Nach fast 200 Tagen im All ist der deutsche Astronaut Alexander Gerst mit zwei weiteren Raumfahrern wieder sicher auf der Erde gelandet. Seine Sojus-Raumkapsel schlug am Donnerstag gegen 6.00 Uhr planmäßig in der Steppe von Kasachstan in Zentralasien auf.
Das zeigten Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa. Mit an Bord waren der Russe Sergej Prokopjew und seine US-Kollegin Serena Auñón-Chancellor. Der Rückflug von der Internationalen Raumstation ISS dauerte mehr als drei Stunden.
“Es gibt eine Landung. Willkommen zu Hause”, twitterte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos. Zuvor war die Kapsel mit den drei Raumfahrern auf den Nasa-Bildern als winziger Punkt am Himmel zu sehen.
Das waren seine ersten Worte:
Live-Bilder der amerikanischen Raumfahrtbehörde zeigten am Donnerstagmorgen, wie der 42-Jährige von der Sojus-Kapsel auf einen Sitz getragen wurde.
Er lachte und setzte sich eine Mütze auf. “Ich freue mich, heimzufliegen und meine Familie zu sehen. Mir geht es sehr gut”, sagte er. “Aber die Mission ist noch nicht zu Ende, wir müssen noch die Ergebnisse auswerten.”
Warum die Abdockung von der ISS nicht reibungslos lief:
► Um 2.40 Uhr hatte die Sojus-Kapsel planmäßig von der ISS abgedockt. Da flog die Raumstation gerade rund 400 Kilometer über dem Südosten der Mongolei. Kurz zuvor hatte es ein kleineres Problem mit einem Kommunikationskabel von Prokopjew gegeben.
► Das Kontrollzentrum der US-Raumfahrtbehörde Nasa stufte das Problem aber nicht als schwerwiegend ein und auch die drei Astronauten stimmten einem Abflug trotzdem zu. Gerst übernahm einige Kommunikationsaufgaben von seinem russischen Kollegen Prokopjew.
Wie es für Alexander Gerst jetzt weitergeht:
► Gerst sollte noch am Donnerstag zurück nach Deutschland fliegen. Um 20.45 Uhr wird er am Flughafen Köln/Bonn erwartet. Danach soll es für ihn zu einer medizinischen Forschungsanlage des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln gehen. Seine Heimatstadt Künzelsau plant für nächsten Sommer eine große Feier zu Ehren Gersts.
► Über der ISS-Mission von “Astro-Alex” schien zeitweise kein guter Stern zu stehen. Mitte Oktober gab es beim Start einer russischen Sojus-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur zur ISS eine Panne. Die beiden Raumfahrer Alexej Owtschinin und Nick Hague überlebten den Fehlstart dank einer Notlandung. Lange war unklar, ob Gerst noch vor Weihnachten zur Erde zurückkehren kann.