- “Orgasmus-Spritzen” versprechen Frauen bessere Orgasmen.
- Kritiker warnen vor der Anwendung.
Ihr wollt euch eine Schönheits-Anwendung gönnen, vor Nadeln fürchtet ihr euch nicht und ihr wollte euer Sex-Leben aufpeppen?
Dann ist dieser neue Beauty-Trend wohl wie für euch gemacht: Eigenblut-Injektionen für die Vagina. Wie die britische Boulevard-Zeitung “Dailymail” berichtet, bieten immer mehr Schönheits-Kliniken diese sonderbare Behandlung an.
Sie soll die weibliche Orgasmusfähigkeit steigern, indem sie die Libido fördert, die Klitoris sensibler macht und für mehr Feuchte beim Sex sorgt. Kostenpunkt: umgerechnet etwa 2000 Euro.
So funktioniert die Orgasmus-Spritze
Das Eigenblut-Doping für die Vagina helfe auch Frauen mit Kontinenzproblemen, sagte die Ärztin Naomi McCullen, die Betreiberin der Schönheitsklinik “The Manse” im australischen Sydney, zu “DailyMail”.
Für die “Orgasmus-Spritze” genannte Behandlung wird den Patientinnen zunächst Blut aus dem Arm entnommen und zu Blut-Plasma zentrifugiert. Das Plasma wird dann bei lokaler Betäubung in die Scheidenwand unterhalb der Harnröhre injiziert.
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Die Behandlung sei nur “minimal schmerzhaft” und der Drang zu urinieren sei die häufigste Nebenwirkung, sagte McCullen.
Direkt nach der Behandlung kann es zu Schwellungen, Blutergüssen und Rötungen im Bereich des Einstichs kommen. Wohl auch deshalb rät McCullen, einen Tag nach der Behandlung keinen Sex zu haben.
“Am Anfang sind eine oder zwei Behandlungen nötig und dann kann man sie jährlich wieder auffrischen”, sagte McCullen.
Umstrittene Sex-Anwendung
“Das Plasma, das in der Zentrifuge erzeugt wird, enthält regenerierende, wachstumsfördernde Stoffe, die die Stammzellen dazu bringen, die Durchblutung zu verbessern, den Aufbau gesunden Gewebes ankurbeln und die Gefäßbildung in dieser Region fördern, wenn man sie in die Vagina injiziert”, sagte der plastische Chirurg Sherif Wakil aus London der britischen Zeitung “The Independent”. Er sagte, er habe schon über 2000 Patientinnen die “Orgasmus-Spritze” verpasst.
Doch es gibt auch Kritik an den Vagina-Injektionen. “Zunächst einmal gibt es immer noch keinen wissenschaftlichen Beweis dafür, dass die Orgasmus-Spritze wirkt”, schreibt die Gynäkologin Dr. Jen Gunter aus dem kanadischen Winnipeg auf ihrer Internet-Seite.
“Es gibt überhaupt keine Studien, die belegen, dass die Orgasmus-Spritze den Orgasmus oder die Sexualfunktion fördert.”
“Was ich wohl da unten mache?”
Gunter ist Vagina-Spezialistin und prominente Kritikerin von diversen Sex-Trends.
“Wenn ein Arzt jemandem, den ich kenne, zu einer Orgasmus-Spritze raten würde, wäre mein Rat, aufzustehen und wegzugehen”, schreibt sie.
Die Kosmetikerin Madeline Firkins aus Sydney verteidigt das Verfahren. Weil das Blut ja ein Teil des eigenen Körpers ist, sei die Anwendung komplett natürlich, sagte sie zu “Daily Mail”. Auch sie bietet Vagina-Spritzen an und bewirbt die Anwendung auf ihrem Instagram-Account.
“Völlig schmerzfrei!”
“Was ich wohl da unten mache? Habt ihr schon von der Orgasmus-Spritzen-Therapie gehört?”, fragt sie unter einem Instagram-Foto, das sie bei einer vaginalen Eigenblut-Behandlung zeigt.
Ihre Patientinnen geben der Kosmetikerin auf Instagram Recht.
“Ich habe das machen lassen und merke einen Riesenunterschied. Danke Maddy!”, schreibt etwa die Instagram-Nutzerin “body_by_beth”.
Sie ergänzt: “Ich liebe meine Orgasmus-Spritze! Völlig schmerzfrei! Ich plane schon meine Nächste bald!”
(glm)