► Im Rennen um die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel an der CDU-Spitze haben die drei Kandidaten auf der ersten CDU-Regionalkonferenz in Lübeck eine Rede gehalten und Fragen von Zuschauern beantwortet.
► Programmatisch zeigten sich viele Gemeinsamkeiten. Sowohl Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und Gesundheitsminister Jens Spahn betonten, Merkel nicht als Kanzlerin absägen zu wollen.
► Geht man nach dem Applaus des Publikums, kannte der Abend zwei Sieger: Merz und Kramp-Karrenbauer. Bei dem ehemaligen Fraktionschef klatschten die Zuschauer am lautetesten, bei Kramp-Karrenbauer am längsten.
Wie die Umfragen die Chancen der Kandidaten einschätzen:
Kramp-Karrenbauer ist die Favoritin an der Basis: In einer Umfrage des ARD-Deutschlandtrends unter CDU-Anhängern sprachen sich 46 Prozent für “AKK” aus, 31 Prozent für den Sauerländer Merz und nur 12 Prozent für Spahn.
Laut einer Umfrage des Instituts YouGov für das “Handelsblatt” wollen die meisten Bürger jedoch, dass Merz den Vorsitz übernimmt. Merz kommt hier auf 21 Prozent Zustimmung, Kramp-Karrenbauer auf 18 Prozent und Spahn sechs Prozent.
Was die Kandidaten in Lübeck sagten:
Alle drei Kandidaten blickten kritisch auf die Flüchtlingspolitik der vergangenen Jahre zurück. Die Flüchtlingskrise von 2015 dürfe sich nicht wiederholen, betonte Kramp-Karrenbauer.
► Ihre grundlegende Botschaft: Es gelte, die Zweifel in der Bevölkerung auszuräumen, dass die CDU noch die Partei der Inneren Sicherheit sei, dass sie noch Recht und Gesetz durchsetzen könne.
Merz plädierte für ein stark vereinfachtes Steuersystem. Dabei erinnerte er an seine Forderung, der Bürger müsse seine Steuern auf einem Bierdeckel ausrechnen können.
► Lauten Jubel löste Merz aus mit der Aussage, er wolle die AfD stoppen. “Das traue ich mir zu, die AfD zu halbieren – das geht.”
► Spahns grundlegende Forderung: Die CDU müsse eine Partei der Mitte sein und für Freiheit stehen.
Die CDU könne die AfD verschwinden lassen, sagte Spahn. Es sei immer klar gewesen: Die CDU stehe gegen die Extremisten von Rechts und Links.
Mit Material der dpa.