten auf intelligentere Weise nutzen wollen.

In den Büros des Softwareunternehmens Monograph in San Francisco wird der Mittwoch liebevoll als “Mittendrin-Wochenende” bezeichnet. Denn die meisten Angestellten haben sich den Mittwoch als ihren freien Tag ausgesucht – nicht anstatt des Wochenendes, sondern zusätzlich.

Vor drei Jahren haben Moe Amaya und seine Mitgründer Alex Dixon und Robert Yuen noch an sieben Tagen die Woche an ihrem Start-up, das Software-Tools für Architekten anbietet, gearbeitet. Doch diese Arbeitskultur wollten sie ihrem Team nicht zumuten.

Deshalb boten sie ihren Angestellten eine Ver-Tage-Woche an, bei der die Mitarbeiter sich ihren freien Tag selbst aussuchen können. Und obwohl sich für Pendler mit einem langen Arbeitsweg dafür der Freitag am besten anbieten würde, nehmen die meisten Mitarbeiter sich am liebsten den Mittwoch frei.

“Wir wollen darüber auch den Traum wahr werden lassen, dass mehr Effizienz tatsächlich weniger Arbeit bedeutet.”

“Eine Pause in der Mitte der Woche hilft dabei, den Kopf wieder freizubekommen, wenn man sich gerade mit schwierigen Themen auseinandersetzen muss. Wenn wir dann am Donnerstag zurück ins Büro kommen, sind wir mental wieder stark genug, um weiterzumachen”, erklärt Amaya.

“Der größte Vorteil ist daran ist jedoch, dass man dadurch die Gelegenheit bekommt, sich zusätzlich noch Nebenprojekten zu widmen! Denn bei Monograph ist es Teil der Firmenkultur, dass jeder seinen ganz eigenen Aufgabenbereich hat.”

Moe Amaya, Gründer von Monograoh, hat bei seinem Start eine Vier-Tage-Woche eingeführt.

Mit acht Angestellten ist das Team noch immer klein. Amaya sagt jedoch, dass bisher alles so gut laufe, dass er nicht vorhabe, etwas zu ändern. Amaya erklärt, dass Software-Unternehmen in ihrer zeitlichen Planung meist sehr effizient seien. “Wir wollen darüber hinaus jedoch auch den Traum wahr werden lassen, dass mehr Effizienz tatsächlich weniger Arbeit bedeutet.”

Weniger arbeiten ohne dabei Produktivität zu verlieren

Dieses Vorhaben ist zwar ungewöhnlich, aber nicht einzigartig. Die Idee, vier Tage die Woche zu arbeiten, und dabei noch immer produktiv genug zu sein, um für fünf Tage bezahlt zu werden, findet weltweit immer mehr Anklang.

Die neuseeländische Fondsgesellschaft Perpetual Guardian hat im vergangenen Jahr weltweit für Schlagzeilen gesorgt, weil sie eine 32-Stunden-Woche eingeführt hatte, ohne dabei die Gehälter zu kürzen. Und in der isländischen Hauptstadt Reykjavik wurde die Arbeitswoche einiger städtischer Mitarbeiter in einem Probelauf um fünf Stunden gekürzt, ohne dabei die Produktivität zu beeinträchtigen.

Reykjavik hat Kurzarbeit getestet.

In einigen Schulbezirken von Colorado bis Oklahoma wurde die Vier-Tage-Woche eingeführt, um die Ausgaben für Essen und Transport zu senken. Die Lehrer konzentrieren nun dieselbe Anzahl an Unterrichtsstunden auf weniger, aber dafür längere Tage. Und obwohl es in Japan bekanntermaßen besonders viele Workaholics gibt, bieten auch dort bereits einige Unternehmen ihren Mitarbeitern einen freien Montagvormittag an.

Die Idee, intelligenter statt länger zu arbeiten, findet bei vielen Menschen Anklang

Der britische Gewerkschaftsbund Trades Union Congress (TUC) fordert die Einführung einer allgemeinen 4-Tage-Woche bis zum Ende des Jahrhunderts. Denn die Organisation ist der Meinung, dass sämtliche Produktivitätssteigerungen durch künstliche Intelligenz oder Automatisierung zum Wohle aller genutzt werden sollten. 

Die Idee, intelligenter statt länger zu arbeiten, findet bei vielen Menschen Anklang. Dazu gehören ausgebrannte Angestellte, berufstätige Eltern, die mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen möchten oder Millennials, die ihre psychische Gesundheit schützen wollen. Und auch Umweltschützer unterstützen die Idee, da sie sich dadurch eine Reduzierung der Abgase erhoffen, die durch den Berufsverkehr entstehen.

Die Einführung einer Vier-Tage-Woche ist jedoch bislang nicht überall ein Erfolgsmodell. Das amerikanische Unternehmen Treehouse, das Online-Unterricht im Bereich Technologie anbietet, verkündete im Jahr 2015, dass es ohne Führungskräfte auskommen und eine Vier-Tage-Woche einführen wolle. “Damals dachte ich mir: ’Wir pfeifen auf die 40-Stunden-Woche. Wir arbeiten einfach nur 32 Stunden und lassen uns das von niemandem verbieten. Denn schließlich machen wir selbst die Regeln’”, erinnerte sich der Gründer Ryan Carson letztes Jahr in einem Interview mit GrowthLab. Mit der Zeit änderte er jedoch seine Einstellung.

“Bei mir hat mit der Zeit meine Arbeitsmoral darunter gelitten”, erzählte Carson weiter. “Ehrlich gesagt war es eine katastrophale Idee.” Das Unternehmen begann schließlich, Führungskräfte im mittleren Management einzuführen. Und im Jahr 2016 schaffte es dann die Vier-Tage-Woche ab.

Drei von vier Arbeitnehmern würden am liebsten weniger als fünf Tage arbeiten

Carlson arbeitet inzwischen 65 Stunden pro Woche. “Ich glaube zwar, dass man intelligenter arbeiten kann. Ich glaube jedoch nicht, dass man nicht auch härter arbeiten kann. Man muss beides machen”, findet er.

Doch gilt dies wirklich für jeden?

Drei von vier Arbeitnehmern würden am liebsten weniger als fünf Tage arbeiten, wenn sie könnten. Dies ging aus einer Studie hervor, die im vergangenen Jahr vom Workforce Institute veröffentlicht wurde, einem Think Tank, das dem Technologie-Unternehmen Kronos Incorporated angehört. Neben den USA wurde die Umfrage noch in sieben weiteren Ländern durchgeführt. 

Die Arbeitgeber müssen sich über folgende Fragen klarwerden: Welche Ziele kann unsere Firma tatsächlich erreichen? Und wie können wir unseren Mitarbeitern dabei helfen, ihr körperliches Wohlbefinden und ihre privaten Bedürfnisse mit unseren Produktivitätszielen in Einklang zu bringen?Joyce Maroney, Workforce Institute

Die Studie sprach sich letzten Endes jedoch nicht für die allgemeine Einführung einer 32-Stunden-Woche aus. Im Gespräch mit der HuffPost sagte die Geschäftsführerin Joyce Maroney: “Ich glaube nicht, dass es ein Modell gibt, das für alle passt.”

Da der Kampf um Fachkräfte jedoch immer härter wird, sollten Arbeitgeber offen für neue Arbeitsmodelle sein.Dies gelte vor allem für Berufszweige, in denen arbeiten im Home Office nicht umsetzbar ist.

“Die Arbeitgeber müssen sich über folgende Fragen klarwerden: Welche Ziele kann unsere Firma tatsächlich erreichen? Und wie können wir unseren Mitarbeitern dabei helfen, ihr körperliches Wohlbefinden und ihre privaten Bedürfnisse mit unseren Produktivitätszielen in Einklang zu bringen?”

Es geht also darum, die berufliche Vollzeitarbeit zwischen Männern und Frauen anders zu verteilen und auch die unbezahlte Arbeit zuhause neu aufzuteilen.Aidan Harper

Dies sei vor allem für die sogenannte “Sandwich-Generation” von Bedeutung, die sowohl die Betreuung ihrer Kinder als auch die Versorgung ihrer Eltern unter einen Hut bekommen müsse.

Vor allem junge Eltern sind an dem Modell einer Vier-Tage-Woche interessiert

Aidan Harper engagiert sich für die Londoner Vier-Tage-Woche-Kampagne, die eine Verkürzung der Arbeitszeit fordert. Der Wandel würde vor allem von jüngeren Paaren vorangetrieben, die die Betreuung ihrer Kinder und ihre berufliche Tätigkeit gerechter untereinander aufteilen wollten, erklärt Harper.

“Viele junge Männer wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen. Und viele Frauen wollen arbeiten gehen. Es geht also darum, die berufliche Vollzeitarbeit zwischen Männern und Frauen anders zu verteilen und auch die unbezahlte Arbeit zuhause neu aufzuteilen.”

Die Bankenkrise, ein langsames Lohnwachstum und Unsicherheiten bezüglich der Gig Economy würden jedoch die allgemeine Einstellung noch verstärken, dass “in der Arbeitswelt so einiges schief läuft”, glaubt Harper.

Außerdem wächst der Verdacht, dass viele moderne Jobs kaum einen echten Nutzen bringen, wie David Graeber es in seinem Bestseller-Buch “Bullshit Jobs: Vom wahren Sinn der Arbeit” so treffend beschreibt.

Im Durchschnitt ist einer von vier Krankheitstagen auf Überarbeitung zurückzuführen

Harper erklärt weiter: “Viele Menschen sind mit ihrer Arbeit unzufrieden. Wenn man dann noch die Tatsache hinzunimmt, dass einer von vier Krankheitstagen auf Überarbeitung zurückzuführen ist, hat man genau die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Idee, dass wir insgesamt weniger arbeiten sollten.”

Solche Veränderungen hat es auch früher schon gegeben. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war die Arbeitswoche in den USA und in Europa sechs Tage lang. Bekanntermaßen gelang es Henry Ford im Jahr 1914, die Produktivität zu erhöhen, indem er die Arbeitstage auf 8 Stunden kürzte und gleichzeitig die Löhne verdoppelte.

Aufgrund des Drucks der organisierten Arbeiterbewegung griff dieser Wandel weiter um sich. Darüber hinaus trug auch die Große Depression zu dieser Entwicklung bei, da die Arbeitgeber damals versuchen mussten, die knappe Arbeit gleichmäßig zu verteilen.

Wer weniger arbeiten möchte, muss sich auf die wirklich wichtige Arbeit konzentrieren

Um die durchschnittliche Wochenarbeitszeit eines amerikanischen Mannes von 40,8 Stunden (beziehungsweise die durchschnittliche Wochenarbeitszeit einer amerikanischen Frau von 36,2 Stunden) verringern zu können, müsste man den Angestellten dabei helfen, in weniger Zeit genauso produktiv zu sein.

In der Praxis würde das bedeuten, dass bestimmte Vorgänge automatisiert werden müssten. Oder dass man zeitaufwändige Tätigkeiten einstellen und sich nur auf die wirklich wichtigen Arbeiten konzentrieren müsste.

“Schau dir dein Unternehmen an und frage deine Angestellten, was sich ändern müsste, damit sie eine Stunde einsparen könnten”, rät Maroney. “Man wird auf diese Frage gewiss nicht nur geniale Antworten erhalten. Die meisten Menschen haben jedoch ein besseres Gespür für ihren eigenen Job, den sie jeden Tag machen.”

Viele Angestellte müssten eigentlich weniger “Arbeit” im direkten Sinn verrichten, als sie glauben. Dazu müssten sie jedoch unnötige Meetings abschaffen, weniger Zeit mit der Bearbeitung ihrer E-Mails verschwenden und (ehrlich gesagt) auch zwischendrin weniger mit ihren Kollegen plaudern.

Fast die Hälfte der Befragten der Studie des Workforce Institutes ging davon aus, dass sie ihre Arbeit in weniger als fünf Stunden pro Tag schaffen könnten, wenn sie zwischendrin nicht immer wieder unterbrochen werden würden.

Ein Team erzählte mir, dass sie früher jeden Montag ein gemeinsames zweistündiges Meeting abgehalten hätten. Mittlerweile veranstalten sie nur noch alle zwei Wochen ein dreißigminütiges Meeting.Jarrod Haar, Professor für HR-Management an der University of Technology in Auckland

Andrew Barnes, der Gründer von Perpetual Guardian, hatte im Weihnachtsurlaub ein Buch über die komplexe Verbindung zwischen Arbeitszeiten und Effizienz gelesen. Daraufhin beschloss er, eine Verkürzung der Arbeitswoche auszuprobieren. Seine einzige Bedingung war, dass trotzdem dieselbe Arbeitsleistung erbracht werden musste. 

Jarrod Haar ist Professor für HR-Management an der University of Technology in Auckland. Er wurde von Barnes damit beauftragt, gemeinsam mit seinen Angestellten herauszufinden, welche Tätigkeiten sie weglassen könnten, um die 40-Stunden-Woche auf 32 Stunden reduzieren zu können. 

Die Angestellten fingen an, über die wichtigsten Aspekte ihres Jobs nachzudenken

“Ein Team erzählte mir, dass sie früher jeden Montag ein gemeinsames zweistündiges Meeting abgehalten hätten. Mittlerweile veranstalten sie nur noch alle zwei Wochen ein dreißigminütiges Meeting. Die Frage, was man ändern würde, wenn man es könnte, kann ziemlich viel verraten”, erzählt Haar.

“Besonders wertvoll fand ich jedoch, dass die Angestellten auf diese Weise darüber nachdachten, was sie eigentlich wirklich tun und was die wichtigsten Aspekte ihres Jobs sind”, erklärt Haar weiter. 

Haar hatte vor und nach dem Experiment Umfragen mit 120 Mitarbeitern durchgeführt. Wenig überraschend gaben die meisten Angestellten bei der zweiten Umfrage an, dass sich ihre Work-Life-Balance verbessert habe, weil sie jetzt mehr mit ihren Familien unternehmen könnten und ihnen außerdem mehr Zeit für Sport und Bildung bleiben würde.

Mehr Zeit, mehr Zufriedenheit, weniger Stress und ein besseres Wohlbefinden

Außerdem gaben sie an, dass durch den Versuch ihre allgemeine Lebens-Zufriedenheit gestiegen sei und dass sie unter weniger Stress leiden würden. Zudem sei ihre Überzeugung gewachsen, dass das Unternehmen sich wirklich um ihr Wohlbefinden kümmere. 

Etwas überraschender war hingegen, dass einige Mitarbeiter den Eindruck hatten, dass die beruflichen Ansprüche an sie gesunken seien, obwohl sie theoretisch intensiver arbeiten mussten, um dieselben Leistungen erbringen zu können. Außerdem sei der Zusammenhalt unter den Kollegen gestiegen.

Als problematisch habe das neue Modell sich jedoch unter anderem im Umgang mit Abwesenheitstagen oder krankheitsbedingten Ausfällen erwiesen.

Obwohl es nach Aussagen von Haar im Vorstand zunächst Widerstand gegeben habe, hat Perpetual Guardian im vergangenen Jahr die Vier-Tage-Woche dauerhaft eingeführt – wenngleich unter der Bedingung, dass die Mitarbeiter in extrem arbeitsreichen Phasen dazu aufgefordert werden können, fünf Tage pro Woche zu arbeiten. 50 Unternehmen haben bereits angekündigt, dieses Modell demnächst ebenfalls ausprobieren zu wollen. 

An Arbeitsplätzen, an denen die Mitarbeiter ohnehin bereit überlastet sind, weil sie das Arbeitspensum nicht einmal in fünf Tagen schaffen können, würde eine Verkürzung der Arbeitszeiten wohl nicht wirklich etwas bringen.Jarrod Haar

Das größte Hindernis für die Einführung einer Vier-Tage-Woche in amerikanischen Firmen sei kulturell bedingt, sagt Amaya von Monograph. “Wenn man fest an die amerikanische Arbeitsweise glaubt, funktioniert das Modell nicht. Denn man muss ich dafür für einen ausgeglicheneren Lebensstil entscheiden und bereit sein, den Prozess auf dem Weg zu genießen.

Es können zwar nicht ganz so schnelle Fortschritte erzielt werden, doch dafür hat man mehr Zeit zum Nachdenken und kann besser langfristige Entscheidungen treffen. Außerdem gewinnt man dadurch glücklichere und produktivere Mitarbeiter hinzu.”

Für Eltern bedeutet die Arbeit an weniger Tagen, dass sie mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen können.

Haar geht davon aus, dass eine Vier-Tage-Woche vor allem in Branchen umsetzbar ist, in denen die Arbeitsabläufe vorhersehbar sind und die Verwaltungsabläufe eher langsam vorangehen.

“An Arbeitsplätzen, an denen die Mitarbeiter ohnehin bereit überlastet sind, weil sie das Arbeitspensum nicht einmal in fünf Tagen schaffen können, würde eine Verkürzung der Arbeitszeiten wohl nicht wirklich etwas bringen”, erklärt Haar.

Das Modell eignet sich nicht für Menschen, die ihren Beruf über alles lieben

“Könnte man beispielsweise in Krankenhäusern eine Vier-Tage-Woche einführen? Dies ist vermutlich einer der Bereiche, in dem der benötigte Puffer nicht ausreicht.” Und deshalb würde eine Reduzierung der Arbeitszeiten den Mitarbeitern, die am meisten unter Druck stehen, wohl kaum helfen.

Außerdem eignet sich das Modell vermutlich nicht für Menschen, die ihren Beruf über alles lieben. Haar selbst arbeitet manchmal sechs Tage die Woche. Er sagt, dass er bei der Arbeit viele Dinge tun könne, die er wirklich sehr gerne tue. Und obwohl alle Mitarbeiter bei Monograph nur an vier Tagen in der Woche arbeiten, gibt auch Amaya zu, dass es ihm persönlich schwerfalle, seine Arbeitszeiten zu verkürzen und gleichzeitig sein Unternehmen aufzubauen.

Interessanterweise hat das Workforce Institute herausgefunden, dass 27 Prozent aller Amerikaner auch weiterhin an fünf Tagen arbeiten würden, selbst wenn es sie es nicht mehr müssten.

Doch auch für Unternehmen, die für eine derart große Veränderung noch nicht bereit sind, gibt es Möglichkeiten, die Arbeitswoche ihrer Mitarbeiter zu verkürzen.

Bei Kronos sei beispielsweise die Anzahl an Urlaubstagen nicht beschränkt, erklärt Maroney. Das bedeutet, dass die Mitarbeiter sich so viel Urlaub nehmen können, wie sie wollen, wenn sie vorher mit ihren Führungskräften abklären, wie sie ihr Arbeitspensum schaffen.

Nach Angaben von Maroney ist der genommene Jahresurlaub durch dieses Modell dennoch nur um 2,5 Tage angestiegen. Denn die meisten Mitarbeiter würden lieber regelmäßig ein paar Stunden weniger arbeiten, anstatt sich insgesamt mehr Urlaubstage zu nehmen.

“Es ist eher so, dass sie einmal pro Woche früher nach Hause gehen, um mit ihren Kindern zu spielen oder ihre Mutter zu besuchen”, so Maroney. Das ist zwar noch keine Revolution, doch es ist ein Anfang.

KORREKTUR: Der amerikanische Originalartikel wurde am 14. Januar geändert, weil das Workforce Institute bei Kronos zuvor fälschlicherweise als Workforce Initiative bezeichnet worden war.

Dieser Artikel ist ursprünglich in der HuffPost US erschienen und wurde von Susanne Raupach aus dem Englischen übersetzt.

(ujo)

Trumps Shutdown: US-Senat stimmt über zwei Vorschläge zur Lösung ab

0
0
Noch immer geht nichts in den USA: Der Shutdown hält an. 

► Republikaner und Demokraten im US-Senat haben sich auf die Abstimmung über zwei konkurrierende Vorschläge für ein Ende des seit mehr als einem Monat andauernden “Shutdowns” geeinigt. 

► Allerdings dürfte wohl kaum einer der beiden Entwürfe am Donnerstag die notwendigen 60 von 100 Stimmen bekommt, die Republikaner von Präsident Donald Trump haben nur eine Mehrheit von 53 Sitzen.

► Die Republikaner wollen über Trumps Vorschlag abstimmen lassen, der 5,7 Milliarden Dollar für den Bau einer Grenzmauer vorsieht. Im Gegenzug würde rund einer Million Migranten drei Jahre lang Schutz vor Abschiebung garantiert.

► Der Entwurf der Demokraten sieht eine vorübergehende Finanzierung der stillgelegten Teile der Regierung bis zum 8. Februar vor. Damit wollen sie ein Zeitfenster schaffen, um mit Trump über Grenzsicherung zu verhandeln.

Was ihr über Trumps Shutdown wissen müsst: 

Im Zentrum des Haushaltsstreits steht die Forderung von Trump nach 5,7 Milliarden Dollar (etwa 5 Milliarden Euro) zur Finanzierung einer Mauer an der Grenze zu Mexiko. Diese zählt zu den wichtigsten Wahlkampfversprechen von Trump.

Die oppositionellen Demokraten, die eine Mehrheit im Repräsentantenhaus haben, halten die Mauer für eine unmoralische und ineffektive Lösung der illegalen Einwanderung. Rund 800.000 Bundesbedienstete sind wegen des Haushaltsstreits seit gut einem Monat im Zwangsurlaub oder müssen ohne Bezahlung arbeiten.

Welche Auswirkungen der Shutdown hat: 

Die Arbeit der US-Bundespolizei FBI leidet nach Angaben eines Berufsverbandes zunehmend unter der seit mehr als einem Monat andauernden Haushaltssperre. Die Agenten arbeiteten ohne Bezahlung unter immer schwierigeren Bedingungen, sagte der Präsident des FBI-Berufsverbandes FBIAA, Tom O’Connor, am Dienstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz. Das habe auch Auswirkungen auf die nationale Sicherheit.

Mehrere Informanten des FBI aus der Terror- und Drogenszene hätten nicht gehalten werden können, berichtet der US-Sender CNN unter Berufung auf den FBIAA-Bericht “Voices from the Field”. Darin schildern FBI-Agenten die Folgen der fehlenden Gelder auf ihre praktische Arbeit vor Ort.

Der “Spiegel” zitiert aus dem 72-seitigen Bericht des Berufsverbandes. Dort berichtet ein Spezialagent, der laut Angaben gerade gegen eine mutmaßliche terroristische “Topbedrohung” im Einsatz ist: “Der Shutdown hat uns jeden Handlungsspielraum genommen (...) Wir fürchten, dass der Feind weiß, dass er sich frei bewegen kann.” Ein Undercover-Agent, der gegen Sexualverbrechen ermittelt schreibt: “Auch Kinder sind deshalb (wegen dem Shutdown, Anm. d. Red.) in Gefahr”.

Das FBI distanzierte sich in einer Erklärung von dem Bericht, wie CNN weiter schreibt. Der Report sei ein Produkt der FBIAA und nicht von der Ermittlungsbehörde.

(vw)

Polizei verhaftet Bruder von Clan-Chef Abou-Chaker in Dänemark

0
0
Die Polizei hat zugeschlagen. 

► Berliner Ermittler haben den Bruder des berüchtigten Berliner Clan-Bosses Arafat Abou-Chaker in Dänemark festgenommen. Das berichtet die “B.Z.”.

► Yasser Abou-Chaker war laut dem Bericht an der Planung und Vorbereitung der Entführung der Kinder von Rapper Bushido beteiligt.

► Arafat Abou-Chaker war am Dienstag vor einer Woche überraschend in einem Gerichtsgebäude verhaftet worden, Ermittler suchten seitdem mit einem Haftbefehl nach seinem Bruder, sie seien bei dänischen Clan-Mitgliedern fündig geworden, berichtet die “B.Z.”.

Was ihr über Abou-Chaker und Bushido wissen müsst: 

Rapper Bushido war 14 Jahre enger Vertrauter des Abou-Chaker-Clanchefs. Bereits in der Vergangenheit war es zu Streitigkeiten zwischen Rapper Bushido und Arafat Abou-Chaker gekommen.

Wie die “Bild”-Zeitung berichtet hatte, wird dem Clan-Chef vorgeworfen, die Entführung von Bushidos Kinder oder seiner Frau geplant zu haben. 

(vw)

Flüchtlinge und Migranten: Zuwanderung nach Deutschland stark gesunken

0
0
Zuwanderung nach Deutschland stark gesunken.

► Die Zahl der Menschen, die in Deutschland Schutz suchen, ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Das geht aus der Asylstatistik der Bundesregierung für das Jahr 2018 hervor, die Bundesinnenminister Horst Seehofer am Mittwochmorgen vorstellt. Die Zahlen liegen bereits dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vor.

► Weil viele Geflüchtete erst ein Jahr nach dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 ihren Asylantrag gestellt haben, ist im Jahr 2016 ein Spitzenwert von 722.000 Erstanträgen erreicht worden.

► Weiter heißt es, dass bereits im Jahr 2017 die Zahl der Asylanträge auf 198.000 zurückgegangen ist. Im Jahr 2018 sind von Januar bis November rund 174.000 Asylanträge gestellt worden – 16 Prozent weniger als im Vorjahr.

Was ihr noch wissen müsst:

Seehofer wird am Mittwoch auch den aktuellen Migrationsbericht vorstellen, der dieses Jahr wegen technischer Umstellungen bei der Erfassung der Bevölkerungsstatistik dieses Mal zwei Jahre umfassen wird.

Darin heißt es demnach, dass im Jahr 2017 rund 1,5 Millionen Menschen nach Deutschland gezogen sind. Die Zahl derer, die die Bundesrepublik verlassen haben, ist hingegen von 1,37 Millionen im Jahr 2016 auf 1,13 Millionen Menschen im Jahr 2017 zurückgegangen.

Im Jahr 2017 kamen laut den Angaben 67 Prozent aller Zugewanderten aus einem europäischen Land – 53,4 Prozent aus einem EU-Mitgliedstaat. Die nächst größere Gruppe stammt mit 15,4 Prozent aus Asien.


DSDS: Estefania Wollny möchte singen – Dieter Bohlen führt sie peinlich vor

0
0
Dieter Bohlen und Estefania Wollny.
  • Estefania Wollny, bekannt aus der RTL2-Serie “Die Wollnys”, hat sich bei DSDS behaupten wollen.
  • Das Problem: Dieter Bohlen hat sie nicht erkannt und erstmal Witze über die Großfamilie Wollny gerissen.

Reality-Star trifft auf Poptitan: Estefania Wollny trat vor die DSDS-Jury, um zu beweisen, dass sie mehr kann, als nur Mitglied einer bekannten Großfamilie zu sein.

Die Jury erkannte die 16-Jährige allerdings nicht. Dieter Bohlen wurde bloß stutzig, als er den Namen Estefania hörte. “Da kannte ich auch mal eine”, meinte der Poptitan trocken.

Estefania Wollny antwortete: “Mein Namen hat auch etwas mit dir zu tun.” Die 16-Jährige erklärte, dass ihr Vater ebenfalls Dieter heiße und am selben Geburtstag habe. “Zu dem Zeitpunkt warst du mit einer Estefania zusammen.”

Dieter Bohlen hält Estefania Wollny für seine Tochter

Für Chefjuror Bohlen stand fest: Bei der 16-Jährigen musste es um seine verschollene Tochter handeln. Er ging zu Estefania rüber und umarmte sie herzlich.

Als er zurück an seinem Platz war, fügte Bohlen hinzu: “Estefania heißt aber eigentlich gar nicht so, das war nur ihr Künstlername.”

Ihm fiel aber noch etwas anderes ein – nämlich, dass es bei Familie Wollnys auch eine Estefania gibt.

“Da gibt es aber die Familie Wollny, die haben doch da immer diese Namen aufgezählt.” 

Dann begann er, Fantasienamen aufzuzählen. “Und dann kam irgendwann immer Estefania”, lachte Bohlen laut los.

Blöd nur: Ihm gegenüber stand genau diese. Die zeigte sich peinlich berührt und antwortete kleinlaut: “Und die bin ich.”

Dieter Bohlen führt Familie Wollny vor und tritt damit ins Fettnäpfchen

Die Juroren reagierten perplex: Sie starrten die 16-Jährigen an. Xavier Naidoo war der Erste, der die Fassung wieder fand und hakte nach: “Ach, du bist eine von den Wollnys?”

Dieter Bohlen ist peinlich berührt.

Erst jetzt begann Bohlen offensichtlich auch zu verstehen, in welches Fettnäpfchen er getreten war. Peinlich berührt drehte er sich um und imitierte, als er würde er weglaufen. Er entschuldigte sich: “Tut mir leid, ich habe die Serie noch nie gesehen.”

Glück für den Poptitan: Die 16-Jährige war Bohlen offensichtlich nicht sauer. Und singen durfte sie danach auch noch. Mit “Take a Bow” von Rihanna überzeugte sie die Jury – und rückte mit vier Mal Ja in den Recall ein.

(jr)

Eklat im bayerischen Landtag: AfD-Abgeordnete verlassen Gedenkfeier für NS-Opfer

0
0
AfD-Eklat: So voll besetzt war der bayerische Landtag dann nicht mehr. 

► Eklat im bayerischen Landtag: Einige Abgeordnete der AfD-Fraktion haben am Mittwoch bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus das Plenum demonstrativ für zehn Minuten verlassen.

► Sie reagierten damit auf eine Rede der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch.

► Diese hatte in ihrer Rede die AfD direkt attackiert und die Gesellschaft und alle demokratischen Parteien zum Schutz der Demokratie aufgerufen: “Heute und hier ist eine Partei vertreten, die diese Werte verächtlich macht und Verbrechen der Nationalsozialisten verharmlost und enge Verbindungen ins rechtsextreme Milieu unterhält.”

► Nach ihrer Rede kamen die AfD-Abgeordneten wieder ins Plenum zurück.

Niemand will krank werden – eine Region im Schwarzwald zeigt, wie das geht

0
0

Auch wenn es anders klingt: Jürgen Gerhardt ist “ganz normal versichert”, wie er sagt, also bei einer gesetzlichen Krankenkasse. Der 75-Jährige, der vor seinem Ruhestand in Hamburg lebte und arbeitete, ist nicht zu einer privaten Krankenkasse gewechselt, deren Versicherte häufig von Ärzten bevorzugt werden. Er ist aufs Land gezogen. Und zwar ins Kinzigtal, eine bergige Region östlich der französischen Grenze in Baden-Württemberg.

Hier haben sich die Ärzte mit Managern verbündet, um unser Gesundheitssystem vom Kopf auf die Füße zu stellen: Anstatt Symptome mit immer neuen Verordnungen ruhig zu stellen, versucht man hier, die Gesunden gar nicht erst krank werden zu lassen.

Was logisch klingt, ist weder selbstverständlich noch Standard. Rund eine Milliarde Euro wird in Deutschland täglich für Gesundheitsleistungen ausgegeben. Aktuell sind davon aber nur knapp 32 Millionen Euro dafür reserviert, Krankheiten durch Prävention zu vermeiden.

Anders im Kinzigtal: Seit über 10 Jahren behandeln die Menschen hier das Gesundheitswesen in ihrer Region mit dem Modell Gesundes Kinzigtal. Das Ziel der Therapie: ein System, das die bereits Erkrankten mit Weitsicht versorgt und die Gesunden fit hält – und dabei sogar noch Kosten spart.

Diagnose: Was braucht das Gesundheitswesen des 21. Jahrhunderts?

Doch keine Behandlung kann funktionieren, ohne die Krankengeschichte des Patienten zu kennen.

Die Geschichte unseres Gesundheitssystems lief, verkürzt gesagt, so ab: Bei seiner Geburt, zu Bismarcks Zeiten im Deutschen Kaiserreich, waren die Prioritäten noch einfach gestrickt: Wurde jemand krank oder verletzte sich bei der Arbeit, begab er sich in die Obhut von Ärzten, um baldmöglichst wieder gesund – und damit arbeitsfähig – zu werden.

Zwar gibt es Unfälle und die Grippe heute wie damals, wesentlich häufiger leiden wir heutzutage aber unter Krankheiten, die der Lebenswandel des 21. Jahrhunderts mit sich bringt: Übergewicht, Depressionen und nicht zuletzt Alterserkrankungen wie Osteoporose bis hin zu Krebs bestimmen den Alltag in den Arztpraxen des Landes. Leiden, die in der Regel nicht von einem Tag auf den anderen auftauchen.

Mehr zum Thema: In diesem Großraumbüro würde selbst dein Chef arbeiten wollen

Gesundheitsmanager Helmut Hildebrandt beschäftigt sich seit Jahrzehnten damit, das System diesen neuen Anforderungen anzupassen. Nach Jahren der Beratertätigkeit für die Weltgesundheitsorganisation, Krankenkassen und verschiedene Verbände traf er auf einem medizinischen Kongress durch Zufall auf Ärzte aus dem Kinzigtal, mit denen er im Jahr 2005 das Modell Gesundes Kinzigtal entwarf.

Behandlungsschritt 1: Vom Patient zum Partner

Eine der Ärztinnen, die nach der zufälligen Begegnung mit Helmut Hildebrandt von Anfang an dabei war, ist Allgemeinmedizinerin Brigitte Stunder. Heute ist sie, zusammen mit Hildebrandts Nachfolger, dem Gesundheitsmanager Alexander Pimperl, Geschäftsführerin der Gesundes Kinzigtal GmbH.

Auf die Frage, was das Kinzigtal anders mache und seinen Bewohnern in Sachen Prävention zu bieten habe, fällt ihr einiges ein: “Ich kenne Ihre genauen Lebensumstände ja nicht, wenn Sie aber zum Beispiel Raucher sind, könnte ich Ihnen direkt einen Kurs vermitteln, in dem Sie lernen können, es sein zu lassen!” Falls ich Nachwuchs planen würde, seien Kurse für werdende Eltern im Angebot, ebenso wie regelmäßige Infoveranstaltungen, die im Kampf gegen Übergewicht helfen sollen.

Und dann erwähnt sie noch ein Programm, was mir persönlich in der Vergangenheit wirklich hätte helfen können: “Psychische Probleme wie Depressionen oder Panikattacken betreffen auch immer mehr jüngere Menschen. Durch unser Programm Psycho-Akut können wir schnelle Hilfe vermitteln und versuchen, frühzeitig gegenzusteuern”, erzählt Brigitte Stunder.

Einfache Maßnahmen, die für Betroffene ungemein entlastend sein können – und am Ende des Tages auch Kosten einsparen, wenn die Patienten nicht aus Verzweiflung auf eigene Faust einen Arzt nach dem anderen aufsuchen, bis sie endlich einen Therapieplatz gefunden haben.

Im Gespräch wird trotz der zahlreichen Angebote schnell eines deutlich. Der Erfolg des Modells Gesundes Kinzigtal steht und fällt mit einem zentralen Akteur: dem Patienten selbst.

Ohne ihn gehe nichts, wie Ärztin Brigitte Stunder erklärt: “Manch einer denkt noch immer: ‘Alle anderen müssen etwas für ihre Gesundheit tun, nur ich nicht. Mir geht es doch gut.’ Da braucht es dann etwas Überzeugungsarbeit.”

Brigitte Stunder ist Fachärztin für Allgemeinmedizin und Geschäftsführerin der Gesundes Kinzigtal GmbH

Dafür etwa, um nach einer anstrengenden Woche am Samstag noch zum Rückenkurs zu gehen. Oder dafür, dass die ältere Patientin doch mal einen Kurs wie “Starke Muskeln – Feste Knochen” belegt, der nachweislich die Wahrscheinlichkeit von Knochenbrüchen in ihrer Altersgruppe senkt.

“Die Bereitschaft der Patienten zum Mitmachen hängt zunächst stark vom Leidensdruck ab”, so Brigitte Stunder. Wer regelmäßig Schmerzen habe, sei natürlich schneller dabei als jemand, bei dem es nur ab und zu im Rücken zwicke.

Mehr zum Thema: Sophie hat eine Krankheit: Albträume

Damit das Modell von Brigitte Stunder und ihren Kollegen ein Erfolg wird, ist ein Gut unabdingbar, an dem es Ärzten im “normalen” System fast durchweg am meisten mangelt: Zeit. “Man muss sich die Zeit nehmen, um genauer nachzufragen und auch um zu erklären, warum dieser Kurs nun so wichtig ist”, so Brigitte Stunder. Ohne dieses zeitintensive Shared-Decision-Making, also das gleichberechtigte Treffen von Entscheidungen durch Ärztin und Patient, ginge es nicht.

Kurse zur Krankheitsprävention sind eine wesentliche Säule des Konzeptes aus dem Kinzigtal.

Aber woher soll die Zeit kommen, die Ärzte dafür brauchen?

Behandlungsschritt 2: Einzelkämpfer zu Teamplayern machen

Die knappe Ressource Zeit trifft besonders Regionen, in denen die Lasten der Patientenversorgung ohnehin auf wenige Schultern verteilt sind – ländliche Gebiete abseits der Ballungszentren. Hier kämpfen Bürgermeister und Gemeinden seit Jahren zunehmend darum, überhaupt eine medizinische Versorgung aufrechtzuerhalten.

Denn die jungen Mediziner, also die potenziellen Nachfolger für den “Hausarzt ums Eck”, zieht es heute eher nach Frankfurt, Hamburg oder Düsseldorf als ins ländliche Idyll. Gleichzeitig leben die älteren, vergleichsweise betreuungsintensiven Patienten häufiger in ländlichen Regionen. Mit jeder Praxis, die ohne Nachfolgerin schließen muss, steigt die Last für die verbliebenen, meist alteingesessenen Ärzte – die irgendwann auch für den verdienten Ruhestand planen wollen.

An diesem Problem krankte auch das Kinzigtal: “Auf dem Land ist die medizinische Infrastruktur und auch der öffentliche Nahverkehr nicht immer gegeben, deswegen ist es elementar wichtig, regionale Angebote aufrechtzuerhalten – besonders für die Älteren, die nicht so einfach in die nächstgrößere Stadt kommen”, so Brigitte Stunder.

Durch die enge Zusammenarbeit in der Region ließen sich Engpässe jedoch besser auffangen: “Wenn man zum Beispiel ein dringendes Problem bei einem Patienten entdeckt, ruft man den entsprechenden Kollegen direkt an und fragt: ‘Kannst du dir das mal kurzfristig anschauen?’ Das klappt dann auch!”, erklärt Brigitte Stunder.

So wie im Fall von Jürgen Gerhardt. Bei seiner Frau bestand der Verdacht auf eine Erkrankung im Gehirn, der durch eine Kernspintomografie abgeklärt werden sollte:

Unser Hausarzt nahm den Telefonhörer zur Hand, und 2 Tage später hatten wir den Termin. Vormittags waren wir bei der Untersuchung. Danach hat unser Hausarzt noch am gleichen Tag bei uns angerufen und Entwarnung gegeben.Jürgen Gerhardt, Teilnehmer des Versorgungsmodells Gesundes Kinzigtal

Allein durch gute Kontakte zwischen den Ärzten wird das System allerdings nicht gerettet: “Alle Akteure spielen hier eine wichtige Rolle: Krankenhäuser, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, aber auch lokale Vereine und Fitnessstudios. Die müssen dann auch mal direkt angesprochen werden, damit sie Reha-Sportgruppen für Ältere einrichten.”

Mehr zum Thema: “Detox”-Produkte gibt es nicht. So entgiftest du trotzdem richtig

Und da die Ärzte das neben ihrer eigentlichen Arbeit nur schwer allein stemmen könnten, übernehmen das die Versorgungs- und Projektmanagerinnen der GmbH. 

Dir gefällt was du liest? Erhalte jede Woche einen Artikel von PD, dem Magazin, das ganz sicher keine Katzenbabys von Bäumen rettet.

– Hintergründe, Zusammenhänge, Lösungsorientiert –

 

Zusammen haben sie die “Gesundheitswelt Kinzigtal” als zentrale Anlaufstelle aufgebaut, in der neben der Geschäftsstelle der GmbH auch Platz für Präventionskurse und eine Gesundheitsakademie ist. In letzterer stehen dann regelmäßig Infoabende rund um einen gesunden Lebenswandel wie “Ausgewogen ernähren – gezielt bewegen” auf dem Programm.

Bleibt nur noch die Frage: Wer bezahlt das alles?

Behandlungsschritt 3: Den Patienten “Gesundheitssystem” auf ein zukunftsfähiges Fundament stellen

Um diese Frage zu beantworten, ist es hilfreich, sich bewusst zu machen, wie paradox das jetzige System ist. Vereinfacht gesagt werden insbesondere Hausärzte vor die Wahl gestellt: Entweder nehmen sie sich Zeit, um ausführlich mit ihren Patienten zu sprechen und so den Ursachen der Probleme auf die Spur zu kommen.

Oder sie versuchen, so viele Patienten wie möglich in einer Sprechstunde abzuarbeiten, da sie für jeden von ihnen von den Krankenkassen in Form einer festen Pauschale vergütet werden. Kurz: Nimmt ein Arzt sich Zeit für seine Patienten, wird er bestraft und muss ein geringeres Einkommen in Kauf nehmen.

Im Kinzigtal läuft das grundlegend anders: Ärzten und Psychotherapeuten gehören 2/3 der Gesundes Kinzigtal GmbH. Das verbleibende Drittel wird von der Optimedis AG, einem Unternehmen für Gesundheitsmanagement von Helmut Hildebrandt, die ähnliche Modelle auch in anderen Regionen umsetzt, gehalten. Die Gesundes Kinzigtal GmbH hat einen langfristigen Vertrag mit den Krankenkassen geschlossen:

“Hier schauen wir dann: Wie entwickeln sich die durchschnittlichen Kosten pro Patient hier vor Ort gegenüber denen der übrigen Versicherten”, erklärt Alexander Pimperl, der bei der Gesundes Kinzigtal GmbH für Management und Evaluation zuständig ist.

“Sparen wir dann am Ende Geld ein, teilen wir diesen Betrag mit den Kassen und nutzen ihn, um in Leistungen zu investieren, von denen wir uns sowohl höhere Qualität für Patienten als auch niedrigere Kosten versprechen.” Der Kurs zur Stärkung der Muskeln für eine ältere Zielgruppe sei dafür ein gutes Beispiel.

Am Ende profitiere das gesamte System mit all seinen Beteiligten, wenn es die Ärzte zu Teilhabern des Erfolgs für die Patienten macht. Und “Erfolg” bedeutet in diesem Fall, den Patienten gesund zu halten.

Alexander Pimperl ist promovierter Gesundheitsökonom und Geschäftsführer der Gesundes Kinzigtal GmbH. 

Die Bilanz der Kinzigtaler kann sich sehen lassen. In den Jahren 2007–2016 kamen die beteiligten Krankenkassen AOK Baden-Württemberg und der Landwirtschaftlichen Krankenkasse (LKK) auf Einsparungen in Höhe von 41,7 Millionen Euro. Eine ganze Menge bei zuletzt rund 30.000 Versicherten der beiden Krankenkassen aus einem kleinen Tal in Baden-Württemberg.

Wichtiger noch: Gleichzeitig steigt dabei die Qualität für den Patienten, wie mir Allgemeinärztin Brigitte Stunder zum Ende unseres Gesprächs noch mal in aller Bestimmtheit mit auf den Weg gibt: 

Schon vor dem Start von Gesundes Kinzigtal stand der Patient in meiner Praxis immer an erster Stelle. Jetzt kann ich aber mehr für ihn tun, weil ich konkrete Programme an der Hand habe, bei denen ich direkt sagen kann: ‘Da können Sie hingehen, das wird Ihrem Rücken guttun!’ Ich sehe das als Hilfe zur Selbsthilfe, aber auch als Begleitung für die, die noch einen längeren Weg mit ihren Erkrankungen vor sich haben.

 

Gesündere Patienten, zufriedene Mediziner, profitierende Krankenkassen: Woran hängt der Systemwechsel also noch?

Voraussetzungen für die großangelegte Therapie des Gesundheitssystems

Damit die im Kinzigtal entwickelte und erprobte Therapie auch überall sonst in Deutschland anschlagen kann, gilt es vor allem noch, Vorbehalte gegen Neues abzubauen: »Manche Kollegen sind erst einmal kritisch, wenn sie hören, dass wir eine GmbH sind. Da gibt es dann Befürchtungen, dass es nur ums Geldverdienen geht«, berichtet Brigitte Stunder über die Überzeugungsarbeit, die noch bei manchen ihrer Kollegen zu leisten sei.

Damit Patienten sich für neue Inhalte öffnen, brauche es auch von Seiten der Ärzte eine gewisse Offenheit, die bisher noch auf Widerstand von manchen alteingesessenen Kollegen träfe.

Doch auch von anderer Seite brauche es Mut zum Systemwechsel, wie Alexander Pimperl erklärt. Ein Jahr lang hat er sich mit ähnlichen Versorgungsmodellen in den USA beschäftigt und dabei Faktoren für den Systemwechsel analysiert. Sein Ergebnis: Innovation ist möglich, wenn sie Programm wird. 

“In den USA hat das staatliche Gesundheitswesen sich zu einem Wandel hin zum patientenorientierten Nutzen bekannt und neue, klare Zielwerte formuliert. Da wusste dann jeder, wonach er sich künftig auszurichten hat”, so Pimperl. Es fehlt also vor allem am Willen zu Veränderung. Um den hervorzukitzeln, könnte der Staat auf Anreize wie Anschubfinanzierungen setzen. “Dann kommt das von unten ganz von selbst in Gang”, meint Pimperl.

Doch ohne den Patienten, also uns alle, geht es auch hier nicht. Denn auch wir müssen offen für Neues sein, wie Jürgen Gerhardt aus der Anfangszeit des Projekts weiß:

Ganz am Anfang war da schon eine gewisse Skepsis in den Gemeinden: 'Will da jemand an uns Geld verdienen?' oder 'Kriege ich nachher dann irgendwelche falschen Medikamente aus China untergejubelt?', wurde da gefragt.

Keine der Befürchtungen sollte sich bewahrheiten. Heute haben sich die Vorbehalte bei den meisten in Luft aufgelöst. 9 von 10 Patienten würden Freunden und Verwandten empfehlen, Teil des neuen Systems aus dem Kinzigtal zu werden.

Dieser Artikel ist ursprünglich bei Perspective Daily erschienen.

(ujo)

Hartz IV: Ex-Jobcenter-Mitarbeiterinnen prangern Hartz-IV-System an

0
0
Jobcenter (Symbolbild).
  • Zahlreiche Hartz-IV-Empfänger fühlen sich durch teilweise unsinnige Weiterbildungs-Maßnahmen gedemütigt.
  • Auch Jobcenter-Mitarbeiter prangern das System an.

Demütigenden “Weiterbildungs”-Maßnahmen und die Angst vor Sanktionen. Zahlreiche Erfahrungsberichte von Hartz-IV-Empfängern zeugen von den Widrigkeiten, die Sozialleistungsempfänger in Deutschland tagtäglich über sich ergehen lassen müssen.

Nicht zuletzt wegen des Rechts auf eine menschenwürdige Existenz prüft nun sogar das Bundesverfassungsgericht, ob Sanktionen mit dem Grundgesetz vereinbar sind.

Dies scheint längst überfällig, glaubt man den Worten einer ehemaligen Jobcenter-Mitarbeiterin, die mit dem “Westen” gesprochen hat. “Beim Jobcenter geht es nicht um Menschen, es geht darum, Statistiken zu erfüllen“, sagte die 52-Jährige dem Regionalportal aus dem Ruhrgebiet.

“Nicht zielführende Maßnahmen”

Zwar hält die Ex-Sachbearbeiterin Hartz IV grundsätzlich für richtig, allerdings gebe es viele sinnlose Weiterbildungsmaßnahmen. Zuviel Geld würde für Bewerbungstrainings verschwendet, “die nicht zielführend sind”, erklärte sie weiter.

Als Beispiel nannte sie ein sogenanntes “Jobspeeddating”, das im vergangenen Jahr stattgefunden habe und bei dem über 700 Jobcenter-Kunden in Kontakt mit Firmen gebracht worden seien. Die Sozialleistungsempfänger hätten zwar zuvor bereits ein Bewerbungstraining absolvieren müssen. Weil aber nach dem Event noch Geld übrig gewesen sei, seien die Hartz-IV-Empfänger danach gezwungen gewesen, die Maßnahme erneut zu durchlaufen.

Der “Westen” zitiert die Jobcenter-Mitarbeiterin: “Die mussten raus. Wir mussten jedem Kunden ein Bewerbungstraining aufbrummen, egal, ob er schon da war oder nicht!”

Hartz IV: Das Jobcenter relativiert

Anders sieht dies das betroffene Jobcenter, bei dem das Regionalportal nachgefragt hat. Demnach hätten die Hartz-IV-Empfänger vor dem Speeddatingevent ein dreitägiger Bewerbungskurs absolviert, in dem ein Bewerbungsflyer erstellt wurden.

Nach dem Event habe es dann zwar tatsächlich erneut Bewerbungstrainings gegeben, doch dabei habe es sich lediglich um Einzelfälle mit individuellen Seminaren und Themenschwerpunkten gehandelt.

“Ich wollte Hartz-IV-Empfänger gerecht behandeln”

Auch in der HuffPost äußerte kürzlich die ehemalige Jobcenter-Mitarbeiterin Inge Hannemann scharfe Kritik am Hartz-System. Bei ihrer Arbeit im Jobcenter erlebte sie laut eigenen Angaben immer wieder, wie Menschen die finanzielle Unterstützung, die ihnen eigentlich zustand, verweigert worden sei:

“Ich habe erlebt, dass Menschen sanktioniert wurden, weil sie krank waren. Wer sich zum Beispiel einen schweren Magen-Darm-Infekt eingefangen hat, kann noch nicht einmal zum Arzt gehen, um sich krankschreiben zu lassen – so harmlos und folgenlos diese Krankheit auch sein mag.”

Sie habe erlebt, wie Effizienz “vor rechtliche und moralische Korrektheit gestellt wird”. Es sei für Mitarbeiter der Jobcenter wichtiger, die Quote zu erfüllen, als einem bedürftigen Menschen die Existenz zu ermöglichen, die er eigentlich verdient.

Weil sich Hannemann dafür eingesetzt hatte, dass Hartz-IV-Empfänger gerecht behandelt werden, wurde sich nach einem “langwierigen Kampf” mit ihrem mittlerweile ehemaligen Arbeitgeber ins Integrationsamt versetzt.

Die Fälle zeigen, dass auch den Jobcenter-Mitarbeiter der Umgang mit ihren “Kunden” zusetzt. Wie es mit dem umstrittenen Hartz-IV-System weitergeht, dürfte maßgeblich von der Prüfung durch das Verfassungsgericht abhängen. Das Ergebnis wird in den kommenden Wochen erwartet.

(ll)

Dschungel-Kandidat Chris macht Ansage: "Ich will die Kohle nicht..."

0
0
Der Currywurstmann ist verzweifelt.
  • Bastian Yotta und Chris Töpperwien haben sich nach dem langen Streit endlich ausgesprochen.
  • Doch der Currywurstmann hinterfragt die Entschuldigung.

Tag 12 im Dschungelcamp – und die Promis stehen langsam aber sicher vor der absoluten Verzweiflung. Während die einen in Tierabfällen suhlen, um das nächste Abendessen zu erspielen, gehen andere in sich und hinterfragen nach knapp zwei Wochen vergangene Taten. 

So auch Chris Töpperwien, alias der “Currywurstmann” – und Erzrivale von “Strong-änd-helsi”-Prediger Bastian Yotta. 

Die beiden haben nach langem Streit endlich das Kriegsbeil begraben.

Bastian Yotta entschuldigt sich bei Chris Töpperwien

Während einer nächtlichen Schatzsuche entschuldigt sich Bastian Yotta beim Currywurstmann: ”In der Instagram-Story, Chris, bin ich wirklich über das Ziel hinaus geschossen. Das tut mir leid. Da sind auch mir die Emotionen durchgegangen. Da waren ein paar Witze dabei, die nicht okay waren.”

Christ antwortete überrascht aber sichtlich betroffen: “Ich nehme die Entschuldigung an, wirklich.”

Chris Töpperwien: “Nicht mit mir...ich will hier raus” 

Schlagerstar Peter Orloff ist offensichtlich glücklich über die überraschende Versöhnung, die Bastian ihm verkündet. “Das freut mich sehr. Schön, so soll es sein”, antwortete Orloff.

Bei Chris ist die gute Laune aber längst vergangen, denn er kommentiert: “Leider vor der Kamera”. Er hätte die Entschuldigung lieber ohne Millionen von Zuschauern gehabt, sagt er weiter.

Chris Töpperwien und Evelyn Burdecki am Lagerfeuer.

Chris Töpperwien: “Die haben mich dazu gekriegt, mit ihrer scheiß Psycho...” 

Seinen Frust lässt er bei Ex-Bachelor-Kandidatin Evelyn Burdecki raus. Er mache sich Sorgen um die Schlagzeilen und was die Medien aus dieser Geschichte machen.

“Jetzt ist es aus der Welt und Feierabend”, sagt er. Der Dschungel sei eine einzige Psychonummer, findet Chris und ist sichtlich enttäuscht:

“Die haben mich dazu gekriegt, mit ihrer scheiß Psycho... Ich suche hier Gespräche, suche Bekannte, suche Freunde und dann wirst du hier so gefickt hinten rum.”

Offensichtlich hat Töpperwien die vergangenen Staffeln “Ich bin ein Star, holt mich hier raus” verpasst und wusste nicht, was ihn im Dschungel erwartet.

Er kommt zum Entschluss: “Nicht mit mir. Ich will hier raus, die Zuschauer sollen mich hier rauswählen, ich will die Kohle nicht, ich will hier weg...” Ob die Zuschauer der Forderung nachkommen, wird sich zeigen.

(nmi)

Diesel: Über hundert Lungenärzte ziehen Grenzwerte in Zweifel – haben sie Recht?

0
0
Keine lila Wolken über Berlin. 

Der Diesel-Streit geht in die nächste Runde. Diesmal melden sich mehr als hundert Lungenspezialisten zur Wort.

In einer öffentlichen Stellungnahme vom Mittwoch bezweifeln sie den gesundheitlichen Nutzen der aktuellen EU-Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxide. Sie beklagen methodische Mängel, sehen daher keine wissenschaftliche Begründung und fordern eine Überprüfung der aktuellen EU-Grenzwerte.

Dies sorgt bei vielen Menschen erneut für Verunsicherung. Während die einen Experten Grenzwerte und Messungen für Unsinn halten, können den anderen die Grenzwerte nicht streng genug sein.

Die Debatte um Grenzwerte und Fahrverbote – auf den Punkt gebracht.

Was Lungenspezialisten bisher zu den Grenzwerten gesagt haben:

Anfang Dezember hatte die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) ausführlich auf Gesundheitsrisiken durch Stickstoffdioxid (NO2) hingewiesen.

Doch in der Ärzteschaft wächst nun die Kritik an den Grenzwerten für Stickstoffdioxid und Feinstaub für Dieselmotoren, die eine große Rolle in der Debatte um Fahrverbote in schadstoffbelasteten Städten spielen.

► In einem Positionspapier haben mehr als hundert Lungenspezialisten den gesundheitlichen Nutzen der aktuellen Grenzwerte in Zweifel gezogen. Zunächst hatten der NDR und die “Welt” darüber berichtet.

Einer der Unterzeichner der Stellungnahme: der ehemalige Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, Dieter Köhler, ein bekannter Gegner der Grenzwerte.

Er betrachtet den Großteil der vorhandenen Studien zu Gesundheitsgefahren durch Dieselabgase als methodisch fragwürdig. Daten seien in der Vergangenheit einseitig interpretiert worden.

Die Lungenexperten fordern deshalb, dass relevante Untersuchungen neu bewertet werden. 

► Die Fachleute stellen sich damit auch gegen das Positionspapier der DGP. Darin hatten die Forscher die Gesundheit von Menschen in der Stadt und auf dem Land vergleichen – und die schlechteren Werte der Stadtbevölkerung dem NO2-Ausstoß von Dieselfahrzeugen angelastet.

► Für Köhler und seine Kollegen sind die Unterschiede zwischen Stadt- und Landbevölkerung eher auf andere Faktoren wie unterschiedlichen Alkoholkonsum, Sport oder Rauchen zurückzuführen: 

“Man macht aus einer zufälligen Korrelation eine Kausalität, für die es keine Begründung gibt. Im Gegenteil: Man kann das sogar sehr gut widerlegen.” 

Köhler bezweifelt auch, dass tausende vorzeitiger Todesfälle auf das Konto von NO2 gehen, wie das Umweltbundesamt mit Verweis auf die Studien des Helmholtz-Instituts verbreitet hatte. Gegenüber dem NDR sagte Köhler:

“Das Dilemma ist hier, dass die Datenlage das nicht hergibt. Der jetzige Grenzwert NO2 ist völlig ungefährlich. Er produziert keinen einzigen Toten.”

Köhler wurde bereits im Vorfeld immer dann von Medien zitiert, wenn eine kritische Stimme gegen die Grenzwerte gebraucht wurde. Kollegen widersprechen den Thesen des ehemaligen Leiters des DGP.

Das sagen andere Lungenärzte:

► So auch sein Nachfolger, der amtierende DGP-Präsidenten Klaus Rabe. Er sagte im Herbst 2018 der “Neuen Osnabrücker Zeitung”:

“Wenn Menschen mit Atemwegsproblemen und Lungenvorerkrankungen regelmäßig erhöhte Werte einatmen, besteht ein Gesundheitsrisiko. Das ist durch die Datenlage bewiesen.”

► Und auch der Luftschadstoff-Forscher Josef Cyrys vom renommierten Helmholtz Zentrum in München erklärte im Gespräch mit der HuffPost kürzlich: “Die Grenzwerte sind dafür gemacht, um Kinder und chronisch Kranke zu schützen.” 

Die Münchner Forscher sehen erhebliche Gesundheitsgefahren durch Stickstoffdioxid auch schon in niedrigen Konzentrationen wie dem derzeit gültigen Grenzwert für NO2 von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel. Auf diese Studienergebnisse hatte sich auch das DGP bezogen.

► Doch Rabe will nun auf die Kritiker zugehen. In einer aktuellen Stellungnahme heißt es, das Positionspapier werde “als Anstoß für notwendige Forschungsaktivitäten und eine kritische Überprüfung der Auswirkungen von Stickoxiden und Feinstaub” betrachtet. Rabe räumte gegenüber dem NDR ein, dass die Zahl der Kritiker deutlich größer sei, als zunächst angenommen. Insgesamt hat die DGP rund 4000 Mitglieder. 

Ist der aktuelle Grenzwert sinnvoll?

In der aktuellen Debatte geht es um den Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2). Darüber hinaus gelten in der EU Grenzwerte für Feinstaub und ultrafeine Staubpartikel.

Der europäische Grenzwer für NO2 basiert auf Empfehlungen, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor mehr als 20 Jahren ausgegeben hat.

Klar ist: Die aktuell geltenden Grenzwerte sind ein Kompromiss. An ihnen haben Gesundheitsforscher, Umweltschützer, aber auch Industrievertreter und Politiker mitgewirkt. 

Sprich, die Grenzwerte können erstmal gar nicht falsch oder richtig sein. Sie können ihr Ziel, den Schutz der Gesundheit, nur mehr oder weniger gut garantieren.

Deshalb variieren die Grenzwerte in unterschiedlichen Staaten auch. In den USA zum Beispiel liegen sie für Stickstoffdioxid im Vergleich mit der EU mehr als doppelt so hoch (im Bereich Feinstaub regeln die USA allerdings strenger).

► Die renommierte Luftschadstoff-Forscherin Barbara Hoffmann sagt dazu im Gespräch mit der HuffPost: 

“Ein Grenzwert ist immer eine Abwägung und ein Kompromiss zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Interessen: Er bezeichnet das Maß an Gesundheit, das wir uns leisten wollen.”

Hoffmann ist Professorin für Umweltepidemiologie am Universitätsklinikum Düsseldorf und WHO-Expertin für Grenzwerte von Luftschadstoffen.

Auf den Punkt gebracht:

 

Wer letztlich recht hat, ist derzeit nicht abschließend zu klären. Antworten würde wohl nur eine Art wissenschaftlicher Rat aus Forschern vieler Fachbereiche liefern, wie es ihn bei den Vereinten Nationen für die Klimawandel-Forschung gibt.

Viele Forscher scheinen sich bislang einig zu sein, dass die Luft in vielen Städten gesundheitsschädlich ist. Mit seinem Vorstoß möchte Köhler an dieser Gewissheit rütteln – und die wissenschaftliche Debatte in die Öffentlichkeit tragen.

Mit Material der dpa.

(ll)

Brexit: Irische Experten erklären, welche Lösungen es für den Irland-Streit gibt

0
0
Stehen bald Grenzzäune auf der irischen Insel?

Eine 499 Kilometer lange Linie ist das größte Problem für Theresa May. Noch immer beherrscht der Streit um die irische Grenze die Brexit-Debatte im britischen Unterhaus. 

499 Kilometer schlängelt sich die Grenze quer über die irische Insel und trennt das EU-Mitglied Irland vom britischen Nordirland. Nach dem Brexit wird hier Europa enden.

Der zentrale Knackpunkt: Irland und die Europäische Union wollen eine feste Grenze verhindern, auch Großbritannien hat dem zugestimmt.

Dafür hat die EU im Austrittsvertrag den sogenannten Backstop verankert, eine Art Garantie, die Grenzkontrollen auf unbestimmte Zeit ausschließt, wenn Großbritannien wie geplant die Zollunion und den EU-Binnenmarkt verlässt – und kein neues Handelsabkommen die Warenströme zwischen Irland und Nordirland regelt. 

Doch nicht zuletzt wegen des Backstops schmetterte das Unterhaus den ausgehandelten Austrittsvertrag ab. May versprach nun am Montag, noch einmal mit der EU über den Backstop zu verhandenl

Die Frage ist nur: Was soll das bringen? Brüssel schließt bisher alle Nachverhandlungen am Austrittsvertrag aus. Gibt es überhaupt Spielraum für eine neue Lösung?

Der Streit um die irische Grenze – auf den Punkt gebracht. 

Warum die irische Grenze so problematisch ist: 

Um zu verstehen, warum die Irland-Frage den Brexit-Verhandlern solches Kopfzerbrechen bereitet, müssen wir uns die irische Geschichte ansehen. 

Noch bis in die 90er Jahre starben im Nordirlandkonflikt Menschen. Auf der einen Seite standen zumeist Protestanten, die sogenannten Unionisten, die gegen eine Vereinigung von Irland und Nordirland waren – auf der anderen waren die Republikaner, irische Nationalisten und zumeist Katholiken, die für ein vereinigtes Irland kämpften. 

Erst das Karfreitagsabkommen legte 1998 den Konflikt bei – und beseitigte die befestigte Grenze zwischen Irland und Nordirland. 

Nun aber könnte mit dem Brexit eine feste Grenze wieder nötig werden. Großbritannien will unter May die Zollunion und den Binnenmarkt verlassen. Schlagbäume, Wachtürme und bewaffnete Polizisten – die Aussicht darauf schürt Ängste, dass die Gewalt dann erneut losbricht. 

Wie real diese Gefahr leider ist, zeigte die Explosion einer Autobombe am Samstagabend im nordirischen Londonderry. Die Polizei verdächtigt die militante Gruppierung Neue IRA, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. 

Für Edgar Morgenroth, Professor am Economic and Social Research Institute (ESRI) in Dublin, ist der Bombenschlag eine Warnung

“Alles, was die Grenze wieder relevant macht, wird von den Hardliner-Republikanern (zumeist katholische Nordiren, die für eine Vereinigung von Irland und Nordirland sind, Anm.) als Grund gesehen, den bewaffneten Konflikt in Nordirland wieder aufzunehmen oder zu verstärken”, sagt er der HuffPost. “Die Bombe am Samstag war eine Erinnerung an dieses Problem.”

Aus diesem Grund erklärte die irische Regierung die Grenzfrage schon bald nach dem Brexit-Referendum 2016 zu einer Frage von Frieden oder Gewalt. Die EU teilte diese Sicht, Chefunterhändler Michel Barnier war vor über 20 Jahren am Friedensprozess in Irland beteiligt. 

Premierministerin May sprach zu Beginn der Verhandlungen noch stets davon, den Handel zwischen Irland und Nordirland mit einem Freihandelsabkommen “so reibungslos wie möglich” gestalten zu wollen. 

Irland und der EU reichte diese Zusicherung nicht aus. Was sollte passieren, sollten Brüssel und London über Jahre an einem Freihandelsabkommen arbeiten?

So kam der Backstop schließlich in den Austrittsvertrag. 

Was der Backstop genau vorsieht – und warum er verhasst ist: 

Der Backstop ist in einem Protokoll im 599-seitigen Austrittsvertrag festgelegt. Dort wird detailliert dargelegt,

… dass diese Notlösung nach der zweijährigen Übergangsphase nach dem Brexit, in der sich nichts ändern soll, am 29. März gilt. 

► … dieses Protokoll nur “vorübergehend” gelten soll. 

… sich London und Brüssel “nach besten Kräften bemühen” werden, bis zum 31. Dezember 2020, dem Ende der Übergangsphase, eine Einigung zu erzielen, die das Protokoll ersetzt. 

Im Detail sieht die Backstop-Lösung vor, 

► … dass Großbritannien als Ganzes auch nach der Übergangsphase in einer Zollunion mit der EU bleiben soll. 

► … Nordirland zudem Teil des Binnenmarktes bleiben soll. 

Damit würden sich Zollkontrollen weiterhin erübrigen. Der Backstop aber hat keine Mehrheit im britischen Unterhaus.

Die Brexit-Hardliner von Mays Tories lehnen ihn ab, weil sie ihn als Eingriff in die Souveränität Großbritanniens sehen. Sie befürchten zudem, dass Großbritannien in einer Zollunion mit der EU gefangen bleiben könnte. 

Sie fordern eine Frist für den Backstop. Selbst Brexit-Hardliner Jacob Rees-Mogg, einer der berüchtigsten Gegner Mays, deutete am Sonntag an, er würde Mays Deal unterstützen, gäbe es eine Lösung für den Backstop. 

Die nordirische DUP – die Mays Minderheitsregierung stützt – wiederum befürchtet, dass der Backstop zu einer Grenze in der irischen See führen könnte und damit zu einer Trennung von Großbritannien und Nordirland. Die protestantische DUP ist gegen eine Wiedervereinigung Irlands und Nordirlands.

Sie wollen, dass der Backstop im Austrittsvertrag geändert und eine Sonderbehandlung Nordirlands ausgeschlossen wird. May ist im Unterhaus auf die Stimmen der DUP angewiesen, will sie eine Mehrheit für ihren Austrittsvertrag erreichen.

Welche Lösungen für den Backstop also kann es geben?

Welche Lösungen es für den Brexit-Streit gibt: 

Eine Frist für den Backstop: Für diese Lösung sind nicht nur Brexit-Hardliner, der Vorschlag kam diese Woche auch aus Polen. 

Außenminister Jacek Czaputowicz sprach sich für eine Fünf-Jahres-Befristung des Backstops aus. Damit brach es aus der bis dahin geschlossenen Front der EU-Staaten bei den Brexit-Verhandlungen aus. 

Sein Vorschlage wurde aber prompt vom irischen Außenminister zurückgewiesen, auch Heiko Maas lehnte die Befristung ab

Daran wird sich auch nichts ändern, glauben Ian Cooper und Donnacha Ó Beacháin, beide Politologen an der Dublin City University. 

“Der Backstop ist eine Allwetterversicherung zum Schutz des Friedensprozesses in Irland – und ein zeitlich begrenzter Backstop oder
einer, der einseitig beendet werden kann, ist kein Backstop”, sagt Ó Beacháin der HuffPost. 

Einen Brexit nach dem Vorbild Norwegens: Dieser Vorschlag gewinnt gerade wieder an Zustimmung im Unterhaus, glaubt man den Berichten aus London. 

Norwegen ist Mitglied im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und im EU-Binnenmarkt, zahlt dafür aber auch Mitgliedsbeiträge an die EU. Ein Deal nach dem Vorbild Norwegens würde freien Warenverkehr ermöglichen. Sollte Großbritannien darüberhinaus auch noch in einer Zollunion mit der EU bleiben (das sogenannte Norwegen-Plus-Modell), wäre der Backstop unnötig. 

Dieser Deal aber würde ein politisches Beben in London auslösen, darüber sind sich die Experten einig. Brexit-Hardliner lehnen diese Art des Brexit ab. May müsste dafür im Unterhaus eine Koalition aus Labour, Liberal Democrats, Schotten und Walisern schmieden, erklärt Experte Morgenroth.

“Das würde die konservative Partei wahrscheinlich spalten”, betont er. Und bisher sehe es eher danach aus, dass May als die Premierministerin in die Geschichte eingehen möchte, die ohne Austrittsvertrag die EU verlässt – als die Premierministerin, die die Tories auf dem Gewissen hat. 

Eine Verlängerung der Austrittsfrist: Da also derzeit keine Lösung in Sicht ist, erscheint die Bitte nach mehr Zeit durchaus schlüssig. Zwar ist der Brexit für den 29. März gesetzlich festgelegt, London könnte Brüssel aber um eine Verlängerung der Frist bitten.

Diese Option hält Politologe Cooper für immer wahrscheinlicher. “Selbst wenn es das Austrittsabkommen durch das Unterhaus schafft, sind weitere Gesetze erforderlich, um den Brexit umzusetzen. Es wird immer unwahrscheinlicher, dass dies bis zum 29. März abgeschlossen sein wird.”

Sein Kollege Ó Beacháin aber gibt zu bedenken: “Die EU würde zögern, die Frist zu verlängern, sollte die britische Regierung keinen genauen Plan vorlegen, sondern nur nach mehr Zeit fragen, um sich zu entscheiden.”

Eine überzeugende Zusicherung oder Änderungen aus Brüssel: Bisher hat keine Zusicherung aus Brüssel die Abgeordneten vom Backstop überzeugt. Nicht einmal die Bekräftigung durch EU-Ratschef Donald Tusk, dass die EU die Verhandlungen über die künftigen Beziehungen so führen wolle, dass der Backstop gar nicht erst notwendig werde, konnte daran etwas ändern. 

Weitere Zusicherungen dürften deshalb nicht reichen. Bruno Maçães, ehemals Europaminister in Portugal und Politikberater, kritisierte kürzlich die EU in einem Gastbeitrag für das Magazin “Politico”, dass sie die Irland-Frage im Austrittsvertrag verankert hatte. Diese sei zu komplex, um im ersten Teil der Verhandlungen geklärt zu werden.

Er forderte daher: “Geht zurück zum Reißbrett und erklärt das Austrittsabkommen für erfolgreich abgeschlossen – ohne die Irland-Frage.”

Dass Brüssel auf Maçães hören wird, ist unwahrscheinlich. 

Auf den Punkt: 

Wenn also eine Frist oder sonstige Änderungen am Backstop ebenso unwahrscheinlich sind wie ein Brexit nach dem Vorbild von Norwegen, welche Option bleibt dann noch? 

Neuwahlen oder ein zweites Referendum wären noch möglich. Bisher aber sperrt sich Theresa May gegen beides.

In jedem Fall aber wäre eine Fristverlängerung des Brexit notwendig. Diese Option scheint mit Blick auf das Schlamassel in London derzeit wohl am wahrscheinlichsten – ebenso wie ein Austritt ohne Abkommen. 

“Ich habe die ganze Zeit schon auf einen harten Brexit gesetzt”, sagt Ökonom Morgenroth, “und ein Austritt ohne Abkommen ist das wahrscheinlichste Ergebnis.”

So würde es sicher eine feste Grenze zwischen Irland und Nordirland geben. Auch die wirtschaftlichen und politischen Turbulenzen wären schwerwiegend. 

“Natürlich ist es möglich, das zu vermeiden, aber May wird sich entscheiden müssen”, betont Morgenroth. 

(vw)


"Bachelor": Hat die vergangene Folge die Gewinnerin der Staffel verraten?

0
0
Die Kandidatinnen bei der Rosenverteilung. 
  • In der vergangenen Folge des “Bachelors” kam es zum ersten Kuss der Staffel.
  • Doch hat RTL damit schon die Gewinnerin der Staffel enthüllt?

Fans der Datingshow “Der Bachelor”müssen sich eigentlich noch bis Ende Februar gedulden, um herauszufinden, welche Kandidatin die letzte Rose von Andrej Mangold erhalten wird

Nach der gestrigen Folge sind immerhin noch elf Frauen im Rennen um das Herz des Bachelors.

► Aber hat RTL etwa schon Hinweise gegeben, wer die Frau ist, die mit der finalen Rose nach Hause gehen wird? 

Denn besonders aufmerksamen Zuschauern könnte aufgefallen sein, dass im Schnelldurchlauf zu Beginn der Staffel, ähnlich wie schon in vorherigen Staffeln oder bei der “Bachelorette”, Hinweise auf die finale Rose gegeben wurden.

Das Schema konnte schon bei “Bachelorette” beobachtet werden

Schon bei der letzten Staffel der “Bachelorette” konnte Nadine Klein in der ersten Folge gehört werden, wie sie zum finalen Kandidaten sagte, dass er der Beginn des gemeinsamen Abenteuers sei.

Damals stieg Kandidat Alex nicht nur als Erstes aus der Limousine, sondern teilte mit Nadine auch den ersten Kuss der Staffel – beim ersten gemeinsamen Einzeldate.

► Und Überraschung: Er erhielt auch die letzte Rose von ihr. 

Zwischen Jenny und Andrej knistert es. 

Hinweis schon in der ersten “Bachelor”-Folge versteckt

Das Phänomen konnte auch in mehreren “Bachelor”-Staffeln beobachtet werden.

Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – und wer zuerst küsst, bekommt eben auch oftmals die letzte Rose. 

In Betracht dieses gängigen “Bachelor”-Kniffs kann spekulieren werden, ob in diesem Jahr Jenny die letzte Kandidatin ist, der eine Rose überreicht wird.

Denn auch “Bachelor” Andrej Mangold sagte in der Schnellzusammenfassung am Anfang der Staffel zu seiner Auserwählten (die dabei natürlich nicht zu sehen war): “Mit dir hat die Reise angefangen. Das ganze verrückte Abenteuer.”

Zugegeben, dabei handelt es sich um eine beliebte Bachelor-Phrase. Aber meinte er damit vielleicht, dass er sein erstes Date der Staffel mit Jenny verbracht und er sie nun in der Folge am gestrigen Mittwoch auch noch als Erste geküsst hat?

Das zweite Einzeldate zwischen Jenny und Andrej deutete nämlich darauf hin, dass der Bachelor bereits starke Gefühle für die 25-Jährige hegt.  

Der erste Kuss der diesjährigen

“Bachelor”: Erst Küsse, dann feuchte Augen

Bei dem Date zeigte sich Mangold immer wieder überwältigt von seinen eigenen Gefühlen und gestand Jenny: 

“Dass das so intensiv ist, hätte ich mir niemals im Leben vorgestellt. Wenn du mal wirklich darüber nachdenkst, wieviele Momente du hattest... auch wir jetzt. Und es fühlt sich trotzdem so an, als würde ich dich schon extrem lange kennen.”

Schließlich kam es zum Kuss zwischen den beiden, der den Bachelor sichtlich weiter emotional aufwühlte. Im Einzelinterview sprach er später: “Wie geht das Ganze hier dann jetzt noch weiter? Ist die Reise dann zu Ende? Hab ich’s jetzt?”

Anschließend wurde Mangold sogar noch emotionaler: “Mir geht es sehr gut,” sagte er vor der Kamera. “Es ist auch schon sehr lange her, dass ich so eine Nähe gespürt habe.” Dann wischte er sich verlegen über die feuchten Augen. 

Jennys Chancen scheinen also nicht schlecht zu stehen. Aber die Zuschauer können sich erst am 27. Februar wirklich sicher sein, ob sie wirklich die letzte Rose von Andrej erhält.

(nmi)

Bachelor Andrej wirkt sichtlich emotional nach seinem ersten Kuss mit Kandidatin Jenny.

Frau liegt seit 14 Jahren im Koma und bekommt Baby – Polizei nimmt Pfleger fest

0
0
  • Eine Frau, die seit 14 Jahren im Wachkoma liegt, hat Ende Dezember ein gesundes Kind zur Welt gebracht.
  • Jetzt hat die Polizei in Phoenix einen Pfleger festgenommen.
  • Im Video oben könnt ihr euch den Notruf der Krankenschwester anhören, die mithilft, das Baby zur Welt zu bringen.

Eine 29-jährige US-Amerikanerin hat Ende Dezember einen gesunden Sohn zur Welt gebracht. Das Schockierende: Die Frau befindet sich seit 14 Jahren im Wachkoma und lebt aus diesem Grund in einem Pflegeheim. 

Die “New York Times” berichtete am 4. Januar erstmals über den Fall.

Die Polizei in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona hat nun einen Verdächtigen wegen sexuellen Missbrauchs festgenommen.

US-Polizei nimmt Verdächtigen fest

Bei dem Verdächtigen handele es sich um einen 36 Jahre alten Mann, der als Pfleger in der Einrichtung gearbeitet habe, teilte die Polizeichefin, Jeri Williams, am Mittwoch mit.

Der Mann sei dringend tatverdächtig, die Frau missbraucht zu haben. Die Polizei kam dem Mann mit einem DNA-Test auf die Spur.

Der 36-Jährige habe sich zu den Vorwürfen bisher noch nicht geäußert. Außerdem sei derzeit unklar, ob er die Frau mehrfach missbraucht und sich womöglich auch an anderen Patienten vergangen habe.

Der Fall werde weiter untersucht, so die Polizei weiter. Dem Baby gehe es gut, es sei aber nicht mehr im Krankenhaus. Weitere Details nannte die Polizei nicht.

Mehr zum Thema: Frau liegt seit 14 Jahren im Koma und bekommt Baby – neue Details bekannt

Frau wird Mutter – obwohl sie seit Jahren im Wachkoma liegt

Die 29-Jährige soll vor ihrer Einlieferung fast ertrunken sein und befindet sich seither in einem vegetativen Zustand, auch Wachkoma genannt. Sie lebt seit 14 Jahren im Pflegeheim. Das berichtet die “New York Times”. Bei dieser Form des Komas zeigt der Mensch zwar bestimmte Reflexe und Bewegungen, jedoch kein Bewusstsein.

Wie der amerikanische Sender “News Channel 9” berichtet, hätten die Ärzte und Pfleger der Einrichtung nichts von der Schwangerschaft der 29-Jährigen gewusst. Erst, als die Frau anfing zu stöhnen, habe eine Krankenschwester gemerkt, dass etwas nicht stimmte.   

Mehr zum Thema: Frau liegt seit 14 Jahren im Koma und wird Mutter – jetzt spricht ihre Familie

 

Polizei geht von sexuellem Missbrauch aus

Die Polizei in Phoenix ging von sexuellem Missbrauch aus und veröffentlichte deshalb den minutenlangen Notruf der Krankenschwester. Zu hören ist, wie verzweifelt sie versucht, mit der Situation zurecht zu kommen.

Anruferin: “Das Baby läuft blau an, das Baby läuft blau an! (...) Eine der Patientinnen bekommt gerade ein Baby. Wir hatten keine Ahnung, dass die Frau schwanger ist. (...) Das Baby läuft blau an, wir versuchen, das Kind wiederzubeleben. (...) Wir wussten nicht, dass die Patientin schwanger ist. Das ist ein absoluter Schock, wir haben das nicht erwartet!”

Die Familie der Patientin hat sich nach der Geburt des Babys zu dem Fall geäußert. John Micheaels, der Anwalt der Familie, teilte mit, dass die Angehörigen “empört, traumatisiert und schockiert über den Missbrauch und die Vernachlässigung ihrer Tochter durch das Unternehmen Hacienda Health Care” seien.

Mehr zum Thema:  Frau liegt seit 14 Jahren im Wachkoma und bekommt Baby – Polizei ermittelt

Dennoch wolle sich die Familie darum kümmern, dass das Baby in einer liebevollen Familie aufwächst.

Mit Material der dpa / (pt)

Dschungelcamp: Evelyn kommt von Toilette zurück – alle regen sich auf

0
0
  • Die Nerven im Dschungelcamp liegen blank und Streit liegt in der Luft.
  • An Tag 13 schießen alle gegen Evelyn Burdecki.
  • Im Video oben: Verschwörung gegen Evelyn – sie hat sich unbeliebt gemacht.

Das Dschungelcamp 2019 geht in schnellen Schritten dem Finale zu. Von Tag zu Tag werden es weniger Kandidaten – und so wird auch der Konkurrenzkampf unter dem Campbewohnern immer härter. Das ist besonders an Tag 13 spürbar. 

Am Lagerfeuer analysieren die versöhnten Streithähne Bastian Yotta und Chris Töpperwien, wer möglicherweise ins Finale der Show ziehen könnte. Neben sich selbst und vielleicht “GZSZ”-Felix und Sänger Peter, sind sie sich bei einer Kandidatin recht sicher: Evelyn.

Dschungelcamp: Alle gegen Evelyn

Es scheint fast so, als wären die Bewohner verunsichert von der charmant-naiven Evelyn, die einst beim “Bachelor” und “Bachelor in Paradise” teilgenommen hat.

Im Laufe des Tages stellt sich dann das gesamte Camp gegen Evelyn.

Denn: Auf der Suche nach dem Grund für das Fehlen der Luxusartikel finden die Bewohner schnell eine Schuldige. Als Evelyn gerade im Dschungeltelefon ein Interview führt, kippt die Stimmung. Die verbliebenen Campinsassen fragen sich, warum sie so lange außerhalb des Camps bleibt.

Ex-Profisportlerin Sandra spricht aus, was wohl alle befürchten: “Das ist doch nicht nur eine Sendung mit ihr! Das ist doch eine Sendung mit uns allen!” Ach, der altbewährte Neid um die Sendezeit...

Doreen schießt gegen Evelyn...und muss wenig später das Camp verlassen.

Doreen zu Evelyn: “Hör auf mit der Scheiße!”

Und so stürzen sich alle verbliebenen Kandidaten auf Evelyn, als sie auf dem Weg zurück ins Camp auch noch unbegleitet auf die Toilette geht. Man habe ihre Regelverstöße satt, teilen sie der 30-Jährigen mit. 

Doreen nimmt sich Evelyn sofort zur Brust. “Was hast du für einen Fehler gemacht?“, fragt sie in einem scharfem Ton. Doch die 30-Jährige verteidigt sich – schließlich habe Doreen ja auf sie warten können.

“Hör auf mit der Scheiße! Du warst schon längst auf dem Klo!”, schreit Doreen zurück.

Evelyn zeigt kein Verständnis, doch scheint damit die anderen nur noch weiter gegen sich aufzubringen. 

Evelyn muss am Lagerfeuer die Campregeln laut vorlesen.

Campchef Chris lässt sich eine Strafe für Evelyn einfallen

Doch damit nicht genug. Als Evelyn später erneut nicht mit den anderen am Lagerfeuer sitzt, schmiedet Chris Töpperwien als neuer Teamchef – zusammen mit den anderen Campinsassen – einen Plan gegen die Ex-“Bachelor”-Kandidatin.

Sie solle für ihre Regelverstöße bestraft werden und müsse daher am Lagerfeuer laut die Regeln vorlesen, so Töpperwien. Wie ein Kleinkind wird die 30-Jährige zurück im Camp vom “Currywurst”-Mann bezichtigt und muss unter seinem strengen Blick mehrfach das Regelwerk vorlesen. 

► Ob das allerdings die beste Strategie war, um sich bei den Zuschauern als potentieller Dschungelkönig anzupreisen, bleibt fraglich.

(nmi)

Royals: Herzogin Kate spricht über ihre Rolle als Mutter – "Es ist so hart"

0
0
Herzogin Kate
  • Herzogin Kate hat bei einem öffentlichen Termin über ihre Rolle als Mutter gesprochen.
  • Dabei stellte sich heraus: Kate hat wie jede andere Frau mit Erziehungsproblemen zu tun.

Als Mitglied der königlichen Familie scheinen Probleme nicht zu existieren – Butler kümmern sich um das Wohl der Royals, Nannys um die Erziehung der Sprösslinge. Dabei kämpfen auch Royals mit alltäglichen Dingen, so auch Herzogin Kate mit ihrer Rolle als Mutter.

Darüber berichtet die britische Tageszeitung “Express”.

Und dass, obwohl Herzogin Kate von einer Nanny Unterstützung in der Erziehung ihrer drei Kinder bekommt: dem fünfjährigen Prinz George, der dreijährigen Prinzessin Charlotte und dem erst neun Monate alten Prinz Louis.

Herzogin Kate spricht bei offiziellem Termin ganz offen über ihre Rolle als Mutter

Die 37-Jährige besuchte am Dienstag die “Activity Family”, eine Charity-Einrichtung im Londoner Stadtteil Lewisham, die sich darauf spezialisiert hat, Menschen unter Armut, Benachteiligung und sozialer Isolation emotionale wie finanzielle Unterstützung zu bieten.

In einem Rollenspiel zeigten freiwillige Helfer und Mitarbeiter der Royal, wie sie für ihre Arbeit trainieren. Dabei übernahm einer die Rolle einer Mutter, die sich nach der Geburt isoliert und niedergeschlagen fühlt.

Herzogin Kate: “Jeder erlebt den gleichen Kampf”

Offensichtlich eine Situation, in der sich Herzogin Kate wiederfand.

Sie sprach ehrlich über ihre eigene Situation als Mutter und sagte:

Es ist so hart. Als Mutter bekommt man vor allem in der Anfangszeit viel Unterstützung, aber nach dem ersten Lebensjahr [des Kindes, Anmerk. d. Red.] fällt das weg. Danach gibt es nicht mehr viel – außer, viele Bücher zum Lesen. Jeder erlebt den gleichen Kampf.”

Die Teilnehmer der Veranstaltung, darunter viele Mütter, waren offensichtlich positiv von den offenen Worten der Royal überrascht.

Eine sagte:

“Das macht sie [Kate, Anmerk. d. Red.] menschlich. Sie erkennt an, dass Familien den gleichen Druck und Kampf empfinden – und sie macht keine Ausnahme. Sie hat vielleicht etwas andere Umstände, aber wir haben alle die gleichen Herausforderungen.”

Venezuela: Putsch gegen Präsidenten, USA und EU mit klarer Botschaft

0
0

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat sich im Kampf gegen die von den USA unterstützte Opposition weit ins internationale Abseits manövriert und ringt nun um sein politisches Überleben.

► Nachdem sich am Mittwoch der bis vor kurzem noch unbekannte Parlamentschef Juan Guaidó selbst zum Interims-Präsidenten erklärt hatte, stellten sich zunächst die USA und bald darauf auch die EU, die Organisation Amerikanischer Staaten und zahlreiche lateinamerikanische Regierungen hinter Maduros 35-jährigen Herausforderer.

So unübersichtlich ist die Lage:

Allerdings kann Maduro im eigenen Land noch immer auf die Unterstützung des mächtigen Militärs zählen. Auch seine Verbündeten in Bolivien und Kuba halten noch zu dem Sozialisten, dessen Land über die größten Erdölreserven der Welt verfügt.

► “Sicher ist: Das Militär im Land ist gespalten”, sagte der ehemalige Handels- und Industrieminister Moisés Naím am Donnerstag auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos.

Ein Teil der Streitkräfte sei “sehr, sehr unglücklich” mit der Lage im Land. “Allerdings steht das Militär unter straffer Kontrolle”, ergänzte er. Ein wichtiger Faktor im Land sei der Einfluss Kubas. Venezuela drohe zum Spielball geopolitischer Konflikte zu werden.

So verhalten sich die USA:

► Das Weiße Haus rief Maduro zu einer friedlichen Machtübergabe auf und drohte dem Sozialisten andernfalls mit schweren Konsequenzen. “Alle Optionen sind auf dem Tisch”, sagte US-Präsident Donald Trump.

“Ich werde weiterhin das volle Gewicht der wirtschaftlichen und diplomatischen Macht der Vereinigten Staaten nutzen, um auf die Wiederherstellung der Demokratie in Venezuela zu dringen.”

Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter wollte am Mittwoch auf Nachfrage auch eine militärische Option nicht ausschließen. “Maduro und seine Kumpanen” hätten keine Zukunft mehr, sagte er. “So oder so sind ihre Tage gezählt.”

► Maduro brach nach der Solidaritätsnote der USA für Guaidó die diplomatischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ab und verwies deren diplomatisches Personal des Landes.

“Hier ergibt sich niemand. Venezuela hat das Recht, sich selbst souverän zu regieren”, sagte der Staatschef bei einer Rede vor Anhängern. “Die imperialistische US-Regierung will eine Marionettenregierung in Venezuela einsetzen.”

 

Guaidó forderte das Personal der in Caracas ansässigen Botschaften dagegen zum Bleiben auf. Anderslautende Anweisungen sollten ignoriert werden.

US-Außenminister Mike Pompeo erklärte, er werde das diplomatische Personal zunächst nicht aus der Botschaft in Caracas abziehen.

“Die Vereinigten Staaten erkennen das Maduro-Regime nicht als Regierung Venezuelas an”, teilte Pompeo mit. Folglich habe “der frühere Präsident” auch nicht die Befugnis, diplomatische Beziehungen abzubrechen oder US-Diplomaten zu unerwünschten Personen zu erklären.

... und die EU:

Unterstützung bekam Guaidó auch aus Brüssel. “Die Europäische Union ruft mit Nachdruck zum Beginn eines sofortigen politischen Prozesses auf, der zu freien und glaubwürdigen Wahlen führt, im Einklang mit der Verfassung”, erklärte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini.

► Die Europäische Union unterstütze die von Guaidó geführte Nationalversammlung “als demokratisch gewählte Institution, deren Befugnisse wiederhergestellt und respektiert werden müssen”.

EU-Ratspräsident Donald Tusk schrieb auf Twitter: “Im Gegensatz zu Maduro verfügt das Parlament, Juan Guaidó eingeschlossen, über ein demokratisches Mandat der venezolanischen Bürger.”

Mit Spannung wurde erwartet, ob sich Papst Franziskus auf dem Weltjugendtag in Panama zu der schweren Krise in Venezuela äußern würde. Das Wort des Kirchenoberhaupts hat im katholisch geprägten Lateinamerika großes Gewicht.

Venezuelas Verteidigungsminister Vladimir Padrino sicherte Maduro die Unterstützung der Armee zu. “Die Soldaten des Vaterlandes akzeptieren keinen Präsidenten, der von dunklen Mächten eingesetzt wird oder sich abseits des Rechts selbst einsetzt”, schrieb Padrino auf Twitter.

“Die Streitkräfte verteidigen unsere Verfassung und sind der Garant unserer nationalen Souveränität.” Guaidó hatte ans Militär appelliert, sich auf die Seite der Regierungsgegner zu stellen.

Wie es weitergeht:

Ob der Machtwechsel in Caracas wirklich gelingt, dürfte davon abhängen, ob die Opposition den Druck auf der Straße aufrechterhalten und das Militär auf ihre Seite ziehen kann. Am Mittwoch gingen in ganz Venezuela Zehntausende Menschen gegen die sozialistische Regierung auf die Straßen.

Die Demonstranten hielten Transparente mit der Aufschrift “Wir sind frei” und skandierten “Sie wird stürzen, sie wird stürzen, diese Regierung wird stürzen”.

Die Polizei feuerte Tränengasgranaten und Gummigeschosse in die Menge. Vermummte Demonstranten schleuderten Steine auf die Sicherheitskräfte.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle für soziale Konflikte kamen 13 Menschen bei den Krawallen ums Leben. Mindestens 109 Demonstranten wurden festgenommen, wie die Nichtregierungsorganisation Foro Penal mitteilte.

“Wir fehlen die Worte, um den Schmerz auszudrücken angesichts der Venezolaner, die bei den Protesten in den vergangenen Stunden getötet wurden”, schrieb Guaidó auf Twitter.

“Ihren Familien kann ich nur versprechen, dass in unserem Vaterland wieder Gerechtigkeit und Frieden herrschen werden.”

Zum Hintergrund:

Venezuela, das rund 30 Millionen Einwohner hat, steckt seit langem in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise. Die Opposition wird unterdrückt, viele Regierungsgegner sitzen in Haft oder sind ins Exil geflohen.

Aufgrund von Devisenmangel kann das einst reiche Land kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs importieren. Rund drei Millionen Venezolaner sind bereits vor dem Elend ins Ausland geflohen.

Viewing all 34689 articles
Browse latest View live




Latest Images