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Streit um Flüchtlinge: Das offene Italien probt den Aufstand

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Ein Demonstrant in Rom unterstützt die Seenotrettung von Flüchtlingen. 

Italiens Innenminister Matteo Salvini kommt gehörig unter Druck. 

Am Sonntag traf ihn gar die Kritik des Papstes: Das Oberhaupt der katholischen Kirche forderte vor Tausenden Gläubigen in Rom alle europäischen Regierungen auf, die 49 Migranten aufzunehmen, die seit Wochen auf dem Mittelmeer ausharren müssen

Vizepremier Salvini habe den Appell von Franziskus auf dem Petersplatz selbst gehört, berichtet die italienische Tageszeitung “La Repubblica” und spricht von einer “kalten Dusche” für den Hardliner Salvini.

► Salvini, Chef der rechten Lega, hält unbeirrt an seinem Kurs in der Migrationspolitik fest: Die italienischen Häfen bleiben weiterhin geschlossen für die Seenotretter und ihre Migranten an Bord.

Doch die harte, stramm rechte Linie von Salvini stößt zunehmend auf Widerstand. Zuletzt sorgten mehrere prominente italienische Bürgermeister für Schlagzeilen, die sich gegen ein Gesetz des Innenministeriums stellten. 

Erlebt die populistische Regierung in Rom gerade einen Aufstand der anderen Seite, des Italiens, das für eine offene Gesellschaft statt für Abschottung einstehen will? Die Lage in Italien – auf den Punkt gebracht.

Wer sich gegen Salvini stellt: 

Zu den Rebellen gehören unter anderem der Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, und von Neapel, Luigi de Magistris. Sie beide gelten schon länger als Kritiker der Populisten-Regierung.  

► In einer Video-Botschaft bot Bürgermeister Luigi de Magistris vergangenen Mittwoch an, dass Neapel bereit sei, die Migranten aufzunehmen. 

Im Gespräch mit der “taz” begründet der Bürgermeister am Montag seine Entscheidung. Neapel sei eine Stadt der Migranten. Er betont:

“Gott sei Dank gibt es sehr viele Italiener, die mit Salvini nichts gemein haben. Unser Land wäre am Ende, wenn hier das rassistische, diskriminierende, gewalttätige Denken Salvinis von allen geteilt würde.”

De Magistris bei einer Demonstration für die Rechte von Homosexuellen im Sommer in Neapel. 

► Auch Rebell Leoluca Orlando stellt sich gegen Salvini – er ist einer der lautesten Kritiker eines Migrationspakets der populistischen Regierung, das es Einwanderern erschweren soll, nach Italien zu kommen. 

Orlando kündigte an, das Gesetz nicht umzusetzen. “Es ist keine Frage der Migranten oder der offenen Häfen für alle, es ist eine Frage der Menschen- und Bürgerrechte für alle”, schrieb er vergangene Woche auf Facebook. Und weiter:

“Heute beginnt es mit den Migranten und morgen folgen die anderen. (...) Alle Regime in der Geschichte haben immer mit unmenschlichen Rassengesetzen angefangen, die als Sicherheitsgesetze getarnt waren.”

Leoluca Orlando bekämpfte früher die Mafia – jetzt stellt er sich gegen Salvini. 

Orlando will zudem gerichtlich gegen das Gesetz vorgehen. Auch die Bürgermeister von Florenz, Bari oder Mailand protestieren gegen die neuen Regelungen.

Das sind die Hintergründe des Streits: 

Das Parlament hat das umstrittene Einwanderungsgesetz, von der Regierung als “Sicherheitsgesetz” bezeichnet, bereits Ende November verabschiedet.  

Selbst beim Koalitionspartner, der Fünf-Sterne-Bewegung, war Salvinis Prestigeprojekt höchst umstrittenen. Das Gesetz soll die Ausweisung von Migranten erleichtern, soziale Leistungen für Migranten werden eingeschränkt.

Salvini bei einem Auftritt. 

Kritiker bemängeln, dass viele Migranten ihren Aufenthaltsstatus durch das Gesetz verlieren. In den vergangenen Jahren erhielten laut der Nachrichtenagentur AFP rund 25 Prozent der Migranten, die nach Italien kamen, einen humanitären Schutzstatus, der es ihnen möglich machte, zwei Jahre im Land zu bleiben und zu arbeiten. 

Der Status wurde durch einen einjährigen oder halbjährigen Schutzstatus ersetzt, arbeiten dürfen diese Menschen nicht mehr. Die Asylbewerber sollen zudem zentral in Auffangzentren untergebracht werden. 

Viele Menschen verloren ihren Schutzstatus und landeten auf der Straße. Der britische “Guardian” zitierte nach der Verabschiedung des Gesetzes eine Mitarbeiterin des Roten Kreuzes in der Stadt Crotone: 

“Man kann nicht einfach Menschen auf der Straße zurücklassen. Dies ist eine Verletzung der Menschenrechte. Wir werden uns jetzt um diese Leute kümmern, aber ich hoffe, die Dinge werden sich ändern.” 

Wie es um die Regierung aus Lega und 5 Sternen steht: 

Seit rund einem halben Jahr ist die ungewöhnliche Regierung aus der rechten Lega und der eher linkspopulistischen Fünf-Sterne-Bewegung nun im Amt. Der erste große Streit mit Brüssel um den Haushalt ist ausgestanden – auch intern konnte die Regierung die bisherigen Konflikte bestehen.

Profitiert hat bisher vor allem einer in der Regierung: Provokateur Matteo Salvini. Seit der Amtsübernahme hat die Lega in der Wählergunst massiv zugelegt. Das zeigen auch die Umfragen für den nächsten Stimmungstest im Mai bei den EU-Wahlen.

Zuletzt kam die Lega in einer Umfrage des Instituts BiDiMedia auf 34 Prozent, die Wahlgewinner der Fünf Sterne sackten um 10 Punkte auf 25 Prozent ab (grau hinterlegt sind die Ergebnisse der letzten Europawahl). 

Auch wenn Salvini also den Widerstand einiger Bürgermeister zu spüren bekommt: Hunderttausende Italiener unterstützen seine Politik.

Laut einer Umfrage für die Zeitung “La Repubblica” im November sahen 58 Prozent den lautstarken Vizepremier Salvini als wahren Regierungschef an, 58 Prozent der Befragten unterstützten auch die Koalition insgesamt. 

► Dennoch: Die Vorgänge in Italien seien ein Zeichen eines wachsenden Widerstands gegen die Politik der Regierung, sagt Historiker Andrea Mammone der HuffPost.

Er lehrt an der Royal Holloway University of London und beschäftigt sich mit Neofaschismus und Nationalismus in Europa.

Aber Mammone gibt auch zu bedenken: “Wir sind immer noch weit entfernt von einer Mobilisierung wie beispielsweise in den USA.” Gegen US-Präsident Donald Trump gingen teilweise Millionen Menschen auf die Straße, bei Protesten für eine humanere Flüchtlingspolitik in Italien sind es meist einige Tausend.

In Rom fand am Sonntag ein kleiner Sit-in zur Unterstützung für die Migranten auf dem Mittelmeer statt. 

“Wir brauchen einen stärkeren und breit angelegten Aktivismus von unten”, fordert Mammone, der ein ausgesprochener Kritiker von Salvini ist.

Versagen sieht der Historiker aber auch bei den Oppositionsparteien, etwa den Sozialdemokraten des früheren Premiers Matteo Renzi. “Renzi und andere sind immer noch nicht in der Lage zu verstehen, warum sie verloren haben”, sagt Mammone. 

Auch die EU sieht er aber in der Verantwortung. Brüssel dürfe Italien nicht im Stich lassen. “Die Umsiedlung von Migranten und die Solidarität sind nach wie vor zentral”, betont Mammone.

Auf den Punkt gebracht: 

Salvini hat sich mit einem neuen Gesetz und seiner Haltung gegenüber Migranten auf dem Mittelmeer politische Gegner geschaffen. Die Opposition im Parlament und auf der Straße mag leise sein, für Wirbel sorgen derzeit italienische Bürgermeister. 

Der Protest ist ein Zeichen für einen wachsenden Widerstand gegen die Politik der Hardliners Salvini. Ob er Wirkung zeigen wird, ist allerdings völlig offen. Die italienische Regierung kann sich auf eine breite Zustimmung in der Bevölkerung stützen. 

(ben)


Trumps strittiger Trumpf: So könnte der Präsident bald gegen Mueller vorgehen

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Von den Ermittlungen gegen ihn immer genervter: US-Präsident Donald Trump. 

Die Russland-Affäre von Donald Trump zieht weite Kreise. Der Ex-Anwalt, der Ex-Wahlkampfmanager, mehrere Ex-Berater – sie alle wurden im Rahmen der Ermittlungen des Sonderermittlers Robert Mueller bereits verhaftet oder sogar verurteilt. 

Trump wird darüber zunehmend nervös. Längst hat sein Ex-Anwalt Michael Cohen ihn selbst eines Verbrechens bezichtigt: Trump soll illegale Wahlkampfspenden in Auftrag gegeben haben. Und er und sein Team stehen weiterhin im Verdacht, sich im Wahlkampf mit Vertretern des Kreml abgesprochen zu haben. 

Steht also auch der US-Präsidenten bald vor einer Anschuldigung – oder gar Anklage? Aufschluss darüber wird spätestens der Abschlussbericht von Mueller geben. Das Team des Sonderermittlers soll bereits an diesem schreiben. 

Doch wie die Nachrichtenagentur Bloomberg nun in Bezug auf Informationen aus Regierungskreisen berichtet, könnte Trump versuchen, den Bericht zensieren zu lassen.

Trumps wahrscheinlich letzter Trumpf gegen Mueller –  auf den Punkt gebracht

Warum der Mueller-Report für Trump gefährlich ist: 

Robert Mueller ermittelt in gleich mehrere Richtungen gegen Donald Trump, dessen Beraterstab und dessen Familie: 

1. Mögliche Absprachen mit Russland: Sie sind das Kerninteresse Muellers. Die Frage ist: Haben Trump und sein Team sich mit Moskau verbündet, um die Präsidentschaftswahl 2016 zu manipulieren? Es ist möglich, dass Mueller in seinem Abschlussbericht dafür Beweise nennt – das wäre ein Grund für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Trump. 

2. Behinderung der Justiz: Trump bezeichnet die Russland-Ermittlungen als “Hexenjagd”; Berichten zufolge soll er geplant haben, Mueller zu feuern – zuletzt warf er seinen Justizminister Jeff Sessions raus und ersetzte ihn vorübergehend durch den Mueller-Kritiker Matt Whitaker. Der Bericht des Sonderermittlers könnte Trump offen illegale Attacken auf die Unabhängigkeit der Justiz vorwerfen.

3. Die Spur des Geldes: Trump warnte Mueller zu Beginn der Ermittlungen, dieser solle es nicht wagen, die Geschäfte des US-Präsidenten untersuchen. Doch genau das tun Mueller und mehrere Staatsanwaltschaften in den USA. Die Verdachtsfälle: Steuerhinterziehung, Korruption, Bereicherung im Amt. Steht davon etwas im Mueller-Bericht, wird es für Trump dramatisch.  

Wie Trump den Mueller-Bericht zensieren könnte:  

► Trump könnte laut Bloomberg von seinem (unter Juristen umstrittenen) Exekutivrecht Gebrauch machen, um Teile des Mueller-Berichts vor den Augen der Öffentlichkeit zu verbergen. 

► Mueller müsste seinen Bericht seinen Vorgesetzten im Justizministerium vorlegen – nicht etwa dem Kongress, in dem die Mehrheit der Demokraten im Repräsentantenhaus Muellers Abschlussbericht öffentlich machen will. 

► Trump könnte nach Vorlage des Berichts verlangen, dass seine Anwälte diesen einsehen müssen, um sensible Informationen darin unter Geheimhaltung zu stellen. Laut von Bloomberg anonym zitierten Regierungsbeamten werde über dieses Vorgehen im Weißen Haus diskutiert. 

Trump-Anwalt Rudy Guilani sagte zu Bloomberg

“Wir werden schauen, ob der Präsident denkt, dass er einen legitimen Anspruch [auf Anwendung des Exekutivrechts] hat, und ob wir es dann anwenden wollen. Wir behalten uns dieses Recht vor. Wir wissen nicht, ob wir es brauchen – aber wir geben es nicht auf.” 

Warum der US-Präsident dadurch eine Gerichtsschlacht auslösen würde: 

► Trumps mögliche Berufung auf ein Exekutivrecht in Bezug auf den Mueller-Report würde wahrscheinlich gerichtlich angefochten werden. 

► Der demokratische Abgeordnete Jerrold Nader, Vorsitzender des Justizausschusses im Repräsentantenhaus, sagte Bloomberg, ein Versuch Trumps, Muellers Bericht zu verheimlichen, würde “nicht vor Gericht bestehen” – das öffentliche Interesse an den Ermittlungsergebnissen sei legitim. 

► Der ehemalige Nixon-Anwalt John Dean, der im Watergate-Skandal gegen den Ex-Präsidenten aussagte, sagte Bloomberg, es wäre eine “absurde” Strategie des Weißen Hauses, sich auf ein Exekutivrecht zu berufen – eine, die wohl nur als Hinhaltetaktik diene, um den Ausgang der Russland-Affäre zu verzögern. 

Diese Taktik wäre jedoch nicht reiflich überlegt: Denn zwar kann Mueller den Bericht nicht einfach an den Kongress weitergeben – er kann jedoch von diesem vorgeladen werden und dort unter Eid über dessen Inhalte sprechen.

Er könnte zudem versuchen, Trump anzuklagen. Auch dann würde der Bericht womöglich als Beweismaterial öffentlich.  

Mehr zum Thema: Trump und Russland: Hier ist alles, was ihr über die Mueller-Ermittlungen wissen müsst

Trumps Trumpf gegen Mueller auf den Punkt gebracht: 

Die USA warten gespannt auf Robert Muellers Abschlussbericht in der Russland-Affäre. In dem Bericht des Sonderermittlers könnten in mehreren Fällen Informationen stehen, die direkt US-Präsident Donald Trump belasten – oder eines Verbrechens bezichtigen. 

Für diesen Fall plant das Weiße Haus einen Versuch, den Bericht durch ein sogenanntes Exekutivrecht des Präsidenten zu zensieren. Das hätte womöglich eine lange Schlacht vor Gerichten zu Folge – außer, Mueller umgeht das Justizministerium und spricht offen vor dem Kongress über die Inhalte seines Berichts. 

So oder so bereitet Trumps Anwalt-Team einen verzweifelten Gegenschlag vor: Die Juristen wollen einen eigenen Bericht vorlegen, der Muellers endkräftigen und Trump entlasten soll. 

"Wer wird Millionär" läuft zwei Minuten – Zuschauer wüten sofort über Format

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Moderator Günther Jauch präsentiert
  • Bei “Wer wird Millionär” gibt es mal wieder eine Special-Folge – zum Unmut vieler Zuschauer.
  • Die wüteten auf Twitter gegen die Specials und wünschten sich die alte Sendung zurück.

Holztoilette, Skistöcke, Tannenbäume und Kunstschnee: So idyllisch ist das “Wer wird Millionär”-Studio auf RTL eingerichtet. Moderator Günther Jauch stimmt die neue Special-Folge am Montagabend an: die Hüttengaudi.

Als wären viele Zuschauer nicht ohnehin genervt von den nicht enden wollenden Special-Folgen, hüpft zu allem Überfluss DJ Ötzi aus der Holztoilette und schmettert den Song “Ein Stern”.

“Wer wird Millionär” kommt als Special-Folge – die Zuschauer sind genervt

Fans von “Wer wird Millionär” müssen seit Monaten so einige Specials über sich ergehen lassen – es ging um Zocker, Lehrer, das Oktoberfest, Weihnachten, Silvester und nun eben die Hüttengaudi. Der Sender RTL findet offensichtlich für jede Zielgruppe die passende Sonderfolge.

Für viele Zuschauer ist das inzwischen nur noch nervig. Kaum sind einige Minuten der Sendung am Montagabend vergangen, wüteten die ersten bereits auf der Social-Media-Plattform Twitter.

Einer fragt: “Könnt ihr auch mal wieder normale ‘WWM’-Folgen machen RTL? Geht das? Nervt langsam.”

Ein anderer hat eine Theorie, welche Überlebensstrategie Moderator Günther Jauch während der Folgen hat: “Ich glaube, Jauch stellt sich während dieser Specials vor, er befindet sich nicht im eigenen Körper und schaut von außen zu. Und danach kauert er schluchzend am Boden der Duschtasse.”

“WWM”-Zuschauer: “Sind die verantwortlichen Redakteure bei RTL mittlerweile dauerhaft betrunken?”

Ein weiterer Zuschauer formulierte seine Kritik noch drastischer: “Die neueste Entschuldigung, keine normale Ausgabe von ‘WWM’ zu zeigen: Das Hüttengaudi-Special. Sind die verantwortlichen Redakteure bei RTL mittlerweile dauerhaft betrunken?”

Eine Zuschauerin wünscht sich bereits die guten alten Zeiten herbei: “Ich muss ‘WWM’ jetzt leider schon wieder verlassen, weil es mich jetzt schon nervt. Ich möchte mal wieder eine normale Folge und kein Special.”

Und auch diese Twitter-Nutzerin hat genug: Sie ist der Meinung, dass sich “WWM” mit seinen Specials selbst zerstören will.

(jg)

Nach einer Fehlgeburt habe ich meinen totgeborenen Sohn eigenhändig beerdigt

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Adrian Sutherland erfuhr überraschend, dass er noch einmal Vater werden würde – zum fünften Mal. Nach einem kurzen Moment, in dem er sich an den Gedanken gewöhnen musste, freute er sich auf das Kind. Doch sein Sohn starb vor der Geburt im Mutterleib. Über seinen Umgang mit der Fehlgeburt schreibt er in einem Gastbeitrag für die HuffPost Kanada. 

Meine Musikkarriere kam allmählich in die Gänge, und auch der Betrieb, den meine Frau und ich gegründet hatten, nahm Gestalt an. Mit Midnight Shine hatte ich gerade unser drittes, mit Spannung erwartetes Album fertiggestellt, und es ging bergauf. Das Restaurant steckte noch in den Kinderschuhen und lief noch nicht rund, aber die Zahlen waren vielversprechend. An beiden Fronten sah es so aus, als würde sich unsere harte Arbeit auszahlen.

Und dann kamen die Neuigkeiten.

Meine Frau Judy und ich erwarteten unser fünftes Kind. Großartige Neuigkeiten! Doch die Schwangerschaft kam für uns völlig überraschend. Wir hatten jahrelang versucht, ein weiteres Kind zu bekommen, aber ohne Erfolg. Und jetzt ist es plötzlich passiert!

Am selben Tag eröffnete uns meine älteste Tochter, dass sie ebenfalls ein weiteres Baby erwartete. Sowohl meine Tochter als auch meine Frau strahlten und weinten. Der surreale Gedanke, gemeinsam Kinder zu bekommen, bewegte sie sehr. Demgegenüber hatte ich das Gefühl, als stürze eine Tonne Ziegelsteine über mir zusammen. “Geht es dir gut?”, fragten sie mich. Meine Antwort lautete: “Ich geh mal raus und mach‘ einen sehr langen Spaziergang.” Dann ging ich los. Für einen Tag waren das sehr viele Baby-Nachrichten, und ich bin sicher, mein fassungsloser Gesichtsausdruck sprach Bände.

Wir verloren unser kleines Baby, bevor es überhaupt die Chance bekam, geboren zu werden.

Als meine Frau im dritten Monat war, merkten wir, dass etwas nicht stimmte

Als Vater und Großvater kam nun mehr Verantwortung auf mich zu. Ich würde mich am Riemen reißen und noch härter arbeiten müssen. Der Gedanke an gleich zwei neue Babys war beängstigend, aber ich akzeptierte das und stand dazu. Es dauerte nicht lange, bis ich meine eigene Freude an der Situation fand. Und bald begrüßte ich die Idee, zwei neue Babys in unsere Familie aufzunehmen.

Als meine Frau im dritten Monat war, merkten wir, dass etwas nicht stimmte. Wir verloren unser kleines Baby, bevor es überhaupt die Chance bekam, geboren zu werden. Ich kann nicht beschreiben, wie erschütternd es war zu sehen, wie sehr meine Frau unter diesem ungeheuren Verlust litt. Es war wirklich qualvoll. Wir kämpften beide auf unsere eigene Weise. Ich persönlich habe nie so viel Traurigkeit in meinem Leben gespürt. 

Judy und ich beschlossen, unserem kleinen ungeborenen Kind einen Namen – Tobias Moses Sutherland – zu geben und es auf traditionelle Weise zu beerdigen. Am vierten Tag nach der Fehlgeburt baute ich einen winzigen Sarg und eine kleine Axt für ihn. Auch unsere Kinder gaben jeweils etwas Persönliches mit in den Sarg, zusammen mit Spielzeug und einem kleinen Teeservice. Er bekam auch ein Gewehr. Obwohl unser kleiner Tobias es nie auf diese Welt geschafft hat, hatten wir das Gefühl, dass er die grundlegenden Werkzeuge und ein wenig Komfort für seine spirituelle Reise brauchte.

Ein emotional sehr anstrengender Tag lag vor mir, als ich mit meinem Bruder zu einem unserer Jagdlager rund 64 Kilometer nördlich aufbrach. Hier sollte Tobias seine letzte Ruhe finden. Für die Fahrt mit dem Schneemobil legte ich ihn in einen großen Rucksack. Die Reise war gefährlich, denn es hatte gerade erst zu frieren begonnen. Ich konnte spüren, dass meinen Bruder die Angst beschlich. Aber wir ignorierten das. Unsere Aufgabe war zu wichtig.

Er war durch seine Mutter zu uns gekommen, jetzt würde er durch Mutter Erde zurückkehren

Als wir das Delta des Ekwan River (ein großer Fluss gut 30 Kilometer nördlich von Attawapiskat [im Norden Ontarios, Kanada, Anm. d. Red.]) überquerten, brach mein Fahrzeug im Eis ein. Ich war schon dabei unterzugehen, da geschah etwas Außergewöhnliches. Es fühlte sich an, als ob etwas das Schneemobil aus dem Wasser hob und mich und das Gefährt sicher auf dem Eis landen ließ.

Ich drehte mich schnell zu meinem Bruder um, und ohne ein Wort über das gerade Geschehene zu wechseln, wussten wir, dass uns eine höhere Macht begleitete. Ich kann es nicht erklären, aber ich spürte etwas Ermutigendes und Beruhigendes, das mir die nötige Kraft gab weiterzufahren.

Stark für andere zu sein ist gut. Aber ich weiß auch, dass wir – als Väter und Ehemänner – unsere Gefühle loslassen müssen, um selbst heilen zu können.

Schließlich kamen wir an dem Ort an, an der das Grab sein sollte. Mein Bruder grub knapp einen Meter tief, und wir legten den kleinen Tobias hinein. Er war durch seine Mutter zu uns gekommen, jetzt würde er durch Mutter Erde zurückkehren.

Als wir fertig waren, weinte ich hemmungslos. Ich hörte meine eigenen Schreie durch den Wald hallen, und jetzt endlich konnte ich all die Traurigkeit loslassen, die ich in der vergangenen Woche in mir getragen hatte. Stark für andere zu sein ist gut. Aber ich weiß auch, dass wir – als Väter und Ehemänner – unsere Gefühle loslassen müssen, um selbst heilen zu können. Emotionen äußern sich verschieden. Wenn wir gut mit ihnen umgehen können, finden wir im Leben einen besseren Platz.

Es ist jetzt ein Jahr her, dass wir den kleinen Tobias begraben haben. Wir hatten das Glück, unseren neuen Enkel Ezra im vergangenen Mai gesund auf der Welt begrüßen zu dürfen. Den Sohn, den wir verlorenen haben, werden wir nie vergessen.

Dieser Blog erschien zuerst bei der HuffPost Kanada und wurde von Sandra Tjong aus dem Englischen übersetzt und redaktionell angepasst. 

(glm)

Brutaler Angriff: AfD-Chef aus Bremen schwer verletzt

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► Schockierende Attacke: Der Bundestagsabgeordnete und Landesvorsitzende der AfD Bremen, Frank Magnitz, ist von mehreren Personen angegriffen und schwer verletzt worden.

► Der Vorfall habe sich am frühen Montagabend im Bereich des Theaters am Goetheplatz ereignet, teilte die Polizei Bremen mit. Aufgrund der Funktion des Geschädigten sei von einer politischen Motivation der Tat auszugehen. Der polizeiliche Staatsschutz und die Staatsanwaltschaft Bremen haben Ermittlungen aufgenommen. Zahlreiche Politiker äußerten sich erschüttert.

Was die AfD über den Fall bekanntgab:

Nach Angaben der Bremer AfD wurde Magnitz von drei Vermummten attackiert.

Er liege nun mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Die Polizei äußerte sich zunächst nicht zum Gesundheitszustand des Politikers oder zu Details zum Überfall. Die Ermittler suchen nun dringend Zeugen, die sich unter der Telefonnummer 0421 362-3888 melden können.

AfD-Chef Jörg Meuthen twitterte ein erschütterndes Foto des schwer verletzten Parteikollegen.

Wie andere reagierten:

Der Grünen-Politiker Cem Özdemir twitterte am frühen Dienstagmorgen, er hoffe, dass der oder die Täter bald ermittelt und verurteilt werden.

► “Auch gegenüber der AfD gibt es keinerlei Rechtfertigung für Gewalt. Wer Hass mit Hass bekämpft, lässt am Ende immer den Hass gewinnen.”

Zahlreiche AfD-Politiker verurteilten den Angriff ebenfalls und wünschten Magnitz baldige Genesung.

Mehr zum Thema: Explosion vor AfD-Büro in Sachsen – drei Tatverdächtige festgenommen

 

Geiselnahme in NRW: 25-Jähriger hielt Kinder in Turnhalle fest

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► Ein Geiselnehmer hat in einer Sporthalle im münsterländischen Lengerich dutzende Kinder und Jugendliche sowie zwei Betreuerinnen etwa eine Stunde lang festgehalten und bedroht.

► Zu dem Zeitpunkt waren 43 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren mit ihren beiden Betreuerinnen in der Halle. Verletzt wurde niemand. Der mutmaßliche Täter, ein 25-jähriger Mann, wurde festgenommen. 

► “Nach derzeitigem Erkenntnisstand betrat der Mann aus dem Kreis Steinfurt die Turnhalle und drohte damit, in der Halle deponierte Sprengsätze zu zünden”, erläuterte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt das Geschehene.

► Das genau Motiv ist weiterhin unklar. Die Ermittler gingen Hinweisen nach, wonach der 25-Jährige psychisch erkrankt sein könnte.

Was ihr über die Geiselnahme wissen müsst:

Gegen 18.20 Uhr überwältigten Spezialkräfte den Mann und nahmen ihn fest. Eine Waffe hatte er nicht bei sich. Was genau in der Zwischenzeit in der Turnhalle geschah, war zunächst noch ungewiss.

Der Geiselnehmer habe einige zusammenhangslose Forderungen gestellt. Danach ließ er zuerst die Kinder gehen. Etwas später konnten auch die beiden 23 Jahre alten Betreuerinnen die Halle verlassen. Die Betroffenen wurden zwischenzeitlich von der Polizei in einem benachbarten Baumarkt betreut.

Warum der Täter die Kinder als Geiseln nahm und warum er die Sporthalle auswählte, war zunächst nicht bekannt. “Die Vernehmungen und die Ermittlungen zu den Hintergründen dauern an”, twitterte die Polizei.

Nach dem Ende der Geiselnahme durchsuchten Polizisten mit Sprengstoffspürhunden die Halle, sie fanden aber nichts Verdächtiges. 

(lp)

Nordkorea: Warum Diktator Kim Jong-un überraschend China besucht

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Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist überraschend zu einem Besuch in China eingetroffen.

► Nachdem ein mysteriöser Sonderzug am Montagabend über die Grenze bei Dandong nach China gefahren war, bestätigten beide Regierungen am Dienstag den Besuch, der bis Donnerstag dauern soll. 

Dort will sich Kim mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping vor seinem geplanten zweiten Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump abstimmen.

► Der Besuch erfolgt vor allem vor dem Hintergrund der stockenden Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea über eine atomare Abrüstung.

Der Spontanbesuch von Kim Jong-un in China – auf den Punkt gebracht:

Kims Ankunft in China: 

► In den sozialen Medien kursierten bereits am Montagvormittag Videos und Fotos von einem Autokonvoi mit einem hohen Staatsgast und einer Motorradstaffel, der vom alten Pekinger Bahnhof durch die Innenstadt rollte.

Kim wird bei seiner Reise von seiner Frau Ri Sol Ju sowie dem Chefunterhändler für die Verhandlungen mit den USA, Kim Yong Chol, begleitet, wie die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete. In seiner Delegation sind auch Außenminister Ri Yong Ho und Verteidigungsminister No Kwang Chol.

Nordkoreas Machthaber feiert an diesem Dienstag auch Geburtstag. Es wird angenommen, dass er 35 Jahre alt wurde. Sein genaues Geburtsjahr ist nicht bekannt.

Die Geburtstage der früheren Machthaber Kim Il Sung und Kim Jong Il – sein Großvater und Vater – werden in Nordkorea immer groß gefeiert. Bei dem jungen Führer ist das heute anders.

Darum reist Kim nach China:

Das vierte Treffen von Kim mit Xi erfolgt vor seinem geplanten zweiten Gipfel mit US-Präsident Trump, das in Kürze stattfinden soll.

► Der erneute Besuch des Machthabers in Peking demonstriert die starken Beziehungen zwischen Nordkorea und China. Beide hatten im Korea-Krieg (1950-53) Seite an Seite gegen die USA und Südkorea gekämpft und feiern in diesem Jahr den 70. Jahrestag der Aufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen.

► Mit den Atom- und Raketentests Kims war das Verhältnis 2017 zwar auf einen Tiefpunkt gefallen, erholte sich Anfang 2018 aber schnell, als Kim seine Annäherung an Südkorea einleitete und seine Provokationen einstellte.

► Laut einem Artikel der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung”, der sich auf die Fachwebsite “North Korean Economy Watch” bezieht, ist China bis heute Nordkoreas wichtigster Handelspartner. Demnach gehen vier Fünftel aller Waren, die Nordkorea im Ausland verkauft, nach China.

 

Was ihr über das Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim wissen müsst:

Bei ihrem historischen ersten Gipfel im Juni in Singapur hatten sich Trump und Kim allgemein auf das Ziel einer atomaren Abrüstung auf der koreanischen Halbinsel geeinigt.

Über den geplanten zweiten Gipfel zwischen Kim und Trump und wo dieser stattfinden soll, werde noch verhandelt, sagte Trump am Sonntag.

► “Es wird möglicherweise in nicht allzu ferner Zukunft verkündet.” Trotz der mangelnden Fortschritte bei der Abrüstung versicherte Trump, der Dialog laufe gut.

Es gibt Spekulationen, dass der Gipfel in Vietnam stattfinden könnte. Auch war in US-Berichten von Indonesien oder der Mongolei die Rede. Ein Termin steht allerdings auch noch nicht fest.

► Der Hintergrund des Gipfels: Bis heute blieben konkrete Zusagen aus, bis wann das nordkoreanische Atomwaffenarsenal abgerüstet werden soll und wie die Gegenleistungen der USA aussehen könnten.

In seiner Neujahrsansprache vor einer Woche hatte Kim aber mit einer Abkehr vom Annäherungskurs gedroht, falls die USA an ihren Sanktionen festhalten:

► Er bekräftigte zwar die Absicht zur atomaren Abrüstung und Fortsetzung der Gipfeldiplomatie mit den USA, warf aber Washington vor, Zusagen nicht einhalten zu wollen und Pjöngjang einseitige Abrüstungsschritte abzupressen.

Kim sagte in seiner Neujahrsansprache:

“Falls die USA ihre vor der ganzen Welt gemachten Versprechen nicht erfüllen, unsere Geduld falsch einschätzen und an Sanktionen und Druckmitteln festhalten, um Dinge einseitig zu erzwingen, werden wir wahrscheinlich keine andere Wahl haben, als einen neuen Weg auszuloten.

Er forderte, dass die USA ihre Militärmanöver mit Südkorea beenden und keine strategischen Waffen auf die koreanische Halbinsel gebracht werden dürften.

Was Nordkorea will:

Nordkorea fordert vor allem eine Lockerung der internationalen Sanktionen.

Als größter Handelspartner spielt China bei der Umsetzung der Strafmaßnahmen eine Schlüsselrolle.

► Trump hatte am Sonntag noch einmal bekräftigt, dass die Sanktionen voll aufrechterhalten werden, bis Fortschritte bei der Abrüstung gemacht werden.

Das sagt Südkorea zu dem Besuch:

Südkoreas Regierung begrüßte den China-Besuch Kims.

Ein Beamter des Außenministeriums äußerte in Seoul die Hoffnung, dass die Gespräche in Peking zu einer vollständigen atomaren Abrüstung und der Schaffung eines permanenten Friedens auf der koreanischen Halbinsel beitragen könnten, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete.

Kims China-Trip – auf den Punkt gebracht:

Der Besuch des nordkoreanischen Diktators erfolgt vor allem vor dem Hintergrund der stockenden Verhandlungen zwischen den USA und Nordkorea über eine atomare Abrüstung des isolierten stalinistischen Staates, der unter massiven internationalen Sanktionen leidet.

Die Spontan-Visite von Kim verdeutlicht vor allem die Nähe zwischen Nordkorea und China. Die Volksrepublik gilt als wichtigster Handelspartner des nordkoreanischen Diktators.

Vor dem geplanten Gipfel spricht sich Kim daher mit Chinas Staatspräsident Xi Jinping ab. XI dürfte sich von seiner Rolle als Vermittler, angesichts des eigenen Handelskrieges mit den USA, wohl selbst Zugeständnisse von Donald Trump versprechen. 

(lp)

Erdogans Syrien-Plan: Mit diesen 6 Lügen will er die Welt hinters Licht führen

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Der türkische Präsident wendet sich einmal mehr an die Weltgemeinschaft.

Es ist ein bemerkenswerter Gastbeitrag, den der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag in der US-Zeitung “New York Times” veröffentlicht hat.

► Darin skizziert Erdogan den Friedensprozess, den er in Syrien in führender Rolle mitgestalten will.

► Der AKP-Chef betont so, sein Land sei sowohl in den Genfer als auch in den Astana-Prozess eingebunden gewesen und somit der einzige Interessenvertreter, der gleichzeitig mit den USA und Russland zusammenarbeiten könne.

► Er begrüße die Entscheidung Donald Trumps, die US-Truppen aus Syrien abzuziehen. “Wir werden auf diese Partnerschaften aufbauen, um die Arbeit in Syrien zu erledigen.” Sein Land beabsichtige, “mit unseren Freunden und Verbündeten zusammenzuarbeiten und unsere Maßnahmen zu koordinieren”.

Erdogans Beitrag scheint den Beginn einer Charme-Offensive zu markieren, mit der die Führung in Ankara die Welt von der noblen Rolle der Türkei in ihrem Nachbarland überzeugen will. Dass das gelingt, ist derweil höchst fraglich. Denn Erdogan baut seinen Beitrag auf sechs entscheidenden Lügen auf.

Wir haben sie auf den Punkt gebracht.

1. Die Türkei war das erste Land, das am Boden Krieg gegen den IS geführt

Erdogan lobt die Türkei für ihren Einsatz gegen die Terrormiliz IS. Die Türkei sei das erste Land, das im Jahr 2016 Bodentruppen gegen den Islamischen Staat nach Syrien geschickt habe.

Diese Angabe ist aus mehreren Gründen zweifelhaft. Zum einen, weil die USA bereits seit 2014 Bodentruppen in Syrien stationieren, die vor allem kurdische Gruppen im Kampf gegen den IS unterstützen.

Zum anderen, weil die Offensive der Türkei in Dscharabulus im August 2016 sich nicht primär gegen den IS richtete, sondern gegen die syrischen Kurden. IS-Kämpfer hatten ihre Stellungen in der Region vorher bereits freiwillig verlassen. Der Bodenoffensive gingen Drohungen des türkischen Präsidenten Erdogan in Richtung der Kurden-Miliz YPG einher. 

Der damalige türkische Premierminister Binali Yildirim erklärte noch deutlicher, die Türkei würde keine kurdische Präsenz an ihrer Grenze dulden.

2. “Unser Einsatz hat den IS-Zugang zu Nato-Grenzen verhindert”

Es ist zwar war, dass im Zuge der türkischen Operation in Dscharabulus die Grenze zwischen der Türkei und Syrien besser gesichert wurde.

Fakt ist aber auch: Lange Zeit fungierten türkische Grenzstädte als wichtigste Basen für terroristische und dschihadistische Fraktionen, um Kämpfer und Waffen in das Kriegsland zu schmuggeln.

Experten sprachen damals gar von einem “Dschihadisten Highway”. Ein Bericht der Organisation Conflict Armament Research zeigte 2016, dass die Türkei der wichtigste Knotenpunkt über den Waffenteile und Munition an den IS gelangten.

Glaubwürdige Berichte suggerierten zudem, dass türkische Offizielle, unter anderem Erdogans Schwiegersohn, der heutige Finanzminister Berat Albayrak, in Öl-Geschäfte mit dem IS über die syrische Grenze verwickelt waren. 

3. “Der IS wurde besiegt”

Erdogan nutzt dasselbe Narrativ, wie US-Präsident Trump, um den amerikanischen Truppenabzug zu rechtfertigen. Militärisch sei der IS besiegt. Dem jedoch widersprechen viele Experten und Konfliktparteien vor Ort.

Der YPG-Sprecher Nuri Mahmud bezeichnete das Argument, der IS sei geschlagen, im HuffPost-Interview als “glatte Lüge”. “Leider ist der ISIS noch nicht erledigt und auch weiterhin eine große Bedrohung für die gesamte Welt.”

 

Nicht nur hält die Miliz im Osten des Landes weiter Territorien, wo es immer wieder zu Kämpfen mit YPG-Kämpfern kommt, auch werden weiter Schläferzellen des IS in anderen Teilen des Landes vermutet.

4. “Wir schlagen eine umfassende Strategie vor, die Wurzeln der Radikalisierung zu eliminieren”

Mit Blick auf die Fraktion, die die Türkei in Syrien unterstützt, stellt sich die Frage: Was meint ihr Präsident mit “Radikalisierung”?

Unter den Rebellen, die türkische Einheiten vor allem Idlib unterstützen, finden sich so viele dschihadistische Gruppen wie etwa Ahrar al-Sham (in Deutschland als Terrorgruppe eingestuft) und lange auch Harakat Nour al-Din al-Zenki, deren Kämpfer in der Vergangenheit mit einem Video für internationale Empörung sorgten, auf dem sie einen 11-jährigen Jungen köpften.

Die mit der Türkei verbündete Freie Syrische Armee hat den Ruf ein Sammelbecken für allerlei extremistischer sunnitischer Kämpfer zu sein.

Von der Türkei unterstützte Kämpfer im Norden Aleppos.

 

5. “Wir haben keinen Streit mit den syrischen Kurden”

Die Rhetorik der türkischen Regierung und das Handeln in Afrin, Dscharabulus und bald wohl auch Manbij suggerieren etwas anderes. Ebenso auf der anderen Seite die Rhetorik der YPG-Führung gegenüber der Türkei.

6. “Die YPG ist der kurdische Arm der PKK, die auch die USA als Terrororganisation anerkennen”

Ja, die PKK steht auf der US-Terrorliste. Das ist allerdings eine drastisch verkürzte Darstellung. Denn YPG und PYD stehen explizit seit diesem Jahr nicht mehr auf selbiger. 

Auf den Punkt:

In seinem Gastbeitrag will Erdogan die Türkei als Friedensbringer und wichtigsten Bekämpfer von Terrorismus in Syrien darstellen.

Dabei hat sein Land Extremismus im Kampf gegen den wachsenden Einfluss der syrischen Kurden stets unterstützt. Eine friedliche Koexistenz zwischen beiden Parteien, wie Erdogan suggeriert, scheint nach alledem kaum möglich.

Fraglich bleibt vor diesem Hintergrund auch, ob andere Konfliktparteien (Russland, Assad, Iran, die internationale Koalition) bereit sind, die Türkei mittelfristig als Gestaltungsmacht in Syrien anzuerkennen.

Erdogans Versuch, genau dafür zu werben, dürfte aufgrund offensichtlicher Ungereimtheiten wenig erfolgversprechend sein.

 

"WWM": Als Telefonjoker auflegt, bricht Günther Jauch in Gelächter aus

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Günther Jauch konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
  • Bei “Wer wird Millionär” hat ein Kandidat seinen Onkel als Telefonjoker eingesetzt.
  • Der hat mit seiner Antwort für viel Gelächter gesorgt und den Kandidaten in Verlegenheit gebracht.

Holztoilette, Skistöcke, Tannenbäume und Kunstschnee: So idyllisch ist das “Wer wird Millionär”-Studio bei RTL eingerichtet. Moderator Günther Jauch stimmt die neue Special-Folge am Montagabend an: die Hüttengaudi.

Als wären viele Zuschauer nicht ohnehin genervt von den nicht enden wollenden Special-Folgen, hüpft zu allem Überfluss DJ Ötzi aus der Holztoilette und trällert den Song “Ein Stern”.

Doch die Zuschauer hatten auch etwas zu lachen – nämlich als ein Kandidat seinen Onkel als Telefonjoker einsetzte.

“Wer wird Millionär”-Kandidat weiß Antwort nicht und setzt Telefonjoker ein

Der Kandidat verzweifelte an der 16.000-Euro-Frage, die wie folgt lautete:

“Was ist neuerdings in vielen Supermärkten mit einem vierstufigen Symbol gekennzeichnet, das einem Kompass ähnelt?”

Als Antwortmöglichkeiten standen Süßigkeiten, Bierflaschen, Frischfleisch und Südfrüchte.

Der Kandidat wusste nicht weiter und wählte seinen Onkel als Telefon-Joker. Der antwortete blitzschnell und sagte lediglich, dass er Südfrüchte nehmen würde.

“Wer wird Millionär”: Günther Jauch hakt bei Telefonjoker nach – der ist sich gar nicht sicher

Günther Jauch reagierte skeptisch, schließlich war die Antwort schnell gekommen – fast zu schnell. Also hakte er nach und fragte “Sicher?” Ebenso schnell reagierte der Telefonjoker und antwortete mit einem trockenen “Nein”. Dann war die Leitung tot.

Moderator Günter Jauch brach in Gelächter aus, auch die Studio-Gäste konnten sich vor Lachen kaum halten. Dem Kandidaten hingegen war es sichtlich peinlich – er bedankte sich sarkastisch für die große Hilfe seines Onkels.

“Wer wird Millionär”-Kandidat geht auf Nummer sicher

Weil der Kandidat selbst skeptisch blieb, schob er den Publikumsjoker hinterher.

Eine Einzelhandelsverkäuferin aus Duisburg meldete sich zu Wort und half dem Kandidaten auf die Sprünge. Ihre Antwort: Beim Frischfleisch könne man an den Symbolen erkennen, aus welcher Viehhaltung die Tiere kämen.

Die Antwort klang für den Kandidaten offensichtlich logisch, er loggte ein – hatte 16.000 Euro sicher und erreichte die 32.000-Euro-Marke.

Doch bei der nächsten Frage war Schluss: Zocken war dem Mann zu heikel, er nahm lieber das bisher erspielte Geld mit nach Hause.

(nr) 

Daten-Leak: Laut Medienbericht hat die Polizei 20-jährigen Verdächtigen festgenommen

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► Im Fall des mutmaßlichen Hackerangruffs auf Politiker und Prominente hat die Polizei laut Medienberichten des “Spiegel” und des ARD-Politkmagazins Kontraste einen Tatverdächtigen festgenommen.

► Es soll sich um einen 20-jährigen Schüler aus Mittelhessen handeln, wie der “Spiegel” berichtet. 

► Wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag aus Sicherheitskreisen erfahren hat, sei der 20-Jährige in vollem Umfang geständig.

Mehr in Kürze. 

Royals: Meghan soll zu Suits zurückkehren – so könnte der Deal aussehen

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  • Die Produzenten der Erfolgsserie “Suits” wollen Herzogin Meghan davon überzeugen, wieder an das Set zurückzukehren. 
  • Sie haben auch schon konkrete Vorstellung über ihren Auftritt in der Serie – und über die Bezahlung, wie ihr auch oben im Video sehen könnt.

Es wäre die TV-Sensation: Die Produzenten der amerikanischen Serie “Suits” wollen, dass Herzogin Meghan in die Serie zurückkehrt – zumindest für einen Auftritt. NBC Universal hat auch schon genaue Vorstellungen von dem Serien-Comeback – und auch davon, was sie der Herzogin zahlen will. Das berichtet die britische Zeitung “Sun”.

Meghan spielte in der Serie die Rechtsanwaltsfachangestellte Rachel Zane, die den Anwalt Mike Ross heiratet. Nachdem bekannt wurde, dass Meghan Prinz Harry heiraten wird, verließ sie die Serie – und hängte ihre Schauspielkarriere für das Leben als Royal an den Nagel.

Mehr zum Thema:Royal-Expertin – Kate sah Meghan als Konkurrenz und fühlte sich bedroht

Die Serienmacher wollen, dass Meghan nun für einen letzten Auftritt als Rachel Zane in die Serie zurückkehrt. NBC Universal wolle dafür mehrere Millionen Euro an eine Wohltätigkeitsorganisation ihrer Wahl spenden. Außerdem soll der Auftritt in Großbritannien gedreht werden und im TV maximal zwei Minuten dauern. Eine leitende Produktionsquelle sagte der Zeitung:

“Wir könnten in einem halben Tag oder weniger fertig sein.”

Meghan soll zu der Serie “Suits” zurückkehren

Meghans Babybauch soll dabei im Fokus stehen, denn sie soll als schwangere Rachel Zane zurückkehren. Die 37-Jährige verließ die Serie im April vergangenen Jahres, nachdem ihre Figur in der Serie geheiratet hatte. 

Mehr zum Thema: “Meghan wird Kate gehorchen müssen” – Dianas Butler packt aus

Der Insider sagte weiter:

“Es ist noch keine endgültige Einigung erzielt worden, aber die Verhandlungen dürften in naher Zukunft aufgenommen werden. Es ist die Rede von Summen zwischen zwei bis sechs Millionen Euro und das ist viel. Es wäre einer der größten Marketing-Coups in der Fernsehgeschichte.“

Mehr zum Thema: Meghan hatte von Anfang an keine Chance – Dianas Ex-Butler packt aus

Wie die Zeitung schreibt, sei Meghans Charakter Rachel Zane beliebt bei den Serien-Fans. Vor allem T-Shirts und Tassen mit dem Abbild von Meghan seien gefragt. Der Insider sagte weiter:

“Ich glaube, es würde reichen, wenn Rachel nur ein oder zwei Zeilen sagen würde. Sie könnte zum Beispiel sagen, dass sie nie geglaubt hätte, dass sie ein so wunderbares Leben haben würde. Dieser spezielle Weg würde das reale Leben wunderbar widerspiegeln.”

Die Zeitung hat den Kensington Palast nach eigenen Angaben um eine Stellungnahme gebeten. Bisher hat sich der königliche Palast allerdings nicht gemeldet.

(nr)

USA: Cyntoia Braun erschoss mit 16 ihren Peiniger – jetzt kommt sie frei

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Inzwischen ist Cyntoia Brown 30 Jahre alt.
  • Nach fast 15 Jahren Haft wird die US-Amerikanerin Cyntoia Brown auf Bewährung freigelassen.
  • Sie war sexuell belästigt worden, erschoss ihren Peiniger – und war zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden.

Cyntoia Brown war 16 Jahre alt, als sie einen ehemaligen Scharfschützen der US-Armee in seine Wohnung begleitete und sich seine Waffen zeigen ließ.

Dort soll der Mann sexuell übergriffig geworden sein, dem jungen Mädchen brutal zwischen die Beine gegriffen haben. Brown konnte sich wehren und erschoss den 43-Jährigen schließlich.

Das war im Jahr 2004. Die junge Frau wurde 2006 wegen Mordes zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt – mit der Auflage, dass sie frühestens nach 51 Jahren aus dem Gefängnis entlassen werden dürfe.

Brown wurde zur Prostitution gezwungen

Der Fall sorgte für großen Wirbel in den USA.

Brown war von ihren Adoptiveltern weggelaufen, landete in einer Beziehung mit einem Mann, der ihr Gegenüber gewalttägig gewesen sei, wie die junge Frau schilderte. Er habe sie dann auch zur Prostitution gezwungen.

Reality-Star Kim Kardashian, Sängerin Rihanna, Schauspielerin Ashley Judd und andere Prominente unterstützten Brown öffentlich – als Opfer des Menschenhandels mit Kindern.

Nach fast 15 Jahren Haft wird die heute 30-Jährige im August auf Bewährung entlassen werden. Begnadigt wurde Brown von Bill Haslam, dem rebublikanischen Gouverneur des Bundesstaats Tennessee.

► Er beschrieb den Fall als “tragisch und komplex” und bezeichnete die verhängte Strafe als “zu harsch”.

“Cyntoia Brown verdient etwas Besseres als eine zehnjährige Bewährungsstrafe”

Die Zeitung “The Tennessean” veröffentlichte ein Statement, in dem sich Brown bei ihren Eltern, Unterstützen und Governeuer Haslam bedankt:

“Ich werde alles tun, was ich kann, um euren Glauben an mich zu rechtfertigen.”

Verantwortliche der US-Frauenrechtsorganisation National Women’s Law Center (NWLC), schrieben, sie seien erleichtert, dass Browns Strafe umgewandelt wurde.

“Aber wir wissen auch, dass nichts ihre jahrelange Haft zurückspulen kann. Schwarze Mädchen verdienen etwas Besseres. Und Cyntoia Brown verdient etwas Besseres als eine zehnjährige Bewährungsstrafe.”

(lp)

Winter-Unwetter: Blizzard stürmt auf uns zu und bringt starke Böen und Schnee

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  • Diese Woche wird es in ganz Deutschland stürmisch.
  • Wintersturm Benjamin sorgt im ganzen Land für Regen, Gewitter und Neuschnee.
  • Im Video oben seht ihr die Wettervorhersage für die kommenden Tage.

Wintersturm Benjamin hat sich über der Nordsee mit Wasser vollgesaugt und inzwischen bis an die Alpen vorgestoßen. In den Bergen schneit es und im Norden überziehen Sturmböen, Regen und Gewitter das Land. Ab Mittag droht eine schwere Sturmflut an der Nordseeküste.

Im Süden geht der Regen immer mehr in Schneefall über. Ab 600 Meter schneit es, ab 800 Meter kommt es durch den Sturm zu Schneeverwehungen. In manchen Teilen Deutschlands kommt es zu Orkanböen mit Winden bis zu 75 Kilometer pro Stunde.

In den Bergen herrscht Lawinengefahr

Es ist Vorsicht geboten: Wälder sollten aufgrund der Gefahr von Baumbrüchen durch den Sturm gemieden werden. In den Bergen herrscht dazu auch noch Lawinengefahr. Am Dienstag kommen hier bis zu 20 Zentimeter Neuschnee zusammen.

Mehr zum Thema: Ein rätselhaftes Wetter-Phänomen bringt uns im Januar den Extremwinter

Schnee, Sturmböen und Verkehrsbehinderungen

Sowohl im Westen als auch im Osten ist es stürmisch: In Sachsen und Thüringen kommt es sogar zu unwetterartigem Schneefall.

In der Nacht zum Mittwoch geht es dann erst richtig los. Es setzt großräumig Schneefall ein, im Flachland kommt bis zu 15 Zentimeter Neuschnee zusammen. Aus diesem Grund muss am Mittwochmorgen mit extremen Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. 

Mehr zum Thema:  Wetter-Phänomen El Niño – so könnte der Winter in Deutschland werden

Ab Donnerstag wird es etwas besser. Im Süden schneit es zwar weiterhin, die Lage in den Alpen bleibt aber angespannt. Im übrigen Land bleibt es ruhig, ehe uns am Freitag neuer Regen oder Schnee von Norden her erreicht.

(nmi)

Eklat: Erdogan kündigt Angriff auf Kurden an – Trump-Berater reist ab

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► Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat in Ankara erklärt, die Vorbereitungen eines Angriffs auf die kurdische Miliz YPG im Norden Syriens seien fast abgeschlossen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AP.

► Gleichzeitig warnte Erdogan Frankreich und Europa vor kurdischen Extremisten der Terrorgruppe PKK. Diese hätten sich laut Informationen der türkischen Regierung unter die Gelbwesten-Demonstranten in Frankreich gemischt. 

► Erdogans Wortmeldung hat offenbar einen diplomatischen Eklat ausgelöst: So soll der US-Sicherheitsberater John Bolton aus der Türkei abreisen, ohne sich mit Präsident Recep Tayyip Erdogan zu treffen. Die USA lehnen einen Angriff auf die YPG, einen Partner des Westens, entschieden ab. Das berichtet AP.

► In der Rede vor dem Parlament am Dienstag kritisierte Erdogan die Position der USA, dass die Kurden geschützt werden müssen, und bekräftigte die Position seiner Regierung, dass die YPG eine terroristische Gruppe sei.

Mehr in Kürze.

Ost-Wahlen werden zeigen, wie ernst es den Parteien mit Anti-AfD-Kurs ist

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In einem Punkt scheinen sich alle Parteien einig: Gegen den Rechtspopulismus der AfD hilft nur gemeinsames Vorgehen.

► Der stellvertretende Bundesvorsitzende des CDU-Sozialflügels (CDA), Christian Bäumler, forderte im “Handelsblatt” ein “breites gesellschaftliches Bündnis gegen die Rechtspopulisten”.

► Auch der Parteivorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, sagte der Zeitung, dass “ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen rechts natürlich geboten ist”.

Der Kampf gegen die AfD ist das Thema, bei dem sich die Linken und die Konservativen wohl am nächsten stehen. Gegen Rechts müsse man zusammenarbeiten. Besonders in diesem Jahr, dem Jahr der Ost-Wahlen

Am 1. September wird in Sachsen und Brandenburg ein neuer Landtag gewählt. Am 27.Oktober entscheiden die Thüringer, wer künftig die Geschicke des Freistaats lenken soll. 

► Und die AfD spielt ganze vorne mit: Laut den aktuellsten Umfragen kommt die Partei in Sachsen auf 25 Prozent Stimmenanteil, in Thüringen und Brandenburg auf um die 20 Prozent.

► Bei diesen Werten für die AfD stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie weit würden die Parteien mit ihrem Aufruf zur Einigkeit gegen die AfD tatsächlich gehen?

“Wasser auf die Mühlen der rechten Propaganda”

Im Moment jedenfalls, schiebt man sich noch gegenseitig die Schuld zu. Riexinger machte gegenüber dem “Handelsblatt” die CDU für das Erstarken der AfD verantwortlich:

“Wenn nicht seit Jahren vor allem die CDU/CSU bei jeder Gelegenheit Wasser auf die Mühlen der rechten Propaganda gießen und immer wieder deren Forderungen übernehmen würde, hätten wir das Problem heute so nicht.”

Die Forderung Bäumlers im “Handelsblatt”, dass alle “politischen Parteien, die auf dem Boden des Grundgesetzes stehen”, gemeinsam “mit der organisierten Zivilgesellschaft über die Gefahren rechtsextremer Strömungen aufklären” müssen, ist natürlich richtig.

Wackelland Thüringen

Doch wie schwierig sich dies in diesem Jahr noch gestalten könnte, zeigt sich in Thüringen. Die jüngste Umfrage stammt von Anfang November. Die Zahlen sind also mit Vorsicht zu betrachten. Was damals herauskam: CDU, Linke und AfD liegen ungefähr gleich auf.

Scheitert die FDP an der 5-Prozent-Hürde, könnte es knapp für eine Neuauflage von Rot-Rot-Grün reichen. Kommen die Liberalen in den Landtag, müsste wohl eine Viererkoalition aus CDU, SPD, Grünen und FDP ran - ein Novum. 

► In Thüringen, so sieht es zumindest derzeit aus, hat die AfD das größte Potential das politische System wirklich durcheinander zu wirbeln.  

Sachsen – die CDU behauptet sich

In Sachsen, wo die AfD derzeit ihre besten Ergebnisse erzielt (25 Prozent), bekommt es die Partei mit der CDU von Michael Kretschmer – aktuell 29 Prozent – zu tun.

Auch hier bräuchte es allerdings für eine regierungsfähige Mehrheit eine Viererkoalition aus CDU, SPD, Grünen und FDP. Scheitert die FDP an der 5-Prozent-Hürde, dann hätte eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen eine Mehrheit. Linke und AfD zusammen kommen auf 43 Prozent der Stimmen.

► Links und Rechts bilden in Sachsen große Lager und lassen auf eine starke Polarisierung der politischen Landschaft schließen.

Immerhin: Eine Großkoalition aus CDU, SPD und Grünen könnte da wirtschaftliche, soziale und ökologische Innovationen im Freistaat vorantreiben. Und so den den Populisten den Wind aus den Segeln nehmen.

Brandenburg – Rot-Rot-Grün mit Mehrheit

In Brandenburg kann die AfD in den Umfragen deutlich zu. Bei rund 20 Prozent Stimmenanteil liegen die Rechtspopulisten laut der neuesten Umfrage des Institutes Forsa vom 1. Januar. 

► Allerdings hätten aktuell eine Rot-Rot-Grüne-Koalition (zusammen 49 Prozent) und eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen (zusammen 62 Prozent) Mehrheiten.

Weil Brandenburgs CDU-Landeschef Ingo Senftleben nach zehn Jahren Opposition wieder mitregieren will, schloss er auf der Suche nach möglichen Koalitionen sogar eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei nicht aus.

Als sich Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) vor wenigen Monaten für eine Kooperationen mit der Linkspartei aussprach, war die innerparteiliche Welle der Entrüstung jedenfalls groß. So groß, dass er letztlich zurückrudern musste.

Klare Kante gegen Rechts

“Ich würde mir nur wünschen, dass dieses Bündnis (gegen Rechts, Anm. d. Red.) nicht erst als Koalitionsdebatte nach vergeigten Wahlen stattfindet”, warnte Riexinger im “Handelsblatt”. Die Warnung sollte durchaus ernstgenommen werden.

“Wem es ernst ist, mit dem Einsatz gegen rechts, der muss hier und heute klar Position beziehen.“

Der Grünen-Politiker Dieter Janecek äußerte sich gegenüber der Zeitung ähnlich. Er sagte: “Alle demokratischen Parteien sollten untereinander im Prinzip koalitionsfähig sein.” Denn die AfD sei eine echte Gefahr, sie schüre lediglich Ängste und sei eine “nationalradikale Politsekte”.

Ob es lediglich bei dem Wahlkampf-Motto “Alle gegen die AfD” bleibt, oder ob Parteien wie CDU und Linke tatsächlich wenn nötig zu einem “breiten gesellschaftlichen Bündnis” zusammenfinden, bleibt abzuwarten.

(ben)


"Die Geissens": Carmen Geiss zeigt ihr blutverschmiertes Gesicht und lacht los

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Garmen Geiss mit blutverschmiertem Gesicht.
  • Carmen Geiss hat sich einer Schönheitsbehandlung unterzogen. Als ihr Gesicht blutet, ist ihre Familie besorgt.
  • Die 53-Jährige erlaubte sich einen Spaß und konnte am Ende nur noch lachen. 

Robert Geiss und seine zwei Kinder halten nicht viel von Schönheitseingriffen: Das zeigten sie auch in der vergangenen Folge ihrer eigenen Sendung “Die Geissens” bei RTL2.

Die 53-jährige Carmen Geiss sieht das etwas lockerer. Sie ließ sich ohne das Wissen ihrer Familie in eine Schönheitsklinik bringen, meinte aber noch: “Wenn Robert das erfährt, bringt er mich um”.

Ihr Ziel: Sie wollte sie sich unbedingt ein Vampire Lifting verpassen lassen.

Was ist das Vampire Lifting?

Beim Vampire Lifting wird dem Patienten Blut abgenommen und daraus Blutplasma extrahiert, was dann wieder in die Haut gespritzt wird. Durch die Injektion soll sich die Haut regenerieren und straffer aussehen.

Carmen Geiss macht sich Vampire Lifting – Robert ist nicht begeistert

Gesagt, getan. Carmen Geiss lag bereits auf der Liege und ließ sich ihr Gesicht durchlöchern, als Robert plötzlich ins Behandlungszimmer kam.

Erschrocken stellte Carmen fest: “Robert, was machst du denn jetzt schon hier?”

Der reagierte ebenfalls fassungslos und fragte: “Was machst du da? Was ist das? Ist da Pipi drin?” und deutete auf das Blutplasma.

Carmen Geiss unterzieht sich einem Schönheitseingriff.

“Das ist mein Blut, Robert”, entgegnete Carmen bloß. “Blut ist aber rot. Das ist gelb”, stellte Robert trocken fest. “Das war auch mal rot, jetzt ist es extrahiert und gelb”, fachsimpelte die 53-Jährige.

Als sich Roberts Schock gelegt hatte, machte er seine Frau darauf aufmerksam, dass ihr noch etwas viel Schlimmeres bevorstand, als ihm den Eingriff zu beichten – sie musste nämlich den zwei Kindern erklären, was sie gerade getan hatte.

Carmen Geiss muss ihren Töchtern den Schönheitseingriff beichten

Das Problem: Die Töchter Davina und Shania reagieren drastisch auf jeden Schönheitseingriff der Mutter. Shania drohte kürzlich bei einem Tattootermin der Mutter, dass sie ihr die Haut abziehen werde, weil sie sich gerade unter die Nadel gelegt habe.

Carmen traf erst einen Tag nach ihrem Eingriff auf die Töchter. Sie hatte also noch ein wenig Zeit, sich die passenden Argumente für die Kinder zurechtzulegen.

Am Flughafen sahen sich Shania und Davina erschrocken an, als sie die blaue Gelmaske im Gesicht ihrer Mutter entdeckten. Sie fragten irritiert: “Mama, was hast du nur gemacht?”

Die 53-Jährige wusste, wie ihre Kinder auf ihr geschwollenes Gesicht reagieren würden und ließ sich einen Scherz einfallen.

Sie schmierte sich vor dem Flug Kunstblut unter die Maske – ohne das Wissen ihrer Familie.

Carmen Geiss nimmt die Gelmaske ab – wie ihr Gesicht wohl aussieht?

Carmen Geiss erlaubt sich einen Spaß

Als die Familie im Privatjetzt nach Obertauern saß, bemerkte Robert erschrocken, dass irgendetwas mit Carmens Gesicht nicht stimmte: “Du blutest unter der Maske. Mach die mal ab.”

Die beiden Töchter klangen ebenfalls besorgt: “Was ist passiert? Wieso blutest du? Mach die Maske ab.”

Die 53-Jährige spielte das Spiel mit und tat so, als wäre sie selbst erschrocken über ihren Anblick. Sie blickte in einen Spiegel und rief: “Oh Gott, sehe ich scheiße aus. Das darf doch nicht wahr sein!”

Doch Tochter Shania, die versuchte, ihr das vermeintliche Blut abzuwischen, merkte, dass es nicht echt war: “Mama, das ist doch kein echtes Blut.” Auch Mama Carmen lachte laut los und antwortete: “Habe mir Karnevalsblut aufs Gesicht geschmiert.”

Ein Spaß, der offensichtlich nach hinten los ging. Ihre Familie hatte nichts zu lachen, sie hatten sich einfach nur Sorgen um Carmen gemacht.

(nr) 

Frau bringt Hund zum Friseur – zwei Jahre später bemerkt sie fatalen Fehler

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Zwei Jahre nachdem sie bei einem Hundefrisör war, bemerkte eine Hundebesitzerin, dass mit ihrem Vierbeiner etwas nicht stimmte. (Symbolbild) 
  • Eine Frau hat ihren Hund zu einem Hundefrisör gebracht. 
  • Erst zwei Jahre später bemerkte sie, dass mit dem Tier etwas nicht stimmte.

Einige Menschen verschönern nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Vierbeiner: Im australischen Melbourne tat eine Hundebesitzerin genau das.

Mit ihrem Cockapoo Coco, einer Kreuzung aus Pudel und Cocker-Spaniel, ging sie im September 2016 in einen örtlichen Hundesalon. Zur selben Zeit ging auch Sarah Maclean mit ihrem Labradoodle zum Hundefrisör.

Später sollte sich herausstellen, dass mit beiden Hunden etwas nicht stimmte. Denn: Die Hunde wurden im Salon vertauscht.

Darüber berichtet nun der australische Lokalsender 9News.

Hunde wurden vertauscht

Nachdem Maclean ihren Hund aus dem Salon abholte, wunderte sie sich ein wenig, wie verändert das Tier aussah. Stutzig machte es sie dennoch nicht.

“Ich habe immer damit gerechnet, dass er sehr anders aussieht, wenn ich ihn abhole. Schließlich bekam er kurze Haare. Ich war sehr verwirrt”, erzählte Sarah Maclean dem Sender. Sie habe den Frisör sogar noch gefragt, ob er ihr sicher sagen könne, dass das ihr Hund sei. Daraufhin habe er bejaht.

Die andere Hundebesitzerin, Maria, realisierte schnell, dass etwas faul war. “Ich brachte ihn nach Hause und bemerkte, dass er nicht durch die Küche ging”, sagte sie dem Sender.

Ihr Hund Coco tat das nämlich regelmäßig. Dass sie zu der Zeit allerdings den Hund Rollo von Sarah MacLean im Haus hatte, wusste sie noch nicht. “Ich rief ihn immer wieder, doch er reagierte nicht, starrte mich nur an”, wunderte sich Maria. 

Ein Hund musste sterben

Die Frau sei skeptisch geworden und habe erneut den Hundefrisör kontaktiert, der ihr abermals versicherte, dass es sich bei dem Tier um ihren Hund handelte.

Ihr richtiger Hund wohnte derweil aber bei Sarah Maclean – und wurde nur kurz nach dem Vorfall krank. Dem Tier ging es immer schlechter, er bekam immer häufiger Anfälle. Die Familie Maclean musste Marias Hund letztendlich einschläfern.

Dabei war ihr Hund Rollo kerngesund und lebte nur eine Straßen weiter bei Maria.

Der andere Hund kam zurück zu seiner Besitzerin

Vergangene Woche rannte Hund Rollo dann während des Silvester-Feuerwerks weg.  

Tierheim-Mitarbeiter fanden ihn und analysierten seinen Mikrochip. “Sie schauten nach und sagten, es sei nicht mein Hund”, sagte Maria dem Sender 9News. Daraufhin wurde die eigentliche Besitzerin Sarah Maclean kontaktiert, die es nicht fassen konnte.

“Ich war überwältigt. Ich dachte, dass Rollo tot ist oder bereits seit zwei Jahren nicht mehr lebt”, sagte sie. Sie bot Maria an, den Hund zu teilen, doch sie wollte nicht – und übergab Maclean den Hund.

“Ich wollte nicht, dass er leidet. Er hat Sarah erkannt und ich bin froh, dass er wieder Zuhause ist”, sagte Maria.

Laut Bericht sind die Hundefrisöre des Salons seit Bekanntmachung des Vorfalls untergetaucht.

(nmi)

Brutaler Angriff auf Bremer AfD-Chef: Politiker verurteilen die Tat

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Der Bundestagsabgeordnete und Landesvorsitzende der AfD-Bremen, Frank Magnitz, ist mutmaßlich von mehreren Personen angegriffen und schwer verletzt worden.

Der Vorfall hat sich laut Polizeiangaben am frühen Montagabend im Bereich des Theaters am Goetheplatz ereignet. 

Aufgrund der Funktion des Geschädigten gehen die Ermittler von einer politisch motivierten Tat aus. Der polizeiliche Staatsschutz und die Staatsanwaltschaft Bremen haben Ermittlungen aufgenommen.

Parteiübergreifend meldeten sich Politiker zu Wort. Sie zeigen sich erschüttert über die schockierende Attacke.

 

Was die AfD über den Fall bekannt gab:

► Nach Angaben der Bremer AfD wurde Magnitz von drei Vermummten attackiert. Sie hätten Magnitz mit einem Kantholz bewusstlos geschlagen und vor den Kopf getreten, als er auf dem Boden gelegen habe.

► Er liege nun schwer verletzt im Krankenhaus. Die Polizei äußerte sich zunächst nicht näher zum Gesundheitszustand des Politikers oder zu Details zum Überfall.

So reagiert die AfD auf die schockierende Attacke:

► Die Bremer AfD veröffentlichte ein Foto des Schwerverletzten auf ihrer Webseite und bezeichnete die Tat in einer Pressemitteilung als “sinnlosen, mörderischen Akt”.

► Auch AfD-Chef Jörg Meuthen twitterte ein Foto des schwer verletzten Parteikollegen. Meuthen schrieb, dass Magnitz in der Nacht “von mehreren Angreifern in Bremen halbtot geschlagen” worden sei.

► AfD-Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel sagte, Magnitz sei einem “Mordanschlag zum Opfer” gefallen. Sie sei schockiert über die “widerliche Tat”. Ursächlich dafür sei “vor allem die alltägliche Hetze gegen die AfD, für die Medien und Politiker der Altparteien verantwortlich zeichnen”.

► In einer gemeinsamen Stellungnahme betonten Weidel und AfD-Chef Alexander Gauland, die Tat schüre ein “Klima der Angst” und bringe die Demokratie in Gefahr. “Verfassungsschutz, Polizei und Justiz müssen jetzt alles daransetzen, dass die Täter umgehend gefasst und mit aller Härte des Gesetzes bestraft werden.” 

Bereits vergangenen Donnerstag war es zu einer Explosion vor einem AfD-Büro im sächsischen Döbeln gekommen. Eine Tür und eine Fensterscheibe wurden nach Angaben des Landeskriminalamts stark beschädigt. Verletzt wurde niemand. Drei zunächst festgenommene Männer im Alter von 29, 32 und 50 Jahren wurden später wieder freigelassen. 

So reagierten Politiker anderer Parteien auf die brutale Tat:

Zahlreiche Politiker haben den Angriff auf Magnitz verurteilt.

► Außenminister Heiko Maas (SPD) schrieb am Dienstag bei Twitter: “Gewalt darf niemals ein Mittel der politischen Auseinandersetzung sein – völlig egal, gegen wen oder was die Motive dafür sind. Dafür gibt es keinerlei Rechtfertigung.” Wer ein solches Verbrechen verübe, müsse “konsequent bestraft werden”.

► Der Grünen-Politiker Cem Özdemir betonte, er hoffe, dass der oder die Täter bald ermittelt und verurteilt werden: “Auch gegenüber der AfD gibt es keinerlei Rechtfertigung für Gewalt. Wer Hass mit Hass bekämpft, lässt am Ende immer den Hass gewinnen. aber mit den Methoden unseres Rechtsstaates!”

Özdemirs Tweet löste kritische Reaktionen aus. Der Grünen-Politiker unterstelle Magnitz ein Nazi zu sein, und rechtfertige so die Tat indirekt. 

► Der SPD-Politiker Johannes Kahrs erklärte, Extremismus jeder Art sei “Mist”. Kahrs gilt als einer der schärfsten Kritiker der AfD im Bundestag.

► Der Bundestagsfraktionschef der Linken Dietmar Bartsch erklärte, es gebe “keine Rechtfertigung für ein solches Verbrechen”.

► Auch die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles verurteilte den Angriff auf den Bremer AfD-Chef. “Die AfD ist ein politischer Gegner unserer toleranten und friedlichen Gesellschaft”, schrieb Nahles am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter.

Sie betonte aber: “Wer die Partei und deren Politiker mit Gewalt bekämpft, verrät diese Werte und gefährdet unser Zusammenleben.”

► Auch Regierungssprecher Steffen Seibert verurteilte den Angriff und hofft darauf, dass die Polizei die Täter schnell festnimmt.

► FDP-Chef Christian Lindner schrieb: “Egal, wie sehr ich das, wofür die AfD steht, ablehne: Gewalt ist kein Mittel der politischen Auseinandersetzung”. 

 

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) sagte: “Gewalt kann und darf niemals Mittel politischer Auseinandersetzung sein.”

Die politische Auseinandersetzung müsse so geführt werden, “dass sie nicht Anlass zu Hass und Hetze, für Verrohung bis zu schlimmsten Formen der Gewalt sein kann”. 

Mit Material von dpa.

AfD: Aufregung um Linken-Post nach Anschlag auf Frank Magnitz

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  • Ein altes Plakat, das die Linke am Dienstagvormittag auf Twitter geteilt hat, sorgt für Aufregung im Netz.
  • Es wirkt für viele angesichts der brutalen Attacke auf den Bremer AfD-Politiker Magnitz als deplatziert. 

Einen Tag nach der brutalen Attacke auf den Bremer AfD-Chef Frank Magnitz sorgt die Linkspartei mit einem Tweet für Wirbel. 

Am Montagabend wurde Magnitz von mehreren Personen unter anderem mit Tritten vor den Kopf schwer zugerichtet. Die Ermittler gehen von einer politischen motivierten Tat aus.

Die Linke postete ausgerechnet heute auf Twitter ein äußerst missverständliches Plakat.

Der falsche Tweet zur falschen Zeit

In dem Tweet, das mit dem Hashtag “NazisRaus” versehen ist, heißt es: 

“Guten Morgen. Aus aktuellem Anlass posten wir einen unserer Plakat-Klassiker”.

Der Tweet stößt angesichts der brutalen Attacke auf Magnitz für großes Unverständnis.

► So schreibt ein Twitter-Nutzer: “Da fehlen einem die Worte – unendlich geschmacklos”.

► Ein anderer User fügt an: “Liesst sich als wäre man auch noch Stolz auf die Umsetzung mit Tritten und Kantholz. Wer so was ‘Aus aktuellem Anlass’ postet ist genau so ekelhaft wie die entsprechenden Hetzer auf der rechten Seite.”

► Auch der AfD-Bundestagsabgeordnete Uwe Schulz regt sich über die Aktion auf: “Unmenschliches Verhalten auch auf Seiten der Linken - wie gewohnt.”

Ob sich der Tweet auf die Attacke auf den AfD-Politiker bezieht, verneinte der Chef der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, auf HuffPost-Anfrage.

Der Post beziehe sich auf den Twitter-Trend von Montag, an dem der meist geteilte Hashtag “NazisRaus” war.

Dabei handelte es sich um eine Solidaritätsaktion für die ZDF-Journalistin Nicole Diekmann, die am Neujahrtag über ihren privaten Account “Nazis raus” twitterte und seither mit Mord- und Vergewaltigungsdrohungen bedroht wird. 

► Tatsächlich hatte Bartsch zuvor bereits klargestellt, dass es “keine Rechtfertigung” für das Verbrechen gegen Magnitz gebe.

(jkl)

Daten-Leak: Verdächtiger handelte aus Ärger – Polizei setzt ihn auf freien Fuß

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► Der 20-jährige Datendieb aus Hessen hat sich für seine massive Online-Attacke gezielt Politiker und Prominente ausgesucht, deren Äußerungen ihm missfallen haben.

► Das teilte Oberstaatsanwalt Georg Ungefuk, der Sprecher der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, am Dienstag in Wiesbaden mit.

► Zudem habe der Beschuldigte erklärt, er habe alleine gehandelt. Die bisherigen Ermittlungen hätten auch noch keine Hinweise auf eine Beteiligung weiterer Täter gegeben, ergänzte Ungefuk.

► Der 20-Jährige war nach der Durchsuchung seiner Wohnung am Sonntag festgenommen worden. Nach einem umfassenden Geständnis wurde er wegen fehlender Haftgründe am Montagabend wieder auf freien Fuß gesetzt.

Mehr zum Thema: Wieso der große Hackerangriff auf Politiker vielleicht gar keiner war

Was über den Täter bisher bekannt ist:

Nach Angaben der Sicherheitsbehörden ist der Tatverdächtige Schüler und wohnt bei seinen Eltern. Ermittelt wird nun wegen des Verdachts der Ausspähung von Daten und der unberechtigten Veröffentlichung dieser Daten.

Er soll über das inzwischen gesperrte Twitter-Konto @_0rbit im Dezember persönliche Daten von Politikern und Prominenten veröffentlicht haben. Rund 1000 Politiker, Prominente und Journalisten sind betroffen, darunter Politiker aller Bundestagsparteien mit Ausnahme der AfD.

Auch das Motiv sei noch nicht abschließend geklärt. Die Polizei beziehe in ihre Überlegungen “sowohl allgemein kriminelle sowie auch politische Motivationslagen” in ihre Überlegungen mit ein.

(lp) 

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