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Brexit: Wirbel um Berichte über Merkel und Maas vor Abstimmung

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Merkel und May in Brüssel. 

► Die Anspannung in Großbritannien steigt: Am Abend stimmen die Abgeordneten im Unterhaus über den umstrittenen Brexit-Deal von Premierministerin Theresa May ab. Zuvor aber sorgen nun Berichte über Deutschland für Wirbel im Vereinigten Königreich.

► Die britische Boulevardzeitung “The Sun” berichtete, Bundeskanzlerin Angela Merkel habe May für den Fall einer zweiten Abstimmung Hilfe über die bisherigen Zusagen der EU hinaus zugesichert. 

► Aber: Die deutsche Bundesregierung dementierte den Bericht am Dienstagmorgen. Der Inhalt eines Telefongesprächs Merkels mit May werde von der Zeitung falsch wiedergegeben.

► Am Nachmittag sorgte eine Äußerung von Außenminister Heiko Maas für Aufregung. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, der deutsche Minister habe neue Gespräche zwischen London und Brüssel bei einer Niederlage Mays nicht ausgeschlossen. 

► Maas hatte aber – was zunächst unterging – auch betont: “Dass das Abkommen grundsätzlich noch einmal aufgeschnürt werden kann, dabei bin ich skeptisch.”

Was ihr noch über den Brexit-Showdown wissen müsst: 

Das britische Parlament soll am Dienstagabend über den Austrittsvertrag mit der EU abstimmen. Eine Mehrheit ist dort nicht in Sicht. Ein wichtiger britischer Kritikpunkt ist die von der EU geforderte Garantie für eine offene Grenze in Irland, der sogenannte Backstop.

Sollte May die Abstimmung verlieren, droht Großbritannien politisches Chaos. Abgeordnete könnten sich parteiübergreifenden über einen alternativen Plan für den Brexit verständigen. Aber auch Neuwahlen oder ein zweites Referendum sind nicht ausgeschlossen. 

(vw)


Brexit: Während die Briten auf die Entscheidung warten, wird es im Parlament hitzig

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Demonstranten vor dem Unterhaus. 

Deal or No Deal: Am Dienstagabend erhalten die britischen Abgeordneten im Unterhaus endlich ihre Chance, über den Brexit-Deal von Premierministerin Theresa May abzustimmen. Und aller Voraussicht nach werden sie ihn abschmettern. 

Bevor der Austrittsvertrag, den Großbritannien mit der Europäischen Union ausgehandelt hat, zur Abstimmung kommt, wird May noch einmal versuchen, mit einer Rede die Gegner ihres Deals zu überzeugen. 

Rund 320 Stimmen braucht die Premierministerin, britische Medien rechnen damit, dass ihr bei der Abstimmung im Unterhaus mehr als 100 Stimmen aus dem eigenen Lager fehlen könnten. 

Wie die Stimmung in Großbritannien ist und was ihr vor der entscheidenden Abstimmung wissen müsst – auf den Punkt gebracht. 

Die Debatte im Unterhaus:  

Schon am Nachmittag kam es zu hitzigen Szenen im Unterhaus. Generalstaatsanwalt Geoffrey Cox wollte die Abgeordneten überzeugen, für den Deal zu stimmen.

“Wenn dieser Vorschlag keine Mehrheit erhält, wird er in fast der gleichen Form und mit fast gleichem Inhalt noch einmal zurückkehren”, warnte er etwa. 

Laut wurde es, als Cox die Abgeordneten zu verspotten schien. “Was machen Sie? Sie sind keine Kinder auf dem Spielplatz, Sie sind Gesetzgeber. Wir spielen mit dem Leben der Menschen.”

Auch Umweltminister Michael Gove appellierte noch einmal an die Gegner des Deals, es sich anders zu überlegen. “Wenn wir heute Abend nicht für den Deal stimmen, in den Worten von Jon Snow: Der Winter naht”, sagte er im Gespräch mit dem Sender BBC Radio 4 am Dienstagmorgen. 

Er spielte damit auf die Fantasy-Serie “Game of Thrones” an. 

Was die Gegner des Deals sagen

Entscheidend für May bei der Abstimmung ist die Unterstützung ihres Partners im Unterhaus, die nordirische DUP, die Mays Minderheitsregierung stützt. 

Die Partei ist gegen den im Austrittsvertrag verankerten Backstop-Mechanismus. Damit soll eine feste Grenze mit Grenzkontrollen zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland auf bestimmte Zeit ausgeschlossen werden, sollten sich Großbritannien und die EU nicht auf ein Folgeabkommen nach dem Austrittsvertrag einigen können. 

Die DUP aber fürchtet, dass der Backstop auf unbestimmte Zeit bestehen und Nordirland so enger an die EU gebunden sein könnte als der Rest Großbritanniens. 

Am Dienstagnachmittag betonte der DUP-Abgeordnete Sammy Wilson im Gespräch mit dem Sender Sky News: “Wir glauben, dass es möglich ist, einen Deal ohne einen Backstop zu bekommen.”

Eine Position, die die EU wiederholt zurückgewiesen hat.  

Was ihr über die Brexit-Abstimmung wissen müsst: 

Nach einer fünftägigen Debatte im Unterhaus soll frühestens um 20.00 Uhr (mitteleuropäischer Zeit) abgestimmt werden, britische Medien rechnen mit einem Ergebnis ab 21.15 Uhr.

Die Abgeordneten haben noch die Möglichkeit, die Beschlussvorlage der Regierung vor dem Votum abzuändern. Vier Änderungsanträge wurden zur Abstimmung zugelassen.

Eine Zustimmung für zwei der vier Änderungsanträge würden einer weiteren Niederlage für May gleichkommen. Ein Antrag stammt von Labour-Chef Jeremy Corbyn, der Mays Deal ablehnt – und der mit einem Misstrauensantrag droht, sollte die Premierministerin verlieren. 

Zwei Anträge fordern ein einseitiges britisches Kündigungsrecht des Backstops. Brüssel dürfte dem aber kaum zustimmen. 

Wie es nach den Abstimmungen weitergeht: 

Nach einer Niederlage bleiben May drei Tage Zeit, dem Unterhaus ihren alternativen Plan für den Brexit vorzulegen.

Einen britischen Medienbericht, wonach Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihrer Amtskollegin für diesen Fall weitere Zugeständnisse in Aussicht gestellt habe, wies die deutsche Bundesregierung zurück.  

Unklar ist, auf welchen alternativen Plan sich die Abgeordneten überhaupt einigen könnten. Es gibt zwar wohl eine Mehrheit im Unterhaus, die gegen Mays Deal ist, aber keine Mehrheit für einen Plan B. 

Möglich ist daher auch, dass es zu Neuwahlen oder einem zweiten Referendum kommt. 

Auf den Punkt gebracht: 

An diesem Abend wird eine historische Abstimmung im britischen Unterhaus stattfinden. Ihr Ausgang scheint klar zu sein. Was nach ihr folgt, liegt dagegen völlig im Dunklen. 

AfD-Mann Magnitz: Internes Schreiben offenbart AfD-Medienstrategie nach Angriff

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AfD-Politiker Magnitz. 

► Der AfD-Bundestagsabgeordnete Frank Magnitz hat nach dem tätlichen Angriff in Bremen offenbar bewusst ein blutverschmiertes Foto von sich veröffentlicht, um “mediale Betroffenheit” zu erzeugen. Das berichtet die “taz”, der ein internes Schreiben des Politikers vorliegt. 

Die Zeitung zitiert aus dem Schreiben von Magnitz: “Ein solches Foto anzuhängen ist jedoch ungewöhnlich und mir war klar, dass eine entsprechende Aufmerksamkeit damit erzielt werden würde.” 

Weiter schreibt der AfD-Politiker: “Die Pressemitteilung und die Berichterstattung zur Tat haben den Weg um den gesamten Erdball innerhalb von 24 Stunden genommen. Ohne das angehängte Foto wäre die PM wie alle anderen unter ‘ferner liefen’ abgehandelt worden.”

Warum diese Enthüllung über die AfD wichtig ist: 

Bei einer Attacke durch drei Unbekannte war Magnitz am 7. Januar schwer verletzt worden. Ein Foto zeigte die blutige Stirn des Politikers mit einer tiefen Wunde. 

Das Foto war jener Pressemitteilung angehängt, in der die AfD falsche Fakten über den Angriff auf Magnitz verbreitete – und die als Grundlage für die Berichterstattung zahlreicher Medien diente.

Die Polizei stellte den Bericht am nächsten Tag nach Sichtung eines Videos aus einer Überwachungskamera richtig: Die Täter hätten kein Kantholz als Schlaggegenstand verwendet, auch sei Magnitz nicht getreten worden

Laut der “taz” bedauert der AfD-Politiker in dem internen Schreiben die Verwendung des Begriffs Kantholz. “Aus reiner, professioneller Vorsicht hätte man wahrscheinlich ein ‘mutmaßlich’ vor das ‚Kantholz‘ setzen müssen.”

AfD-Mann muss Beckers Sohn Schmerzensgeld zahlen – Ex-Tennisstar feiert das Urteil

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Boris Becker ist offenbar zufrieden. 
  • Das Landgericht Berlin hat den AfD-Politiker Jens Maier zu Schmerzensgeld verklagt.
  • Er hatte einen rassistischen Tweet über Noah Becker, Sohn von Tennis-Legende Boris Becker, abgesetzt. 

Das Landgericht Berlin hat den AfD-Bundestagsabgeordneten Jens Maier wegen eines rassistischen Tweets zur Zahlung von 15.000 Euro Schmerzensgeld an Noah Becker verurteilt. 

Der Anwalt Beckers bestätigte die Entscheidung. Das Nachrichtenmagazin “Spiegel” hatte zuerst darüber berichtet.

Der ältestes Sohn von Tennislegende Boris Becker war auf dem Twitter-Account des sächsischen Politikers Anfang Januar als “kleiner Halbneger” bezeichnet worden. Maier bestritt, den Tweet verfasst zu haben.

Die Staatsanwaltschaft Dresden hatte ein Strafverfahren gegen ihn eingestellt. Ein Mitarbeiter, der Maiers Account betreute, hatte die Tat gestanden.

Wie Boris Becker das Urteil kommentiert

Laut “Spiegel” hatte Becker Maier aufgefordert, 7500 Euro an eine karitative Einrichtung zu spenden, um den Streit beizulegen. Maier ging darauf nicht ein und provozierte die Zivilklage, schreibt das Magazin.

► Boris Becker kommentierte das Urteil am Dienstag in einem Tweet mit zwei Worten: “Love / Liebe”, schrieb er zu dem Hashtag “Deutschland”. Auch einen Panda-Emoji fügte er an. 

Mit Material der dpa.

Brexit: May und Corbyn liefern sich ein hartes Wortgefecht

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Theresa May im Unterhaus. 

Showdown im britischen Unterhaus: Vor der entscheidenden Abstimmung über den Brexit-Deal von Theresa May haben sich die Premierministerin und der Chef der oppositionellen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, ein hartes Wortgefecht geliefert. 

Corbyn kritisierte den Austrittsvertrag hart, forderte die Abgeordneten aber zugleich auch auf: “Es reicht nicht, gegen den Deal zu stimmen und gegen No Deal zu sein. Wir müssen auch für etwas sein.” Er forderte Neuwahlen – und weitere Verhandlungen mit der Europäischen Union. 

May fuhr ihrerseits eine harte Attacke gegen den Labour-Chef: “Die Frage ist: Was ist seine Position? Weil er es in seiner Verantwortung versäumt hat, eine glaubwürdige Alternative zur Regierung zu bieten.”

Was ihr über den Brexit-Showdown wissen müsst: 

Die britische Premierministerin May hat kaum Aussichten, ihr Brexit-Abkommen bei der Abstimmung am Abend durchs Parlament zu bringen. Die Frage ist, wie schlimm ihre Niederlage ausfallen wird. 

May wird möglicherweise nach einer Niederlage versuchen, Brüssel noch Zugeständnisse abzuringen, um dann ein zweites Mal über den Deal abstimmen zu lassen.

Corbyn rechnet sich mit Neuwahlen Chancen auf das Amt des Premierministers aus. Der euroskeptische Politiker ist für eine engere Bindung Großbritanniens an die EU nach dem Brexit. 

Die politischen Folgen einer Niederlage Mays sind schwer abzusehen. Es könnte auch Neuwahlen oder ein zweites Referendum geben, sollte sich dafür eine Mehrheit im Unterhaus finden. 

Mehr zum Thema: Das Finale der Schlammschlacht: Alles, was ihr vor der wichtigen Brexit-Abstimmung wissen müsst

Brexit: May verliert die entscheidende Abstimmung

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Theresa May hat eine schwere Niederlage im Unterhaus erlitten. 

► Das britische Parlament hat das zwischen Brüssel und London ausgehandelte Brexit-Abkommen abgeschmettert. Mit 432 zu 202 Stimmen votierten die Abgeordneten am Dienstagabend in London gegen den Deal von Theresa May.

Es ist eine historische Niederlage für die Premierministerin. Noch nie verlor eine Regierung bei einer Abstimmung mit so vielen Gegenstimmen.

► May will mit der Europäischen Union neue Gespräche aufnehmen. “Dieses Votum sagt uns zwar, was es nicht unterstützt, aber nicht, was es unterstützt”, betonte sie. 

Labour-Chef Jeremy Corbyn verkündete im Unterhaus nach der Auszählung, er habe ein Misstrauensvotum gegen May beantragt. 

Wie es nun im Brexit-Prozess weitergeht: 

Bereits am Mittwoch will sich May dem Misstrauensvotum stellen. Wird die Premierministerin gestürzt, muss binnen 14 Tagen eine neue Regierung gestellt werden – oder es folgen Neuwahlen. 

Die Frage ist: Wird May sich halten können? Die nordirische DUP, die Mays Minderheitsregierung stützt, sicherte der Premierministerin ihre Unterstützung zu. Corbyn aber bräuchte die Stimmen der DUP und die Stimmen einiger Tory-Abgeordneter, um May zu stürzen. 

Wie die EU reagierte:  

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker forderte Großbritannien auf, eine klare Position im Brexit-Prozess zu erarbeiten. 

EU-Ratschef Donald Tusk deutete an, dass wohl ein Exit vom Brexit nun die beste Lösung sei: “Wenn ein Deal unmöglich ist und niemand einen No-Deal will, wer wird den Mut haben zu sagen, wie die einzige positive Lösung aussieht?”

Tusks Sprecher ergänzte, dass nun die Chance eines ungeregelten Brexit gewachsen sei. “Wir wollen nicht, dass das passiert, aber wir werden darauf vorbereitet sein.”

Nach Mays Niederlage: Tusk fordert Briten indirekt zum Brexit-Exit auf

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Kurz, Tusk und Juncker: Sie sind gegen Neuverhandlungen. 
  • Nach dem Scheitern des EU-Austrittsvertrags im britischen Parlament hat die EU Neuverhandlungen ausgeschlossen. 
  • EU-Ratschef deutete an, dass Großbritannien in der EU bleiben sollte. 

Das Ergebnis war keine Überraschung. Dennoch herrscht im Brexit-Prozess nun einmal mehr große Untersicherheit vor: Am Dienstag hat das britische Unterhaus den EU-Austrittsvertrag abgeschmettert.

► EU-Ratspräsident Donald Tusk bedauerte das Scheitern des Brexit-Deals von Premierministerin Theresa May – und deutete an, dass die Briten vielleicht doch besser in der EU bleiben sollten. 

“Wenn ein Deal unmöglich ist und niemand einen No-Deal will, wer wird den Mut haben zu sagen, wie die einzige positive Lösung aussieht?”, fragte Tusk rhetorisch auf Twitter. 

Ein Sprecher von Tusk betonte: “Diese Vereinbarung ist und bleibt der beste und der einzige Weg, um einen geordneten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union sicherzustellen.”

Juncker warnt vor Risiken eines No-Deal-Szenarios

► EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker warnte vor den Risiken eines ungeregelten Austritts, eines Brexit ohne Abkommens:

“Auch wenn wir eine solche Situation nicht wünschen, wird die Europäische Kommission weiterhin an Maßnahmen für den Ernstfall arbeiten, um dafür zu sorgen, dass die EU vollständig vorbereitet ist.”

Er fügte hinzu: “Ich rufe das Vereinigte Königreich dringend auf, uns seine Vorstellungen über das weitere Vorgehen so rasch wie möglich mitzuteilen.” Die Zeit sei fast abgelaufen.

► Der österreichische Kanzler Sebastian Kurz schrieb auf Twitter: “Ich bedauere den Ausgang der Brexit-Abstimmung. Der Ball liegt nun nach der Abstimmung im britischen Unterhaus in London. Es wird jedenfalls keine Nachverhandlungen zum Austrittsabkommen geben.”

► Norbert Röttgen, CDU-Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, verfasste einen englischen Tweet nach der Entscheidung im britischen Unterhaus.

“Es hat zwar keinen Sinn, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, aber wir müssen alles andere tun, um einen harten Brexit zu vermeiden. Wenn die Abstimmung an die Bürger zurückgeht, sollte das Vereinigte Königreich mehr Zeit erhalten.”

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer plädierte für eine besonnene Reaktion auf das klare Nein des britischen Parlaments.

“Wir müssen jetzt auch einen kühlen Kopf bewahren, auch wenn das Herz da wirklich schwer ist heute”, sagte Kramp-Karrenbauer am Dienstagabend beim Neujahrsempfang des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) in Berlin.

Sie sagte weiter: “Wir haben ja befürchtet, dass es zu einem solchen Votum kommt. Aber dass es mit einer solchen klaren Mehrheit erfolgt, das ist doch noch mal eine besondere Situation.” 

Brexit: Wie es nach der krachenden Niederlage von May nun weitergeht

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Da hilft nur noch beten: Brexit.

Theresa May ist krachend gescheitert: Sie verlor die Abstimmung über ihren Brexit-Plan am Dienstagabend mit 230 Stimmen

Auf die Premierministerin wartet nun am Mittwoch ein Misstrauensvotum, das Labour-Chef Jeremy Corbyn beantragt hatte. 

Klar ist: Ein EU-Austritt ohne Abkommen ist noch wahrscheinlicher geworden. Die Europäische Union hat Nachverhandlungen am Austrittsvertrag bisher ausgeschlossen, eine Verlängerung der Frist bis zum Brexit allerdings könnte möglich sein.

Wie es im Brexit-Prozess weitergeht – auf den Punkt gebracht. 

Verliert May ihren Posten?

Zunächst muss Theresa May das Misstrauensvotum am Mittwoch überstehen. Labour-Chef Corbyn braucht eine einfache Mehrheit im Unterhaus, um die Premierministerin zu stürzen.

► Auch wenn 118 Tory-Abgeordnete bei der Abstimmung über den Austrittsvertrag gegen ihre Partei- und Regierungschefin stimmten, gilt es als wahrscheinlich, dass May das Misstrauensvotum übersteht. 

► Die nordirische DUP, die Mays Minderheitsregierung stützt, sicherte am Dienstagabend der Premierministerin ihre Unterstützung zu. Corbyn bräuchte die Stimmen der DUP und die Stimmen einiger Tory-Abgeordneter.  

Mays Sturz und Neuwahlen scheinen derzeit unwahrscheinlich. 

Was will May also nun tun? 

► Theresa May will nach der Ablehnung ihres Brexit-Abkommens am kommenden Montag das weitere Vorgehen im Parlament darlegen.

► Wahrscheinlich wird sie auch Gespräche mit der Europäischen Union aufnehmen und nach weiteren Zugeständnissen fragen. 

► Das größte Problem für sie ist der sogenannte Backstop im Austrittsvertrag. Damit soll eine feste Grenze mit Grenzkontrollen zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland auf bestimmte Zeit ausgeschlossen werden, sollten sich Großbritannien und die EU nicht auf ein Folgeabkommen nach dem Austrittsvertrag einigen können. 

► Die EU hat ausgeschlossen, dass der Backstop aus dem Abkommen gestrichen wird. 

Hintergrund – Warum der Backstop so umstritten ist: 

Der Backstop sieht vor, dass Großbritannien so lange in einer Zollunion mit der EU bleibt, bis eine andere Lösung gefunden worden ist. Nordirland müsste zudem auch Regeln des Binnenmarkts übernehmen. 

Brexit-Hardliner fürchten, dass Großbritannien so auf unbestimmte Zeit näher an die EU gebunden sein könnte, als sie möchten. Die nordirische DUP ist gegen jede Sonderbehandlung Nordirlands.

Die EU aber pocht auf den Backstop als einzig mögliche Lösung, um eine feste Grenze zu verhindern. Befürchtet wird sonst ein Wiederaufflammen des Konflikts in der früheren Bürgerkriegsregion.

Die große Frage ist daher: Welche Zugeständnisse könnte May von Brüssel überhaupt erhalten?

Wie kann sich Großbritannien aus dieser Sackgasse befreien?

► May hat bisher eine Verlängerung der Brexit-Frist strikt ausgeschlossen. Der Austrittstermin, der 29. März, ist in Großbritannien gesetzlich festgeschrieben. 

► Angesichts der Risiken eines Austritts ohne Abkommen aber könnte May von dieser Position abrücken. Der britische “Guardian” hatte bereits am Sonntag berichtet, die EU bereite sich darauf vor, den Brexit bis Juli zu verschieben. 

► Britische Kommentatoren sowie Politiker wiesen am Dienstagabend immer wieder darauf hin: Nun ist klar, welchen Deal das Unterhaus nicht will. Unklar aber ist, welcher Deal eine Mehrheit erhalten würde. 

Möglich ist, dass die Rufe nach einer anderen Art von Brexit nun lauter werden. Beliebt bei Labour- wie Tory-Abgeordneten ist ein Abkommen nach dem Vorbild von Norwegen.

Das Land ist Mitglied im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und im EU-Binnenmarkt, zahlt dafür aber auch Mitgliedsbeiträge an die EU. Ob es dafür wirklich eine Mehrheit im Unterhaus gibt, darf bezweifelt werden. 

► Auch ein zweites Referendum wird immer wieder als Ausweg aus der Brexit-Sackgasse genannt. Aber sowohl May als auch Corbyn sind dagegen, aber der Druck auf den Labour-Chef könnte nach einem Scheitern des Misstrauensvotums größer werden, seine Meinung zu ändern. 

Laut der Sky-News-Reporterin Beth Rigby wollen rund 100 Labour-Abgeordnete am Mittwochmorgen für ein zweites Referendum plädieren. 

Auf den Punkt gebracht: 

May hat ihren Brexit-Deal an die Wand gefahren. Am Ende des Tages bleiben mehr Fragen als Antworten – und die Brexit-Uhr tickt weiter. 


Nach Brexit-Horror: Wie May nun weitermacht

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Theresa May ist eine bemitleidenswerte Frau.

Entgegen ihrer eigenen Überzeugung hat die britische Premierministerin versucht, den Willen ihres Volkes durchzusetzen und einen Brexit-Deal unter Dach und Fach zu bringen. Und sie ist kläglich gescheitert. 

Mit 432 zu 202 Stimmen brachten die Parlamentarier May am Dienstagabend eine vernichtende Niederlage ein – die gravierendste, die je eine britische Regierung bei einer Abstimmung erlitt.

118 Tory-Abgeordnete, also Parteifreunde, schmetterten Mays Deal ab. Nun ist das Chaos komplett. 

So reagierte die britische Presse:

► Der britische “Guardian” warnt vor einer Katastrophe, sollte Großbritannien nun ohne einen Deal aus der EU stürzen. Das wollen May und die Mehrzahl ihrer Kolleginnen und Kollegen allerdings verhindern.

Die Zeitung schlägt vor, May könne mit Oppositionsführer Jeremy Corbyn kooperieren und einen überparteilichen Vorschlag für einen Brexit-Deal unterbreiten. 

► Die “Daily Mail” ätzte gegen die konservative Regierungschefin: “Hat es jemals einen derart krassen politischen Narzissmus gegeben? Waren für unsere Abgeordneten die wirtschaftliche Vernunft und die politische Realität jemals so irrelevant?”

► Die “Times” unkte:  “Das Land ist mit einer Krise konfrontiert und es nicht klar, ob Theresa May Teil des Problems oder Teil der Lösung ist. Sie hatte schlechte Karten, aber sie hat sie auch außerordentlich schlecht gespielt. (...) Wenn May unwillig ist, das Notwendige zu tun, um ein Chaos zu vermeiden, wird das Parlament eine Führungspersönlichkeit finden müssen, die dazu bereit ist.”

► Und die “Sun” verfiel in bittersten Galgenhumor:

So geht es jetzt weiter:

24 Stunden nach der katastrophalen Brexit-Abstimmung steht Großbritanniens Premierministerin May vor dem nächsten entscheidenden Votum: Die Opposition stellt die Vertrauensfrage.

May forderte Oppositionsführer Corbyn in einer kurzen Stellungnahme geradezu dazu heraus, über ihre Zukunft abstimmen zu lassen. Und der zögerte nicht.

► Aber: Die nordirische DUP, die Mays Minderheitsregierung stützt, sicherte am Dienstagabend der Premierministerin ihre Unterstützung zu. 

► Auch Tory-Widersacher wollen May unterstützen – etwa Boris Johnson.

► Viele Analysten glauben, dass die Regierungschefin das Votum übersteht. Ist das der Fall und es kommt nicht zu Neuwahlen, bleibt May bis Montag, um einen neuen Vorschlag für einen Brexit-Deal zu machen.

Dazu will sie in den Dialog mit den Meinungsführern im Parlament treten – und auch die Opposition in die Gestaltung eines neuen Deals einbeziehen.

Die unwahrscheinlichen Optionen:

► Möglich ist, dass die Rufe nach einer anderen Art von Brexit nun lauter werden. Beliebt bei Labour- wie Tory-Abgeordneten ist ein Abkommen nach dem Vorbild von Norwegen.

Das Land ist Mitglied im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und im EU-Binnenmarkt, zahlt dafür aber auch Mitgliedsbeiträge an die EU. Ob es dafür wirklich eine Mehrheit im Unterhaus gibt, darf bezweifelt werden. 

► Auch ein zweites Referendum wird immer wieder als Ausweg aus der Brexit-Sackgasse genannt. Aber sowohl May als auch Corbyn sind dagegen, aber der Druck auf den Labour-Chef könnte nach einem Scheitern des Misstrauensvotums größer werden, seine Meinung zu ändern. 

Laut der Sky-News-Reporterin Beth Rigby wollen rund 100 Labour-Abgeordnete am Mittwochmorgen für ein zweites Referendum plädieren. 

Der britische Botschafter Sebastian Wood geht aber auch dem Scheitern des Brexit-Abkommens nicht davon aus, dass es in Großbritannien eine weitere Volksabstimmung über den Ausstieg aus der EU geben wird.

“Im Moment sehe ich keine Mehrheit im Parlament für ein zweites Referendum”, sagte Wood am Mittwoch im ZDF-“Morgenmagazin”. Zudem zeigten Umfragen, dass es in der britischen Bevölkerung keinen Stimmungswandel gebe.

Wood: “Der Willen des Parlaments bleibt, den Brexit durchzuführen.” 

Das ist aus Berlin und Brüssel zu hören:

► Die EU hat aber weiterhin kein Interesse daran signalisiert, das Abkommen nachzuverhandeln. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz lehnte Neuverhandlungen bereits kategorisch ab.

Schon am Morgen berät das Europaparlament in Straßburg, in Brüssel analysieren EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und EU-Ratschef Donald Tusk die Folgen der Abstimmung.

► “Ich rufe das Vereinigte Königreich dringend auf, uns seine Vorstellungen über das weitere Vorgehen so rasch wie möglich mitzuteilen”, fordert EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker.

Das bedeutet auch: Die EU will von sich aus erstmal nichts Neues anbieten. Stattdessen hofft sie auf Bewegung in London - entweder eine veränderte Position Mays oder mehr Einfluss der Opposition.

EVP-Fraktionschef Manfred Weber klang am Mittwochmorgen verzweifelt “Bitte, bitte, bitte,  sagt uns, was ihr eigentlich erreichen wollt!”, sagte er an die Briten gerichtet.

► Grünen-Europachef Reinhard Bütikofer sieht kaum noch Möglichkeiten, einen ungeregelten Austritt abzuwenden. “Die Alternativen sind hart, aber unausweichlich: Entweder wird Artikel 50 zurückgezogen - mit oder ohne neue Volksabstimmung -, oder es kommt zu einem harten Brexit der übelsten Art”, sagte er in Brüssel.

► Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier warnte vor den Folgen eines ungeregelten Ausstiegs der Briten aus der EU gewarnt.

“Es würden alle in Europa verlieren”, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im ZDF-“Morgenmagazin”. Vor allem die Briten würden unter einem ungeregeltem Ausstieg aus der EU leiden. Dies würde schwere Konsequenzen für Wohlstand und Arbeitsplätze haben. Allerdings würde das auch nicht spurlos an der Europäischen Union vorbeigehen. 

Manfred Weber nach Brexit-Klatsche verzweifelt: "Sagt uns, was ihr wollt!"

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Manfred Weber 

Der Spitzenkandidat und Fraktionschef der EVP, Manfred Weber, hat am Mittwochmorgen vor “politischem Chaos” in Großbritannien gewarnt. Die britischen Abgeordneten hatten am Dienstag gegen den vorliegenden Brexit-Deal mit der EU gestimmt.

Weber klang in seiner Rede vor dem Europäischen Parlament verzweifelt. An die Briten gerichtet, sagte der CSU-Politiker: “Bitte, bitte, bitte,  sagt uns, was ihr eigentlich erreichen wollt!”

Zum Hintergrund: Im britischen Unterhaus liegt kein alternativer Vorschlag für ein Brexit-Abkommen vor. Dennoch schmetterten die Parlamentarier den mit Brüssel ausgehandelten Deal mit 432 zu 202 Stimmen ab.

So geht es weiter:

24 Stunden nach der katastrophalen Brexit-Abstimmung steht Großbritanniens Premierministerin May vor dem nächsten entscheidenden Votum: Die Opposition stellt die Vertrauensfrage.

► Viele Analysten glauben, dass die Regierungschefin das Votum übersteht. Ist das der Fall und es kommt nicht zu Neuwahlen, bleibt May bis Montag, um einen neuen Vorschlag für einen Brexit-Deal zu machen.

Dazu will sie in den Dialog mit den Meinungsführern im Parlament treten – und auch die Opposition in die Gestaltung eines neuen Deals einbeziehen.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz lehnte Neuverhandlungen aber bereits kategorisch ab.

ALS: Meine Mutter starb an dieser Krankheit – ich musste ihr hilflos zusehen

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Katie Reilly kannte ihre Mutter als selbstbewusste und unabhängige Frau – bis sie plötzlich die Krankheit ALS bekam, die das Gehirn ihrer Mutter zerstörte. Hier erzählt Katie von dem Krankheitsprozess und wie schwer es für sie war, ihre Mutter dabei zu begleiten. 

Im Mai 2009 bekam ich Besuch von meiner Mutter. Ich stand damals kurz vor dem Abschluss meines Jurastudiums. Mein Vater und meine Schwestern wollten ein paar Tage später nachkommen. Am Tag nach ihrer Ankunft traf ich mich mit meiner Mutter zum Mittagessen.

 

Meine Mutter hatte in den letzten Monaten verschiedene medizinische Untersuchungen durchführen lassen, weil ihre Aussprache in den vergangenen Jahren immer undeutlicher geworden war und weil mit der Zeit noch
weitere eigenartige Symptome bei ihr aufgetreten waren.

 

Als ich sie fragte, ob die Ärzte die Ursache für ihre Symptome herausgefunden hätten, platzte sie damit heraus: “Die Neurologen glauben, dass ich an ALS [Amyotrophe Lateralsklerose] leide. Ich habe Angst, daran sterben zu müssen. Irgendwann werde ich nicht mehr richtig sprechen und nicht mehr alleine essen können... Ich werde nie auf deiner Hochzeit sein.”

Meine Mutter war immer taffer als andere Mütter 

Ich erstarrte auf meinem Stuhl. Es fiel mir schwer, diese Worte zu begreifen. Und ich kann bis heute nicht vergessen, wie meine Mutter an diesem Tag aussah: Sie hatte erschreckend viel Gewicht verloren und die Verzweiflung stand ihr ins Gesicht geschrieben.

Bei ALS handelt es sich laut der ALS Association um eine “progressive neurodegenerative Krankheit, die die Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark befällt.” Um verstehen zu können, wie sehr es meine Familie
erschüttert hat, dass meine Mutter Sarah mit ALS diagnostiziert wurde, muss man erst einmal verstehen, welcher Mensch sie eigentlich war.

Mein ganzes Leben lang war meine Mutter immer schon vollkommen anders
als alle anderen Mütter, die ich kannte. Sie war eine der wenigen Partnerinnen in ihrer Anwaltskanzlei in Washington, D.C., und außerdem eine der wenigen Mütter in einer Führungsposition.

In der Grundschule stellte sie mich vor meinen Freunden bloß, indem sie lauthals den Refrain von “Let’s Talk About Sex” von Salt- N-Pepa trällerte. Sie kam immer zu spät und manchmal ließ sie ihre New Yorker Wurzeln durchblitzen, indem sie Taxifahrern den Mittelfinger zeigte, wenn sie mich zur Schule brachte.

Meine Mutter hatte immer so unbesiegbar gewirkt 

Sie war klein, aber sportlich und zäh. Ich kann die wenigen Male, die ich sie weinen gesehen habe, an einer Hand abzählen. Und ich erinnere mich noch ganz genau an den Moment, an dem ich endlich alt genug war, um sie in Lauf- oder Schwimmwettbewerben zu schlagen. Der Satz, den wir am häufigsten von ihr zu hören bekamen, lautete: “Reilly, du laberst doch nur Mist.”

Diese Aussage war an meinen Vater gerichtet und fiel für gewöhnlich, wenn
die beiden über Politik diskutierten. Ich konnte einfach nicht glauben, dass jemand wie meine Mutter, die scheinbar so unbesiegbar und voller Leben war, sich jetzt mit einer Krankheit auseinandersetzen musste, die sie
in wenigen Jahren umbringen würde. Wenn nicht sogar noch schneller.

“Mein Vater erinnerte sich voller Kummer daran, wie ein kaltschnäuziger Neurologe meinen Eltern schadenfroh zugerufen hatte ‘Sie hat ALS!’, nachdem er endlichherausgefunden hatte, was mit ihr los war.”

Schon bald wusste ich alles über ALS 

Als ich von der Diagnose meiner Mutter erfuhr, wusste ich wie die meisten Menschen so gut wie nichts über ALS. Wenige Wochen vor dem Wochenende meiner Abschlussfeier hatte mein Vater darauf bestanden, mich mit meinem Auto von meiner Universität in Indiana abzuholen und mich zurück nach Washington, D.C., zu bringen.

Angesichts meines Alters hielt ich diesen Vorschlag für lächerlich. Doch als er mich in meinem Auto nach Hause fuhr, weinte ich die ganze Fahrt über. “Katie, bitte. Vergiss nicht, zwischendrin zu atmen”, forderte mein Vater mich immer wieder auf, während ich jeden einzelnen Artikel über ALS las, den ich auf Google finden konnte.

Er erzählte mir im Detail, wie schmerzhaft der Ausschlussprozess gewesen war, den meine Eltern bis zur endgültigen Diagnose über sich ergehen lassen mussten. Er erinnerte sich voller Kummer daran, wie ein kaltschnäuziger Neurologe meinen Eltern schadenfroh zugerufen hatte ‘Sie hat ALS!’, nachdem er endlich herausgefunden hatte, was mit ihr los war.

Ich hoffte, dass meine Mutter ALS besiegen würde 

Mein Vater versprach mir, dass wir eine Lösung finden würden.
“Diese Menschen kennen meine Mutter offensichtlich überhaupt nicht. Sie wird diese Krankheit besiegen”, sagte ich entschlossen.

Der Zeitpunkt der Diagnose meiner Mutter war insofern günstig, als dass ich vor kurzem als Associate in einer New Yorker Anwaltskanzlei beurlaubt worden war. Dadurch konnte ich bei meinen Eltern einziehen. Bevor ich von der ALS Erkrankung meiner Mutter erfahren hatte, war eine schwere Trennung der schlimmste Kummer, den ich in meinem ganzen Leben durchgemacht hatte.

Ich hatte bisher noch gar keine persönlichen Erfahrungen mit dem Tod gemacht, da alle meine Großeltern noch vor meinem ersten Lebensjahr verstorben waren und da ich auch in meinem engeren Bekanntenkreis noch nie einen Todesfall miterleben musste.

Anfangs wollte meine Mutter mit niemandem außer den engsten Familienmitgliedern und ein paar sehr guten Freunden der Familie über die Diagnose sprechen. Wir klammerten uns verzweifelt an die Hoffnung, dass alles
nur ein Missverständnis war. Deshalb behielten wir die Neuigkeit für uns und weihten nur ganz wenige Menschen ein, wenn dies für meine Mutter in Ordnung war.

Ich dachte, wir würden kämpfen und gewinnen

Es fühlte sich wie eine schwere Decke aus Scham an. Obwohl ich wusste, dass es überhaupt nicht logisch war, glaubte ich monatelang fest daran, dass sie diese unheilbare Krankheit irgendwie besiegen würde. Wir würden uns einfach als Familie zurückziehen und Informationen sammeln. Und dann würden wir kämpfen und gewinnen.

Als wir Monate später die Symptome meiner Mutter nicht mehr verbergen konnten, begann ich nach und nach auch meinen Freunden von ihrer Diagnose zu erzählen. Die meisten Leute wussten nicht, was ALS genau ist und was es mit den Betroffenen macht. Deshalb erklärte ich ihnen im Detail, wie meine Mutter sterben würde: Sie würde ihre Fähigkeit zu sprechen verlieren und irgendwann auch nicht mehr selbst atmen können, weil ihre Muskeln langsam verkümmern würden.

Ihre kognitiven Fähigkeiten würden dabei jedoch erhalten bleiben. Während ich diese Worte laut aussprach, fühlte ich mich zunehmend allein. Denn mir wurde klar, dass keiner wusste oder wirklich verstand, in welcher Situation wir uns befanden. Jedes einzelne Wort meiner Erklärung tat mir körperlich weh.

Irgendwann konnte meine Mutter nicht mehr sprechen 

Wenn meine Freunde mich dann fragten, was wir dagegen unternehmen würden, musste ich das Gespräch meist mit der Erklärung beenden, dass es keine Heilung für die Krankheit gab. Im Laufe der Zeit konnte meine Mutter immer schlechter sprechen. Anfangs dolmetschte ich für sie, da immer mehr Menschen sie nicht mehr richtig verstehen konnten.

Ich war stolz darauf, diese Aufgabe übernehmen zu dürfen. Und trotz der schrecklichen Traurigkeit, die ich spürte, hatte ich den Eindruck, dass meine Mutter und ich durch ihre Krankheit noch enger miteinander verbunden waren als je zuvor.

Dass ich ihre undeutliche Sprache verstehen konnte und sie anderen verdeutlichen konnte, war meiner Meinung nach ein Beweis für diese Tatsache. Als meine Mutter dann gar nicht mehr sprechen konnte und ich meine Rolle als Dolmetscherin nicht mehr ausüben konnte, kam ich mir wie eine Versagerin vor.

Ihre Niedergeschlagenheit darüber, dass sie nicht mehr mit anderen kommunizieren konnte, machte mir sehr zu schaffen. Dass sie nicht mehr sprechen konnte, isolierte sie noch mehr. Ich begann, das Geräusch des Gerätes zu hassen, das sie verwenden musste, um es für sie sprechen zu lassen.

Eines blieb gleich: Sie war immer noch die Frau, die ich kannte und liebte

Meine Mutter litt an der bulbären Verlaufsform von ALS, bei der die Muskeln im Gesicht, am Hals und am Oberkörper befallen werden und die meist schneller voranschreitet als die spinale Verlaufsform. Nachdem meine Mutter nicht mehr sprechen konnte, waren ihre Fähigkeit zu atmen und zu schlucken die nächsten Opfer, die die permanent in ihr wütende Krankheit erforderte.

Meine Mutter war immer stärker auf ein Beatmungsgerät angewiesen. Es kam immer häufiger vor, dass mein Vater, meine Mutter und ich beim Abendessen saßen und meine Mutter sich plötzlich verschluckte oder Wasser ausspuckte. Bald wurde klar, dass sie eine Magensonde brauchte, um weiterleben zu können.

Sie nahm immer weiter ab, konnte kaum mehr atmen und sabberte unkontrolliert. Doch obwohl all diese Dinge mit ihr passierten, blieb sie stets die Frau, die ich kannte und liebte. Ihr Charakter und ihre Seele leuchteten immer noch. Als wir eines Tages Besuch von einer Freundin bekamen, schrieb meine
Mutter einen Zettel mit dem Satz: “In China gilt es als höflich, auszuspucken.”

Als ihre Freundin ankam, steckte sie ihr den Zettel zu.

Trotz allem wollte sie unabhängig bleiben

In der Zeit, in der meine Mutter krank war, besuchte ich einmal einen Freund, der ein Haus in Nicaragua gemietet hatte. Dort lernte ich einen Iren kennen, der mir gefiel (und der inzwischen mein Mann ist.) Wenige Monate später reiste ich erneut nach Nicaragua, um ihn zu besuchen. Ich war mir sicher, dass meine Eltern den wahren Grund für meine Reise nicht einmal erahnten. Doch bevor ich mich auf den Weg zum Flughafen machte, entdeckte ich eine Notiz von meiner Mutter an meinem Koffer.

Auf dem Zettel stand: “Wer ist der Kerl?” Daneben hatte sie einen lachenden Smiley gemalt. Sie fuhr noch bis kurz vor ihrem Tod selbst Auto. Inzwischen ist mir jedoch klar, dass das ziemlich gefährlich war. Sie wollte damit beweisen, wie
entschlossen sie war, trotz der schrecklichen Umstände um ihre Unabhängigkeit zu kämpfen.

Der Kampf meiner Mutter gegen ALS ging weiter und zerstörte unser komplettes Familienleben. Dies galt vor allem für meinen Vater und mich, da wir uns am meisten um meine Mutter kümmerten. Unser Haus füllte sich
zunehmend mit verschiedenen Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, Diätprodukten und medizinischen Geräten, die wir für ihre Krankheit brauchten.

Wir suchten unermüdlich verschiedene Ärzte und Berater auf, um uns über neue Medikamente oder alternative Behandlungsmöglichkeiten zu informieren, die meiner Mutter vielleicht ein wenig Hoffnung geben konnten oder die zumindest ihre Symptome ein bisschen lindern würden.

Aus einer fröhlichen Person wurde eine mürrische und depressive

Doch jedes Mal, wenn wir uns an eine neue unerwünschte Veränderung gewöhnt hatten, trat plötzlich noch eine viele größere ein. Und obwohl wir unsere Hoffnung nicht aufgeben wollten, begann uns die Krankheit immer
weiter zu zermürben.

Bald darauf begann sich auch die Stimmung meiner Mutter zu verändern. Die Frau, die früher das Haus mit dem schallendsten Gelächter der Welt erfüllt hatte, war jetzt plötzlich nicht mehr wiederzuerkennen. Sie war mürrisch, depressiv und in sich gekehrt. Es war eine unheilvolle Stille.

Im Juni 2010 ― ungefähr ein Jahr, nachdem wir von ihrer ALS-Diagnose erfahren hatten ― nahm meine Mutter an der Hochzeit meiner Schwester teil. Körperlich erkannte man sie inzwischen nicht mehr wieder. Einen Monat später fiel ihr das Atmen so schwer, dass wir sie in die Notaufnahme bringen mussten.

Dort erfuhren wir, dass sie an einer Lungenentzündung litt. In der ersten Zeit im Krankenhaus gingen wir noch davon aus, dass wir sie wieder mit nach Hause nehmen würden. Die Ärzte sagten uns jedoch, dass dies nicht möglich sei. Sie nannten uns allerdings keinen speziellen Grund dafür.

Wir konnten nichts tun, als ihr beim Sterben zuzusehen 

Meine ganze Familie wünschte sich, dass sie im Kreis ihrer Familie an einem Ort sterben konnte, den sie liebte. Doch tragischerweise passierte dies nicht. Als die Ärzte uns vor das Ultimatum stellten, entweder einem Luftröhrenschnitt zuzustimmen oder meiner Mutter beim Sterben zuzusehen, war uns klar, dass diese Entscheidung bereits gefallen war.

Meine Mutter wollte nicht auf ein Tracheostoma oder einen Rollstuhl angewiesen sein, bevor sie endlich sterben würde. Da sie jedoch immer eine gesunde und aktive Frau gewesen war, trat ihr Tod nicht schnell ein. Die Tage vergingen und wir wussten, dass sie bald sterben würde. Doch wir konnten nichts anderes tun, als ihr dabei zuzusehen, wie sie sich langsam ― viel zu langsam ― auf das Ende ihres Lebens zu bewegte.

Irgendwann baten wir die Betreuer ihres Palliativpflegeteams, ihr Morphium zu verabreichen. Ihre Schmerzen konnten dadurch gelindert werden. Die Tage vergingen und wir wussten, dass sie bald sterben würde. Doch wir konnten
nichts anderes tun, als ihr dabei zuzusehen, wie sie sich langsam ― viel zu langsam ― auf das Ende ihres Lebens zu bewegte.

Es dauerte eine Stunde, dann hörte sie auf zu atmen 

Nachdem meine Mutter seit fast zwei Wochen im Krankenhaus war, beschlossen meine Schwestern, nach Hause zu fahren und dort zu übernachten. Deshalb waren nur noch mein Vater und ich im Krankenzimmer meiner Mutter. Irgendwann legte ich mich auf den Boden, um dort ein wenig zu schlafen.

Ich erinnere mich noch immer an das lange, schwarze Bandeau-Kleid, das ich damals anhatte und das ich in dem extrem heruntergekühlten Krankenzimmer als Decke zu benutzen versuchte. Gegen zwei Uhr nachts wachte ich plötzlich auf und sah meinen Vater neben dem Bett meiner Mutter stehen. Er war sichtbar aufgewühlt.

“Uns bleibt nicht mehr viel Zeit”, sagte er zu mir. Ich stand auf und setzte mich neben meine Mutter ans Bett, damit mein Vater sich ein wenig ausruhen konnte. Ich hielt ihre Hand und beobachtete ihr Gesicht. Es dauerte ungefähr eine Stunde, bis ihr Atem immer langsamer wurde und schließlich ganz aussetzte.

ALS ist eine extrem grausame Krankheit 

Sechzehn Monate nach ihrer Diagnose verloren wir meine Mutter an ALS.
ALS ist eine extrem grausame Krankheit. Deshalb habe ich dafür gekämpft, meine Mutter als die Frau in Erinnerung zu behalten, die sie vor ihrer Erkrankung war.

Ich wollte mich nicht daran erinnern, was die Krankheit aus ihr gemacht hatte oder dass sie sie uns letzten Endes sogar ganz weggenommen hatte. Nach ihrem Tod erinnerte mich mein Vater daran, dass “ALS nicht ihr ganzes Leben bestimmt hatte.” Und er hatte recht.

Meine Mutter hatte ein großartiges Leben gehabt. Sie war beruflich sehr erfolgreich gewesen und hatte eine Familie und Freunde gehabt, die sie unglaublich geliebt haben. ALS hat jedoch darüber entschieden, wann und
wie sie sterben sollte. Die Krankheit hatte ihr Gehirn zerstört, ihre Muskeln verkümmern lassen und ihr ihr Glück geraubt.

Für mich war es sehr schwer, mich an die guten Zeiten zu erinnern, die wir erlebt hatten, bevor die Krankheit alles verändert hatte. ALS erforderte auch von meinem Vater einen enormen Tribut. Eineinhalb Jahre nach dem Tod meiner Mutter wurde bei ihm Krebs diagnostiziert. Sein Onkologe erklärte ihm, dass die Krankheit vermutlich dadurch beschleunigt worden war, dass ihn die Pflege meiner Mutter emotional und körperlich extrem beansprucht hatte.

Nach dem Tod kamen die Schuldgefühle 

Mein Vater machte eine Chemotherapie, doch als der Krebs nach nicht einmal zwei Jahren wieder zurückkehrte, verstarb er innerhalb von wenigen Monaten ― und zwar ausgerechnet am Geburtstag meiner Mutter. Durch die Krankheit meines Vaters, seinen darauffolgenden Tod und meine Umgangsweise mit meiner Trauer dauerte es sehr lange, bis ich meine Erfahrungen mit ALS verarbeiten konnte.

Ich kämpfte mit Schuldgefühlen, weil ich glaubte, dass ich mehr hätte tun müssen, um meiner Mutter zu helfen. Auch wenn ich wusste, dass es
nichts gab, was ich hätte tun können. Ich war permanent von Wut und Trauer erfüllt. Und ich hatte oft das Gefühl, dass es niemanden gab, mit dem ich über meine Erinnerungen an die Geschichte hätte reden können, die mich verfolgten.

Ich setzte mich unter Druck, den Tod meiner Mutter anzunehmen, weniger um sie zu trauern und weiterzugehen. Deshalb stürzte ich mich in die Arbeit, machte viele Überstunden und versuchte, irgendwie zurechtzukommen. Mit der Zeit begann ich zu glauben, dass meine Erlebnisse mit ALS es nicht einmal wert
waren, erzählt zu werden.

Wir müssen Erinnerungen und Trauer zulassen 

Doch vor allem seit der Geburt meiner Tochter vor eineinhalb Jahren habe ich in letzter Zeit damit begonnen, häufiger über meine Erfahrungen mit der ALS-Erkrankung meiner Mutter zu sprechen. Mit der Zeit lerne ich, mich vor diesen schwierigen Erinnerungen nicht mehr zu verstecken. Und ich akzeptiere allmählich die Veränderungen, die ich als Angehörige einer ALS-Erkrankten durchgemacht habe.

Meine Trauer ist noch immer Teil meines Lebens. Doch zum ersten Mal seit vielen Jahren erinnere ich mich vereinzelt auch wieder an Momente mit meiner Familie, die vor dem Auftreten von ALS passiert sind. Ganz selten kann ich sogar fast das Lachen meiner Mutter hören, das so laut war, dass es jeden Raum erfüllt hat, in dem sie sich befand.

Momentan leiden ungefähr 30.000 Amerikaner an ALS ― das sind in etwa 0,009 Prozent der Weltbevölkerung. Dass ALS eine extrem seltene Krankheit ist und dass in der Öffentlichkeit nur sehr wenig darüber bekannt ist, hat meine Familie in der Krankheitsphase meiner Mutter sehr isoliert. Und es hat anschließend auch dazu geführt, dass ich mich sehr vor anderen Menschen zurückgezogen habe.

Ich hoffe, dass ich mit meinem Bericht über ALS das öffentliche Bewusstsein dafür erhöhen kann, wie grausam diese Krankheit ist, die meiner Mutter das Leben genommen hat. Und vielleicht kann ich damit ja auch anderen Betroffenen helfen, die einen ALS-Erkrankten gepflegt haben oder noch pflegen.

Ich hoffe, dass sie sich durch meine Erzählung auf ihrem Weg mit ALS vielleicht ein bisschen weniger alleingelassen fühlen.

Dieser Blog erschien ursprünglich bei der HuffPost USA und wurde von Susanne Raupach aus dem Englischen übersetzt.

Dschungel-Lästerei über Sybille Rauch: "Von den Sternen in die Gosse"

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Am Lagerfeuer wird unter den Kandidaten ordentlich getuschelt.
  • Bei “Ich bin ein Star, holt mich hier raus!” liegen die Nerven blank.
  • Drei Kandidaten wettern heftig gegen Camperin Sybille Rauch.

Tag Fünf im Dschungel – und die Lästereien gehen so richtig los. Das Opfer: Porno-Ikone Sybille Rauch.

“Im Camp verliert man erst das Zeitgefühl, dann das Mitgefühl und dann den Verstand”, sagte Moderator Hartwich. Wie als hätten die Lästermäuler mitgehört, scheint das genau das Motto in den Lagerfeuer-Diskussionen um Sybille Rauch zu sein.

Das Läster-Trio, bestehend aus “Alf”-Stimme Tommi Piper, “GZSZ”-Star Felix van Deventer und “Bachelor in Paradise”-Kandidat Domenico De Cicco, ist kaum zu bremsen.

Als die “Eis am Stiel”-Darstellerin ihr Amt als Teamchefin abgeben musste, wetterte das Trio gegen die 58-Jährige. Die bekam davon gar nichts mit, weil sie währenddessen schlief.

Dschungelcamp-Kandidaten zeigen nicht nur Mitleid für Sybille

“Sybille ist völlig überfordert”, sagte Domenico und fügte hinzu: “Die Arme. Sie hat keine Substanz.” Tommi war jedoch der Meinung, dass sie aus gesundheitlichen Gründen sowieso bald gehen müsse: “Dann hat sie ihre Kohle und muss diese Quälerei nicht weiter machen.”

Was zunächst nach Mitleid von mitfühlenden Kandidaten klang, wandelte sich ganz schnell in Gehässigkeit. Immer wieder betonten die drei Männer am Lagerfeuer, dass Sybille im Leben viel durchmachen musste und deshalb ein lieber aber zerbrechlicher Mensch sei. 

Doch Tommi wusste offenbar, dass die 58-Jährige an ihrem auch selbst Schuld getragen hat: “Die arme Maus, scheiß Leben. Aber das hat auch immer mit einem selbst zu tun.”

Felix: “Sie hat sich das Leben so ausgesucht”

Felix van Deventer teilte Tommis Meinung, fand jedoch härtere Worte: “Das ist eine Selbsteinstellung und dein Charakter. Sie hat sich das Leben so ausgesucht.”

Domenico versuchte zurückzurudern und betonte, dass auch der Umgang mit den falschen Menschen ein Grund für den Lebensweg der ehemaligen Pornodarstellerin gewesen sein könnte.

Während der eine vorwurfsvoll Sybilles Leben beurteilte, versuchte der andere es mit netten Worten zu verteidigen – doch das klappte nur mäßig. 

Domenico machte Sybilles Erfolg dafür verantwortlich, dass einige schwarze Schafe im Business sie auf die schiefe Bahn gebracht hätten.

Domenico: “Sie hat einen riesen Knacks”

Doch das ist noch nicht alles: Die Situation gipfelte mit respektlosen Kommentaren von Domenico.

Pornodarsteller seien krank, war er sich sicher. Und schwups: Das anfängliche Pseudo-Mitleid war verschwunden.

“Sich da hinstellen und sich vögeln lassen und der Regisseur, asozial: mach das, mach das – das ist krank. Und wenn sie sagt, dass sie Spaß daran hatte, dann hat sie einen riesen Knacks”, wetterte Domenico gegen Sybille.

Weiter streute Domenico Gerüchte über die ehemalige Pornodarstellerin. “Sie war ja auch noch anschaffen. Von den Sternen in die Gosse”, sagte der Ex-“Bachelorette”-Kandidat abfällig. Und auch Tommi war sich sicher, dass sie das noch immer macht.

“Besser wäre, wenn sie Sozialhilfe bekäme”, sagte der 77-jährige Tommi und fügte hinzu: “Sie hat alle Programme durch.”

Damit es dann doch nicht so hart klingt, betonten die meisten dann doch zum Schluss, dass das Dschungelcamp für Sybille eine neue Chance sei. Ob sie diese nutzen wird, wird sich wohl erst in den kommenden Folgen zeigen.

(nmi)

Wieso Erdogan gerade eine bittere Wahlniederlage droht

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Der türkische Präsident könnte auf eine Wahlschlappe hinsteuern.

Geht der AKP die Puste aus?

Nach anderthalb Jahrzehnten an der Macht könnte die Partei des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bei den Kommunalwahlen am 31. März die Kontrolle über einige wichtige Großstädte verlieren.

Der Hauptgrund: Die ökonomische Talfahrt des Landes hat die Türken verunsichert. Der lange anhaltenden Euphorie über das Wieder-Erstarken des Landes unter Erdogan ist Skepsis gewichen.

Auch wenn die Macht des Präsidenten sicher scheint und Erdogan über umfassende Exekutivbefugnisse verfügt, wäre ein schwaches Abschneiden der AKP ein bemerkenswertes Signal. Es würde zeigen, wie Frustration über die Wirtschaft einen Politiker verletzen kann, der lange als unantastbar galt.

Zwei Quellen bestätigen, dass die AKP schwächelt

Zwei Quellen aus der AKP berichteten der Nachrichtenagentur Reuters, dass zwei interne Umfragen zeigen, dass die Unterstützung für die AKP auf 32-35 Prozent gesunken ist.

Im Jahr 2014 hatte die AKP 43 Prozent bei den Kommunalwahlen geholt, weit vor der zweitstärksten Partei, der säkularen CHP.

Die AKP stehe nun sogar vor dem potenziellen Verlust von Ankara, der Hauptstadt, und einem engen Wettlauf in Istanbul, sagten die Quellen gegenüber Reuters. Die AKP oder ihr Vorgänger kontrolliert seit mehr als 20 Jahren beide Städte und die meisten anderen großen türkischen Gemeinden.

Schon beim Verfassungsreferendum im Jahr 2017 hatte sich gezeigt, dass Erdogan große Probleme hat, mit seiner Politik in den großen Städten des Landes durchzudringen. Zur Erinnerung:

In Istanbul, seiner Heimatstadt überwogen die Gegner seiner Verfassungsänderung mit 51,35 Prozent der Stimmen.

Auch in der Hauptstadt Ankara und der gleichnamigen Provinz setzten sich die Gegner des Volksentscheids mit 51,15 Prozent durch.

► In Izmir und Umgebung stimmten sogar 68,80 Prozent dagegen.

Wieso das Erdogan beunruhigt:

Erdogan wurde als Bürgermeister von Istanbul bekannt und betont immer wieder, wie wichtig Kommunalwahlen sind. Lokale Politik sieht der AKP-Chef als Schlüssel zur Wahrnehmung der nationalen Regierung durch die Wähler.

Obwohl er nicht zur Wahl steht, werden die Wahlen auch deshalb wieder als Referendum über seine Herrschaft angesehen.

Ein starker Rückgang der AKP-Unterstützung wäre umso unangenehmer, weil ihr Bündnispartner, die nationalistische MHP, in einigen Gemeinden keine Kandidaten aufstellt und der AKP daher eigentlich gute Vorraussetzungen beschert.

“Für Erdogan geht es auch um Prestige. Bei den letzten beiden Wahlen musste er Allianzen mit anderen Parteien eingehen, was in der Vergangenheit nicht nötig war”, sagt Gareth Jenkins, ein erfahrener Türkei-Analytiker gegenüber Reuters.

“Wenn er diesmal trotz des Bündnisses Ankara oder Istanbul verliert, bedeutet das, dass seine politische Karriere im Niedergang begriffen ist. Es mag ein langer und langsamer Rückgang sein, aber am Ende des Tages ist es ein Rückgang.”

Was das mit der Wirtschaft zu tun hat:

Die islamistisch verwurzelte AKP kam 2002 an die Macht, sie trat mit dem Versprechen an, die Wirtschaft anzukurbeln und Millionen armer, frommer Türken zu helfen, die von der säkularen Elite weitgehend ignoriert wurden.

Was folgte, war eine Phase des rasanten Wirtschaftswachstums, das größtenteils durch Schulden und große Bauprojekte angekurbelt wurde. Schon lange warnten Ökonomen, dass diese Politik nicht nachhaltig sei.

Im Jahr 2018 wurde die Wirtschaft dann durch eine Währungskrise erschüttert, die die Inflation auf 25 Prozent trieb und das Wachstum bremste.

 

Die AKP treibt jetzt Konjunkturmaßnahmen für ärmere Wähler voran: die Erhöhung des Mindestlohns, die Senkung einiger Einfuhrsteuern, die Umschichtung von Kreditkartenschulden. Aber die Auswirkungen scheinen begrenzt und die Wirtschaft steuert auf eine Rezession zu.

“Die Unterstützung unserer Partei liegt bei 32-35 Prozent und damit deutlich unter unseren Erwartungen. Aber wir stehen noch am Anfang des Wahlkampfes, und wir werden darauf hinarbeiten, diejenigen zu überzeugen, die sich noch nicht entschieden haben”, sagte ein hochrangiger AKP-Politiker gegenüber Reuters.

“Die Situation in Ankara ist nicht sehr gut. Wir könnten mit ähnlichen Herausforderungen in anderen Großstädten konfrontiert sein”, sagte der Offizielle.

Türkei-Experte Jenkins betonte, es sei klar, dass Erdogans Botschaft nicht mehr eine solch starke Resonanz finde wie früher: “Er hat der Gesellschaft erfolgreich die Hoffnung verkauft, dass sie reicher wird. Im Moment erwarten wir keine baldige Rückkehr zu höherem Wachstum, so dass er diese Hoffnung nicht mehr verkaufen kann.”

Auf den Punkt: 

Die Kommunalwahlen sind ein Gradmesser für die Stimmung in der Türkei. Besonders in den urbanen Zentren des Landes wird der Gegenwind für Erdogan und seine islamisch-nationalistische Politik größer. Hier verfängt das Narrativ des Heilsbringers nicht länger, der den wirtschaftlichen Aufschwung bringt.

(ujo)

Merkel: Jetzt äußert sich die Kanzlerin zum Brexit-Debakel

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Angela Merkel.

► Kanzlerin Angela Merkel will ihre Bemühungen um einen geordneten Austritt Großbritanniens aus der EU auch nach dem klaren Scheitern des Brexit-Abkommens im britischen Parlament fortsetzen.

“Wir glauben, dass es jetzt an der britischen Seite ist – und die Premierministerin hat das ja auch angekündigt – uns zu sagen, wie es weitergeht”, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch vor einer Sitzung des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages in Berlin.

Sie betonte: “Wir haben noch Zeit, zu verhandeln.” Merkel will weiter nach einer Lösung für einen geordneten Austritt suchen. Die Bundesregierung sei aber auch vorbereitet, dass es eine solche geordnete Lösung nicht gebe.

Mehr zum Thema: Alles über die historische Schlappe der britischen Regierung – und wie es jetzt weitergeht

Was ihr über den Brexit wissen müsst: 

Am Dienstagabend hatte das britische Unterhaus mit großer Mehrheit gegen das Austrittsabkommen gestimmt, das die britische Premierministerin May mit der EU vereinbart hatte. Großbritannien will die Europäische Union am 29. März verlassen. Gibt es bis dahin keine Einigung, droht ein Austritt ohne Abkommen. Für diesen Fall wird mit chaotischen Folgen für die Wirtschaft und viele andere Lebensbereiche gerechnet.

Ein Urologe verrät, was Männer mit einem kleinen Penis beachten müssen

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  • Viele Männer wünschen sich einen größeren Penis.
  • Ein Urologe verrät, worauf es wirklich ankommt.

Laut einer britischen Studie ist knapp die Hälfte der Männer mit der Größe ihre Penis unzufrieden. 

“Schließlich möchte niemand beim Längenvergleich unterhalb des Durchschnittswertes angesiedelt sein, aber das ist naturgemäß statistisch bei der Hälfte der Männer der Fall”, sagt der Urologe und Buch-Autor Christoph Pies der HuffPost.

Die durchschnittliche Penislänge in Deutschland betrüge im schlaffen Zustand etwa neun Zentimeter und im erigiertem Zustand etwa 13 Zentimeter.

Mehr zum Thema: Kleiner Penis: Das sind die 5 besten Sex-Stellungen

“Nur bei einer Länge von unter sieben Zentimetern im erigierten Zustand spricht man von einem Mikropenis, weil erst dann die Funktion eingeschränkt wird”, sagt Pies.

Doch nur 0,6 Prozent aller Männer haben einen solchen wirklich problematisch unterdimensionierten Penis, wie eine Studie des University Colleges London ergab.

Keine Penis-OP

Von Penis-Vergrößerungen rät Pies ab: “Penisverlängernde Maßnahmen oder Operationen empfehle ich grundsätzlich nicht. Die Schwellkörper selber kann man nämlich nicht vergrößern, weil sie schwammartige Blutgefäße sind.

Der Mann – oder noch besser: das Paar – muss einfach den richtigen Umgang damit finden.”

Auch Männer mit verhältnismäßig kleinem Penis könnten die erogenen Zonen der Frau problemlos erreichen, sagte Pies. Diese lägen nämlich vorwiegend im vorderen Teil der Scheide. 

″‘Zu groß’ gibt es praktisch nicht”

“Der weibliche Orgasmus wird also nicht dadurch ausgelöst, dass das Glied besonders groß ist. Und ‘zu groß’ gibt es umgekehrt praktisch auch nicht, da die Vagina ja sehr dehnbar ist. Die Scheide umschließt den Penis – egal wie groß oder klein er ist. Bei entsprechender Einfühlsamkeit besteht also auf beiden Seiten keine Verletzungsgefahr”, sagt Pies. 

Trotzdem sei es oft schwer zu vermitteln, dass auch unterdurchschnittliche Penisgrößen völlig normal sind und keinen negativen Einfluss auf die Sexualfunktion oder die Befriedigung der Partnerin haben, sagt der Urologe.

So sind laut der britischen Studie zur Zufriedenheit mit der Penis-Größe knapp 85 Prozent aller Frauen mit der Penis-Größe ihres Partners zufrieden

“Und wenn man die Frauen befragt, dann sagen sogar fast 80 Prozent: Lieber kurz und dick als lang und dünn”, sagte Pies. 

(ujo) 


Hundewelpe droht, in eisigem See zu erfrieren – Spaziergänger rufen Rettung

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  • Ein Hundewelpe war in einem zugefrorenen See gefangen und drohte zu erfrieren. 
  • Spaziergänger sahen das und alarmierten sofort die Feuerwehr. 
  • Im Video oben seht ihr, wie ein Feuerwehrmann den Hund rettet.

Am Samstag drohte ein Hundewelpe in einem vereisten See in Lone Tree, im US-Bundesstaat Colorado, zu erfrieren. Das Tier war auf den zugefrorenen See gelaufen und ins eiskalte Wasser gefallen, da das Eis unter seinen Pfoten zerbrach. 

Der junge Hund war von Eis umgeben und steckte fest.Er konnte sich nicht selbst befreien. Zum Glück waren Spaziergänger in der Nähe, die ihn sahen und sofort die Feuerwehr riefen. Das geht aus einem Facebook-Post der “South Metro Fire Rescue” hervor. 

Ob es sich bei den Spaziergängern um die Besitzer des Hundes handelt, geht aus dem Post nicht hervor. Die Rettungskräfte waren schnell vor Ort und konnten sofort eingreifen.

Feuerwehrmann rettet Hund vor dem Erfrieren

Einem Feuerwehrmann gelang es den Hund namens “Bri” aus seiner misslichen Lage zu befreien. Das berichten die Rettungskräfte in dem Facebook-Post. Sie schreiben dort: 

“Der Hundewelpe ‘Bri’ hatte heute wirklich Glück. Um 11.26 Uhr haben wir einen Notruf erhalten, dass ein Hund im Eis eines Sees eingebrochen sei und sich nicht selbst befreien könne. Unsere Helfer waren sehr schnell vor Ort. Einem unserer Leute gelang es, mit einem speziellen Anzug ausgerüstet, das Tier zu befreien.” 

Mehr zum Thema: Russe tritt nach Schäferhund und verletzt sich selbst

Ein Video zeigt die Rettungsaktion. Zu sehen ist, wie der Helfer der Feuerwehr, mit einem Seil abgesichert, auf das Eis geht und den Hund aus dem See zieht.

In ihrem Post warnen die Rettungskräfte Hundebesitzer außerdem bei solchen Wetterbedingungen davor, ihre Tiere von der Leine zu lassen. Sobald ein Hund in einem zugefrorenen See gefangen sei, solle man auch nicht versuchen, das Tier selbst zu befreien, sondern sofort Helfer rufen.

(ujo)

Foto zeigt David Beckham mit seinem Hund – ein Detail löst Empörung aus

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Victoria postete ein Foto ihres Ehemanns: Not all fans were amused. 
  • Victoria Beckham hat ein Fotos ihres Ehemanns und dem Hund der Familie veröffentlicht. 
  • Die Decke, in die beide gehüllt waren, zog allerdings den Zorn einiger Instagram-Nutzer auf sich. 

Olive Beckham liebt Laub, Knochen und Streicheleinheiten. Und wohl auch Ex-Fußballstar David Beckham, davon kann man ausgehen.

Denn Olive ist der Hund der Beckhams. Nun spielte das Tier eine etwas unglückliche Rolle in einem Instagram-Post von Victoria Beckham

Der Grund: Das Foto zeigte David und Olive bei einem Nickerchen. Der Hund war dabei in eine rote Decke von Louis Vuitton eingehüllt. Auch wenn sich zahlreiche Fans über den Schnappschuss freuten, kam Neid und Wut bei einigen Followern von Victoria Beckham auf.

Schließlich ist eine Decke von Louis Vuitton nicht gerade billig. Und dass ein reiches Ehepaar wie die Beckhams ihren Hund mit teuren Deckchen verwöhnen, war einigen offenbar zu viel. 

Die Decke kostet 4600 Pfund, also rund 5200 Euro. 

David Beckham: Hund und Herrchen bekommen Spott ab 

“Dieses Geld könnte mehrere Leben retten. Der Hund sieht die Familie wahrscheinlich 20 Wochen im Jahr, wenn sie nicht reist. Versaute egoistische Familie”, frotzelte ein Nutzer auf Instragram. 

Ein anderer scherzte: “Unser Cockerspaniel hätte diese Decke zerstört, egal wie viel sie kostet.”

“Diese Decke ist mehr wert, als ich für einen Hauskredit brauche”, schrieb ein weiterer Nutzer. Auch die britischen Boulevardmedien widmeten dem Foto einen Artikel, die “Mirror” nannte Olive Beckham den “verwöhnten Hund” der berühmten Familie. 

Fans verteidigen die Beckhams

Viele Fans auf Instagram aber verteidigten die Beckhams auch.

“Warum seid ihr so wütend, dass er sich diese Decke leisten kann?”, fragte eine Nutzerin und fügte hinzu: “In Anbetracht dessen, wie viel diese Familie für wohltätige Zwecke tut, braucht ihr echt mal ein Leben.”

(vw)

Brexit: ARD-Journalist kritisiert abwesende EU-Parlamentarier – zu Recht?

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Leere Reihen in Straßburg?

Es war eine historische Entscheidung, die am Dienstagabend im britischen Parlament getroffen wurde.

Mit 432 zu 202 Stimmen brachten die Parlamentarier der britischen Premierministerin Theresa May eine vernichtende Niederlage ein.

Nicht nur die britische Premierministerin steht wegen der Ablehnung ihres Brexit-Deals nun vor einem Scherbenhaufen. Auch die EU muss sich die Frage stellen, wie es angesichts dieser Pleite mit den Beziehungen zu Großbritannien weitergeht.

“Sorry, liebes Parlament ...”

Doch einen Tag nach der Schicksalswahl sind die Reihen im Europäischen Parlament leer, wie der Leiter des ARD-Studios in Brüssel, Markus Preiß, beklagt. Auf Twitter schrieb der Europa-Korrespondent:

“Sorry, liebes Europa-Parlament. Aber wenn am Morgen nach einer historischenBrexit-Entscheidung die Reihen im Hohen Haus so leer sind, dann frage ich mich, was man als Abgeordneter so macht. Wahlbeteiligung 43% (nur) – Sitzungsbeteiligung: leider deutlich niedriger.

Als Preiß seine persönliche Botschaft an das Europa-Parlament richtete, fand gerade eine Sitzung über die “Zukunft Europas” statt, bei der unter anderem ein Redebeitrag von Manfred Weber, dem EVP-Spitzenkandidaten und Fraktionschef, stattfand. 

Am Mittwochmorgen hatte dieser deutlich gemacht, wie angespannt die Lage ist und vor “politischem Chaos” in Großbritannien gewarnt. 

Der Brexit – das Thema schlechthin

Klar ist, dass die leeren Reihen im Parlament auch falsch verstanden werden können; müssen die Europaabgeordneten ohnehin mit Ruf – und falschen Generalverdacht – kämpfen, sie würden Sitzungen schwänzen. Doch wie zahlreiche Kommentare unter Preiß’ Tweet verdeutlichen, ist wohl nicht Katerstimmung der Grund für das Ausbleiben der Abgeordneten.

► So schrieb Jan Rößmann, der Pressesprecher der SPD im Europaparlament:

“Unter anderem, weil parallel in Ausschüssen, Fraktionen und Arbeitsgruppen über die Gesetze für 512 Millionen Menschen debattiert wird, über die heute Mittag abgestimmt wird.” 

Dazu postete Rößmann einen Wikipedia-Artikel, der vom Arbeitsparlament handelt.

► Die Erklärung: Neben der Teilnahme an der offenen Sitzung arbeiten die Parlamentarier auch in Ausschüssen. Dort würden unter anderem Gesetzesvorlagen bearbeitet. Hingegen diene das große Plenum hauptsächlich dazu, die breite Öffentlichkeit zu informieren und gegebenenfalls den politischen Gegner von den eigenen Positionen zu überzeugen.

Doch damit war die Diskussion noch nicht beendet. Preiß zeigte sich ungehalten von der Antwort des SPD-Sprechers und hakte nach, schließlich ginge es beim Brexit um “das! Thema schlechthin”:

“Ernsthaft? Der Kalender zeigt für heute nur den Binnenmarkt-Ausschuss – für 9 Uhr, Barnier sprach um 8.45 Uhr. Der Ausschuss hat 40 Mitglieder. Und: Heute ging es mitBrexit um das! Thema schlechthin…”

Das EU-Parlament ist kein Redeparlament

Rößmann erwiderte jedoch, dass die Arbeitsgruppen in dem Kalender “leider nicht aufgeführt” würden. Versicherte aber, dass die öffentliche Debatte bereits seit dem Brexit-Votum gestern geführt werde. Allerdings müssten die Abgeordneten an diesem Vormittag eben auch “über EU-Investitionen, Globalisierungsfonds oder Pflanzengift-Zulassung” entscheiden. Der Brexit-Kurs müsse jetzt vor allem aus London kommen, sagte Rößmann.  

► Auch der Leiter des Instituts für Parlamentarismusforschung, Benjamin Höhne, kritisierte Preiß für seinen Tweet, der aus seiner Sicht nur populistische Vorbehalte bediene:

“Sorry, aber solche Kommentare von jm., der es besser wissen müsste, bedienen nur populistische Vorbehalte. Das Europäische Parlament ist nun mal kein Redeparlament wie das britische.” 

(ll)

Royal-Angestellte: Ehe von Meghan und Harry ist zum Scheitern verurteilt

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  • Einige Mitarbeiter der Royals sind der Meinung, dass die Ehe von Meghan und Harry nicht lange halten wird. 
  • Sie glauben, dass die Beziehung der beiden Royals nicht länger als fünf Jahre dauern wird.
  • Im Video oben seht ihr, dass Meghan offenbar von Beginn an Probleme mit dem Personal hatte: Nachrichten ab 5 Uhr morgens und neue Regelungen – ist Herzogin Meghan eine Horror-Chefin?

Einige Angestellte des königlichen Palastes vertreten eine eindeutige Meinung hinsichtlich der Ehe von Herzogin Meghan und Prinz Harry. Sie sind der Meinung, dass die Beziehung der beiden Royals zum Scheitern verurteilt ist. Einige Royal-Mitarbeiter sind sich sicher, dass die Ehe nur noch fünf Jahre halten wird. Darüber berichtet die britische Zeitung “The Daily Telegraph”.

Der Grund dafür soll hauptsächlich die unterschiedliche Herkunft der beiden sein. Meghan wuchs in Amerika auf und musste sich ihren Erfolg selbst erarbeiten. Harry hingegen wurde in die königliche Familie hineingeboren – ihm wurde vieles auf dem Silbertablett serviert. Einer der Insider sagte:

“Mitarbeiter des Palastes sind der Meinung, dass sie für die Queen und das britische Königreich arbeiten. Sie wollen nicht eine amerikanische Schauspielerin, die in einem Anwaltsdrama im Fernsehen mitgespielt hat, bedienen.”

Mehr zum Thema:Herzogin Kate feierte Geburtstag – Meghan und Harry waren nicht eingeladen

Herkunft von Meghan und Harry soll zu Problemen führen

Wie die Zeitung schreibt, haben einige Mitarbeiter Meghan deshalb einen fiesen Spitznamen gegeben: “Duchess Difficult”, zu deutsch: die schwierige Herzogin.

Ein weiterer Grund für das Scheitern der Ehe sehen Insider darin, dass sich Meghan noch immer nicht an das Leben als Royal gewöhnt hat. Sie fühle sich durch den permanenten Sicherheitsschutz eingeschränkt. Der Insider sagte:

“Im Gegensatz zu jemandem, der in der königlichen Familie aufgewachsen ist und daran gewöhnt ist, von klein auf einen Schutz zu haben, kann es einschränkend sein. Obwohl sie eine berühmte Schauspielerin war, konnte sie immer noch das tun, was sie wollte und sich frei bewegen.”

Heute könne Meghan nirgends mehr ohne einen Leibwächter hingehen. 

Mehr zum Thema: Schwangere Meghan soll zu Suits zurückkehren – so könnte der Deal aussehen

Herzogin Meghan und Prinz Harry erwarten Ende April oder Anfang Mai ihr erstes gemeinsames Kind. Momentan wirken die beiden Royals sehr glücklich und verliebt. Um das Kind in Ruhe und abseits des Rummels großziehen zu können, wollen die Royals in den nächsten Monaten in das von London 50 Minuten entfernte Windsor ziehen. 

Mehr zum Thema: Meghan hatte von Anfang an keine Chance – Dianas Ex-Butler packt aus

(ame)

So fühlt sich eine Schwangerschaft an, nachdem man eine Fehlgeburt hatte

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Als Sally Foster nach einer Fehlgeburt erneut schwanger wurde, überkam sie die Angst. Was, wenn es noch mal passieren würde? Was, wenn sie auch dieses Baby verlieren würde? Wie würde ihr Leben weitergehen, wenn sie kein Baby mehr bekommen könnte? Mit diesem Gastbeitrag spricht Foster zahlreichen Frauen aus der Seele. Denn den wenigsten ist bewusst, dass statistisch gesehen jede vierte Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt endet. Doch kaum einer spricht offen über diese traumatische Erfahrung. 

Als ich mir die beiden kleinen rosa Linien ansah, die beim positiven Schwangerschaftstest erscheinen, Linien, die ich mir so verzweifelt herbeigesehnt hatte, hätte ich Aufregung spüren sollen. Aber stattdessen überkam mich Entsetzen.

Ich hatte Schwangerschaft vor Kurzem als etwas Zerbrechliches erfahren, sie endete in einer Flut von Tränen und Qualen. Als ich die Linien sah, fühlte ich mich verbunden mit dem Leben, das in mir wuchs. Und erstarrte bei dem Gedanken, dass es ebenfalls verloren gehen könnte.

Nur zwei Monate bevor ich wieder schwanger wurde, hatte ich eine Fehlgeburt. Der Verlust des Kindes war schrecklich. Obwohl ich wusste, dass statistisch eine von vier Schwangerschaften mit einer Fehlgeburt endet, hätte ich nie gedacht, dass es mir passieren würde.

Ich hatte doch alles richtig gemacht 

Wir hatten die Schwangerschaft geplant. Ich hatte alles richtig gemacht. Ernährte mich gesund, machte Sport, nahm meine Vitamine ein und schlief gut. Aber es tut nichts zur Sache, wie gut eine Frau auf sich aufpasst. Fehlgeburten passieren manchmal, ohne eigenes Verschulden.

Bei der Entscheidung, noch einmal den Versuch zu wagen, ging es nicht darum, die Lücke zu schließen, die der Verlust der letzten Schwangerschaft hinterlassen hatte. Ich wusste in meinem Herzen, dass ich immer um dieses Leben trauern würde. Aber ich fühlte mich bereit dazu, ich musste einfach glauben, dass es kein zweites Mal passieren würde.

Ich hatte alles mit dem Arzt besprochen. Obwohl ich ein paar gesundheitliche Probleme habe, Endometriumzysten an meinem linken Eierstock, fand er eine erneute Schwangerschaft nicht allzu beunruhigend. Denn ich hatte bereits einen gesunden kleinen Jungen bekommen, der jetzt fast zwei Jahre alt ist.

Die Angst bestimmte mein Leben 

Doch trotz des Arztgesprächs und meines Babywunsches war alles von der Angst dominiert, es könne wieder geschehen. Wie würde ich mit einer erneuten Fehlgeburt umgehen? Was, wenn ich das Baby verlieren würde und etwas mit mir nicht stimmte, wenn ich keine Kinder mehr bekommen könnte? Wie würde es mein Mann aufnehmen, würde das unsere Beziehung aushalten? Könnte ich es jemals ein drittes Mal versuchen? All diese Gedanken plagten mich. In einer Zeit, die wunderbar und für die Mutter ruhig und entspannend sein sollte, war ich ein Wrack.

Ich schlief nicht gut. Ich hatte Träume, in denen ich blutbefleckt aufwachte. Immer wieder rannte ich zur Toilette und fürchtete, Blut zu sehen. Sobald ich Schmerzen hatte, welcher Art auch immer, oder Schmerzen, da sich meine Gebärmutter ausdehnte, dachte ich: Das ist es. Ich verliere das Baby. Ich googelte ständig nach Fehlgeburtssymptomen. Dunkle Gedanken plagten mich, ich konnte der Angst einer weiteren Fehlgeburt nicht entkommen.

Dann geschah das Schlimmste. Ich war etwa in der fünften Woche, als ich auf die Toilette ging und Blut sah. Ich wurde sofort leichenblass, konnte nicht aufrecht stehen. Meine schlimmsten Ängste wurden wahr. Gleichzeitig dachte ich in einem Moment völliger Klarheit, es passiert genau das, was ich erwartet hatte. Es überrascht mich nicht.

Ein schreckliches Déjà-vu

Ich fuhr ins Krankenhaus. In die Notaufnahme, in der mir erst wenige Monate zuvor mitgeteilt worden war, dass ich eine Fehlgeburt hatte. Es war wie ein schreckliches Déjà-vu. Aber nach einer Ultraschalluntersuchung sagte mir der Mitarbeiter, dass er einen Fruchtsack sehen könne. Ich brach in Tränen aus, die Erleichterung war einfach überwältigend.

Nach den Bluttests wurde mir bestätigt, dass ich noch schwanger sei. Das Blut, das ich gesehen hatte, wurde wahrscheinlich durch meine Zyste verursacht. Doch meine Schwangerschaft befand sich noch in einem sehr frühen Stadium, ich sollte mir also noch keine zu großen Hoffnungen machen und gut auf mich achten.

In den nächsten Wochen hatte ich mehrere Bluttests wegen ständiger Krämpfe und Rückenschmerzen. Ich kannte die Schmerzen, sie kamen, weil mein Hormonspiegel stieg. Ich hatte auch einen weiteren Frühschwangerschafts-Ultraschall, bei dem wir jetzt einen Embryo mit einem starken Herzschlag sehen konnten.

Obwohl die Anzeichen auf einen guten Schwangerschaftsfortschritt wiesen, konnte ich meine Ängste nicht loslassen. Jeden Tag sehnte ich die magische Dreimonatsmarke herbei, nach der die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt stark abnahm. Aber jeden Tag befürchtete ich auch das Schlimmste. Es waren die längsten Monate meines Lebens.

Mein Körper besiegte meine Angst 

Erst in der zehnten Woche begann ich mich zu beruhigen und zu akzeptieren, dass es nicht zum Schlimmsten kommen musste. Endlich spürte ich ein wenig Vorfreude. Das lag teils daran, dass ich einen Bauch bekam. Ich sah, wie sich mein Körper veränderte. Dann kamen Übelkeit, Abneigung gegen Essen und Heißhunger hinzu, und ich war ständig erschöpft. Diese Symptome führten mir vor Augen, dass meine Schwangerschaft voranschritt. Krank zu sein bedeutete, dass mir das Baby zeigte, dass es noch da war.

Noch besser fühlte ich mich, nachdem ich den Bluttest zu möglichen Chromosomenstörungen gemacht und das Geschlecht erfahren hatte. Es geschah wirklich. Ich würde ein weiteres Baby bekommen. Der Ultraschall in der 13. Woche, ein Wohlfühl-Scan gegen meine Ängste, gab mir die erste Gelegenheit, mich wirklich mit meinem Baby zu verbinden und es als das zu sehen, was es war. Ein gesunder und gut gedeihender kleiner Junge, den ich in sechs Monaten begrüßen würde.

Frauen sind Kriegerinnen. Die Kraftreserven, auf die sie zurückgreifen, wenn sie Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, eine Fehlgeburt haben, eine Totgeburt oder ein Geburtstrauma erleiden, sind unglaublich. Ich werde nie wirklich erklären können, wie es ist, monatelang mit der Angst vor einer Fehlgeburt zu leben. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht durchs Leben zu gehen, routiniert die Arbeit zu erledigen, mit dem Kleinkind zu spielen und Besorgungen zu machen - und dabei die ganze Zeit wie besessen auf jede kleine Bewegung und jeden Schmerz im Körper zu achten. Der Stress und die psychische Belastung sind enorm. Und so viele Frauen machen das jeden Tag durch.

Holt euch Unterstützung 

Mit am schlimmsten ist, dass Frauen oft allein leiden. Wenn sie bis zu drei Monate warten, bis sie offen über ihre Schwangerschaft reden, berauben sie sich auch des Unterstützungsnetzes, mit dem sie Ängste und Zweifel besprechen können.

Ich kann das Bedürfnis vieler Frauen nach Privatsphäre zu diesem Zeitpunkt gut verstehen. Trotzdem stelle ich den Usus in Frage, nahestehenden Menschen erst nach zwölf Wochen von einer Schwangerschaft zu erzählen. Ich tat es gleich, in der Gewissheit, Unterstützung zu bekommen, wenn ich das Baby verlöre. Ich brauchte die Hilfe. Emotional und auch praktisch, wenn ich Arzttermine hatte, zum Ultraschall musste oder einfach nur Schlaf brauchte! Ohne dieses Unterstützungsnetz hätte ich die Zeit nicht überstanden.

Ich freue mich, sagen zu können, dass ich mich mit meiner Schwangerschaft sicherer fühle. Die meisten Zweifel und Ängste sind verschwunden. Das heißt nicht, dass ich völlig unbesorgt bin. Es wäre eine Lüge zu sagen, dass mir nicht manchmal der Atem stockte, wenn ich auf die Toilette gehe und denke, ich könnte bluten. Aber ich kann nicht noch die nächsten sechs Monate mit diesen dunklen Gedanken in meinem Kopf leben.

Ich mache Fortschritte. Eine Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt anzunehmen ist schwierig. Ich konzentriere mich darauf, mich um mich selbst zu kümmern und Frauen in meinem Umfeld zu unterstützen, die vielleicht auch zu kämpfen haben.

Dieser Blog erschien ursprünglich bei P.S. It’s A Mum Thing und wurde von Sandra Tjong aus dem Englischen übersetzt und angepasst. 

(glm)

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