Es gibt zwei Arten von Menschen: Diejenigen, die es lieben, Silvester zu feiern – und mehr als hundert Euro für den Einlass zu einer Party in einer durchschnittlichen Bar bezahlen. Und es gibt diejenigen, die es an Silvester ruhig angehen lassen. Schließlich sei das ganze Theater ja unnötig.
Im Video oben seht ihr: Das sind die besten Tipps für einen katerfreien Start ins neue Jahr.
Egal, ob ihr dieses Jahr ausgiebig gefeiert oder den Countdown auf dem Sofa herunter gezählt habt: Ihr habt sicher schon einmal etwas Unglaubliches an Neujahr erlebt. Oder nicht?
Hier berichten Menschen von ihren schlimmsten Silvester-Erfahrungen. Es sind Geschichten von unerwiderter Liebe und Abenden, die in der Notaufnahme endeten.
“Es war eine Katastrophe”
“Im Jahr 2016 war ich auf drei verschiedenen Partys eingeladen. Ich begann den Abend gemeinsam mit meinem Stiefvater und meinen Brüdern. Ich trank ihr selbstgebrautes Bier, ging dann zu einer schicken Party in der Villa der Eltern meines Freundes und landete anschließend auf einer Hausparty.
Ich trug die neuen Wildlederschuhe, die mir mein Vater zu Weihnachten geschenkt hatte. Es waren wirklich schöne Schuhe und die Nacht begann gut. Ich hatte Spaß mit meiner Familie, kam gegen 22 Uhr bei der zweiten Party an, feierte dort ins neue Jahr und 1 Uhr morgens ging zur dritten Party – von da an ging es nur noch bergab.
Meine beste Freundin sagte mir sofort, ich solle ein Getränk trinken. Erst später bemerkte ich, dass es ein Gemisch aus Jack Daniels und Coca Cola war – 50 Prozent machte der Alkohol aus!
Innerhalb von 15 Minuten lag ich zusammengerollt und brechend im Wohnzimmer. Ich übergab mich auf den neuen Teppich und auf meine brandneuen Schuhen. Es war eine Katastrophe. Jemand musste mich nach Hause bringen, ich musste für eine gründliche Reinigung des Teppichs bezahlen und verbrachte die nächsten zwei Tage im Bett mit einem heftigen Kater. Was die Schuhe betrifft – die musste ich direkt wegwerfen. Tut mir leid, Papa!”
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Die unerwiderte Liebe
“Ich ging mit einem Typen, auf den ich total lange stand, zur Silvester-Party einer meiner besten Freunde. Ich habe an dem Abend meine Freunde sitzen lassen und mich nur mit diesem Kerl beschäftigt. Um Mitternacht sagte ich dann: ‘Ich liebe dich.’ Er erwiderte: ‘Ich liebe dich auch.’ Am nächsten Morgen lagen wir mit dem schlimmsten Kater im Bett. Plötzlich drehte er sich zu mir um und sagte: ‘Das, was ich gestern Abend gesagt habe... Ich liebe dich als Freund. Aber ich mag dich nicht so sehr, als dass ich mit dir zusammen sein möchte.’
Ich war so niedergeschlagen, dass ich die ersten beiden Januartage im Bett verbrachte. Allein in meiner WG, weil meine Mitbewohnerin weg war. Ich vergeudete meine Zeit mit diesem Kerl für die nächsten anderthalb Jahre immer wieder. Dann erkannte ich endlich, dass ich ihn nie wieder sehen sollte.”
Neujahr im Krankenhaus
“Meine schlimmste Geschichte zu Silvester ereignete sich, als ich 15 und mein Bruder 16 Jahre alt war. Wir gingen unangemeldet zu einer Neujahrs-Party einer Freundin. Mein Bruder hatte dann einen Streit mit einem Jungen von einer anderen Schule, der ihn mit einem Ring schlug. Mein Bruder hatte eine riesige Platzwunde auf der Stirn.
Ich musste einen Krankenwagen rufen, und als es Mitternacht war, saß ich in der Notaufnahme eines Krankenhauses und beobachtete, wie die Wunde auf der Stirn meines betrunkenen Bruders wieder zusammengenäht wurde.”
Silvester auf den eisigen Straßen Norwegens
“Meine Freunde kontaktierten mich mit einer Urlaubsidee in letzter Minute, da wir für Neujahr bisher noch nichts geplant hatten. Sie entschieden sich für Norwegen. Wir hatten eine unglaubliche Nacht, als wir das Feuerwerk um Mitternacht beobachteten. Gegen zwei Uhr morgens gingen wir dann in eine Bar.
Dann standen wir vor einem Problem, denn wir hatten keine Unterkunft zum Übernachten. Wir wollten gleich nach unserer Ankunft ein Hotel buchen, aber unser Flug hatte Verspätung und wir wollten so schnell wie möglich mit dem Feiern beginnen.
Wir besuchten acht Hotels und alle waren voll. Nach zwei Stunden, in denen wir in der Kälte herumgelaufen waren, fuhren wir mit dem Zug zum Flughafen. Dort versuchten wir, zu schlafen. Wir wurden allerdings gebeten, zu gehen. Also gingen wir nach draußen und schliefen auf dem Boden vor der Zug-Haltestelle.
Zurückblickend war es mehr als dumm. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es schneite und Minusgrade hatte. Ich wachte in einem Schneehaufen auf. Anschließend nahm ich meinen Flug nach Hause. Wir waren alle mal jung. Sagen wir einfach, ich würde so etwas nie wieder tun!”
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“Wir merkten, dass wir und falsch entschieden hatten”
“Als ich etwa 19 Jahre alt war, konnten sich meine Freunde nicht entscheiden, zu welcher der beiden Partys in unserer Stadt wir gehen sollten. Wir trafen schließlich eine Entscheidung – doch als wir ankamen, merkten wir, dass wir uns falsch entschieden hatten. Es waren nur sehr wenige Leute da, sie redeten nicht miteinander und wir durften die Musik nicht aufdrehen, weil es den Nachbarn zu laut war. Es sah so aus, als stünde uns eine ätzende Zeit bevor. Also dachten wir uns Ausreden aus und gingen um 22.30 Uhr wieder.
Wir dachten, wir könnten zur nächsten Party zu Fuß gehen. Aber wir gingen den völlig falschen Weg und verirrten uns. Es war eiskalt. Wir haben versucht, einen Ort zu finden, an dem wir aufs Klo hätten gehen können. Wir hatten kein Bargeld für Taxis. Schließlich verbrachten wir Mitternacht auf einem Kreisverkehr im Regen. Schockierend.”
Eine Nacht im Hühnerstall
“Die meisten meiner Mitschüler begannen nach der Oberstufe direkt zu arbeiten und hatten ein gutes Gehalt. Ich hingegen war daran gewöhnt, einen Zehner für eine Party-Nacht an der Uni auszugeben. Ich war sehr erschrocken, als meine Freunde umgerechnet 110 Euro für eine All-You-Can-Drink-Nacht im Zentrum Londons ausgeben wollten.
Anstatt alleine zu Hause zu sitzen, stimmte ich dem zu teuren Preis zu. Selbst heute mit 30 Jahren gebe ich nicht so viel Geld für einen Abend aus. Es war 22.30 Uhr, als wir auf der Silvester-Party ankamen und ein paar Getränke zu uns nahmen. Dann ging plötzlich der Feueralarm los. Der ganze Ort wurde evakuiert und wir durften nicht mehr rein. Wir feierten schließlich woanders ins neue Jahr.”
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Eine Familienkatastrophe an Silvester
“Das schlimmste Silvester-Erlebnis stammt aus dem Jahr, an dem wir gemeinsam mit unseren Familien Neujahr feierten. Sagen wir mal so: Es ereignete sich eine ganze Reihe von Missgeschicken.
Unser Ersatztisch brach zusammen, also mussten wir den Schertisch für den Hund meiner Schwiegermutter zum Abendessen benutzen. Meine Schwägerin erholte sich von einer Lebensmittelvergiftung und aß nichts von dem Essen, das ich vorbereitet hatte. Sie trank auch nichts – dafür trank ihre Mutter so viel, dass sie eines meiner Lieblingsweingläser zerbrach und anfing, zu weinen.
Meine Neffen konnten nicht schlafen. Mein Schwager verbrachte daher den Abend damit, die Treppe hoch und runter zu laufen, seinen Sohn zu beruhigen, zu schaukeln und ihm vorzulesen. Und mein Mann fand das alles nicht so wild und schlief noch vor Mitternacht ein. Zum Glück war meine sechs Monate alte Tochter brav und schlief die ganze Nacht durch.”
“Ich weiß nicht, was ich dachte...”
“Vor vier Jahren habe ich mein erstes Silvester in London verbracht. Der Plan war, bei einem Freund zu starten und für den Countdown in einen Pub zu gehen. In meinem betrunkenen Zustand beschloss ich, sparen zu wollen und nahm eine Flasche Wein, die ich bei meinem Freund daheim nicht getrunken hatte, mit in die Kneipe. Ich weiß nicht, warum. Dennoch schleppte ich sie mit.
Als wir über die Türschwelle und an den Türstehern vorbei waren, rempelte mich jemand an und ich ließ die Tasche, in der auch der Wein war, auf den Boden fallen. Die Flasche zerbrach und versaute meine Tasche. Ich hatte jetzt Rotwein in einer weißen Tasche, die zudem noch voller Glasscherben war.
Glücklicherweise bemerkten die Türsteher es nicht. Ich machte mich dann auf die Suche nach einem Glas-Container, um die Scherben zu entsorgen. Ich weiß bis heute nicht, was ich letztendlich damit gemacht habe.”
Eine unerwünschte Übernachtung
“Ich bin sicher, es gibt schlimmere Geschichten als meine. Aber mein peinlichster Neujahrstag war, als ich am Vorabend zu viel getrunken hatte und mit einem Kerl neben mir im Bett aufwachte.
Erst als er sich umdrehte, wurde mir klar, dass es der beste Freund meines Bruders war, der zudem noch elf Jahre jünger war als ich. Ich habe meine Wohnung sofort verlassen und wir haben seitdem wirklich kein einziges Wort darüber verloren.”
Dieser Text erschien ursprünglich auf HuffPost UK und wurde von Christine Riemann ins Deutsche übersetzt und angepasst.
(ll)